Samstag, 04.Oktober 2008

 

Um 5 Uhr 15 läutete der Wecker – wie an einem Arbeitstag – doch heute war unser erster Urlaubstag. Da wir am Vorabend schon fast alles vorbereitet hatten, hatten wir genügend Zeit um die restlichen Dinge zu erledigen. Gegen 7 Uhr 15 kamen Anni und Herbert – und wir besprachen noch ein paar Dinge, die unseren Wasserschaden betreffen.

 

Der Verkehr hielt sich in Grenzen und so kamen wir relativ rasch auf den Flughafen. Es gab ein kleines Frühstück und das letzte Mal einen guten österreichischen Kaffee. Nach der Sicherheitskontrolle spendierten wir uns noch ein letztes Bier – obwohl es erst knapp nach 9 Uhr war – aber es sollte ja noch ein extrem langer Tag werden. Fast pünktlich um 10 Uhr 30 flogen wir mit Austrian Arrows nach London Heathrow. Während des Fluges gab es einen kleinen Snack – Nudeln mit Käse – schmeckte Andrea recht gut und Andy eher weniger.

 

Gegen 12 Uhr 20 Ortszeiten landeten wir in London Heathrow – wir fanden auch recht schnell das Terminal für den Weiterflug – das Gate wurde erst gegen 14 Uhr 40 bekannt gegeben. Einen Teil der verbleibenden Zeit verbrachten wir in einer kleinen gemütlichen Bar – mit Blick auf die Flugzeitentafel und bei einem guten Guinness. Außerdem bestellten wir uns einen Spinatsalat mit Artischocken und Pilzen. Es schmeckte besser als es aussah – bis auf die Croutons – die waren fettig und kalt. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir in England sind.

 

Unser Flug in Richtung USA startet ganz pünktlich um 16 Uhr 15. Wir sind zum ersten Mal mit Air New Zealand geflogen und waren sehr zufrieden. Aufmerksame Bedienung und gutes Essen. Zum „Abendessen“ nach der Zeitrechnung von zu Hause hätte es zur Wahl Lamm oder Huhn gegeben – Andy hatte das Pech, dass er kein Lamm mehr bekam – aber das Huhn schmeckte ausgezeichnet und war gut gewürzt. Die Vorspeise war ein kalter Nudelsalat mit Mozarella Stücken, der auch Andy geschmeckt hat. Dazu tranken wir einen ausgezeichneten Merlot aus Neuseeland. Die weitere Flugzeit vertrieben wir uns mit schlafen und lesen. Zum „Frühstück“ gab es zur Auswahl: Ein Chickensandwich oder einen Spinat-Käsekuchen. Wir bestellten beides und machten halbe – halbe.

Um ca. 15 Minuten früher als geplant landeten wir nach einem angenehmen Flug in Los Angeles. Wir waren beide schon ein wenig aufgeregt wegen der neuen Einreisebestimmungen in die USA. Als wir bei der Immigration ankamen, waren dort jede Menge Leute und zu Beginn tat sich auch relativ wenig. Doch nach einiger Zeit wurden die Leute auf die verschieden Schlangen aufgeteilt und von da an ging es bedeutend schneller. Wir mussten von den beiden Zeigefingern einen elektronischen Fingerabdruck geben und dann wurde noch ein Foto gemacht. Sehr viele Fragen wurden uns Gott sei Dank nicht gestellt. Also hatten wir vom Ausstieg bis nach der Immigration nur etwas mehr als eine 1 Stunde benötigt.

 

Kaum hatten wir den Flughafen verlassen,  stand auch schon der Shutllebus zum  Mietwagenplatz da. Wir hatten uns diesmal für einen Allrad Midsize SUV entschieden, den wir dann aber nicht bekommen hatten – waren vielleicht auch ein wenig selber schuld, da uns beide ein roter Doge Journey sehr gut gefiel – der zwar die richtige Kategorie war, aber kein Allrad hatte. Die Fahrt zum Hotel war einfach, da unsere Frau Tom beim ersten Mal aufdrehen hell wach war.

Das Einchecken im Hotel ging problemlos – wir wohnten im Westin am Airport – hatte Andrea über Priceline um umgerechnet ca. € 50 gebucht (für ein 4 Stern Hotel, jedoch ohne Frühstück). Dazu kamen noch die Parkgebühren in der Höhe von $ 18.

Zum Abschluss des langen Reisetages (er dauerte insgesamt fast 26 Stunden) genehmigten wir uns in der Bar des Hotels unser erstes Budweiser in den USA.

 

Sonntag, 05.Oktober 2008:

 

Also die Zeitverschiebung von 9 Stunden haben wir beide noch nicht im Griff – war aber am ersten Tag auch nicht anders zu erwarten. Wir sind gestern erst um 23 Uhr 30 schlafen gegangen, aber Andy war um 3 Uhr 30 schon wieder munter und ist bereits um 4 Uhr aufgestanden – Andrea kurz danach. Traf sich gar nicht so schlecht, denn wir hatten heute auch ein Stück zu fahren und zwar zum Joshua Tree National Park.

 

Um nicht wieder müde zu werden, bereiteten wir uns im Zimmer einen Kaffee zu – es roch gar nicht mal so schlecht – aber der Geschmack bestätigte uns: Amerika Du hast uns wieder – aber was soll`s es war immerhin im Zimmerpreis enthalten. Nachdem wir noch unsere Koffer umgepackt hatten, fuhren wir kurz vor 6 Uhr vom Hotel weg. Frau Tom hat eine Streckenlänge von 240 Kilometer und eine Fahrzeit von etwas mehr als 3 Stunden ausgerechnet. Da Sonntag früh war, kamen wir sehr gut aus der Stadt – ist ja auch kein Kunststück bei 5 spurigen Autobahnen.

 

Nach ca 1 ½  Stunden Fahrzeit – mittlerweile war es auch schon hell - hatten wir beide Gusto auf Frühstück. Wir machten Halt bei Dennys – den Tipp hatte Andrea aus dem Internet, dass es dort sehr gutes Frühstück geben sollte – und wir wurden auch nicht enttäuscht. Wurden sehr herzlich empfangen und es gab gleich Kaffee auf den wir uns beide schon sehr gefreut hatten. Wir studierten eine tolle Karte mit großer Auswahl und entschlossen uns für New Sizzlin Southwest – erst Mal zum teilen (was sich noch als gut erweisen sollte). Das Frühstück bestand aus Kartoffel, Gemüse, Speck, Würstel, Eierspeise und 3 Tortillas. Es war genug für uns beide und schmeckte wunderbar. Der Kaffee wurde uns auch so oft wir wollten nachgefüllt – und das ganze mit Steuern für $ 10,44 (sind ca. EUR 8,44).

 

Nachdem wir uns gestärkt hatten und noch einmal Kaffee geordert hatten studierten wir die Reiseführung um unsere Routenplanung ein wenig zu ändern:

Geplant war nach 29 Palms zu fahren und dort im Oasis Vistor Center unseren Nationalparkpass zu kaufen und den nördlichen Teil des Joshua Tree Nationalparks zu besichtigen und den Süden weg zu lassen. Da wir aber sehr früh dran waren beschlossen wir uns auch den Süden anzusehen – was sich später noch als sehr gute Entscheidung herausstellen sollte. Also fuhren wir weiter auf dem I 40 bis zum Exit 168 und dann weiter ein Stück Richtung Norden zum Cottonwood Visitor Center. Als erstes kauften wir den Nationalparkpass um 80 $. Damit haben wir jetzt ein Jahr lang in sehr vielen Nationalparks in den ganzen USA freien Eintritt und der Preis ist absolut OK wenn man bedenkt, dass wir allein für Joshua Tree $ 15 bezahlt hätten.

 

Wir waren beide überwältigt von der Landschaft – bizarre Berge und nur wenig grün – so hatten wir uns das beide nicht vorgestellt. Und das Wetter hat sich mittlerweile auch total gewendet – es war wolkenloser Himmel bei ca. 26 Grad.

Wir genossen die wunderbare Landschaft und schossen jede Menge Fotos.

Erster Besichtigungspunkt im Park war der Cholla Cactus Garden – toll aussehende Kakteen die unten schwarz und oben grün waren (wir vermuteten, dass der untere Teil abgestorben war) mit sehr langen Stacheln – angreifen soll man tunlichst vermeiden, da es sehr schwierig und schmerzhaft ist die Stachel wieder zu entfernen.

 

Danach fuhren wir weiter zu unserem Hotel in Twentynine Palms – wir hatten über Expedia das Harmony Motel gebucht (U2 haben hier auch mal gewohnt, als sie ihre Platte Joshua Tree aufgenommen hatten). Als wir ankamen war die Besitzerin leider nicht da und es hieß sie kommt erst so gegen 15 Uhr. Wir schauten uns ein wenig das Hotel an und waren begeistert – es war klein und einfach, aber es gab eine Möglichkeit zum draußen sitzen (was ja in den USA nicht immer der Fall ist) – und wir freuten uns schon jetzt auf den Abend. Auf der Fahrt zum Hotel hatten wir an der Straße einen Supermarkt entdeckt – also wollten wir mal dort hinschauen, wie lange der offen hat ( man darf nicht vergessen es war Sonntag – ja in den USA haben die Geschäfte jeden Tag geöffnet, aber es ist für uns immer noch ein wenig gewöhnungsbedürftig das man auch am Sonntag einkaufen kann – was wir aber gut finden) – dann kam auch schon die Besitzerin. Die sehr nette Dame zeigte uns das kleine, einfache Zimmer – es war alles da, was man braucht. Und separat gab es einen Raum mit einem Kühlschrank, Mikrowelle und Geschirr – durfte man alles benutzen. Und zu guter letzt hab es auch noch einen Computer mit gratis Internet. Also wir können dieses Hotel einfach nur empfehlen. Wir fuhren noch kurz zum Supermarkt – checkten die Öffnungszeiten (hat bis 22 Uhr geöffnet) und deckten uns mit Wasser ein – den Einkauf fürs Abendessen erledigten wir nach unserer Rückkehr aus dem Nationalpark.

 

Jetzt ging es wieder zurück zum Joshua Tree Nationalpark – zuerst machten wir noch einen kurzen Stopp im Oasis Visitor Center – dort gibt es eine sehr interessante Ausstellung über die Pflanzen und Tierwelt des Parks sowie die Geschichte und Entstehung – im Gegensatz zum Cottonwood Vistior Center, das eigentlich nur ein kleiner Giftshop ist.

 

Den ersten Fotostopp machten wir bei den Jumbo Rocks – eine toll aussehende Gesteinsformation, die besonders bei Sonnenuntergang ein Motiv für tolle Fotos gibt. Dann ging es ca. 14 Meilen weiter zu dem 1581 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt Keys View. Auf der Fahrt dorthin kamen wir bei jeder Menge Joshua Trees vorbei – diese Bäume mit Büscheln aus spitzen Blättern werden bis zu 900 Jahre alt , wobei die Altersbestimmung aber sehr schwierig ist, da sie keine Jahresringe bilden. Die Joshua Trees gehören zu der Familie der Yucca und blühen zwischen März und Mai. Ihren Namen erhielten die Bäume angeblich von Mormonen, die Mitte des 19. Jahrhunderts auf ihrem Weg nach Westen dieses Gebiet durchquerten und sich beim Anblick der Äste an die erhobenen Arme des Propheten Jesaja (Joshua) erinnerten.

Die Aussicht von Keys View war toll – leider war das Wetter ein wenig dunstig – denn bei klarer Sicht kann man bis Mexico sehen – und die Sonne stand leider auch falsch für wirklich gelungene Fotos – aber zur Erinnerung wurden doch ein paar geschossen.

 

Da es mittlerweile schon 16 Uhr 30 war und wir beide schon wenig müde und hungrig waren planten wir die weitere Route: Andrea hatte im Plan des Parks zwei kurze Rundwege von je ca. 1,4 Meilen gefunden – Barker Dam und Hidden Valley. Als erstes steuerten wir Barker Dam an – ein kleiner Damm der im 19. Jahrhundert errichtet wurde, um etwas Wasser aufzustauen und damit der Tier und Pflanzenwelt einen Lebensraum zu geben – doch leider war alles komplett ausgetrocknet – wir vermuten es kann noch nicht so lange her sein, denn an ein paar Stellen war es noch ein wenig feucht. Der Rundweg war einfach zu gehen und dauerte ca. 30 Minuten.

 

Der Ranger im Oasis Vistior Center sagte uns, das die Sonnenuntergangszeit heute ca. 18 Uhr 45 wäre – wir überlegten beide noch kurz, ob wir so lange bleiben wollten – beschlossen aber zurück ins Hotel zu fahren. Hidden Valley ließen wir auch weg – aber um doch wieder etwas neues zu sehen verließen wir den Park über den Park Boulevard, der uns in den Ort Joshuatree führte. Über den Highway 62 kamen wir wieder zurück nach Twentynine Palms.

Uns beiden hat der Park sehr gut gefallen und wir fanden es gut, den Park vom Süden her besichtigt zu haben – dieser Teil des Parks wird leider in vielen Reiseführern als nicht so sehr sehenswert beschrieben – das mag vielleicht stimmen, wenn man zuerst den Norden gesehen hat. Man sollte sich für den Park einen ganzen Tag Zeit nehmen um auch ein wenig wandern zu können – das ist bei uns vielleicht eine Spur zu kurz gekommen, aber alles geht auch nicht.

 

Zum Abschluss eines langen und ereignisreichen Tages frönten wir unserem Hobby im Ausland: Das Besichtigen von Supermärkten. Wir schlenderten durch die Gänge und bestaunten die überdimensional großen Packungen, die es zu kaufen gab. Für unserer Abendessen kauften wir uns ein Brathuhn (das laut Beschreibung Orangengeschmack haben sollte, von dem wir leider nichts schmecken konnten – trotzdem wars gut), einen Cesarsalat und Jalapeno – Chips (die schmeckten sehr scharf und gut). Ja und das Trinken durften wir natürlich auch nicht vergessen: Unser Lieblingsgetränk in den USA – Budweiser.

 

Gegen 18 Uhr 30 waren wir zurück im Hotel – als erstes gab es ein kaltes Bier und Chips zur Erfrischung und Stärkung. Wir genossen die Aussicht auf den kleinen aber schön angelegten Garten mit Kakteen. Den ans Hotel angeschlossen Pool, ließen wir heute sein. Um unsere Mägen zu beruhigen aßen wir das Huhn und den Salat – mittlerweile war es auch schon dunkel geworden und man konnte einige Sterne am wolkenlosen Himmel erkennen.

Den restlichen Abend verbrachten wir auf der Terrasse mit sitzen, plaudern und Bier trinken. Kurz bevor wir schlafen gehen wollten,  kam noch eine Familie mit drei kleinen Kindern an. Die waren bereits 6 Tage unterwegs in einem total winzigen Auto – war uns ein wenig unheimlich. (Am nächsten Tag in der Früh sprach Andrea kurz mit der Frau: Ihr Mann ist beim Militär und ist auf die nahe gelegene Base verlegt worden)

Gegen 22 Uhr 30 gingen wir schlafen.

 

Montag, 06.Oktober 2008:

 

Andrea dürfte das mit der Zeitverschiebung schon ein wenig besser im Griff haben (sie schlief bis 6 Uhr 30 – dem Zeitpunkt für den eigentlich der Wecker gestellt war). Andy war wieder um 4 Uhr 30 munter – stand dann kurz vor 5 Uhr auf um das Tagebuch vom gestrigen Tag nach zu schreiben. Nachdem wir alles zusammen gepackt hatten und  schon losfahren wollten meinte die Besitzerin der Kaffee sei schon fertig – wir freuten uns sehr darüber und setzten uns vor unserem Zimmer in die Morgensonne und genossen das schöne Wetter und den geschmacklich erstaunlich guten Kaffee.

 

Heute stand ein Reisetag auf dem Pogramm mit dem Zielpunkt Death Valley Nationalpark – wir hatten dort ein Zimmer in Furnace Creek für zwei Nächte gebucht. Frau Tom hat uns eine Streckenlänge von 435 Kilometer mit einer Fahrzeit von 7 ½ Stunden ausgerechnet – kam uns beiden sehr lange vor, was sich später als richtig herausstellen sollte. Unsere Route führte uns auf der Strasse  62 (29 Palms Highway)Richtung Westen vorbei an dem Ort Joshua Tree zu dem kleinen Ort Yucca Valley wo wir in die 247 abzweigten. Diese Strasse führte uns durch eine einzigartige Landschaft (Lucern Valley) die mit Worten fast nicht zu beschreiben ist. Die insgesamt 79 Meilen „cruisten „ wir gemütlich dahin (Hatten den Tempomaten auf 55 Meilen eingestellt, uns die Füße um den Kopf gewickelt und genossen die Landschaft).

 

In Barstow fuhren wir über die I15 ca. 60 Meilen nach Baker, das für sein überdimensionales Thermometer bekannt ist. Es war wieder wolkenloser Himmel und es hatte 81 Grad Fahrenheit. Da das Frühstück heute ausgefallen war, hatten wir beide schon ein wenig Hunger – gleich neben dem Thermometer gab es ein kleines, einladendes Lokal Namens Big Boy. Aufmerksam wurden wir dadurch, dass es eine Werbung hängen hatte, dass es ein Frühstücksbuffet um $ 4,99 gibt. Das Lokal war richtig gemütlich eingerichtet und wir wurden typisch amerikanisch empfangen. Nach einiger Zeit kam eine Kellnerin, die uns auf Deutsch ansprach – wir waren beide sprachlos – und fragten woher sie so gut Deutsch könne – da meinte sie sie komme aus dem Sauerland. Andrea bestellte einen Hamburger mit Pommes und Andy einen gemischten Salat mit Blue Cheese Dressing – dazu tranken wir nur Wasser. Schmeckte alles sehr gut und wir waren satt und zufrieden – für 10 Dollar.

 

Weiter ging es über die 127 Richtung Norden bis Shoshone – ein ganz winziger Ort, wo wir eigentlich vorgehabt hätten zu übernachten. Leider hatten wir vom Motel auf unsere Anfrage per Mail eine Antwort erhalten. Der ganze Ort besteht aus einer Post, einer Tankstelle mit Supermarkt, dem eben erwähnten Motel, einem kleinen Museum und einer Bar. Wir kauften am Postamt Marken und machten einen „Stadtrundgang“ der in ca. 7 Minuten erledigt war. Dann setzten wir uns bei der Bar ins Freie – es gab Eistee für Andrea und Kaffee für Andy.

  

Den letzten Halt vor unserem Ziel machten wir bei der Death Valley Jct – und zwar beim Amargosa Opera House, das heute ein Hotel ist. Hier zweigten wir in die 190 ab in Richtung Death Valley zu unserem Hotel Furnace Creek Ranch. Die letzten Meilen waren eine Fahrt durch ein einzigartiges Gebiet. Zuerst ging es bergauf auf ca. 1000 Meter – danach ging es langsam abwärts. Als ersten Punkt im Death Valley erreichten wir den Zabriski Point. Von dort hat man einen tollen Ausblick (besonders bei Sonnenaufgang – diesen Tipp werden wir sicher noch befolgen).

 

Von dort waren es nur 6 Kilometer bis zum unserem Hotel Furnace Creek Ranch. Der Check In klappte problemlos (hatten das Zimmer für zwei Nächte im Internet reserviert) und wir bekamen ein Zimmer mit Balkon im ersten Stock mit Blick auf eine große Wiese und Richtung Pool. Als erstes schauten wir uns die Hotelanlage an – es gab einen kleinen Supermarkt, eine Bar, ein Kaffeehaus, ein Restaurant und ein Postamt. Doch ziemlich bald zog uns der Durst in die Bar und wir erfrischten uns mit einem eisgekühlten Budweiser.

Wir dachten, dass wir im nahe gelegenen Supermarkt etwas für unser Abendessen am Balkon finden – doch wir wurden leider enttäuscht. Es war nichts dabei, was uns ansprach. Die Sandwiches sahen so aus, als wären sie aus Plastik und Salat gab es auch keinen. Da wir vorher die Speisekarten vom Restaurant (sehr teuer) und Cafe (Preise halbwegs angemessen) studiert hatten, beschlossen wir ins Cafe etwas Essen zu gehen. Nachdem wir von einer sehr netten Dame einen Tisch zugeteilt bekamen wurden auch gleich gefragt was wir zu trinken wollen – wir bestellten  Budweiser. Ca. 2 Minuten später kam ein anderen Kollege der uns dasselbe fragte – dann tat sich ca. 10 Minuten nichts – bis er mit dem Bier kam und uns erklärte das sei das letzte Budweiser – es gäbe nur Bud light. Nach einigem Suchen hatten wir etwas in der Speisekarte gefunden – Andrea bestellte Hühnerstücke mit Nudeln und Andy Jalapeno Roll`s (ein Rolle mit Jalapeno und Käse, die paniert im Fett herausgebacken war). Andrea schmeckte Ihr Essen nur teilweise und Andy war auch nicht 100 % zufrieden. Wir beide denken, dass sich die Lokale hier nicht wirklich bemühen müssen, denn Konkurrenz haben Sie ja keine.

 

Nach dem etwas enttäuschenden Abendessen sind wir zurück auf unser Zimmer gegangen. Andy begann mit dem Tagebuch schreiben und Andrea plante unsere morgige Runde im Death Valley Nationalpark. Da es mittlerweile schon dunkel war setzten wir uns mit einem kalten Bierli  und unseren restlichen Chips auf den Balkon und bestaunten die vielen Sterne. (Tipp von Uwe) So fand der Abend auch noch einen versöhnlichen Ausklang und nur weil uns das Essen einmal nicht geschmeckt hatte, ließen wir uns die Urlaubslaune nicht verderben.

 

Dienstag, 07.Oktober 2008:

 

Wir hatten sehr gut geschlafen – doch meinte der Wecker im Zimmer, wir sollten nicht zu lange schlafen und meldete sich um 5 Uhr 15, obwohl wir ihn nicht gestellt hatten. Ursprünglich hatten wir geplant um 6 Uhr 30 aufzustehen. Doch wir blieben gleich wach, Andy konnte noch das Tagebuch fertig schreiben und kurz nach 6 Uhr brachen wir ins Restaurant auf, wo sie ein Frühstücksbuffet anbieten. Auf dem Weg dort hin stieg die Spannung was wir dort wohl geboten bekommen.

 

Nachdem wir den Preis von $ 10.95 plus Taxen pro Person bezahlt hatten schauten wir uns das Buffet ab und waren angenehm überrascht: Es gab jede Menge warme Sachen: Eierspeise, Eierspeise mit Zwiebel und Käse, Würstel, eine Art Fleischlaberl, eine sehr gut Sauce ähnlich wie Bechamel, die stark nach Pfeffer schmeckte, French Toast und Waffel sowie eine tolle Auswahl an fischen Früchten. Von einem sehr netten Angestellten wurde uns alles erklärt und was wir womit kombinieren sollten. Wir beide waren glücklich und zufrieden über das erste gute Essen hier.

Gut gestärkt brachen wir gegen 8 Uhr zur Death Valley Nationalparkrunde auf. Den ersten Stopp machten wir beim Golden Canyon Interpretive Trail – ein ca. 3 Kilometer langer Weg (hin und zurück). Wir hatten uns entschieden diesen Weg am Morgen zu gehen um der Hitze auszuweichen. Es war einfach toll zu sehen, wie die Felsen in den verschiedenen Farben im Sonnenlicht leuchteten und die aufsteigende Sonne den Canyon immer mehr ausleuchtete – das auch zur Folge hatte das es immer heißer wurde. Der Weg war nicht schwierig zu gehen und wir hatten uns am Beginn einen kleinen Folder gekauft, der die 10 Station beschreibt. Am Ende des Wegs zweigten wir dann in einen Trail, der zum Zabriskie Point führt (Länge ca 1,5 Meilen one Way). Da es schon um einiges heißer war als vor einer Stunden drehten wir nach ca. 10 Minuten um – es hat sich aber trotzdem gelohnt das Stück zu gehen, denn von dort oben hatten wir einige traumhafte Ausblicke die wir sonst versäumt hätten.

 

Zweite Station war Devils Golf Course – eine Salzkruste, die sich betonhart und scharfkantig, weiß/gräulich über mehrere Quadratkilometer ausbreitet.

Der südlichste Punkt der Runde war Badwater. Hier befindet sich der tiefste Punkt der USA – 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Auf der gegenüberliegenden Felswand war eine Markierung angebracht die zeigt wo „Sea Level“ wäre – war ein beeindruckendes  Gefühl so weit unter dem Meeresspiegel zu stehen. Ein sehr netter Biker den wir schon bei Devils Golf Course getroffen hatten schoss ein Erinnerungsfoto von uns beiden. Danach ging es Richtung Norden zur Natural Bridge – eine natürliche Steinbrücke, die nur über eine ca. 1,6 Meilen lange, schlecht zu befahrene Straße erreichbar ist – anschließend muss man noch ca. 20 Minuten zu Fuß gehen – wir fanden sie nicht besonders sehenswert. Wenige Fahrminuten entfernt, zweigten wir in den 14 Kilometer langen Artists Drive ab – da die Straße sehr schmal ist, wird sie als Einbahn geführt. Hier sieht man in vielen Farben leuchtende Gesteinsformationen. Aufsteigendes Thermalwasser hat mit dazu beigetragen, dass die im vulkanischen Gestein vorhandenen Mineralien in ihrer ganzen Farbenpracht zur Geltung kommen.

 

Auf unserer weiteren Fahrt Richtung Norden auf der Straße 190 machten wir einen kurzen Abstecher ins Visitor Center des Nationalparks. Dort gibt es eine interessante Ausstellung über den Park – da wir beide aber schon etwas müde waren, gingen wir relativ schnell durch.

 

Nördlichster und letzter Stopp für heute war Stove Pipe Wells – hier gibt es sanft gewellte Sanddünen. Es sah zwar sehr abstrakt aus, aber so richtig begeistern konnten sie uns nicht – vielleicht lag es auch daran, das kurz davor in unserem Auto ein Kontrolllicht anging und wir nicht wussten, was es zu bedeuten hatte. In Stove Pipe Wells hatte die Tankstelle geschlossen, also fuhren wir zurück nach Furnace Creek. Der Mann an der Tankstelle war sehr nett und meinte er könne uns den Ölstand kontrollieren. Nach einigen Minuten sagte er Öl und Wasser seien ok – und wir sollen uns keine Sorgen machen – er habe jeden Tag jede Menge Touristen mit den selben Problemen – seine Theorie war, das die Computer der Autos „ under Sealevel“ zu spinnen beginnen. (Was sich am nächsten als richtig herausstellen sollte denn nachdem wir das Death Valley verlassen hatten ging die Kontrolllampe aus und leuchtete auch den restlichen Urlaub nicht mehr).

 

Erleichtert fuhren wir zurück ins Hotel, wo wir gegen 15 Uhr 30 ankamen. Da wir beide sehr verschwitzt waren, freuten wir uns aufs Baden – aber unser Zimmerschlüssel funktionierten nicht – aber wir hatten Glück, dass ein Zimmermädchen in der Nähe war und sie uns die Türe öffnete.

Nach all den Anstrengungen und Aufregungen erfrischten wir uns mit einem kühlen Bier – und schon ging es Nerven und Körper wieder gut.

Nach der kurzen Erholungspause gingen wir zur Rezeption um unsere Schlüssel wieder funktionstüchtig machen zu lassen. Als dies erledigt war stand das größte Problem (?) des Tages am Plan: Was gibt es zum Abendessen? Der Store hat nicht viel Auswahl, im Cafe waren wir gestern nicht zufrieden gewesen und das Restaurant war uns zu teuer (und hatte vermutlich dieselbe Küche wie das Cafe). Nachdem wir alle Speisekarten ausgiebig studiert hatten, gingen wir in den General Store. Nach langem Suchen und Zurückschrauben unserer Ansprüche wurden wir fündig: Wir kauften eine Avocado, eine Gemüsemischung mit Dip, geräucherte Austern in der Dose, geschnittenen Truthahn, verschiedene Käsesticks und Kräcker – und zu guter Letzt Bier. Da es heute unter Tags bis zu 38 (!) Grad hatte (ist fürs Death Valley für diese Jahreszeit auch über dem Durchschnitt) waren wir beide aufgeheizt und verschwitzt und freuten uns auf eine Abkühlung im Pool – aber manchmal sollte man sich nicht zu früh freuen – der Pool war gar keine Abkühlung – wir denken der Pool hatte sicher weit über 30 Grad, er dürfte anscheinend von einer warmen Quelle gespeist werden.

 

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Balkon mit Postkarten und Tagebuchschreiben. Als unsere Mägen keine Ruhe mehr gaben, richteten wir uns unser mit Liebe zusammengestelltes Abendessen her und genossen leider zum letzten Mal den tollen Blick auf die Berge, die Palmen und die große Wiese. Die untergehende Sonne schien auf die Berge – diese strahlten in einem intensivem rot das zum blauen wolkenlosen Himmel einen tollen Kontrast gab. Um das Essen auch wieder zu verdauen, machten wir einen kurzen Spaziergang durch die Hotelanlage und gingen auch ein Stück raus um die Sterne noch besser zu sehen.

Leider ist die Zeit hier viel zu schnell vergangen – aber wer weiß vielleicht kommen wir ja irgend wann mal wieder her in dieses einzigartige Gegend die man mit Worten gar nicht beschreiben kann – das muss man gesehen haben um sich ein Bild machen zu können.

 

Mittwoch, 08.Oktober 2008 :

 

Heute hatten wir uns den Wecker für 6 Uhr  gestellt und wurden durch diesen auch wach – ob wir die Zeitverschiebung schon überwunden haben? Wir wollten heute als erstes zum Zabriskie – Point zum Sonnenaufgang. Wir waren sogar etwas früh dran, denn Andy hatte die Sonnenuntergangszeit mit der Sonnenaufgangszeit verwechselt (Sonnenaufgang war heute um ca. 6 Uhr 49). Wir hatten ziemlich bald alles zusammengepackt, checkten aus und fuhren los. Leider war es aber mittlerweile schon zu hell um noch Sterne zu sehen – was aber nicht weiter störte. Wir genossen die Ruhe und betrachteten die Berge, die immer schöner im Sonnenlicht zu Leuchten begannen. Es war ein tolles Naturschauspiel zu sehen, wie die Sonne immer mehr das Tal ausleuchte. Gegen 7 Uhr 30 war die Sonne ganz hinter den Bergen hervorgekommen.

 

Letzter Stopp im Death Valley war Dantes View – ein auf 1664 Meter Höhe gelegener Aussichtspunkt auf die vulkanischen Black Mountains. Von dort hat man einen überwältigenden Blick übers Tal, sowie zum 3368 Meter hohen Telescope Peak, dem höchsten Berg der Panamit Mountains.

Nun hieß es endgültig Abschied nehmen vom Death Valley, dem heißesten Punkt der Erde (hier wurden schon einmal 53 Grad gemessen). Wir haben die Zeit hier in vollen Zügen genossen und die bizarren Steinformationen bewundert und hat seinen Namen zu Recht, denn ein Leben ist hier fast unmöglich – sowohl für Mensch als auch für Tier.

 

Unser heutiges Etappenziel war Las Vegas in Nevada. Wir fuhren die 190 zurück zum Death Valley – und dann haben uns unsere Landkarten ein wenig im Stich gelassen, da Frau Tom eine Route herausgesucht hatte, die wir nicht auf der Karte hatten. Andy meinte zuerst, dass wir über die 95 nordwestlich nach Las Vegas kommen – was sich als falsch herausgestellt hatte, als wir noch ca. einer 3 /4 Stunde Fahrzeit den Ort Pahrump erreichten. Als erstes wurde getankt und dann hatten wir beide schon ein wenig Hunger. Wir machten uns auf die Suche nach einem Fastfood Lokal fanden aber nichts. Wir beide dachten uns, dass es so etwas in Amerika nicht gibt – einen Ort ohne Burger King, Mc Donald`s etc. Als wir schon fast aufgegeben hatten, kamen wir dann auf der weiteren Fahrt auf der 160 Richtung Vegas ziemlich bald ins Ortszentrum von Pahrump – und dort gab es dann doch alles, was wir uns wünschten. Wir entschieden uns für Burger King und stärkten uns mit einem Whopper der ausgezeichnet schmeckte.

 

Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit erreichten wir gegen 12 Uhr Las Vegas – leider kannte unsere Frau Tom die Adresse von unserem Hotel nicht und dann hat sich Andy auch noch einmal verfahren. Jetzt war uns Frau Tom auch keine Hilfe – aber wir hatten Glück und kamen zufällig zum Las Vegas Blvd. Und wir wussten, dass auf dieser Straße unser Hotel liegt. So konnten wir zur Begrüßung den Strip abfahren und Andrea konnte all die riesigen Hotels bestaunen.

 

Gegen 13 Uhr 30 checkten wir im Hotel Bellagio ein – ein großes 5 Stern Hotel mit mehreren tausend Zimmern. Wir hatten ein Zimmer für zwei Nächte reserviert – und da es unter der Woche war zu einem vernünftigen Preis. Es war für uns beide ein tolles Gefühlt einmal in einem so bekannten Luxushotel zu wohnen. Unser Zimmer war im 18. Stock – wir hatten ein großes Fenster mit einem tollen Blick – leider nicht auf den Strip sondern nach Westen. War aber auch schön denn so konnten wir am Abend den Sonnenuntergang beobachten.

 

Da wir uns hier sehr viel vorgenommen hatten machten wir uns bald auf den Weg (nachdem wir uns mit einem kühlen Bierli erfrischt hatten.) Als erstes gingen wir  auf die Suche nach einem ABC Store – die gibt es sonst nur in Hawaii und wir wollten so gerne wieder Maccadamia Nüsse kaufen – und wir wurden auch sehr schnell in Einkaufszentrum gegenüber vom Hotel fündig. Es gab zwar eine nicht so große Auswahl wie auf Hawaii aber es gab unsere Lieblingssorte: Mit Zwiebel/Knoblauchgeschmack. In Windeseile war unser Korb voll aber wir hatten ja unseren großzügigen Sponsor mit: Die Kreditkarte.  Im selben Komplex war auch das Todai – ein Restaurant in dem wir auch in Hawaii waren, wo es ca. 40 Sorten Sushi gab – das wollten wir mal probieren.

Als nächstes stand eine Besuch im Hard Rock Cafe auf dem Pogramm – wir hatten es nach ca. 25 Minuten Gehzeit vom Hotel erreicht. Hier in Las Vegas gibt es hinter dem Hard Rock Cafe auch ein Hard Rock Hotel – wir haben uns zu Hause ein wenig die Preise angesehen und es war uns viel zu teuer und außerdem liegt es etwas abgelegen. Nach dem wir uns im Cafe unser traditionelles Bier genehmigt hatten und im Shop einkaufen waren, machten wir noch einen Abstecher ins Casino vom Hard Rock Hotel. Andrea hatte beschlossen dort $ 10 zu verspielen (von den $50, die sie von Ihren Eltern zum Geburtstag dafür bekommen hatte).

 

Da wir beide schon etwas müde waren gingen wir zurück zum Hotel.

Hier im Bellagio gibt es am Abend immer ein relativ preisgünstiges Buffet ($ 27,90 pro  Person ohne Tax.) Wir hatten die Speisekarten der anderen Restaurants ein bisschen studiert – dort beginnen die Preise für eine Hauptspeise meist erst bei $ 20. Andrea hatte sich auf ein Büffet gefreut, also gingen wir zu dem Lokal. Dort angekommen wäre Andy fast in Ohnmacht gefallen, wie viele Leute da angestellt waren und er meinte im ersten Schreck, dass es mindestens 1-2 Stunden dauert – aber er wurde eines besseren belehrt, denn in nicht ganz 40 Minuten hatten wir unseren Tisch und unser Getränk und konnten uns auf Erkundungstour durch das riesige Buffet machen. Es gab so viel, dass man hier gar nicht alles aufzählen kann, geschweige denn, alles probieren kann.

Ganz besonders freuten wir uns, dass es Poke gab (den gibt es normalerweise nur in Hawaii) und für Andrea gab es Sushi. Weiters probierten wir vom Schwertfisch, vom Huhn und den diversen Fischen und Muscheln und Gemüse.

 

Mit einem gut gefüllten Bauch machten wir uns gegen 20 Uhr mit dem Taxi auf den Weg nach Down Town Las Vegas – dem alten Teil der Glückspielerstadt. Die bekannteste Straße hier ist die Fremont Street – die ist überdacht und jede volle Stunde kann man hier eine ca. 7 minütige Lasershow sehen (Um 21 Uhr sahen wir Don McLean und um 22 Uhr Queen). Dazu genossen wir den Luxus in Amerika auf der Straße ein Bier trinken zu dürfen. Um unseren ersten Abend in Vegas richtig ausklingen zu lassen gingen wir uns Casino vom Golden Nugget und Andrea riskierte wieder $ 10 – und siehe da nach ganz kurzer Zeit waren daraus 30 geworden. Wir beide nahmen das Geld und freuten uns sehr. Aber es kann auch anderes gehen – haben wir heute Nachmittag im Hard Rock Hotel gesehen wie schnell 10 Dollar auch weg sein können.

 

Zurück zum Hotel fuhren wir mit dem Taxi (leider gibt es keine vernünftige öffentliche Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen) – setzten uns noch an unser großes Fenster und bestaunten die Lichter der Stadt und gingen gegen Mitternacht müde , aber mit vielen neuen Eindrücken schlafen.

 

Donnerstag, 09. Oktober 2008:

 

Andy dürfte die Zeitumstellung noch immer nicht ganz verkraftet haben. Er wurde gegen 5 Uhr 30 munter und konnte nicht mehr schlafen. Er stand auf und nützte die Zeit um das Tagebuch nachzutragen, während Andrea ganz gemütlich bis 7 Uhr 30 weiter schlief.

 

Heute stand der Valley of Fire State Park auf dem Pogramm. Er liegt ca. 60 Kilometer nordöstlich von Las Vegas. Aus der Stadt kamen wir sehr gut hinaus und bereits einige Kilometer weiter sah alles wieder nach Wüste und Steinen aus.

Es war ein beeindruckender Kontrast zwischen der etwas trostlosen Gegend hier und funkelnden Glitzerwelt der Stadt. Kurz nachdem wir die I15 verlassen hatten, legten wir eine Frühstückspause sein. Andrea trank einen French Vanilla Cafe und dazu einen süßen amerikanischen Kuchen, und Andys Frühstück war auch typisch amerikanisch: Cafe und dazu ein Hot Dog mit Ketchup an Jalapeno Sauce. Schmeckte prima und war auch sehr preisgünstig. Alles zusammen kostete gerade Mal $ 5.

 

Nach einer Fahrt von ca. 30 Kilometer erreichten wir das Valley of Fire – und wir waren beeindruckt von den rot leuchtenden Steinen, die von einem Meter auf den anderen in der Landschaft standen. Einige davon hatten schwarze Flecken – es sah so aus, dass man glauben konnte, die Steine haben irgendwann mal gebrannt. Beim genaueren Hinsehen konnten wir alte indianische Zeichnungen erkennen. Da es heute wieder sehr heiß war (bis 36 Grad) hielt sich unsere Lust auf Wanderungen sehr in Grenzen – aber einige ganz kurze Trails (½ Meile) gingen wir dann doch – denn man konnte die Zeichnungen in den Steinen so noch besser erkennen.

 

Zurück nach Las Vegas für wir durch die Lake Mead National Rec. Area. Doch die Route hatten wir uns beide ein wenig anderes vorgestellt: Wir dachten es sei mehr grün und man könne auch den See sehen. Bei Overton Beach nahmen wir die Stichstraße zum See (ca. 4 Kilometer). Dort angekommen war alles menschenleer und das an der Abzweigung angekündigte Visitorcenter geschlossen. Man konnte auch sehr gut erkennen, dass der See an dieser Stelle fast ausgetrocknet war. An Schifffahrt war damit nicht zu denken. Wir lasen uns die Zettel im Schaukasten durch und fanden heraus dass schon 2007 hier alles geschlossen wurde. Die weitere Strecke war auch nicht sehr abwechslungsreich. Bei Echo fuhren noch einmal zum See – hier war zwar noch ein bisschen etwas los, aber es war auch sehr gut zu erkennen, dass der See schon sehr weit zurück gegangen war.

 

Da es schon halb Drei war beschlossen wir zum Hotel zurück zu fahren. Die Entfernung betrug etwas mehr als 100 Kilometer und wir kamen sehr gut voran, sodass wir kurz vor 16 Uhr 30 im Hotel ankamen. Wir beratschlagten die weitere Planung des Abends und kamen zu aller erst zu dem Schluss, dass wir beide großen Gusto auf ein Bier hatten – genau gegenüber vom Hotel war ein Lokal wo man draußen sitzen konnte – und diese Möglichkeit nutzen wir auch gleich. Wir hatten einen schönen Platz mit Blick auf den Strip – die Bedienung im Lokal war leider nicht besonders – dafür schmeckte das Bier umso besser.

 

Aufs Zimmer gehen zahlte sich auch nicht mehr aus, da wir heute Abend zum Buffet ins Todais wollten das um 17 Uhr 30 aufsperrte. Als wir beim Lokal ankamen waren Gott sei Dank keine Leute angestellt und wir bekamen sehr schnell einen Platz. Als erstes orientierten wir uns bei dem großen Buffet: Es gab 36 (!) Sorten Sushi, überbackene Muscheln und Langusten, Shrimps, „Korean BBQ“ (das schmeckte Andy besonders gut – war ein zartes Fleisch das zwar einige Knochen drinnen hatte, die man relativ schwer heraus brachte, aber wenn man es geschafft hatte, dann war es ein Genuss). Wir ließen es uns gut gehen und leider waren unsere Mägen viel zu schnell voll, aber wir ließen uns trotzdem Zeit um so viel als möglich zu probieren. Andrea hatte vorher in einem Heft noch einen Coupon über $ 5 gefunden – auch eine gute Nebenerscheinung. Wir finden der Preis von $ 27,95 plus Tax.pro Person ist für diese Auswahl absolut ok.

 

Um das gute Essen auch wieder abzuarbeiten spazierten wir noch ein bisschen über den Strip zum Hotel New York New York. Ein riesiges Hotel, welches die Skyline von New York nachbildet. Im Inneren sind jede Menge Lokale und Casinos. An einem Automaten versuchten wir wieder unser Glück – aber diesmal konnten wir gar nicht so schnell schauen, wie die $ 10 Dollar weg waren. Durch die Größe des Hotels verloren wir kurzzeitig die Orientierung – aber nach ein wenig Suchen kannten wir uns wieder aus.

 

Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch in der M & M `s World Halt und Andrea kaufte sich ein kleines gemischtes Sackerl. Gegen 22 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel und ließen den Abend mit einem Bierli und dem Blick aus unserem Fenster über die Stadt ganz gemütlich ausklingen.

 

Freitag, 10.Oktober 2008:

 

Heute hatten wir uns den Wecker für 7 Uhr gestellt – auch Andy stand erst mit dem Läuten auf. Bereits kurz nach dem Aufstehen beratschlagten wir die heutige Route. Ursprünglich wollten wir über den Hoover Dam fahren. Doch wir hatten in den Reiseführern gelesen, dass dort sehr streng kontrolliert wird und man sich teilweise auch sehr lange anstellen muss. Also beschlossen wir eine andere Strecke zu nehmen, auf der wir länger auf der Route 66 fahren können.

 

Eigentlich hatten wir für heute vorgehabt zu einem Frühstücksbuffet in eines der großen Hotels zu gehen – aber Andrea wollte lieber die Zeit nutzen um noch einige Hotels am Strip zu besichtigen – was Andy gar nicht so schlecht fand.

Wir nahmen unser Gepäck und gingen zur Rezeption zum Check out. Andrea sagte, dass sie in der Nacht wegen des Baulärms nicht so gut geschlafen hätte – uns wir bekamen einer Nachlass von Sage und Schreibe $ 82 – hätten wir uns nicht gedacht aber wir freuten uns sehr darüber.

 

Gegen 9 Uhr machten wir uns auf den Weg – als erstes gleich ins gegenüber liegende Paris. Dort gab es ein kleines Frühstück – zwei Kaffee und für Andrea eine Mehlspeise – der Preis von $ 13 war auch nicht ohne. Weiter ging es dann am Strip ins Venetian – eine ziemlich gute Nachbildung des Markusplatzes in Venedig. Andrea wollte dort wieder einen Automaten mit Geld füttern – und hatte Glück – aus 10 Dollar wurden sehr schnell 20.

Letzte Station war das Wynn – ein sehr modernes Hotel, das uns beiden nicht wirklich gefallen hatte. Da wir heute leider noch aus Lass Vegas weg mussten, machten wir uns auf den Rückweg in Richtung Hotel. Auf dem Weg dorthin schauten wir noch einen Sprung ins Mirage um vielleicht die weißen Tiger zu sehen. Als Andy vor 11 Jahren dort war, waren sie fast direkt in der Rezeption zu sehen. Doch leider war es jetzt nicht mehr so – eigentlich Schade, dass man so eine Attraktion vor den Leuten versteckt – Andrea meinte sie hätte etwas gelesen, dass man sogar dafür zahlen muss um sie zu sehen. Andrea hatte Andy von ihrem Spielkapital $ 10 zur Verfügung gestellt, die Andy im Bellagio in ca 1 ½ Minuten ohne Erfolg verspielt hatte. Andrea meinte, dass wir noch $ 10 spielen sollten – und sie bewies wieder eine glückliche Hand – im Nu waren daraus  $ 23 geworden.

 

Kurz vor Mittag hieß es leider Abschied nehmen aus Las Vegas – am Stadtrand besuchten wir noch ein großes Outdoor Center – Andrea hätte gerne eine Regenjacke gehabt, doch leider wurden wir nicht fündig. Unser liebes Auto hatte auch wieder mal Durst – als dieser an einer Tankstelle gelöscht war, kehrten wir in das nebenan liegende Lokal Jack in the Box ein. Wir bestellten uns beide einen Burger und dazu Pommes (die aus Kartoffeln mit Schale gemacht waren, was aber sehr gut geschmeckt hat).

 

Gegen 13 Uhr 30 machten wir uns auf den Weg zu unserem heutigen Etappenziel – einem Ort an der Route 66 – auf das hatte sich Andy schon sehr gefreut. Es ging den Highway 95 Richtung Süden und dann über Laughlin (die 4. größte Spielerstadt in Nevada) und Bullhead City nach Oatman – einem winzigen Städtchen direkt an der Route 66. Ein touristischer, aber sehr netter Ort –was uns ganz besonders gut gefallen hatte, war dass Esel kreuz und quer über die Straße gelaufen sind. Im einzigen Hotel im Ort hat Clarke Gable 1939 seine Hochzeitsnacht verbracht.

 

Auf dem weiteren Weg in Richtung Kingman überquerten wir den ca. 1000 Meter hohen Sitgreaves Pass. Auf der Fahrt ins Tal saß mitten auf der Straße eine Tarantel – nur durch gute Reaktion von Andrea wurde sie vom Überfahren bewahrt.

Durch den etwas längeren Aufenthalt in Las Vegas war unser Zeitplan zwar ein wenig durcheinander. Die Fahrt nach Kingman war wunderschön – die Sonne ging gerade unter und die Dämmerung breitete sich aus und die ersten Leuchtreklamen gingen an.

 

Wir fuhren durch Kingman und wollten an einem kleinen Ort an der Route 66 Halt machen – so hatte Andy sich das ausgedacht. Doch nach Kingman war keine einziger Ort mehr direkt an der Straße, sodass wir nach ca. 20 Meilen wieder umkehrten. Andy war zu diesem Zeitpunkt ein wenig enttäuscht, da er sich das anders vorgestellt hatte. Kaum in Kingman angekommen fanden wir ein typisch amerikanisches Motel – nichts besonders, aber trotzdem alles da, was man braucht. Wir beide waren glücklich und zufrieden und der Zimmerpreis von $ 48 incl. Taxes war absolut ok. Wir hatten über einen Tipp aus dem Internet erfahren, dass es ganz in der Nähe ein tolles Steakhouse (Dambar) gibt und das hatten wir natürlich ausprobiert und wurden nicht enttäuscht – die Steaks waren einfach traumhaft (wir ließen sie uns „medium rare“ braten, kannten wir bis jetzt nicht, war aber genau nach unserem Geschmack) und die Bedienung war genau so, wie wir sie von Amerika kennen – einfach nett und freundlich.

Wieder zurück im Motel schrieb Andy das Tagebuch fertig und Andrea war schon ein müde und ging schlafen – nicht viel später folgte ihr Andy.

 

Samstag, 11.Oktober 2008:

 

Heute wurden wir beide erst durch das Läuten des Weckers um 6 Uhr 30 wach.

Das Wetter war schön und der Himmel wolkenlos jedoch war es ziemlich kalt – eine große Umstellung für uns nach den Tagen im Death Valley. Andrea hatte einen Tipp aus dem Internet, dass es in der Nähe ein Lokal Namens Mister D`z gibt wo man sehr gut frühstücken kann. Als wir uns auf den Weg dorthin machen wollten leuchtete in unserem Auto wieder einmal eine Warnlampe – es sei mit dem Reifendruck etwas nicht in Ordnung. Wir beide hatten eine „große“ Freude mit dem Umstand, dass das Auto schon wieder Macken macht. Wir fuhren aber trotzdem zum Frühstück zu Mister D`z: ein typisch amerikanisches Lokal mit vielen Gegenständen über die Route 66 und richtig kitschig eingerichtet – doch es gefiel uns sehr gut und wir genossen das „Amercian Feeling“. Das Frühstück schmeckte uns sehr gut und es war relativ preisgünstig. Während des Frühstücks überlegten wir, was wir mit unserem Auto machen – im Lokal gab es W-Lan und so konnten wir schauen, wo die nächste Alamo Station ist (die wäre in Flagstaff gewesen). Als wir bezahlten, fragten wir die Kellnerin ob es in der Nähe eine Werkstatt gibt, wo wir die Reifen kontrollieren lassen können. Wir haben ihre Beschreibung nur halb verstanden aber besser als nix.

Einige 100 Meter nach dem Hotel sahen wir auf einmal eine Werkstatt und freuten uns. Wir wurden freundlich empfangen und es kümmerte sich gleich jemand um unsere Reifen. Der Mechaniker meinte, der Luftdruck war bei drei Reifen zu hoch und bei einem zu niedrig. Nach einigen Minuten war alles erledigt und die Kontrolllampe leuchtete auch nicht mehr auf. Wir gaben dem Mechaniker $ 5 und waren glücklich, dass das Problem erledigt war.

 

Nun konnte es losgehen: Die nächsten 100 Kilometer auf der Historic Route 66 – ein Fahrt über eine Straße mit einer langen Geschichte. Es war ein tolles Gefühl mit dem Auto mit 65 Meilen (etwas mehr als 100 km/h) stresslos durch die Landschaft zu fahren (Tempomat ist hier ein tolles Hilfsmittel). Unseren nächsten Stopp legten wir in Seligman ein, ein winziger Ort, der mit den Touristen sein Geschäft macht – die Busse mit den Reisegruppen verlassen extra dafür den I40, um den Gästen 20 Minuten Zeit zu geben, sich alles anzuschauen.

(Andy ist es bei seiner ersten USA-Reise 1997 genauso gegangen)

Wir haben es wieder einmal sehr genossen allein zu reisen und wir verbrachten fast eine Stunde dort und gingen in alle Geschäfte – gekauft haben wir bis auf ein paar Postkarten und einen Magneten nichts.

 

Einige Meilen später mündete die Route 66 in den I40 auf dem wir bis Willimas weiterfuhren. Dort angekommen machten wir uns auf die Suche nach einen Supermarkt da wir uns im Grand Canyon Nationalpark selbst versorgen wollten.

Wir wurden auch relativ bald fündig und stockten unseren Wasser- bzw. Biervorrat wieder auf. Fürs Abendessen kauften wir uns einen Salat, Wurst und Käse sowie frisches Gebäck – ja wir beide staunten nicht schlecht, dass es Gebäck in normalen Mengen gibt. Zu guter Letzt kauften wir uns noch eine Flasche Rotwein aus Californien. Da es draußen ziemlich kalt war kauften wir uns bei Starbucks einen heißen Kaffee – setzten uns an einen Tisch und beobachteten die Leute – es ist einfach interessant wie und was die Amerikaner so einkaufen.

 

Weiter ging es über die 64/180 Richtung Norden zum Grand Canyon Nationalpark. Kurz vorm Eingang stand eine Tafel, die besagte, dass man mit dem Nationalparkpass eine eigene Spur benutzen konnte – war ein schönes Gefühl an der Schlange vorbei zu fahren ( ehrlich gesagt, sie war nicht lang, aber trotzdem fühlten wir uns wichtig). Der Nationalparkpass hat sich rentiert – nach 3 Parks hätten wir schon 60 Dollar bezahlt – der Pass kostet 80 $ - und auf unserer weiteren Reise kommen sicher noch einige Parks dazu. Gut war auch dass wir uns ein Zimmer reserviert hatten, denn als wir zur Rezeption der Yavapai-Lodge kamen hing dort ein Schild: Keine freien Zimmer.

Check  In klappte sehr gut und wir hatten ein Zimmer in der „hintersten Ecke“ der Lodge was uns nicht wirklich störte denn dort hatten wir Ruhe und das Gefühl mitten im Wald zu wohnen. Auch das Auto konnten wir direkt davor parken.

 

Da es schon 15 Uhr 30 war wollten wir uns schnell auf den Weg machen um den Canyon im Licht der untergehenden Sonne zu sehen. Aber zuerst mussten wir alle unsere waren Sachen anziehen, denn es war ziemlich kalt und es ging ein starker Wind. Von unserem Zimmer war es 15 Minuten zu gehen, bis wir am Rim Trail waren – von dort hatten wir einen fantastischen Blick auf den Canyon. Wir wanderten bis zum Lookout Studio – besorgten uns einen heißen Kaffee und machten uns auf den Rückweg. Wir waren nicht ganz zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort um den Sonnenuntergang zu sehen, aber das Wetter war ohnehin nicht perfekt, etwas bewölkt, und wir konnten dafür in aller Ruhe den riesigen Canyon bewundern.

 

Bevor wir ins Zimmer zurück gingen machten wir noch einen Abstecher zum General Store um zu sehen, was die so verkaufen – und prompt kauften wir auch noch etwas ein – unter anderem einen amerikanischen Whisky.

Das Licht des Mondes geleitete uns zu unserem Zimmer, in dem wir halb erfroren ankamen – Gott sei Dank war es durch die Heizung angenehm warm.

Da es erst 18 Uhr 30 war hatten wir einen gemütlichen Abend am Zimmer – in aller Ruhe Postkarten schreiben und das Schreiben des Tagebuches wurde auch nicht auf den nächsten Tag verschoben. Nachdem die Arbeit getan war, genossen wir unser gutes Abendessen und gingen relativ bald schlafen, da uns morgen der Wecker für den Sonnenaufgang zeitig wecken wird.

 

Sonntag, 12. Oktober 2008:

 

Sehr früh riss uns der Wecker aus dem Schlaf – es war erst 5 Uhr 15 – aber wir wollten heute unbedingt den Sonnenaufgang am Grand Canyon erleben. Noch etwas verschlafen packten wir alles zusammen. Richtig munter wurden wir erst als wir die Sachen zum Auto brachten – es hatte minus 4 Grad – wir zogen uns alle unsere Pullover und Jacken übereinander an, die wir mit hatten. Das ist ja schon eine gewaltige Temperaturspanne, wenn man denkt, dass wir vor einigen Tagen noch 38 Grad hatten.

 

Wir fuhren einige Minuten zum Mather Point – dieser Punkt wurde uns für den Sonnenaufgang empfohlen. Es waren schon jede Menge Leute dort – aber wesentlich weniger als gestern Abend, denn da war der Parkplatz komplett überfüllt. Obwohl uns beiden saukalt war, hat es sich gelohnt darauf zu warten bis die Sonne aufging. Es war ein wunderschönes Naturschauspiel zu beobachten, wie die aufgehende Sonne den Canyon immer mehr anstrahlte und die Felsen in einem wunderschönen rot leuchteten.

 

Nach ca. 35 Minuten war uns beiden schon so kalt, dass wir uns zum aufwärmen ins Auto setzten und los fuhren. Wir fuhren die Straße 64 (South Rim Road) entlang des Canyons in Richtung Cameron. Wir blieben noch an einigen Aussichtspunkten stehen und je weiter wir uns vom Grand Canyon Village entfernten, desto weniger Leute waren bei den einzelnen Punkten.

Nach einer Fahrzeit von ca. 1 Stunde erreichten wir Cameron – es war nur eine Ansammlung von ein paar Häusern und wir konnten auch kein Motel oder Hotel sehen – vermuten aber, dass der eigentliche Ort etwas weiter nördlich liegt.

 

Von Cameron ging es auf der 89 ca. 10 Kilometer Richtung Süden, dann zweigte eine kleine Straße ab, über die wir das Wupatki National Monument erreichten. Hier kann man alte Siedlungen der Indianer von ca. 1200 besichtigen. Als erstes schauten wir uns Box Canyon Dwellings und Lomaki Pueblo an. Es waren relativ kleine Überreste, aber mit Tafeln sehr gut beschrieben, wie die Indianer hier früher gelebt und Ackerbau betrieben haben. Weiter ging es dann zum Nalakihu Pueblo und zum Citadel Pueblo – dies hat uns beiden am meisten beeindruckt. Es wurde auf einem Hügel errichtet und man konnte bis heute nicht erforschen, warum es dort gebaut wurde – auf der einen Seite zur Verteidigung auf der anderen Seiten eventuell auch ganz einfach wegen dem schönen Ausblick. Weiter ging es dann zum Wupatki Pueblo und zum Visitor Center. Der Eintritt war in unserem Nationalparkpass enthalten und wir bekamen einen ausführlichen Plan. Für dieses Pueblo konnte man ein Heft ausleihen, in dem alles über die sehr gut erhaltene Anlage beschrieben war. Wir fanden es gut, dass wir vom Norden her mit den kleinen Überresten begonnen haben und hier jetzt die größten sehen. Wir beide waren von alldem sehr beeindruckt und schauten uns alles sehr genau an. Kurz nach dem Visitor Center zweigte noch eine ca. 4 Kilometer lange Straße zum Wukoki Pueblo ab – das wir natürlich auch nicht ausließen.

 

Das Sunset Crater Volcano National Monument welches ca. 56 Kilometer entfernt ist, ist ebenfalls im Nationalparkpass enthalten. Etwa in der Mitte machten wir am Painted Desert Vista eine kurze Picknick Pause, aßen unser Sandwich von gestern und genossen den herrlichen Ausblick über die tolle Landschaft. Der Sun Set Crater selbst ist nicht spektakulär, ein 2450 Meter hoher ehemaliger Vulkan, der vor 950 Jahren das letzte Mal ausgebrochen ist – doch die Landschaft rund herum sieht teilweise wie eine Mondlandschaft aus, dort wächst bis heute nichts. Im Vistor Center informierten wir uns nur ganz kurz über die Vulkane und fuhren dann bald weiter in Richtung Flagstaff.

Nachdem wir über diese Stadt ein wenig im Reiseführer gelesen hatten, entschlossen wir uns DownTown zu besichtigen. Sehenswert ist die Heritage Plaza, wo die Bänke zum Ausruhen nicht auf Beinen, sondern auf Eisenbahnrädern stehen. Architektonisches Wahrzeichen im Zentrum ist das dreistöckige Hotel Weatherford aus dem 19. Jahrhundert mit einem hübschen umlaufenden Balkon. Zum Abschluss setzten wir uns in einen Gastgarten und bestellten uns einen Cafe Latte – doch als die Sonne hinter den Häusern verschwunden war, wurde es sehr schnell kalt und wir gingen zurück zum Auto und nahmen das letzte Stück unserer heutigen Etappe in Angriff.

 

Wir fuhren über die I40 ca. 90 Kilometer Richtung Osten nach Winslow – einem kleinen Ort, der direkt an der Route 66 liegt. Wir hatten dort im Hotel La Posada für eine Nacht reserviert. Dieses Hotel wurde 1930 als Bahnhofshotel erbaut und liegt direkt an den Gleisen der Santa Fe Rail Road. Ein richtig nettes Hotel, das man auch nur besichtigen kann – aber für uns war es ein besonderes Gefühl hier schlafen zu können. Wir hatten Zimmer Nummer 210 – dieses wurde nach der Erbauerin Mary Jane Colter benannt, einer Architektin die in der Gegend sehr viel gebaut hat, unter anderem auch den Aussichtsturm am Grand Canyon. In diesem Hotel haben schon sehr viele berühmte Personen genächtigt und nach ihnen sind auch die Räume benannt (z.B. Frank Sinatra, John Wayne usw.). Bevor wir uns auf den Weg in den kleinen Ort machten reservierten wir uns einen Tisch im Restaurant für 19 Uhr 30.

 

Das Sehenswerteste im Ort ist der sogenannte „Eagles Corner“ – denn der Ort kommt in dem Lied „Take ist easy“ vor: „I’m standing on a corner in Winslow Arizona“. Als Dank dafür ist dort auch eine Statue vom Gitarristen aufgestellt – doch leider war es schon zu dunkel, dass man noch gute Fotos machen konnte – aber vielleicht kommen wir ja morgen mit Peter noch einmal her. Gegenüber war ein Shop, an dem wir natürlich nicht vorbei gehen konnten: Wir kauften ein T-Shirt für Andrea, eine Jacke und ein T-Shirt für Andy sowie einen Magneten.

 

Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel und gönnten uns ein kühles Bier auf unserem Balkon – Aussicht hatte wir leider keine mehr, da es schon dunkel war – aber wir hatten eines der zwei Zimmer im Hotel mit Balkon und das war ein schönes Gefühl. Als wir fast pünktlich um 19 Uhr 30 zum Restaurant kamen war leider kein Platz frei und wir wurden gebeten ca. 10 Minuten zu warten – was wir weiter nicht tragisch fanden – wir setzten uns in die Bar und Andrea bestellte sich eine Margarita und Andy ein Bier. Nach 5 Minuten kam der Kellner und meinte unser Platz sei jetzt frei – doch jetzt wollten wir in Ruhe unseren Aperitif trinken. Als wir fertig waren, wurde uns auch gleich ein Tisch zugewiesen – doch leider bekamen wir keine Speisekarten. Wir saßen minutenlang an unserem Tisch – die Kellner liefen hektisch durchs Lokal und niemand würdigte uns eines Blickes – so waren wir das in den USA nicht gewohnt. Nach fast 10 Minuten kam dann eine Kellnerin und brachte uns die Speisekarte. Das Aussuchen ging relativ schnell: Natives Cassoulet: Scharfe Bohnen, eine Elchwurst und ein Lammsteak und eine Entenkeule für Andrea und Variationen vom Lamm für Andy. Das Essen schmeckte uns beiden ausgezeichnet. Dazu tranken wir Bier –  es wurde auch nicht einmal gefragt, ob wir noch was wollen. Das war uns auch nicht ganz unrecht, da es die Rechnung kleiner hielt. Unser Resümee: Das Lokal glaubt besser zu ein als es ist – Essen ausgezeichnet, Bedienung jedoch relativ schlecht und wir denken, dass sehr viele ungelernte Leute herumlaufen. Trotzdem haben wir den Abend in dieser tollen Atmosphäre genossen. Nach einem kleinen Schlummergetränk am Zimmer gingen wir gegen 22 Uhr nach einem langen und ereignisreichen Tag schlafen.

 

Montag, 13.Oktober 2008:

 

Andy stand bereits um 5 Uhr 15 auf, da er gestern am Abend etwas faul war, musste er heute das Tagebuch nachschreiben. Gegen 7 Uhr 30 brachen wir aus Winslow auf, um zurück nach Flagstaff zu fahren um Andreas Bruder abzuholen, der gestern dort angekommen war. Wir waren fast pünktlich um 8 Uhr 30 beim Hotel. Peter war hier, doch er war gestern ohne sein Gepäck angekommen. So fuhren wir zum Flughafen um nachfragen, ob der Koffer inzwischen angekommen sei. Es dauerte eine Weile bis wir auf jemand Zuständigen trafen, der uns erklärte dass das Gepäck bereits ins Radisson Hotel zugestellt sei – doch Peter wohnte im Ramada Hotel. Also fuhren wir zum Radisson Hotel um das Gepäck zu holen.

 

Jetzt konnte unsere gemeinsame Reise losgehen – da wir alle ein wenig Hunger hatten suchten wir uns ein Lokal und fanden einen Carls Jr. Wir hatten von Uwe und Gaby den Tipp bekommen, dass es dort sehr gute Burger gibt – und wir wurden angenehm überrascht: Andrea bestellte einen Burger mit Goacamole und Bacon und Andy einen mit Jalapenos – schmeckte gut würzig. Während des Essens haben wir unsere Reisepläne ein wenig verändert: Wir strichen die Zugfahrt von Durango nach Silverton – dafür beschlossen wir heute nach Sedona zu fahren, anstatt zum Petrified Forest.

 

Wir fuhren von Flagstaff Richtung Süden durch den Oak River Canyon nach Sedona. Die Landschaft um Sedona ist für die rot leuchtenden Felsen bekannt – sie leuchten zwar nicht so intensiv wie im Valley of Fire – doch sind die Berge in verschiedene Schichten geteilt – ganz unten rot und je weiter oben desto heller und ganz oben noch ein wenig bewaldet. Im Oak River Canyon machten wir an mehreren Punkten halt, um die Felsen zu fotografieren – sie standen zum größten Teil im richtigen Sonnenlicht und gaben ein tolles Fotomotiv ab.

Andrea hatte im Reiseführer von einer Airport Mesa gelesen. Wir konnten uns nicht wirklich etwas darunter vorstellen, aber Peter stand uns hilfreich zur Seite – eine Mesa ist ein Bergrücken mit einer Hochebene. Der Flughafen in Sedona war auch schnell gefunden – es war einfach unglaublich für uns, dass der Flughafen auf einer Hochebene liegt – und von dort hatte man einen tollen Blick auf die Rocks und über die Stadt. Von dort aus fuhren wir dann noch ein Stück weiter die 179 in Richtung Südosten. Dort gab es noch einige „Scenic Views“, von denen Andrea und Peter gute Fotos schossen.

 

Nachdem wir die Karte noch einmal studiert hatten und Frau Tom nach der besten Route befragt hatten fuhren wir die I17 Richtung Norden bis Flagstaff und dann weiter die I40 Richtung Osten. Kurz vor Flagstaff tanken wir unser Auto auf und hatten gleich danach eine Schrecksekunde: Andy war gefahren und hatte den Schlüssel im Auto liegen gelassen - und Andrea dürfte beim aussteigen an der Zentralverriegelung angekommen sein. Das Auto war verriegelt und die Schlüssel drinnen. Glück im Unglück war, das es uns an einer Tankstelle mit angeschlossener Werkstatt passiert ist. Nach ein paar Minuten kam der Mechaniker und hat im Nu die Türe offen und uns fiel ein Stein vom Herzen. Er meinte es kostet nichts, doch etwas Tip hat er natürlich gerne genommen.

 

Die I40 hat ja leider die Route 66 ersetzt – doch neben der Interstate gibt es noch einige Überreste er traditionellen Straße, wie z.B. die Twin Arrows – zwei Pfeile die in der Erde stecken und ein tolles Fotomotiv abgeben. Einen weiteren Stopp machten wir bei der Meteor City – im ersten Moment könnte man glauben, es handelt sich um ein Einkaufszentrum. In Wirklichkeit ist es eine kleine Trading Post in der indianische Sachen verkauft werden – hat früher auch Mal an der Route 66 gelegen – doch heute kommen nur mehr vereinzelt Gäste her. Zum Abschluss machten wir noch einen kurzen Stopp in Winslow um Peter den Eagles Corner sowie das Hotel La Posada zu zeigen.

 

Schlusspunkt des heutigen Reisetages war Holbrook, ebenfalls an der Route 66 gelegen. Wir hatten in diversen Reiseführern gelesen, dass es dort ein Motel gibt, das Zimmer in Tippis vermieten. Sie sind gemauert und sehen aus wie Zelte und vor jedem steht ein Oldtimer. Wir haben das als erstes angesteuert, doch die Zimmer waren total klein und sie hätten nur mehr eines frei gehabt. Als nächstes schauten wir uns das Holbrook Inn an – war sehr heruntergekommen, schmutzig und an der Rezeption und auch in den Zimmer stank es fürchterlich – das wollten wir auch nicht. Also schauten wir zum Best Western – die hatten noch Zimmer frei und es war gleich nebenan ein Steak House, wo wir Abendessen wollten. Nachdem wir uns am Zimmer mit einem Bierli gestärkt hatten, machten wir uns gegen 19 Uhr auf den Weg ins Steakhouse. Andrea bestellte Rib-Steak – medium rare mit Ofenkartoffel und Andy das Special of the Day – Steak und Shrimps – doch das war leider anders, als er es sich vorgestellt hatte – die Shrimps waren paniert und das Steak war leider relativ dünn. Doch es schmeckte es uns beiden, auch wenn es nicht ganz so gut wie in Kingman war. Gegen 20 Uh 15 waren wir wieder zurück am Zimmer und hatten heute ausreichend Zeit zum Postkarten und Tagebuch schreiben. So konnten wir auch morgen ein wenig länger schlafen, denn der Treffpunkt zum Frühstück war für 7 Uhr ausgemacht. Wir beide genossen einen ruhigen Abend und gingen auch bald schlafen.

 

Dienstag, 14. Oktober 2008:

 

Um 6 Uhr 15 (eigentlich schon fast spät im Vergleich zu den letzten Tagen) standen wir auf und waren fast pünktlich zum Frühstück in der Lobby vom Hotel. Für ein amerikanisches Frühstück welches im Hotelpreis inkludiert ist gab es reichlich Auswahl. Vor der Abfahrt füllten wir noch unsere Bier- und Wasservorräte im gegenüberliegenden Supermarkt auf und kauften uns Salat und Sandwiches.

 

Unser heutiges Ziel war der ca. 20 Kilometer entfernte Petrified Forest National Park – bei der Reiseplanung hatten wir entschieden, ihn von Süden nach Norden zu durchfahren was auch besser in unsere weitere Route gepasst hat. Der Eintritt von $ 10 war wieder durch den Nationalparkpass bezahlt – womit wir hiermit den Preis von $ 80 schon aufgebraucht hatten.

 

Das besondere an diesem Nationalpark ist das man hier versteinerte Bäume bewundern kann. Wir haben zuvor so etwas noch nicht gesehen. Der Großteil der Bäume befindet sich im Süden vom Park. Da uns das alle sehr interessierte blieben an jedem Besichtigungspunkt stehen.

 

Erster Halt war das Rainbow Forest Museum, dann ging es weiter zu Crystal Forest (da gab es einen ca. 1,5 Kilometer langen Weg durch die Landschaft). Weiter zu Jasper Forest, Agate Bridge (ein umgestürzter, versteinerter Baum liegt auf einem Felsen und es sieht aus wie eine Brücke – sie wurde von unten durch Beton gestützt), Blue Mesa (auch hier gab es einen wirklich tollen Rundweg, der am Anfang etwas steil war, aber einen tollen Blick auf die Landschaft gab), The Teeps, Newspaper Rock (hier konnte man sehr gut erhaltene Petroglypen der Indianer sehen), Puerco Pueblo ( Reste einer Indianischen Siedlung), die Brücke über die Burlington Northern Santa Fee Railway (wir haben hier mehre Züge gesehen mit 5 Lokomotiven und bis zu 100 Wagons ), die Brücke über die I40, ein Denkmal zur Erinnerung an die Route 66 ( von der Straße war gar nichts mehr zu sehen , nur mehr die ehemaligen Strommasten), und zum Abschluss jede Menge Aussichtspunkte, von denen wir keinen ausließen, da sich von jedem ein andere Blick auf die schöne aber teilweise auch bizarre Landschaft der Painted Desert bot.

 

Da es mittlerweile fast 15 Uhr war beratschlagten wir die weitere Reiseroute. Im Plan wäre heute eigentlich als Übernachtungspunkt Chinle vorgesehen gewesen – aber nach einer Befragung unserer Frau Tom stellten wir fest, dass uns das zu weit ist, vor allem da wir wussten, dass es nur 3 Hotels dort gab und wir ja keine Reservierung hatten.  Andy hatte über Window Rock (die Hauptstadt des Navajo Gebiets) etwas im Reiseführer gelesen, und Andrea und Peter „kannten“ den Ort von den – sehr empfehlenswerten – Tony Hillerman Büchern. Da es etwas näher als Chinle und notfalls nicht sehr weit von Gallup (wo es viele Hotels gibt) ist, beschlossen wir dort hin zu fahren (waren ca. 120 Kilometer). Wir fuhren die I40 bis zum Exit 357 und nach ca. 40 Kilometer Richtung Norden bis nach Window Rock. Im Reiseführer war ein Hotel angeführt (Quality Inn), das wir auch direkt ansteuerten, doch es war leider ausgebucht. Die Rezeptionistin rief für uns in einem Hotel im 4 Meilen entfernten Ort St. Michaels an und dort hatten sie noch zwei Zimmer frei (waren zwar Raucherzimmer, was wir in Kauf nahmen, da wir heute nicht noch weiter fahren wollten).

 

 Nachdem wir das Gepäck im Zimmer hatten begann für alle der Feierabend – die Besichtigung von Window Rock wurde auf morgen verschoben. Es war zwar erst kurz nach 17 Uhr, doch wir waren müde und hatten zu nichts mehr Lust, außer auf einen gemütlichen Abend. Es gab ein kühles Bier und wir konnten vom Gang vor den Zimmern noch einen schönen Sonnenuntergang erleben, der die am Horizont liegenden Felsen rot leuchten ließ. Nach dem langen Tag meldeten sich auch unsere Mägen zu Wort (das Mittagessen hatten wir ausgelassen) – es gab den Salat und die Sandwiches, die wir in der Früh gekauft hatten und dazu den Thunfisch mit Zitronen und Pfeffer Geschmack den wir in dem kleinen Supermarkt in Seligman gekauft hatten. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Tagebuch und Postkarten schreiben sowie Internet surfen (um zu wissen was es zu Hause neues gibt) und zum krönenden Abschluss – früh schlafen gehen.

 

Mittwoch, 15. Oktober 2008:

 

Heute war um 7 Uhr Frühstück ausgemacht und zwar bei Denny’s – lag gleich direkt neben dem Hotel. In einem Denny’s waren wir ja auch am ersten Morgen, als wir von Los Angeles Richtung Joshua Tree Nationalpark gefahren sind. Diesmal bestellten uns wieder einen Sizzler – aber eine andere Kombination – wussten zwar nicht was uns erwartet – war aber wieder gut : Es gab Kartoffeln, Eierspeise, Speck, Wurst und dazu eine Art Pancake mit Sirup – also typisch amerikanisch – pikant mit süß gemischt. Wir aßen es halt „unamerikanisch“, nicht zusammen, sondern hintereinander und Andy lies das süße ganz weg.

 

Als erstes fuhren wir heute zum „Zentrum“ der 3000 Einwohner zählenden Stadt Window Rock. Hatten es nicht gleich auf Anhieb gefunden – aber wofür haben wir denn unsere Frau Tom. Sehenswert der überdimensionale Hogan (die traditionelle Navajo Behausung, die entweder 6 oder 8 eckig ist) . Dort trifft sich mehrmals im Jahr der aus 88 Delegierten bestehende Stammesrat zu Beratungen.

Window Rock leitet seinen Namen von einem natürlichen, in einer roten Sandsteinformation klaffenden Felsfenster ab, das zum Tribal Park in der Nähe des Navajo Nation Administration Center gehört. In dem Park steht auch ein Denkmal das an den zweiten Weltkrieg erinnert : Die Navajo Indianer haben eine Sprache entwickelt die von niemand entschlüsselt werden konnte. (Bis dahin war es den Japanern gelungen alle Sprachen zu entschlüsseln). Bevor wir weiter fuhren kauften wir einem netten Indianer noch einen Stein ab, in den er indianische Symbole geritzt hatte (unter anderem Kokopelli, einen Flötenspieler).

 

Weiter ging es über die 264 Richtung Westen bis kurz nach Ganado – dort steht Hubbels Trading Post – benannt nach John Lorenzo Hubbel geboren 1853 in Mexico, der sehr viel für die Navajo Indianer getan hat. Wenn man das Geschäft betritt, denkt man die Zeit sei stehen geblieben – ein knarrender Holzboden und die alten Regale, in denen Ware für den täglichen Gebrauch angeboten werden. Wir kauften unter anderem ein Glas Oliven mit Jalapenos. (die uns geschmacklich leider total enttäuschten)

 

Weiter ging es die 191 in Richtung Norden bis Chinle – hier liegt auch der Canyon de Chelly. Als erstes gingen wir ins Vistor Center – und als wir unseren Nationalparkpass zeigten, meinte der Herr hier sei kein Eintritt zu bezahlen. Wir bekamen aber trotzdem den Plan vom Park. War der erste Nationalpark auf unserer Reise, bei dem man keinen Eintritt bezahlen musste. Da es Peter heute nicht besonders gut ging – er hatte starke Kopfschmerzen bzw. Migräne - beschlossen wir fürs erste den South Rim Drive zu fahren. Hier gab es verschiedene Aussichtspunkte von denen man einen tollen Blick auf den Canyon hatte – was uns beide sehr erstaunt hatte war, dass es am Grund vom Canyon grün ist und Bäume wachsen und teilweise wohnen auch noch Indianer dort und betreiben Landwirtschaft.

An machen Stellen haben wir auch Autos und Zelte gesehen – wir hatten gelesen das es die Möglichkeit gibt im Canyon zu übernachten.

 

Erster Aussichtspunkt war der Tunnel Overlook – von dort konnte man zwei Ruinen ehemaliger Indianersiedlungen sehen – First Ruin und Junction Ruin – es machte uns Spaß, sie mit dem Fernglas zu suchen – und wir haben beide gefunden. Außerdem haben wir hier auch unsere erste und einzige Schlange gesehen. Später (im Sonoran Desert Museum) stellten wir dann fest, dass es eine Sonoran Whipsnake (ungiftig) war.

 

Als nächstes kamen der Tsegi Overlook und der Junction Overlook. Beim White House Overlook gibt es einen ca. 1 ½ Meilen langen Trail hinunter in den Canyon – hatten wir zuerst vorgehabt zu gehen, doch wir waren schon relativ spät dran waren und Peter, aber auch wir beide, hatten nicht wirklich Lust - so ließen wir es bleiben. Man konnte die Ruinen auch von oben mit freiem Auge und noch besser mit dem Fernglas sehen. Und es hat uns auch Spaß gemacht, den Leuten von oben beim Wandern zuzusehen. Bevor wir zum Höhepunkt des South Rim Drives kamen, machten wir noch an den Aussichtspunkten Sliding House Overlook und Face Rock Overlook einen kurzen Fotostopp. Der Spider Rock Overlook liegt in einer Höhe von 2094 Meter und man hat von dort einen tollen Blick auf einen allein stehenden mehrere hundert Meter hohen schmalen Felsen.

 

Danach fuhren wir zurück zum Visitor Center und beratschlagten die weitere Route. Unser heutiges Etappeziel wäre Kayenta, das wir problemlos und stressfrei in einer Fahrzeit von ca. 1 ½ Stunden erreichten.  Andrea meinte, dass es Stück weiter ein Hotel gibt, von dem man einen tollen Blick auf das Monument Valley hat – laut Frau Tom waren es nur ca. 40 Kilometer und wir waren uns auch nicht sicher ob wir dort wirklich ein Zimmer bekommen.

Unser Weg führte uns über die 191 in Richtung Norden, weiter über die 160 Richtung Südwesten bis Kayenta. Dort zweigten wir in die 163 Richtung Norden ab und kurz nach der Stateline zwischen Arizona und Utah erreichten wir unser Tagesziel in der Hoffung auch ein freies Zimmer zu bekommen.

Bei Gouldings Trading Post angekommen sahen wir bei der Rezeption ein Schild, dass keine Zimmer mehr frei sind – aber Andrea probierte es trotzdem – und siehe da – wir hatten Glück: Es war noch ein Zimmer frei – sprich eine Art Ferienwohnung mit zwei Schlafzimmern zum Preis von $ 200 plus Tax. Wir hatten uns ziemlich schnell entschlossen es zu nehmen, da wir ansonsten ja zwei Zimmer gebraucht hätten, war der Preis ok, und wir wussten, dass wir großes Glück hatten, ohne Reservierung überhaupt ein Zimmer zu bekommen.

Auf das Monument Valley fielen noch die letzten Sonnenstrahlen und es gab ein wunderbares Fotomotiv ab. Als die Sonne untergegangen war, versorgten wir uns im Supermarkt mit Lebensmittel, fürs Abendessen und fürs morgige Frühstück. Zum Abendessen gab es Salat, Pizzarollen gefüllt mit Salami sowie Tortillas mit Huhn. Dazu gab es einen Teil von unserem Biervorrat, der mittlerweile schon ein wenig geschmolzen war, da man im Navajo Gebiet keinen Alkohol kaufen kann. Nach dem Abendessen wurde das Tagebuch fertig geschrieben und danach relativ bald schlafen gegangen – erstens wollten wir morgen zum Sonnenaufgang fit und munter sein und zweitens haben sie uns hier heute 1Stunde „gestohlen“ (im Navajo Gebiet gibt es Sommerzeit)

 

Donnerstag, 16.Oktober 2008:

 

Heute sind wir um 6 Uhr 15 aufgestanden und um 6 Uhr 45 vom Zimmer die paar Schritte zum Parkplatz gegangen, von wo wir den Sonnenaufgang hinter dem Monument Valley beobachteten. Es war wieder einmal ein tolles Naturschauspiel – auf der einen Seite färbte sich der Himmel rot, während auf der anderen Seite der Mond in seiner vollen Pracht strahlte (es war ein Tag nach Vollmond). Kurz vor halb acht ging die Sonne auf und es wurden immer mehr Felsen von der Sonne angestrahlt und leuchteten in einem schönen Rot. Die Felsen des Monument Valleys leuchten in der Morgensonne nicht gar so schön – aber es hat sich trotzdem ausgezahlt so früh aufzustehen.

 

Da uns schon ein wenig kalt war gingen wir zurück auf unser Zimmer und machten uns Frühstück – war diesmal kein Problem mit der schönen großen Küche. Es gab Tee und Kaffee und dazu Müsli mit Apfel und eine kleine Mehlspeise für Andrea.

 

Gut gestärkt verstauten wir unser Gepäck und machten uns auf den Weg zum Monument Valley Navajo Tribal Park –der nur wenige Meilen vom Hotel liegt und unter der Verwaltung der Navajos steht – das heißt, dort gilt unser Nationalparkpass nicht. Der Eintritt betrug $ 5 pro Person. Beim Visitor Center wurde gerade ein Hotel gebaut das aber noch nicht eröffnet war – von dort hat man einen noch schöneren Blick aufs das Valley – Andrea hatte zu Hause ein wenig im Internet geschaut : Dort verlangen sie Preis ab $ 300 pro Zimmer. Die Straßen durch den Park sind leider in einem relativ schlechten Zustand und es gibt sehr viele Schlaglöcher. Aber Peter ist gefahren und hat die Strecke prima gemeistert, eine 17 Meilen Runde, von der sie beim Visitor Center schreiben, dass man dafür ca. 1 ½ - 2 Stunden Zeit benötigt. Wir denken das ist viel zu kurz – wir waren etwas mehr als 3 ½ Stunden unterwegs, da wir an allen Viewpoints gehalten und sehr viele Fotos gemacht haben. Wir fuhren die ganze Runde mit den insgesamt 11 Besichtungspunkten ab. Das Wetter war heute wieder wunderschön und der Himmel wolkenlos, so gaben die Berge wunderschöne Fotomotive ab. Diese sehr bizarre Gegend hier ist auch aus vielen Wildwest Filmen bekannt die hier gedreht wurden. Gegen 13 Uhr 30 waren wir wieder von unserer Runde zurück und unser Auto hatte teilweise eine andere Farbe – so staubig war es vom hellroten Sand der Strassen.

 

Vom Monument Valley ging es über die 163 über Mexican Hat (dieser Ort hat seinen Namen davon das es dort eine Gesteinsformation gibt die wie ein Mexikanischer Hut aussieht) und weiter auf der 191 nach Bluff in Utah. Dort tankten wir und hatten wieder die Möglichkeit unsere Biervorräte aufzustocken, die sich schon langsam dem Ende zu neigten, da man im Navajo Gebiet keinen Alkohol kaufen kann. Kurz nach Bluff verließen wir die 191 und zweigten in die 163 ab die uns in den winzigen Ort Montezuma Creek führte. Weiter ging es auf der 262 über Arneth zu Stateline zwischen Utah und Colorado. Nach der Stateline änderte sich der Straßenname auf 41 welche nach einigen Kilometern in die 160 mündet. Wir fuhren nur eine ganz kleine Runde in Colorado können aber somit sagen schon einmal in dem Bundesstaat gewesen zu sein.

 

Nach einigen Meilen erreichten wir den Four State Corner – der einzige Punkt in den Vereinigten Staaten, wo vier Bundesstaaten aneinander grenzen: Utah – Colorado – Arizona und New Mexico. Auch dieser Ort steht unter der Verwaltung der Navajo und der Eintritt betrug $ 3 – es war einfach toll an diesem besonderen Punkt zu stehen, der mit einer Metalltafel im Boden markiert ist.  Peter schoss von uns beiden ein Foto.

 

Letzter Punkt unserer heutigen Tour war der Shiprock, der heilige Berg der Navajo in der Nähe des gleichnamigen Ortes. Wir kamen über die 160 und dann weiter über die 64 Richtung Osten dort hin. Hier gibt es keinen Park oder ähnliches, man kann ihn nur von der Straße aus fotografieren. Peter hat über die Frau Tom eine Route gefunden, die uns zuerst Richtung Süden und dann nach Südwesten führte und wir kamen an einen Punkt, wo der Berg wunderbar von der Abendsonne angestrahlt wurde – so konnten wieder Postkartenfotos geschossen werden.

 

Endpunkt des heutigen Tages war Farmington ein kleiner Ort am Highway.

Wir fanden relativ bald ein einfaches Motel ($ 60 die Nacht incl. Taxes – das Zimmer war relativ klein und es gab auch keinen Tisch – aber was soll’s es war ja nur für eine Nacht). Andrea hatte auf der Fahrt durch den Ort ein Lokal mit einer kleinen Brauerei entdeckt und als wir unser ganzes Gepäck am Zimmer verstaut hatten, machten wir uns auf den weg dorthin – es waren nicht einmal 5 Minuten zugehen. Das Lokal war gesteckt voll und wir mussten ca. 15 Minuten warten, bis wir einen Platz bekamen. Aber das ist eben in den USA so üblich, und der der Mann, der die Tische zuteilte war sehr nett und bemüht und hielt uns mit seinem guten Schmäh bei Laune. Als wir dann den Tisch hatten, freuten wir uns auf ein gutes Bier – hier gab es jede Menge selbst gebrauter Biere und die Wahl fiel uns schwer – aber da wir relativ lange blieben konnten, wir im Laufe des Abends 3 verschiedene Biere probieren. Andrea bestellte sich zum Essen ein „betrunkenes Steak“ – das Fleisch wurde 3 Tage in einer Biersauce mariniert – medium rare gebraten und dazu einen Folienkartoffel und Gemüse und Andy einen Chicken Burger mit Jalapenos und Brew Style fries – auf eine ganz spezielle Art zubereitete Pommes frites und dazu einen kleinen gemischten Salat und Blue Cheese Dressing.

Später haben wir erfahren das Gaby, Rosi und Uwe am selben Abend im Farmington übernachtet hatten – Sie hatten ein Zimmer an der Durchzugsstraße – unser Motel lag in einer Nebenstraße. Es wäre total witzig gewesen wenn wir uns am Abend getroffen hätten.

Gegen 21 Uhr 30 waren wir wieder zurück im Zimmer und ließen den Abend nach USA – Art ausklingen – mit einem guten Budweiser aus der Flasche und Baseball aus dem Fernsehen.

Kurz nach 22 Uhr fielen uns beide die Augen zu.

 

Freitag, 17.Oktober 2008:

 

Andy stand kurz nach 6 Uhr auf und nach der Morgentoilette wurde das Tagebuch nachgeschrieben. Da das Zimmer keinen Tisch hatte, an einer Art Stehbar: Unten war der Kühlschrank, darauf die Mikrowelle und darauf der Laptop. War zwar nicht ganz gemütlich, aber es war ja nur für ein Mal. Wir hatten alle Guster auf Frühstück und so machten wir uns in der Umgebung auf die Suche und landeten wieder einmal bei Denny’s – und wurden auch diesmal nicht enttäuscht – wir bestellten uns gemeinsam ein Omlett aus 3 Eiern gefüllt mit Pilzen, Speck und sonst noch allerlei, als Beilage gab es Hashbrowns ( geraffelte, angebratene Kartoffeln) und drei Scheiben getoastetes Brot. Dazu gab es wieder Kaffee so viel wir wollten.

 

Ca. 21 Kilometer nordöstlich von Farmigton liegt das kleine Städtchen Atzec (zu erreichen über Straße 516) und weiter 2,5 Kilometer weiter liegt das Aztec Ruins National Monument – wo der Eintritt wieder durch unseren Nationalparkpass gedeckt war. Der Name hat nichts mit den Azteken zu tun – er kommt daher, dass die Spanier im 18. Jahrhundert bei ihrer Entdeckung die Siedlung den Azteken zuschrieben hatten.

Die Ruinen sind teilweise noch sehr gut erhalten und es führt ein Rundweg durch die Anlage. Im Visitor Center bekamen wir von einer Angestellten, die selbst schon in Österreich war, auch eine Broschüre in Deutsch, die besonders Andy zu gute kam. Das Prunkstück ist die einzige vollständig rekonstruierte Kiva innerhalb der Vereinigten Staaten. (Kiva war ein Zerimonienraum der Indianer). Nach dem Rundgang sahen wir uns im Visitor Center noch einen kurzen Film an und anschließend das kleine Museum. Wir fanden es alle einfach gut, den kleinen Abstecher hierher gemacht zu haben.

 

Der Highway 64 war uns heute ein treuer Wegbegleiter – er führte uns auf mehr als 300 Kilometern bis Taos. In Dulce wollte unser Auto wieder einmal Benzin (wir haben uns angewöhnt immer zu tanken, wenn der Tank halb voll ist) und etwas Hunger hatte Andrea auch – gleich neben der Tankstelle hatten Indianer aus der Gegend einen kleinen Stand aufgebaut und verkauften Essen. Wir bestellten scharfe Bohnen und eine Art Langos – nur war es viel dicker und nicht so knusprig – schmeckte aber nicht schlecht. Die Stadt Dulce liegt am östlichen Ende der Jicarilla Apache Indian Reservation.

 

Der heutige Tag hatte auch noch eine kleine Überraschung parat – auf dem  weiteren Weg in Richtung Taos fuhren wir über einen 3200 Meter hohen Pass und an manchen Stellen lag ein wenig Schnee (!) – ist ja für diese Höhenlage und die Jahreszeit sicher nicht ungewöhnlich, aber warum gerade in unserem Urlaub – wir haben festgestellt, dass wir bis jetzt fast in jedem Urlaub irgendwo Schnee hatten.

Kurz vor Taos ist eine 200 Meter tiefe Schlucht, in der der Rio Grande fließt. Sie wird von einer 390 Meter langen Brücke überspannt, die zu einer der höchsten in den USA zählt.

 

Gegen 17 Uhr 30 kamen wir in Taos an und machten uns auf die Suche nach einem Quartier und wurden auch bald fündig – in der Sun God Lodge – ein schön angelegtes Motel mit einer Wiese in der Mitte und gemütlichen, im Adobe Stil eingerichteten Zimmern. Der Preis war absolut ok: $ 60 ohne Tax fürs Zimmer. Obwohl die Sonne schon weg war, wollten wir im Freien essen – ein kleiner Tisch und drei Sessel waren schnell aufgestellt und das Abendessen schnell zubereitet : Es gab Babyblattspinat mit Ranchdressing, Oliven, Gurkerln (die sich Andy im Supermarkt eingebildet hatte, weil das Glas so klein war – aber was am Etikett steht, hat er nicht gelesen – die waren süß eingelegt und schmeckten uns allen nicht –also beschlossen wir sie morgen im Zimmer zu vergessen) und Truthahnbrust und Käse und dazu dunkles Kornbrot ( ja das haben wir wirklich heute in der Früh im Supermarkt – bei Saveway – gefunden).

Nach ca. 1 Stunde wurde es uns zu kalt und wir zogen uns aufs Zimmer zurück. Den weiteren Abend verbrachten wir ganz gemütlich – mit Tagebuch und Postkarten schreiben – und freuten uns auf eine lange Nacht – denn wir hatten vereinbart, das wir uns morgen erst um 8 Uhr zum Frühstück treffen.

 

Samstag, 18. Oktober 2008:

 

Heuten ließen wir alles ein wenig gemütlicher angehen – schließlich ist ja Urlaub. Wir hatten wieder wunderschönes Wetter und wolkenlosen Himmel – es war zwar ein wenig kalt aber zum draußen Frühstücken war es warm genug. Es gab Kaffee und Brot und Schinken.

 

Gegen 9 Uhr brachen wir zum nur wenige Kilometer entfernten Taos Pueblo auf welches nördlich der Stadt liegt. Hier leben ca. 1500 Angehörige des Tiwa Stammes, die sehr traditionsbewusst sind – das heißt sie leben im ursprünglichen Dorf, in den traditionellen Häusern und verzichten unter anderem auf Strom. Der Eintritt kostet pro Person $ 10 und wenn man fotografieren möchte, muss man für die Kamera $ 5 extra bezahlen. Es gibt zu der Höhe der Eintrittspreise

verschiedene Meinungen – aber wir wollten diese Wohnanlage auf alle Fälle sehen, da es sich um ein Weltkulturerbe handelt.

 

Das Pueblo ist seit dem 12. Jahrhundert ständig und ausschließlich von Indianern bewohnt und noch sehr in seiner ursprünglichen Form erhalten. Um die Plaza, durch die ein Bach fließt, gruppieren sich die erdbraunen, mehrstöckigen Gemeinschaftshäuser, deren dicke Wände aus Lehm und Stroh bestehen. Gebackene Ziegel haben hier noch keine Verwendung gefunden, viele Türen sind himmelblau gestrichen. Natürlich gibt es hier auch mehrere Kivas, die nicht betreten werden dürfen und die typischen eiförmigen Backöfen – auch Hornos genannt. Nach etwas mehr als einer Stunde war unser Rundgang beendet und wir konnten einen kleinen Eindruck gewinnen, wie die Leute hier leben.

 

Danach fuhren wir ins Zentrum von Taos – gleich neben dem Parkplatz wurde ein kleiner Markt abgehalten und wir finden es immer interessant im Ausland durch die Märkte zu schlendern und zu sehen, was hier so verkauft wird. Unter anderem probierten wir eine Lavendellimonade – die aber mehr nach Zitrone als nach Lavendel schmeckte. Gleich neben dem Markt steht die Lady of Guadalupe Chruch, die durch ihren herrlichen kolonialspanischen Adobestil beeindruckt.

Von hier waren es nur ein paar Schritte bis zur Plaza – dem Zentrum von Taos – ein Platz mit einem Musikpavillon in der Mitte, der rundherum von Geschäften und einem Hotel eingerahmt wird. Wir konnten es auch nicht lassen, in ein paar Geschäften rein zu gehen um unter anderem Postkarten zu kaufen. In einem Geschäft fanden wir auch ganz witzige Katzen für Andrea (Drei, die an einem Tisch sitzen und Karten spielen).

 

Auf unserem weiteren Spaziergang durch die Stadt kamen wir bei einem Lokal vorbei das einen schönen Garten hatte und das Wetter lud richtig ein zum draußen sitzen – ist für uns eigentlich ungewöhnlich um diese Zeit – und noch dazu in dieser Höhe, denn Taos liegt auf etwas mehr als 2000 Meter, im Freien essen zu können. Andrea bestellt sich eine Tortilla gefüllt mit Pute, Guacamole, Speck und dazu Eistee und Andy einen Haussalat (gemischter Salat) mit Bleu Cheese Dressing und dazu Cola light.

 

Gut gestärkt machten wir uns auf Weg zu unserem Auto. Der Endpunkt der heutigen Etappe war Santa Fe. Auf dem Weg dort hin besichtigten wir noch die ca. 6 Kilometer südlich von Taos gelegene San Francisco de Asis Kirche im kleinen Ort Ranchos de Taos. Diese Kirche ist ein Wahrzeichen des Südwestens und wurde ebenfalls im kolonialspanischen Adobe Stil erbaut.

 

Da wir nicht auf dem Highway nach Santa Fee fahren wollten suchten wir uns auf der Karte einen kleinen Schleichweg durch die Berge. Die Straße war kurvenreich und nahm auch mehr Zeit in Anspruch, was uns nicht störte denn wir hatten es ja nicht eilig (und die Entfernung betrug laut Frau Tom nur etwas mehr als 100 Kilometer).Auf dem Weg liegt in Chimayo eine Walfahrtskirche, die von sehr vielen Leuten besucht wird und dem entsprechend war auch viel los.

 

Gegen 16 Uhr 30 kamen wir Santa Fe an – wollten zuerst ein Hotel nahe dem Zentrum – doch das war zum ersten ausgebucht und wäre uns auch zu teuer gewesen (hätte pro Nacht $ 180 + Tax gekostet). Also fuhren wir ein Stück an den Stadtrand, wo wir ein Motel fanden, das sehr preisgünstig war - $ 50 + Tax. Das Zimmer war sehr nett und geräumig und wir wollten ja zwei Nächte in Santa Fee bleiben. So zahlten wir für beide Nächte nur $ 114 incl. aller Steuern.

 

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zum Abendessen – wir fuhren zu Applebee’s – Peter und Andrea kennen diese Familiy Restaurants und es ist sehr gut und die Portionen sind sehr groß. Andrea bestellte sich ein Trio bestehend aus zwei kleinen Cheeseburgern mit Speck, Hühnerflügerln und eine mit Fleisch gefüllte Tortilla – war eine riesige Portion. Andy bestelle sich einen Santa Fe Chicken Salat – ein gemischter Salat mit Guacamole und Hühnerstücken – schmeckte ebenso.

 

Bevor wir zurück ins Hotel fuhren, gingen wir noch zum Supermarkt einkaufen – ein wenig Bier und etwas morgen fürs Frühstück – haben ja einen Kühlschrank im Zimmer. Da wir heute beide ein wenig müde waren machten wir uns einen gemütlichen Abend und da wir auch W-LAN im Zimmer hatten, machten wir etwas ganz verrücktes – wir schauten uns im Internet die letzten beiden Folgen der Lindenstrasse an.

 

Sonntag, 19.Oktober 2008:

 

Heute standen wir um 6 Uhr 30 auf. Nachdem das Tagebuch nachgetragen war, gab es Frühstück am Zimmer – Kaffee und Müsli.

 

Danach brachen wir ganz gemütlich mit dem Auto in Richtung Zentrum von Santa Fe zur Stadtbesichtigung auf. Da heute Sonntag war, war es auch nicht schwer unweit vom Zentrum einen Parkplatz zu finden und zu bezahlen war heute auch nichts. Alle Sehenswürdigkeiten von Santa Fe liegen schön „kompakt“ beieinander.

 

Erster Fotostopp war das State Capitol – das ganz anderes aussieht als in den anderen Staaten. Es wurde 1966 erbaut und einer indianischen Kiva nachempfunden. Weiter ging es zur 1610 erbauten Missionskirche San Miguel, die manche für  die älteste Kirche der USA halten. Die Glocke der Kirche stammt von 1356 und wurde in Spanien gegossen. Gegen einen Eintritt von $ 1 kann man die Kirche von innen besichtigen – man erfährt vieles Wissenswertes über die Geschichte der Kirche und kann die Glocke läuten. Einige Schritte von der Kirche entfernt steht mit dem Oldest House das vermutlich älteste Anwesen in Santa Fe, dessen Alter allerdings nicht genau bestimmbar ist. In dem Gebäude, dessen Fundament aus dem 13. Jahrhundert stammen soll, befindet sich heute ein Souvenirshop.

 

Auf unserem Weg durch das Zentrum der Stadt kamen wir an zwei weiteren Kirchen vorbei – der St. Francis Cathedral und der Loretto Chapel.

Erstere wirkt durch den neoromanischen Baustil wie ein Fremdkörper in der Stadt. Die Loretto Chapel konnten wir leider nicht besichtigen da sie noch geschlossen war. Sie ist dem Orden Sisters of Loretto geweiht, deren Nonnen im Jahre 1873 am Old Santa Fee Trail die Kirche errichteten.

Nun waren wir im historischen Zentrum der Stadt angekommen – der Plaza.

Ein Denkmal aus Granit an der südlichen Ecke markiert den Endpunkt des historischen Santa Fe Trails. Die Plaza ist rund herum mit Geschäften und Lokalen umgeben. An der einen Seite saßen Indianer und boten Ihre Waren feil , – unter anderem selbst gemachten Schmuck. Andrea kaufte sich sehr schöne Ohrringe und ein schöne Katze.

 

Damit war unser Stadtrundgang beendet und wir spazierten gemütlich zur Canyon Road – dort haben sich die mehr oder weniger bekannten Galerien und deren Künstler angesiedelt. Das wunderschöne Wetter lud heute wieder zum draußen sitzen ein und wir entschieden uns ins Pink Adobe zu gehen (dieses Lokal wird sogar im Reiseführer erwähnt). Es hatte einen wunderschönen Garten und auch eine Lunchkarte mit guter Auswahl. Andrea bestellte sich Pink Adobe Pita – Fladenbrot gefüllt mit Lachs, Zwiebel und Tomaten und dazu Cole Slaw sowie einen amerikanischen Karottensalat der mit unserem überhaupt nichts zu tun hat (unter anderem war Sellerie drinnen) – schmeckt alles sehr gut.

Andy bestellte Pink Adobe Salat – ein gemischter Blattsalat mit Tomaten und Stückchen vom Stangensellerie, darüber grob gehobelter Bleu Cheese und Hausgemachte Dressing. Nachdem wir uns die Bäuche voll geschlagen machten wir uns auf Weg zurück zum Auto.

 

Wir hatten in einem Mail von unseren Freunden Uwe und Gaby den Tipp erhalten das wir zum Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument fahren sollten – was wir natürlich prompt befolgten. Wir fuhren von Santa Fe die I25 Richtung Süden bis zum Exit 264 und nach ca. 20 Kilometer kamen wir beim National Monument an. Der Eintritt war wieder in unserem Nationalparkpass enthalten. Die Strasse zum Parkplatz (länge ca. 4 Meilen) war nicht asphaltiert – so wurde unser Auto wieder mal ganz staubig. Dürfte aber noch nicht lange ein National Monument sein denn der Eingang sah noch alles sehr behelfsmäßig aus und richtige Parkeingang wurde erst gebaut.

 

Gut ausgerüstet (mit Wanderschuhen) machten wir uns auf den Weg – zuerst ein Stück (0,5 Meilen) am Cave Loop Trail  - dann zweigten wir in den Canyon Loop ab – ein Trail von einer Länge von 1 Meile (eine Richtung). Der Weg war zuerst sehr breit und wurde dann teilweise recht schmal – aber es war toll durch den Canyon zu wandern und es ergaben sich jede Menge toller Fotomotive. Der letzte Teil war dann relativ steil und ein wenig anstrengend – aber nicht richtig zu klettern und man wurde oben mit einer tollen Aussicht belohnt – und wir wurden von einem „lebenden Visitor Center“ empfangen. Ein älterer Mann mit langen grauen Haaren erklärte uns in einem sehr gut verständlichem Englisch alles mögliche über die Gegend – wir vermuteten das er ein Geologe ist. Zum Abschluss der kleinen Wanderung gingen wir noch den zweiten Teil vom Cave Loop Trail (0,7 Meilen). Wir müssen sagen das wir Uwe & Gaby sehr dankbar für diesem Tipp sind denn in den Reiseführern haben wir darüber noch nichts gelesen

 

Kurz vor 17 Uhr waren wir wieder beim Auto und beschlossen nicht ins Hotel zu fahren sondern gleich Essen zu gehen. Wir fuhren wieder in die Nähe, wo wir gestern essen waren – heute probierten wir ein mexikanisches Lokal aus (Flying Tortilla). Andrea bestellte Combination Platter – hier wurde ein Querschnitt durch die mexikanische Küche serviert – Andrea war diesmal nicht so ganz begeistert. Andy bestellte einen Gaucamole Burger mit Salat und Pommes – schmeckte sehr gut und war auch reichlich – und dazu gab es zwei wohl verdiente Bierli`s – da Peter uns angeboten hatte  zurück zum Hotel zu fahren, wo wir gegen 19 Uhr ankamen. Wir machten uns wieder einen gemütlichen Abend mit Postkarten schreiben, Tagebuch nachtragen und bisschen Weather Cannel schauen (um zu sehen wie die Vorhersagen für die Gegenden sind, in die wir in den nächsten Tagen fahren). Das eine oder andere Bud haben wir natürlich auch getrunken und sind relativ früh schlafen gegangen.

 

Montag, 20. Oktober 2008:

 

Heute sind wir es wieder gemütlich angegangen – gestern am Abend haben wir uns noch ein Hotel in Albuquerque angesehen und auch gleich gebucht – es kostet $ 75 plus Tax inklusive Frühstück und einer Happy Hour von 17h bis 19h.

 

Unsere Fahrstrecke heute war nicht so lange und so hatten wir noch die Möglichkeit einen Abstecher zu Pecos National Monument zu machen – es liegt ca. 30 Kilometer östlich von Santa Fe.(erreichbar über die I25) In diversen Reiseführern wurde es als nicht gar so sehenswert beschrieben, aber da wir Zeit hatten, schauten wir uns es trotzdem an – und wurden angenehm überrascht. Man kann es natürlich nicht mit den anderen Siedlung vergleichen, die wir bis jetzt gesehen hatten, aber die Kirche war noch sehr gut erhalten. Wir gingen den ca. 2 Kilometer langen Rundweg und schauten uns alles ganz genau an.

 

Unser heutiges Reiseziel war die Stadt Albuquerque – die mit ca. 500000 Einwohnern größte Stadt von New Mexico. Die Entfernung war nur etwas mehr als 100 Kilometer und nur über die Autobahn wollten wir auch nicht fahren, also suchten wir nach einer Alternative und wurden auch fündig: Wir fuhren den 52 Meilen langen Turquoise Trail  („Pfad der Türkise“) der fast parallel zu I25 durch die Berge verläuft. Indianer haben hier früher Türkissteine in den Bergwerkstollen abgebaut. Dadurch, dass die Minen heute alle geschlossen sind, wirken die Orte, die an der Strecke liegen, fast wie ausgestorben.

 

Den ersten kurzen Halt machten wir in Los Cerrillos – dieser Ort liegt etwas abseits der Hauptstrasse und ist heute fast eine Geisterstadt, denn es leben nur mehr ganz wenige Leute hier und die ehemaligen Hotels sind alle geschlossen.

 

Den nächsten Halt machten wir in Madrid – dieser Ort ist ein wenig belebter und es gibt hier jede Menge Trödelläden und Esotherikshops. Hier machten wir eine Mittagspause und gingen in dem einzigen Restaurant im Ort eine Kleinigkeit essen – das Restaurant war richtig urig eingerichtet und man hatte das Gefühl man geht in einen Bergwerkstollen. Andrea bestellte einen Buffaloburger mit Pommes Frites und Andy einen gemischten Blattsalat mit – na wie könnte es denn anders sein – Bleu Cheese Dressing.

 

Dritte „Metropole“ an der Strasse 14 war Golden – eigentlich merkte man nur an der Geschwindigkeitsbegrenzung, dass man in einem Ort war. Da wir noch relativ früh dran waren machten wir  einen Abstecher auf den Hausberg von Albuquerque – den 3157 Meter hohen Sandia Peak. Hier kann man im Winter Ski fahren und ganz wenig Schnee lag auch jetzt schon am Straßenrand. Von oben hatte man einen tollen Blick über die Stadt – leider war das Wetter heute nicht so schön, wie in den letzten Tagen und die Fernsicht war auch nicht besonders gut. Wir mussten uns erst daran gewöhnen, dass Wolken am Himmel waren, denn die letzten 14 Tage hatten wir jeden Tag strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Es war auch windig und relativ kalt  hier oben (8 Grad), sodass wir uns relativ bald auf den Weg in Richtung Clubhouse Inn, unserem Hotel, machten. Mit Hilfe von Frau Tom war es nicht schwer zu finden. Wir hatten ein schönes großes Zimmer mit einer Art Terrasse und Blick in den Innenhof auf den Pool. Obwohl gleich neben dem Hotel die Interstate vorbei führt, war es relativ ruhig. Zuerst wollten wir uns noch die Old Town von Albuquerque ansehen, beschlossen dann aber nur mehr zum Supermarkt zu fahren um etwas fürs Abendessen einzukaufen. Gegen 17 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel, genossen die letzten Sonnenstrahlen auf unserer kleinen Terrasse und erfrischten uns mit einem kalten Bierli. Danach trafen wir uns mit Peter zur Happy Hour – wir bekamen zwei Gutscheine für Getränke und dazu gab es noch Popcorn, Cracker und Käsewürfel. Andrea trank zwei Margaritas, die richtig gut und auch relativ stark waren, und Andy zwei verschiedene Biere (einmal Amber Bock und dann Shock Top – das erste war ein dunkles Bier und nichts besonders – das zweite ging in Richtung Zwickel und schmeckte richtig gut). Und wir hatten noch die Möglichkeit im Freien zu sitzen, obwohl es gegen Schluss schon relativ kalt wurde – und so verlegten wir das Abendessen ins Zimmer. Es gab gut Salat, dazu Antipasti, Wurst, Käse, Oliven und Brot – schmeckte alles ausgezeichnet.

 

Anschließend schauten wir noch im Internet wegen einem Hotel in Alamagordo und buchten es gleich über Expedia. Zum Abschluss des Abends schauten wir uns noch die aktuelle Folge der Lindenstrasse im Internet an – leider war die Verbindung hier nicht so gut, sodass es immer wieder unterbrochen wurde. Kurz nach 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Dienstag, 21.Oktober 2008:

 

Da Andy gestern am Abend faul war und das Tagebuch nicht geschrieben hatte, musste  er heute bereits um 5 Uhr 30 aufstehen  - nein er musste nicht, er wollte – denn er wollte auch nicht mit dem Tagebuch zu weit in Rückstand geraten, da sonst einige Dinge, die sich unter Tags ereignet haben, in Vergessenheit geraten.

Kurz nach 7 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. Dafür, dass es im Zimmerpreis enthalten war, war die Auswahl sehr gut – es gab Eierspeise, Kartoffel, Speck, Gekochte Eier(wo Andrea und Andy zuerst gedacht hatten das sei Mozarella), eine Art Suppe und verschiedenes Obst, Waffeln zum Selbermachen, sowie Cornflakes, Kaffee und Milch.

 

Gegen 8 Uhr 30 brachen wir auf, um das einzige Sehenswerte in Albuquerque zu besichtigen – die Old Town. Eine kleine Plaza mit einigen alten Häusern und einer Kirche (San Felipe Neri, von der die ältesten Teile aus 1792 stammen). Die Stadt wurde 1706 gegründet und diente früher den Soldaten und Missionaren als Halt auf ihrer Reise von Mexico City nach Santa Fe. Nachdem 1846 US-Truppen auf der Plaza die US- Fahne aufgezogen hatten, wurde Albuquerque zur Garnisonsstadt und ein Zentrum für den Vieh und Wollhandel, ehe ab 1880 die Atchison, Topeka & Santa Fe Eisenbahn die Stadt mit den anderen Landesmetropolen verband.

In einer Seitengasse wurden wir von zwei sehr freundlichen Damen die die Straße sauber machten angesprochen: Sie sagten uns welche Lokale schon offen hätten und wo es guten Kaffee gibt. Und dann kam die für Amerikaner typische Frage: Where are you from ? Da Peter von uns allen am besten Englisch spricht erklärte er ihnen wo wir herkommen und die beiden meinten nur ganz erstaunt : Ah from Austria – how far is it? Peter erklärte dass es ca. 10000 Meilen seien und die beiden schauten wieder verdutzt und verabschiedeten sich. Nach ein oder zwei Minuten kam uns eine der beiden Damen nachgelaufen und fragte uns ganz aufgeregt: Is it thrue that kangaroos are boxing ? Somit wussten wir alle das sie nicht verstanden hatten wo wir herkommen – wir ein lustige Begegnung mit den beiden Damen.

Ein ähnliches Erlebnis hatten wir am Abend beim Monument Valley: Peter kam mit einem gebürtigen Taiwanesen der jetzt in Californien lebt ins Gespräch und nach der berühmten Frage meinte der das er Österreich kenne und er schon in Salzburg gewesen sei. Weinige Minuten später kam sein Frau aus dem Auto und als sie hörte wo wir herkommen meinte sie nur: Ah, the land with the big rock !

Wir dachten der Mann hat sich für seine Frau geniert

Tja was soll man machen – Österreich ist eben ein so winziges Land – woher sollen die Amerikaner es auch kennen.

 

Weiters sehenswertes in Albuquerque ist Petroglyph National Monument (war wieder in unserem Nationalparkpass enthalten). Es liegt etwas außerhalb der Stadt an der 17 Meilen langen Abbruchkante aus Lavagestein, das sich vor ca. 150000 Jahren hier abgesetzt hatte. In dieses dunkle Lavagestein haben bereits vor 3000 Jahren Bewohner dieser Gegend Felsgravuren eingehauen, wobei die Meisten aus der Zeit von 1300 bis 1650 stammen. Aber auch später sind noch welche dazu gekommen. Ca.15000 Felszeichnungen gibt es im gesamten Park – aus Zeitgründen konnten wir aber nur einen ganz kleinen Teil ansehen. Wir gingen 3 kurze Trails – als erstes den Mesa Trail, der auf den Mesa Point auf der Abbruchkante führt – hier konnten wir sehr viele schön erhalte Petroglyphen sehen – die teilweise auch beschrieben waren. Dieser Trail dauerte insgesamt ca. 30 Minuten und war ein wenig mühevoll zu gehen durch die Steine. Weiters gingen wir den Macaw Trail – der dauerte nur 5 Minuten und als letztes den Cliff Base Trail (10 Minuten). Es hat sich in jedem Fall gelohnt hierher zu kommen und sich die Zeit zu nehmen es anzuschauen. Das einzige was wir ein wenig unnötig fanden das die drei Trails mit einer Straße verbunden waren – die sind nicht mehr als 200 Meter von einander entfernt.

 

Unser heutiges Tagesziel war die Stadt Alamagordo – laut Frau Tom war der schnellste Weg etwas weniger als 400 Kilometer bei einer Fahrzeit von ca. 5 Stunden – wir haben in dem Urlaub aber schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass sie die Zeit immer viel zu lange angibt und so konnten wir unsere Runde noch ein wenig ausdehnen. Wir nahmen die beide kleinen Orte Capitan und Lincoln noch mit.

 

Von Albuquerque ging es die I25 Richtung Süden bis zum Exit 139 durch den winzigen Ort San Antonio, weiter auf der 380 bis zum  Valley of Fires State Park -ein erkaltetes Lavagebiet- den wir aber nicht besichtigt haben bis nach Carrizoso – ursprünglich hatten wir dort einmal eine Nächtigung geplant. Der Ort besteht aus drei Tankstellen, zwei Hotels und 5 Häusern. Nachdem wir unser Auto wieder voll getankt hatten ging die Reise weiter über  Capitan – dieser Ort ist in den USA jedem Kind ein Begriff: Dort wurde bei einem Waldbrand ein Bär von einem Baum gerettet, gesund gepflegt und in einem Zoo nach Washington gebracht. Seid damals ist er das Maskottchen für die Waldbrandverhütung.

Einen weiteren Stopp legten wir in der kleinen Stadt Lincoln ein – heute leben hier nur mehr wenige Leute, aber dafür kann man einige alte Gebäude besichtigen. Das Linclon County Courthouse, aus dem Billy the Kid entkam und dabei zwei Hilfssheriffs erschoss, hält die Erinnerung an die alten Wildwestzeiten ebenso wach, wie der als Museum dienende Turnstall Store, der im Rancherkrieg ein wichtiger Schauplatz war.

 

Weiter ging es über Hondo, den Lincoln National Forest und Cloudcroft nach

Alamogordo wo wir kurz vor 18 Uhr ankamen. Das Hotel war leicht zu finden, da alle an der Durchzugsstrasse liegen und zu unserer Freude war gleich daneben ein Appelbee’s – also wussten wir schon, wo wir heute am Abend essen werden. Nach einer kurzen Pause am Zimmer und einem eisgekühlten Bier (mit den Eiswürfel ist das Bier in ca. 10 Minuten kalt und eine Eiswürfelmaschine gibt es in den USA so gut wie in jedem Hotel) gingen wir Abendessen.

Es gab eine Aktion, bei der man um $ 20 aus vier Vorspeisen eine und aus 8 Hauptspeisen zwei auswählen konnte und da schlugen wir zu. Als Vorspeise bestellten wir Nachos mit Spinat-Artischocken-Sauce mit Käse überbacken und  als Hauptspeise Andrea ein Steak mit Gemüse und Kartoffelpüree und Andy einen Cheese Bacon Burger mit Pommes frites. Hat uns wieder wunderbar geschmeckt (hat sich wieder einmal gezeigt das die Amerikaner Meister im Burger machen sind) und reichlich waren die Portionen auch (die Vorspeise war so viel, dass auch Peter mitessen konnte und wir trotzdem noch einen Teil überließen).

Gegen viertel Neun waren wir zurück am Zimmer und machten uns einen gemütlichen Abend mit ein wenig fern schauen – gehört in Amerika auch dazu.

 

Mittwoch, 22.Oktober 2008:

 

Heute standen wir schon um 5 Uhr auf – wir wollten unbedingt den Sonnenaufgang bei White Sands sehen und das Tagebuch musste auch geschrieben werden. Wir hatten uns am Vorabend schon ein wenig im Internet über die Öffnungszeiten sowie die Wanderwege schlau gemacht. Nachdem wir unser Gepäck im Auto verstaut hatten machten wir uns gegen 6 Uhr 30 auf den Weg.

 

Wir kamen ziemlich genau um 7 Uhr beim Park an, als gerade aufgesperrt wurde - der Sonnenaufgang war heute um 7 Uhr 13 – bis dahin hatten wir auf einer Düne einen schönen Platz gefunden und bestaunten das Naturschauspiel als die Farben der Dünen immer intensiver wurden. Am Anfang färbte das Sonnenlicht die Dünen rosa und je höher sie stieg desto mehr strahlten sie in weiß. Nachdem die Sonne aufgegangen war wollten wir als erstes den ca. 1 Meile langen Dune Life Nature Trail wandern - haben aber nur die ersten Markierungspunkte gefunden und sind nach ein paar Meter wieder umgedreht und weiter zum Interdune Boardwalk gefahren – hier war es kein Problem den Weg zu finden, da er auch mit Rollstuhl befahrbar ist.

 

Da uns allen ein wenig kalt war und wir schon Hunger hatten, fuhren wir zurück nach Alamogordo zu Dennys zum Frühstück – wir bestellten uns wieder den South West Sizzler – der schmeckt uns einfach am besten und zusätzlich bestellten wir Käse über die Eierspeise. War wieder genug für uns beide.

Kurz nach 8 Uhr waren wir wieder zurück beim Park und mittlerweile hatte auch das Visitorcenter geöffnet – hier erfuhren wir vieles Wissenswertes über die Entstehung des weltgrößten Gipsfeldes – unter anderem auch auf Deutsch (hier bekamen wir auch eine deutsche Übersetzung für die Parkbroschüre.)

Wir fuhren die Straße wieder in den Park und blieben wieder beim Dune Life Nature Trail stehen – da es jetzt schon heller war konnten wir die Markierungspunkte besser erkennen. Wir wanderten den Weg ab – es war aber leider nicht ganz angenehm, da der starke Wind einem den Sand direkt ins Gesicht blies – auf das hinauf haben wir beschlossen den langen Trail (7,4 Kilometer im Herz der Dünen) bleiben zu lassen, da es so kein Vergnügen war.

Zum Abschluss fuhren wir noch ins „Heart of the sands“ – hier sah alles unglaublich aus, da hier auch fast keine Pflanzen mehr wuchsen. Man dachte man sei in einer Winterlandschaft in der unter anderem auch Picknickplätze aufgestellt waren. Andrea und Peter gingen noch ein wenig spazieren während Andy im Auto blieb – er spürte schon ein wenig seine Augen durch das grelle Weiß der Dünen, da er keine Sonnenbrille hatte.

 

Kurz vor Mittag waren wir mit der Besichtigung des Parks fertig (Eintritt war wieder im Nationalparkpass enthalten) – stärkten uns am Parkplatz mit den Resten unserer Vorräte und fuhren danach los. Heute hatten wir eine nicht so lange Reise – Etappenziel war El Paso (laut Frau Tom ca. 160 Kilometer), wo wir vereinbart hatten, dass wir uns mit Uwe und Gaby sowie deren Freundin Rosi treffen. Die Fahrt dort hin über die Strasse 54 Richtung Süden verlief unspektakulär durchs Nichts. In der Ortschaft Orogrand (wenn man zu einer Ansammlung verfallener Häuser und einer Tankstelle Ortschaft sagen kann) machten wir eine kurze Kaffeepause – tanken ließen wir hier bleiben, da das Benzin sehr teuer war. Ca. 25 Kilometer vor El Paso überschritten wir die Stateline und kamen in den Bundesstaat Texas in dem wir beide noch nie waren.

Frau Tom leitete uns hervorragend durch die Stadt und einige Male waren wir schon ganz Nahe an der mexikanischen Grenze – der amerikanische und kleinere Teile heißt eben El Paso – der größere Teil der Stadt liegt in Mexico und heißt Ciudad Juarez.

 

Kurz nach 15 Uhr waren wir beim Hotel und beschlossen fürs erste, mal nichts zu tun und auf unsere Freunde zu warten. Da wir aber auch nicht nur faul herumsitzen wollten, beschlossen wir mit dem Auto die Gegend zu erkunden – und als wir zurück auf den Parkplatz kamen, stand dort ein roter Jeep Liberty mit texanischem Kennzeichen – das konnte nur der von Uwe und Gaby sein. Es gab große Wiedersehensfreunde und wir hatten viel zu plaudern. Wir fuhren dann aber trotzdem noch Tanken und zum Supermarkt und kauften Bier und Wasser.

 

Alle gemeinsam fuhren wir dann einen kurzen Scenic Drive durch die Berge – von machen Punkten hatte man einen guten Blick über die Stadt und konnte auch die mexikanische Fahne sehr gut sehen.

 

Fürs Abendessen suchten wir uns ein mexikanisches Lokal und wurden in der Nähe des Hotels auch fündig – Andrea bestellte eine Art Steak – obwohl es relativ dünn und durch war schmeckte es gut und Andy Chicken Adodabe – gebratene Hühnerstücke gut gewürzt mit Chili und Zwiebel und dazu gab es ein Bohnenmus (schmeckte ausgezeichnet) und Reis ( der schmeckte nicht da er sehr trocken war). Die Bedienung war sehr aufmerksam und hat uns am Schluss sogar die Rechnung geteilt.

 

Den restlichen Abend verbrachten wir am Zimmer von Uwe und Gaby – es gab so viel zu reden über die bisherigen Urlaubserlebnisse, dass die Zeit wie im Flug verging. Als die Kehlen vom vielen Reden auszutrocknen drohten, wurden sie mit kaltem Bud gelabt. Gegen 23 Uhr 30 gingen wir schlafen.

 

Donnerstag, 23.Oktober 2008:

 

Andy hatte da Tagebuchschreiben wieder einmal auf den nächsten Tag verschoben – obwohl er es sich immer vornimmt gleich am Abend zu machen – musste er halt wieder ein wenig früher aufstehen. Kurz vor 8 Uhr gingen wir zu dem kleinen Frühstück, das im Preis enthalten war. Uwe & Gaby waren schon da. Andy freute sich, dass es Cornflakes gab – doch leider waren die sehr süß – na kann man nix machen, wenn er so heikel ist.

 

Wie vereinbart fuhren wir kurz nach halb neun los – wir fuhren zu einen Rastplatz kurz hinter der Stateline von Texas und New Mexico und trafen dort eine Bekannte von Uwe aus der Fotocommunity (kannten die beiden bis zum heutigen Tag auch nur aus dem Internet – eine Deutsche, die in die USA ausgewandert ist). Heute hatten wir einen gemütlichen Tag eingeschoben – als Einziges stand heute der kleine Ort Mesilla nahe der Stadt Las Cruzes – auf dem Besichtigungsprogramm. Barbara – die Bekannte von Uwe – war heute unsere Reiseleiterin. Besonders sehenswert ist die Plaza von dem kleinen Ort – an der einen Seite steht eine Kirche, die besonders schön im Sonnenlicht strahlte und gemeinsam mit dem blitzblauen Himmel ein wunderbares Fotomotiv abgab. Da wir in unserer kleinen Gruppe sehr viele Fotografen hatten, standen wir bei den einzelnen Häusern relativ lange und es wurden jede Menge Bilder gemacht – und ganz sicher sind auch viele gute dabei.

Von dem vielen Spazieren gehen durch den Ort wurden wir gegen Mittag hungrig und Barbara hatte einen guten Restauranttipp für uns: Ein richtig nett eingerichtetes Lokal direkt an der Plaza mit einer guten Speisekarte (Double Eagle) Andrea bestellte Ceviche (hatten wir das letzte Mal in Costa Rica) – es war roher Fisch mit Shrimps und Gemüse wie Tomaten und Stangensellerie und mariniert mit Zitronensaft und dazu Cracker und Andy bestellte eine New Mexico Tortilla Soup – schmeckte ausgezeichnet. In der Suppe waren Stücke von der Hühnerbrust, Zwiebel, Jalapenos, Guacamole, Sauerrahm und geröstete Tortillas. Nachdem man alles vermischt hatte, entfaltete die Suppe einen tollen leicht scharfen Geschmack.

 

Den Rest der Dorfbesichtigung erledigten wir typisch amerikanisch auf die Art „Drive through“ – wir fuhren ganz langsam durch die Seitengassen und Andy befolgte ganz brav die Anweisungen von Andrea und Peter, wann und wo er zum Fotografieren stehen bleiben sollte. Zum Abschluss blieben wir noch bei einem mexikanischen Geschäft stehen, wo jede Menge Ziergegenstände verkauft wurden. Die Dinge waren fast alle im Freien aufgestellt und ehrlich gesagt, war auch jede Menge Kitsch dabei – aber nach ein bisschen Suchen wurden wir fündig, was wir Anni & Herbert als Dankeschön fürs Katzenhüten mitbringen können – zwei kleine aber wunderschöne Sonnen aus Ton. Danach hatten alle Gusto auf Kaffee und wir legten noch einen kurzen Stopp ein – wir konnten zwar im Freien sitzen, doch leider in einer Ecke wo keine Sonne hin schien und dort war es ziemlich frisch.

 

Dann machten wir uns auf die Rückfahrt nach El Paso – auf dem Weg dort hin machten wir noch bei Stahmanns halt – eine Firma, die in der Gegend große Felder mit Pecan – Nussbäumen hat und in dem Geschäft werden diese in allen möglichen und unmöglichen Variationen verkauft (Wir fühlten uns im ersten Moment an Dole in Hawaii erinnert – den hier gab es auch alles von der Nuß – bis zum Eis – nur dass Dole eben viel größer ist). Wir kauften ein Nussöl und Nüsse mit Chiligeschmack.

 

Danach trennten wir uns – vorher hatten wir mit Barbara noch vereinbart, dass wir uns um 19 Uhr bei unserem Hotel treffen und gemeinsam mit ihrem Mann Abendessen gehen in ein Restaurant mit New Mexico Küche – wir waren schon gespannt, was der Unterschied zur Mexikanischen Küche ist. Uwe, Gaby und Rosi fuhren noch zu einem Outletcenter, während wir ins Hotel zurück fuhren – Andy wollte das Tagebuch schreiben und schon ein wenig für morgen vorbereiten, da wir uns vorgenommen hatten früh los zu fahren.

 

Gegen 19 Uhr trafen wir uns mit Barbara und ihrem Mann in der Lobby vom Hotel und fuhren dann zu dem Restaurant. Die Bedienung war sehr aufmerksam – aber einen Unterschied zwischen den Küchen konnten wir nicht erkennen.

Andrea bestellte eine gemischte Platte – es war von einigen Speisen etwas zum probieren drauf. Andy bestellte Burritos mit Beef und Jalapenos – schmeckte ausgezeichnet und war sehr würzig. Wir haben in dem Lokal einen netten Abend in einer gemütlichen Runde verbracht. Zum Abschluss unseres Treffens haben wir alle noch zu uns aufs Zimmer auf ein kaltes Bierli eingeladen und uns gefreut, dass wir den USA zwei Tage gemeinsam verbracht haben – und es nicht einmal mehr ein Monat dauert bis wir uns wieder sehen. Wir haben uns dann auch verabschiedet, da Uwe, Gaby, Rosi und Peter morgen länger schlafen werden als wir.

 

Freitag, 24.Oktober 2008:

 

Da wir am Vorabend schon vieles vorbereitet hatten konnten wir ein bisschen länger schlafen ohne zu spät weg zu kommen. Peter, der heute nach Minneapolis flog, war so nett und nahm sich ein Taxi zum Flughafen da sein Flug erst kurz nach Mittag ging). Länger schlafen war natürlich auch relativ, denn der Wecker läutete bereits um 5 Uhr 20 – aber wir wollten so früh wie möglich wegkommen, denn wir hatten ein ganzes Stück zu fahren und wandern wollten wir auch.

 

Nach einer kleinen Stärkung am Frühstücksbuffet kamen wir kurz vor 7 Uhr weg – Verkehr war ok und wir kamen sehr gut voran. Wir fuhren die I10 zuerst Richtung Norden und dann Richtung Westen vorbei an Deming und Lordsburg.

Kurz vor der State – Line Zwischen New Mexico und Arizion liegt die Ghost Town Steins – nicht besonders sehenswert, da alles eingezäunt und halb verfallen ist – einen Umweg wäre sie nicht wert. Dafür haben wir an den nahe liegenden Gleisen ein langen Zug gesehen – mit insgesamt 126 Wagons.

 

Dann ging es auf der I10 weiter bis Willcox – dort schauten wir uns mal um, was es so an Motels und Hotels gibt – denn in unserer Reiseplanung stand, dass wir in Willcox einmal übernachten – aber wir haben im Laufe des Tages unsere Pläne ein wenig geändert.

 

Der heutige Tag hatte auch noch etwas Gutes – wir bekamen wieder eine Stunde dazu, da wir in eine andere Zeitzone kamen – passte uns sehr gut und wir fuhren gleichweiter zum Chiricahua National Monument – das etwas mehr als 50 Kilometer von Willcox entfernt ist – über die Straßen 186 bzw. 181 erreichbar. Kurz nach Mittag kamen wir im Visetor Center an (Eintritt war im Nationalparkpass enthalten), erhielten einen Plan  und stellten uns unser Pogramm zusammen.

 

Zuerst fuhren wir den Bonita Canyon Drive (ca. 8 Meilen) bis ans Ende zum Massai Point von wo man einen tollen Blick auf die einzigartigen Steinformationen hat. Wir gingen den sehr kurzen Massai Nature Trail (ca. 15 Minuten) und fuhren dann weiter zum Echo Canyon. Von dort stellten wir uns eine Wanderung zusammen – zuerst den Echo Canyon Trail (2,6 Kilometer Länge) den Hailstone Trail (Länge 1,3 Kilometer) und Ed Riggs Trail (1,1 Kilometer) – war eine schöne nicht zu anstrengende Wanderung, die uns beiden sehr viel Spaß gemacht hat und genau die richtig Länge hatte. Zum Abschluss fuhren wir noch die Straße zum Sugarloaf – dort gab es aber nicht viel zu sehen, nur den Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Sugarloaf Mountain.

 

Unsere weiteren Reisepläne hatten wir ein wenig umgestoßen – wir beschlossen nicht zurück nach Willcox zu fahren, sondern schon weiter bis nach Douglas – eine Stadt an der mexikanischen Grenze. Im Reiseführer war auch ein Hotel angeführt, das sehr interessant klang – und es waren laut Frau Tom nur etwas mehr als 100 Kilometer – also ganz leicht zu schaffen, da es erst kurz nach 15 Uhr war.

 

Wir kamen auf den gut ausgebauten Straßen recht gut voran, doch es war eine Reise mitten durchs Nichts – kurz vor 17 Uhr erreichten wir Douglas und steuerten als erstes das Hotel Gadsden an – doch das gefiel uns beiden schon von außen nicht wirklich und so machten wir eine kleine Rundfahrt durch die Stadt – fuhren zu allen Hotels und Motels, die in der Frau Tom gespeichert waren (davon gab es einige schon gar nicht mehr) – und einmal drehten wir ganz knapp vor der mexikanischen Grenze um. Nachdem wir weder ein Fastfood Lokal noch einen Supermarkt gefunden hatten, musste uns wieder Frau Tom helfen – Andrea schaute, was es an Restaurants gibt und fand ein Dennys. Dort fuhren wir hin und wurden angenehm überrascht – es war alles beisammen und sogar einen Saveway-Supermarkt gab es (wir sind doch stolze Besitzer einer Kundenkarte und bekommen bei jedem Einkauf verschiedene Ermäßigungen). Als wir vorher so kreuz und quer durch die Stadt fuhren, hatten wir eigentlich schon beschlossen im Motel 6 zu übernachten und die zweite Entscheidung war mit der Entdeckung des Supermarktes auch gefallen: Essen am Zimmer.

Wir bummelten ganz gemütlich durch den Supermarkt – gleich beim Eingang kam eine nette junge Dame und erzählte uns, dass heute die Grillhenderl in Aktion sind – was sich für uns sehr gut traf (statt $ 7,99 nur 5,-) und dazu Salat. Auch der Vorrat an Bud wurde wieder aufgestockt, denn eigentlich begann während des Einkaufs der Geburtstag von Andy – zu Hause war es ja schon 9 Stunden später – und er freute sich, dass er heuer mal 33 Stunden Geburtstag hatte.

 

Dann fuhren wir zum Motel – es gab auch noch ein freies Zimmer für uns, zwar nur im zweiten Stock  - aber das störte uns nicht weiter – dafür war es günstig ($ 58 incl. Steuern). Es war einfach eingerichtet – hatte aber einen Tisch auf dem wir schön essen konnten. Zuerst schrieb Andy noch das Tagebuch (wollte morgen mal länger schlafen und der Wecker wurde erst für kurz vor 8 Uhr gestellt – so spät wie noch nie in dem Urlaub) – Andrea schrieb ein paar Postkarten und dann ließen wir uns unserer Essen schmecken und machten uns einen gemütlichen Abend.

 

Samstag, 25.Oktober 2008 – Andy`s Geburtstag

 

Das Ausschlafen war prima – und wenn man 33 Stunden Geburtstag feiert darf, dann darf man auch müde sein und länger schlafen. Und wir hatten heute nur eine ganz kurze Etappe bis Tombstone – nicht einmal 80 Kilometer.

 

Wir standen gegen 8 Uhr auf und ließen alles ganz gemütlich angehen.

Gegen 9 Uhr 30 fuhren wir vom Hotel weg zum Frühstücken bei Dennys – eigentlich wollten wir den Sizzler mit dem Steak probieren, doch den gab es hier nicht – also bestellten wir uns Moons My Hammy, ein Toastbrot gefüllt mit Schinken und Eierspeise und dazu Hash Browns. Auch diesmal bestellten wir es „to share“, es kam dann sogar auf zwei Teller aufgeteilt und war wieder bei weitem ausreichend. Dazu gab es Kaffe und Orangensaft.

 

Den ersten Halt machten wir in Bisbee, einer kleinen Stadt, die vor vielen Jahren durch ihre Kupferminen bekannt wurde, die heute aber schon stillgelegt sind. Die eine am östlichen Ortseingang war bis 1974 in Betrieb. Wir spazierten durch den alten Stadtkern und schauten uns das Hotel und die Geschäfte an. Da heute wieder wunderschönes Wetter war, machten wir in einem kleinen Lokal mit Brauerei eine Pause. Andy verkostete das Bier, das hier gebraut wird (schmeckte leicht und erfrischend) und Andrea bestellte Eistee. War das einzige Mal im Urlaub das einer von uns zu Mittag etwas alkoholisches bestellte aber wir hatten ja nur mehr 40 Kilometer zu fahren.

 

Dann ging es weiter zum heutigen Endpunkt der Reise – nach Tombstone – ein kleiner Ort im Süden von Arizona, dessen Stadtkern aus alten Häusern aus der Wild West Zeit besteht. Dort dürfen auch keine Autos fahren, was wir sehr gut finden. Wir haben gelesen, dass es um 14 Uhr den berühmten Gun-Fight gibt und dachten der sei auf der Strasse. Nach genauerem Lesen der Unterlagen, die wir im Hotel erhalten hatten, erfuhren wir, dass er nicht kostenlos ist und auch nicht auf der Straße, sondern in einem „Open-Air-Theater“ stattfindet. Trotzdem leisteten wir uns das. Der Preis von $ 9 pro Person war aber recht hoch – es wären auch noch andere Dinge im Preis enthalten gewesen, die wir uns aber nicht angeschaut haben. Der Fight selber gefiel uns beiden nicht so besonders – erstens haben wir nicht viel verstanden (Andy noch viel weniger als Andrea) und zweitens war es nicht eine so gute Show, wie wir das von den Amerikanern, die ja für tolle Shows bekannt sind, erwartet hätten. Wir ließen uns dadurch aber nicht die Laune verderben.

 

Danach gingen zurück zum Hotel, da mittlerweile unser Zimmer fertig sein musste. Wir wohnten im Larian Motel, das sich als sehr gute Wahl herausstellte. Wir hatten hier reserviert – was gut war, denn das Motel war komplett ausgebucht. Uwe und Gaby haben einige Tage vor uns auch in diesem Hotel übernachtet.Wir setzten uns einige Minuten auf die Bank vorm Zimmer in die Sonne und genossen ein kaltes Bier.

 

Anschließend gingen wir zurück in den Ort, sahen uns alle Sehenswürdigkeiten an und schlenderten durch die Geschäfte, um Magneten und Postkarten zu kaufen. Dass viele Spazieren gehen hat uns natürlich wieder mal durstig gemacht und so kehrten wir in den Big Nose Kate Saloon ein – es gab erfrischendes Bier und schließlich musste ja Andys Geburtstag gefeiert werden. Bevor wir zum Abendessen gingen, schauten wir noch einmal im General Store vorbei und kauften eine scharfe Sauce hier aus der Gegend, die wir am Nachmittag schon probiert hatten.

 

Abendessen gab es im Langhorn Restaurant, das hatten uns Uwe und Gaby empfohlen – und dass wir uns Steak bestellen sollten. Was war wir auch taten: Andrea bestellte sich ein Ribe Eye Steak und Andy ein Tenderloin Steak. Beide hatten wir eine leicht süßliche Whiskeysauce darüber und Andy zusätzlich noch kleine Bröckerln von Blue Cheese. Beide hatten wir einen kleinen Maiskolben dabei und Andrea einen Folienkartoffel und Andy Salat. Schmeckte uns beiden sehr gut und die Portionen waren sehr reichlich. Zum Abschluss gingen wir noch einmal in den Saloon – es gab eine Margarita für Andrea und Bier für Andy.

 

Den Geburtstag ließen wir ganz gemütlich auf der Bank vor unserem Zimmer ausklingen – es wurde auch nicht wirklich kalt. Wir gingen relativ früh schlafen und freuten uns schon auf den nächsten Tag.

 

Sonntag, 26.Oktober 2008:

 

Auch heute ließen wir es gemütlich angehen – um 7 Uhr läutete der Wecker und dann wurde beratschlagt, wie wir das heutige Besichtigungsprogramm rund um Tucson planen. Wir wollten den Saguaro Nationalpark (Ost und West Teil), das Arizona Sonora Desert Museum und die Kirche San Xavier del Bac anschauen (im Reiseplan waren auch zwei Nächte in Tucson vorgesehen). Nachdem wir die Reiseführer und die Landkarten ausgiebig studiert hatten und Frau Tom zu Hilfe holten, stellten wir uns folgende Route zusammen: Heute den Ostteil vom Nationalpark und morgen die Kirche, den Westteil und das Museum.

 

Zu Fahren war es heute auch nicht so weit – ein wenig mehr als 100 Kilometer.

Zuerst ging es den Highway 80 Richtung Norden bis Benson und dann auf der I10 bis zum Exit 279 (Colossol Cave Road) – denn im Reiseführer wurde darauf hingewiesen, dass es schöner sei, über den Old Spanish Trail zum Nationalpark zu fahren.

 

Der Eintritt in den Saguaro National Park war wieder in unserem Nationalparkpass enthalten – im Visitor Center des Ostteils bekamen wir sehr viele Informationen über den Park. Das Wetter war heute wieder wunderschön und auch sehr heiß (bis 35 Grad), also beschlossen wir, das Wandern bei der Hitze zu lassen und fuhren den etwas mehr als 10 Kilometer langen Rundweg mit dem Auto ab – hier sahen wir auch sehr viele Radfahrer, und sogar einen Jogger. Wir blieben bei allen Aussichtspunkten und Informationstafel stehen – am Eingang zum Park stand, dass man für die Runde ca. 1 Stunde benötigt – wir denken das ist viel zu kurz, denn wir haben ein wenig mehr als zwei Stunden gebraucht. Die Kakteen sind einfach wunderschön in ihrer Form und Größe. Sie müssen erst einmal 80 Jahre alt werden bis sie den ersten Seitenarm bekommen – und sie können bis zu 250 Jahre alt werden. Überhaupt nicht bekommt es ihnen, wenn es länger als 20 Stunden Frost hat. Auch sonst gibt es im Park noch jede Menge andere Kakteenarten (so ca. an die 50).Vielleicht schaffen wir es ja Mal zur Blütezeit der Kakteen im Frühjahr hier zu sein.

 

Wieder zurück beim Vistor Center planten wir unsere weitere Runde für heute – das Hotel, das wir ins Auge gefasst hatten, war nur mehr ca. 20 Kilometer entfernt. Am Rand von Tucson gibt es einen Friedhof für ausrangierte Flugzeuge (derzeit stehen ca. 5000 Stück dort – es waren aber schon einmal 20000 Stück). Es hätte auch ein Museum gegeben, das über die Geschichte der Luftfahrt informiert – doch das haben wir nicht besucht und sind stattdessen zum Hotel gefahren (ein Tipp von Katja). Es hatte Zimmer frei und der Preis war absolut ok: $ 69 plus Steuern – und es war ein Frühstück enthalten – werden uns einfach überraschen lassen, was wir morgen bekommen.

 

Als wir unser Gepäck aufs Zimmer gebracht hatten, schauten wir im Internet ob es in Tucson einen Barnes & Noble gibt (wir hatten auch hier wieder wie in fast allen Hotel W-Lan) und wir wurden auch fündig. Das Buchgeschäft war gar nicht weit weg vom Hotel. Zuerst wollten wir aber einen Abstecher ins Zentrum machen (laut Reiseführer gibt es nicht sehr viel zu sehen) und auch eine Kleinigkeit essen – denn unser Frühstück war heute nicht sehr üppig. Peter hatte uns gesagt, dass man bei Wendys gute Burger bekommt und wir kamen bei einem vorbei – Andrea bestellte einen normalen Hamburger und Andy einen Spicy Chicken Burger – schmeckte uns sehr gut und der Hunger war gestillt.

Im Zentrum gab es nicht sehr viel zu sehen. Unser Rundgang beschränkte sich auf ca. 30 Minuten und wir beide freuten uns schon auf ein kaltes Bierli. Zuerst fuhren wir aber noch zu Barnes & Noble und sie hatten wirklich das Sammelalbum für die Quarter  - bekam Andy von Andrea nachträglich zum Geburtstag und er hatte eine Riesenfreude damit. Zu guter Letzt kauften wir uns noch im Supermarkt unser Abendessen – ein Grillhuhn (das wir uns heute aufwärmen konnten, da wir eine Mikrowelle im Zimmer hatten) und Salat.

Zurück im Zimmer gab es eine wunderbare Erfrischung und dann wurde geschaut, wie wir die Route für morgen planen. Nachdem wir Frau Tom nach den Entfernungen gefragt hatten und alles was wir morgen sehen wollen eigentlich nicht so weit entfernt ist, beschlossen wir eine zweite Nacht in dem Hotel zu bleiben. Nach einem guten Abendessen genossen wir den restlichen Abend und gingen auch recht bald schlafen um morgen fit und munter zu sein.

 

Montag, 27.Oktober 2008:

 

Der Wecker läutete heute kurz vor 6 Uhr, da wir nicht zu spät wegkommen wollten, weil es am Abend um diese Jahreszeit schon relativ früh dunkel wird. Wir hatten heute ein kleines Frühstücksbuffet und auch für Andy war etwas dabei – Omelett mit Gemüse und mit ein wenig Tabasco gewürzt schmeckte es ausgezeichnet. Andrea hat es diesmal geschafft sich selbst Waffeln zu machen und dazu gab es guten Kaffee – wir genossen es, dass wir diesmal wieder ein Frühstück dabei hatten.

 

Gegen 7 Uhr 30 fuhren wir los – in Richtung Süden zur Mission San Xavier del Bac. Die Kirche hebt sich durch ihre strahlend weiße Fassade aus der Landschaft ab – teilweise war sie eingerüstet und wurde gerade renoviert. Innen ist sie sehr schön im barocken Stil ausgestattet. Wir wollten noch ein wenig spazieren gehen, doch leider ging heute ein sehr starker Wind, der einem den Sand in die Augen blies.

 

Wir fuhren weiter zum Arizona-Sonora Desert Museum – wir hatten überall gelesen, dass es absolut sehenswert ist und wir wurden wirklich nicht enttäuscht (in einem Reiseführer war zu lesen, dass man mindestens zwei Stunden benötigt – wir denken das ist aber viel zu wenig). Der Eintrittspreis von $ 13 pro Person war für das Angebot absolut gerechtfertigt – denn hier ging es gar nicht wie in einem Museum zu: Im Gegenteil – statt lebloser Exponate kann man ca. 300 quicklebendige, für Arizona typische Tier- und 1200 Pflanzenarten sehen.

Am Eingang wurde uns von einer netten Damen alles ganz genau erklärt, wo wann und was stattfindet – es wäre um 10 Uhr 30 ein Greifvogelschau gewesen die wegen des starken Windes abgesagt wurde. Damit haben sie gezeigt dass sie auf das Wohl der Tiere schauen denn in der Natur wäre er bei dem starken Wind auch nicht geflogen. Wir schlenderten ganz gemütlich durch den Park und sahen uns alles ganz genau an – um weiter aufnahmefähig zu bleiben, stärkten wir uns zu Mittag mit einem Stück Pizza aus dem Restaurant (schmeckte uns sehr gut und wir waren die einzigen, die im Freien saßen). Nachher schauten wir uns noch den Rest an – in Summe hatten wir etwas mehr als 4 Stunden benötigt und haben auch gesehen, dass noch einige Dinge dazu gebaut werden – also kann man für die Zukunft sicher einen Tag einplanen.

 

Dann ging es weiter zum Saguaro National Park West – hier stehen die Kakteen noch etwas dichter als im Süden – aber im Großen und Ganzen waren wir ein wenig enttäuscht – sind uns beide nicht ganz sicher, ob es daran liegt, dass wir schon so viele Saguaros gesehen haben und auch schon im Museum waren. Hier im Westteil des Parks gibt es weniger Informationen und wir mussten auf einer Dirt Road fahren – war aber kein Problem – und wie wir halt so sind müssen wir einfach alles gesehen haben um uns eine Meinung bilden zu können. Bei einem der kurzen Interprative Trails wurde Andrea auch noch von einer  Biene gestochen, auch das war wohl ein Grund, warum wir heute nicht so enthusiastisch waren, sondern überall etwas „lustlos“ durchfuhren.

 

Anschließend ging es wieder zurück in Richtung Hotel und bei Safeway wurde fürs Abendessen eingekauft. Im Hotel angekommen ließen wir unseren Schlüssel „ verlängern“ – haben nämlich beim Seiteneingang gemerkt, dass unsere Karte nicht mehr funktioniert. Da erfuhren wir auch, dass es heute eine Happy Hour im Hotel gibt, die wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Wir kamen mit einem sehr netten Ehepaar aus Kanada ins Gespräch (war ein Zufall, denn als wir nach Hause kamen, sahen wir vorm Hotel ein Auto mit einem Kennzeichen aus Ontario stehen). Wir plauderten über alles Mögliche und tranken dazu ein Bier aus Mexiko, das uns sehr gut schmeckte.

 

Da sich mittlerweile unsere Mägen rührten, gingen wir zurück aufs Zimmer – auch heute war wieder Selbstversorgung angesagt – es gab als Vorspeise eine Chicken Tortilla Soup (diese hatte Andy auch in Mesilla bestellt) und als Hauptspeise für Andrea Sushi und für Andy den Rest vom Huhn von gestern und dazu einen Tomaten Avocado – Salat mit dem Rest vom Ranch Dressing. Schön langsam müssen wir schauen, dass wir die Lebensmittel aufbrauchen,  denn leider haben wir nicht mehr sehr viele Abende, bis wir wieder nach Hause fliegen müssen – aber den heutigen genossen wir wieder in vollen Zügen und gingen mit vielen neuen Eindrücken schlafen.

 

Dienstag, 28. Oktober 2008:

 

Kurz vor 6 Uhr standen wir auf – hatten zwar heute kein großes Pogramm aber doch ein Stück zu fahren und wir wollten auch noch genug Zeit haben für das Organ Pipe National Monument. Bevor wir losfuhren stärkten wir uns am kleinen Frühstücksbuffet im Hotel – für Andrea ist es immer leicht etwas zu finden – Andy nahm ein Omelett mit zwei Stück gebratenem Speck und Tabasco und ein wenig Ketchup- zu Hause würde er so etwas nie zum Frühstück essen, aber hier passte es gut und hat auch gut geschmeckt.

 

Wir hatten uns mit Hilfe von Frau Tom eine Route zusammengestellt, bei der wir die Autobahnen vermieden und kamen sehr gut aus der Stadt. Wir fuhren am Highway 86 (Tucson Ajo Highway) Richtung Westen über Sells bis Why wo die Straße in den Highway 85 mündet und dann weiter nach Ajo. Zuerst mussten wir zum Hotel (hatten vor zwei Tagen per Mail eine Anfrage geschickt und leider keine Antwort erhalten). Es war nur ein kleiner Umweg von ca. 20 Kilometer. Wir freuten uns, dass etwas frei war und mieteten für eine Nacht eine kleine Cabin – mit allen drinnen – einer kleinen Kochzeile mit Kühlschrank und Mikrowelle (kam uns sehr gelegen, denn im näheren Umkreis gab es keine Restaurant) und hier war es wieder heiß so da? wir am Abend eventuell im Freien essen konnten. Wir verstauten unser Gepäck und unsere Bierlis wollten aus dem heißen Auto auch in den Kühlschrank – diesen Wunsch haben wir ihnen mit Freude erfüllt.

 

Dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden zum Organ Pipe National Monument – wir beide freuten uns schon sehr drauf, obwohl in machen Reiseführern zu lesen war, dass sich der Umweg nur für richtige Kakteenliebhaber lohnt – aber wir reisen auch gerne in Gegenden, wo nicht die Touristenmassen sind. Die Straße bis zum Visitorcenter verläuft fast schnurgerade, obwohl es fast 50 Kilometer zu fahren ist. In dem „großen“ Ort Why hat man mal was zu tun: Ein wenig zu bremsen, da man im Ortsgebiet langsamer fahren muss und die Abzweigung zum Nationalpark zu „erwischen“ – haben wir aber alles ohne nennenswerte Probleme gemeistert.

 

Der Eintritt war wieder im Nationalparkpass enthalten und wir bekamen auch wieder einen sehr detaillierten Plan. Bevor wir den Trail abfuhren, beschlossen wir, noch ca. 10 Kilometer weiter in Richtung Süden bis Lukeville zu fahren. Haben gelesen, dass es dort ein Motel geben soll und das wollten wir sehen. Doch der Ort bestand nur aus der Grenzstation, einer Tankstelle, zwei Geschäften und dem Motel – von dem man nicht erkennen konnte, ob es noch in Betrieb ist. Und man sollte auch dort nicht zu schnell fahren, sonst ist man im Nu in Mexico.

 

Wir fuhren wieder zurück zum Visitor Center und bogen dort rechts in den Ajo Mountain Drive ab – eine nicht asphaltierte Strasse, die wir eigentlich mit dem Mietwagen nicht fahren dürfen – aber es ging gut zu befahren. Andy saß am Steuer und Andrea machte Fotos. Wir fuhren vielleicht ein wenig zu langsam – aber wir genossen die Einsamkeit und Ruhe zwischen den verschieden Kakteen – die Organ Pipes  sind hier gar nicht die vorherrschenden Kakteen – aber uns gefiel einfach die Mischung aus all den Pflanzen. Kurz vor der Mitte fanden wir einen überdachten Picknick Platz – war auch gut so, denn heute hatte es wieder bis zu 36 Grad. Es gab nichts Besonderes (ein Beagel vom Vortag, ein wenig Käse, durch die Hitze im Auto fast flüssige Butter, ein paar Tomaten, einen Apfel und für Andrea eins ihrer geliebten Cookies) aber wir hatten beide das Gefühl es schmeckte hier alles noch viel besser. Nach einer Fahrzeit von etwas mehr 3 Stunden kamen wir wieder zurück zum Vistorcenter (Der Trail hatte eine Länge von 34 Kilometer).

 

Wir fuhren wieder zurück in Richtung Ajo auf der Suche nach einem Supermarkt. Das war hier gar nicht so einfach – im ersten kauften wir nur eine Milch – weil es für Andy keinen Salat gab – schauten noch in zwei weitere – und kaufen uns dann in dem selben Supermarkt zwei verschiedene „Frozen Dinners“ in der Hoffnung, dass sie uns schmecken. Dann fuhren wir zurück zum Hotel – denn Andrea wollte unbedingt an den Pool (verständlich bei weit über 30 Grad) – und Andy fuhr noch einmal los, um zu schauen ob es doch irgendwo einen Salat gibt – und gar nicht weit weg vom Hotel war ein größerer Supermarkt. Wir sind sicher schon ein oder zweimal vorbeigefahren – aber wir dachten die Tafel an der Straße weist auf den Supermarkt bei der Tankstelle hin.

Der Abend war wieder sehr gemütlich und wir genossen ihn noch viel mehr, da wir wussten, dass es unser letzter Abend am Land war. Wir hatten alles in unserer gemütlichen Cabin für ein gutes Abendessen – war zwar schon der dritte „Selbstversorgungsabend“ hintereinander – aber wir wussten, dass in den nächsten Tagen eine geballte Ladung an Todai - Lokalen auf uns zukommt – haben uns ein wenig Geld aufgespart um an den letzten drei Abenden vielleicht zweimal dort hin zu gehen. Da wir morgen einen richtigen Reisetag vor uns hatten (etwas mehr als 500 Kilometer) gingen wir recht bald schlafen.

 

Mittwoch, 29.Oktober 2008:

 

Heute wurden wir um kurz nach halb 6 von unserem treuen Reisebegleiter geweckt – wollten heute früh wegkommen, um mehr Zeit in San Diego zu haben.

Gegen 7 Uhr fuhren wir los – die Straße 85 nach Norden zur I8 hatte nicht sehr viel Spannendes zu bieten – außer einer Border Control – da wird auf der Straße eine Art Passkontrolle aufgebaut – hat sicher mit der Grenznähe zu Mexico zu tun da hier sehr viel Heroin geschmuggelt wird.

Hier zeigten sich wieder ganz deutlich die Dimension des Landes – fast 100 Kilometer zu fahren und nur ein paar Autos zu sehen – und wir genossen noch ein letztes Mal die Ruhe vor dem Trubel in der Großstadt.

Bei Gila Bend erreichten wir die I8 und kamen sehr gut weiter – es war relativ wenig Verkehr und die Straßen waren wieder einmal schnurgerade. Es war bereits gegen halb zehn, als unsere Bäuche ein Frühstück urgierten und die Tankuhr machte uns darauf aufmerksam das unser Auto gerne wieder Kraftstoff hätte – also fuhren wir so mitten im Nix von der Interstate runter(die nachträglichen Recherchen auf der Landkarte haben ergeben, dass es beim Ort Tacna gewesen sein muss). Zuerst tankten wir unser Auto voll – Andrea dachte sich, sie macht dem Auto eine Freunde und nimmt das teuerste Benzin – hat aber bereits nach 8 Gallonen abgeschnappt – vielleicht wollte er das gar nicht, denn er war noch nicht ganz voll. Für Andrea gab es im kleinen Shop einen Applepie und einen Kaffee der alle Geschmacksrichtungen spielte (nach ihrer Beschreibung) und für Andy ein Hot - Dog mit Senf und Tacco - Sauce und dazu Kaffee (es wird Zeit, dass er wieder nach Hause kommt, denn dort würde er so etwas sicher nicht zum Frühstück essen).

 

Außer 3 weiteren Border Controls tat sich bis kurz vor San Diego relativ wenig – es war mittlerweile auch schon kurz vor Mittag und Andy vom Fahren schon ein wenig müde als Andrea bei einer Ausfahrt ein Logo von Carls Jr. sah – und da konnten wir natürlich nicht vorbeifahren. Wir mussten zwar zuerst eine große Runde drehen, um hinzukommen, aber das war es uns wert. Und es hat sich heute wieder einmal bestätigt, dass es dort die besten Burger gibt: Andrea bestellte sich eine Guacamole Burger mit „Black Angus Beef“ und Andy einen Chili – Cheese -Burger – und er wurde ein wenig überrascht: Er dachte, er bekommt einen Burger mit ein paar Chilischoten drinnen – aber weit gefehlt – es war ein Burger mit einem dünnen Fleischlaberl und einem Stück Cheese sowie einer Sauce, wie von Chile con Carne jedoch ohne Bohnen. Langer Rede kurzer Sinn – es schmeckte uns beiden ausgezeichnet und wir hoffen noch einmal die Möglichkeit zu haben, zu Carls jr. zu kommen. (Vielleicht bestellt sich ja Andrea auch einmal einen anderen Burger)

 

Wir hatten uns als erstes Ziel in San Diego das Todai in die Frau Tom eingegeben und gehofft, dass dort in der Nähe auch ein Hotel ist – doch wir wurden enttäuscht. Wir fuhren noch zwei weitere Hotels an, die Andrea zu Hause herausgesucht hatte – doch die waren uns alle zu weit vom Zentrum entfernt. Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Gaslamp Quarter – fast dort angelangt, blieben wir bei einem etwas zwielichtigen Hotel stehen – wir dachten die Lage ist nicht so schlecht, also fragten wir ganz einfach mal. Andrea meinte schon am Weg zur Rezeption dass hier einige zwielichtige Gestalten herumsitzen und wir sollten doch besser wieder gehen. Der Mann an der Rezeption (ob man das dort so nennen konnte) meinte, er sei ausgebucht und gab uns eine Liste mit Hotels in der Nähe. Im ersten Moment wunderten wir uns beide ein wenig und die Neugier lies uns auch nicht los: Am Abend schauten wir Internet ob wir Infos zu dem Hotel finden und staunten beide nicht schlecht: Es ist eine Unterkunft für Männer die vor kurzem aus dem Knast entlassen worden sind oder sonst Probleme mit einer Wohnung haben. Sind beide aber ganz sicher, dass wir nicht ersten waren, die gefragt haben.

Im Auto versuchten wir die Adressen von Hotels die unserer Meinung nach eine gute Lage haben könnten unserer lieben Frau Tom begreiflich zu machen – doch diesmal war sie uns ausnahmsweise keine große Hilfe. Nach einiger Zeit gaben wir auf und entschieden zur 7. Straße zu fahren, da dort ein Hotel ist, das uns ansprach (Frau Tom kannte nur die Hausnummer nicht). Zu unserem Erstaunen waren wir nach zwei Mal abbiegen bei einem Comfort Inn. Wir waren von der Lage begeistert, freuten uns aber nicht zu früh, denn wir befürchteten, es wäre entweder sehr teuer oder ausgebucht. Ein sehr netter Mann an der Rezeption schaute in seinem schlauen Kasterl nach und meinte er hätte noch was frei – wir schauten uns vorher noch kurz das Zimmer an und beschlossen uns den Luxus zu gönnen mitten im Zentrum zu wohnen (Preis fürs Zimmer $ 108 + Tax + $ 16/Tag fürs Parken – es war aber ein Frühstück dabei und W-Lan – und was uns auch freute – das Hard Rock Cafe in Walking Distanz.) Nachdem wir das Gepäck aufs Zimmer geschafft hatten und das Auto am Parkplatz abgestellt hatten, erfrischten wir uns mit einem kühlen Bierli. Dank der Eiswürfel hat es nach 10 bis 15 Minuten seine optimal Trinktemperatur.

 

Kurz nach 16 Uhr machten wir uns auf den Weg um ein wenig die Stadt zu erkunden – zuerst ging es durch das Gaslamp Quarter – ein heute belebtes Viertel mit vielen Lokalen (früher war es ein heruntergekommenes Rotlichtviertel) – in Richtung Meer zum Seaport Village, das im Stil eines neuenglischen Fischerdorfes erbaut wurde. Hier gibt es jede Menge Geschäfte und Lokale. Vom langen Wandern wird man durstig und wir dachten uns in dieser schönen Gegend wäre ein Bier doch etwas Feines... Wir fanden eine Art Food Court: Es gab jede Menge Lokale, wo man sich etwas holen konnte und schöne Tische zum draußen sitzen. Wir machten an einem mexikanischen Lokal halt – und bestellten uns ein Bier – und wurden auch noch gefragt ob small oder large und für was wir uns entschieden, ist doch klar. Als wir die Becher in die Hand gedrückt bekamen, waren wir im ersten Moment überrascht, weil sie wirklich sehr groß waren, freuten uns aber auch schon auf den ersten Schluck. Das einzige was der tollen Stimmung ein wenig Abbruch tat war, dass es mittlerweile relativ kühl war und vom Meer her Nebel einfiel. Vom Bier ließen wir trotzdem nix über und gingen dann direkt zum Hotel zurück: Jetzt genossen wir den Luxus noch viel mehr, direkt im Zentrum zu sein. So konnten wir kurz ins Hotel aufs Zimmer zu gehen und uns etwas Wärmeres anziehen. Und Andy dachte sich, es wäre doch prima das Tagebuch schon heute zu schreiben, dann kann er morgen länger schlafen – was wir uns ja vorgenommen haben.

 

So gegen halb 8 gingen wir essen – Andy hatte sich das Hard Rock Cafe ausgesucht (dafür war Andrea am nächsten Abend dran zum Aussuchen).

Wir freuten uns beide wieder einmal im Hard Rock Cafe zu essen. Ist auch schon eine ganze Weile her. Andrea bestellte sich Fajitas – bestellt sie sich öfters, weil sie immer gut schmecken - und Andy bestellte einen Red, White & Blue Burger – ein Burger mit Blue Cheese und einem Zwiebelring und dazu French Fries. Das Essen schmeckte uns ausgezeichnet, doch leider war die Kellnerin ein wenig überdreht und auf Gewalt lustig, was der guten Stimmung ein wenig Abbruch tat –doch der Abend wurde wie immer genossen. Wieder zurück im Hotelzimmer halfen wir dem Bauch beim Verdauen und gingen dann auch bald schlafen.

 

Donnerstag, 30. Oktober 2008:

 

Es war schon hell draußen, als wir von unserem „lieben“ Wecker geweckt wurden – aber die letzten Tage wollten wir noch genießen und relaxen. Gegen halb neun gingen wir zum Frühstück – es gab eine prima Auswahl – bei den warmen Sachen eine Art Würstel, ein Eieromelett gefüllt mit Käse und wie überall gebratenen Speck – aber für ein im Zimmerpreis inkludiertes Frühstück konnte man sich nicht beschweren.

 

Kurz nach 9 Uhr 30 fuhren wir los – als erstes Ziel hatten wir die Coronado Insel ausgesucht. Diese Insel ist mit dem Festland durch eine gigantische Brückenkonstruktion verbunden – die Brücke wurde so hoch gebaut, damit in der Mitte auch große Schiffe durchfahren können. Am Ende macht die Brücke eine Kurve und man hat einen tollen Blick auf Down Town San Diego.

Der Grund, warum wir auf die Insel gefahren sind, war das Hotel del Coronado – weltweit bekannt wurde es, da dort der Film „Manche Mögens heiß“ gedreht wurde. Das Hotel wurde im Jahre 1888 erbaut und hatte heuer im Februar seinen 120.  Geburtstag. Rein interessehalber gingen wir wegen den Zimmerpreisen fragen – ein Zimmer mit Meerblick und Balkon hätte $ 400 gekostet – wir hätten aber 25 % Rabatt bekommen und die Steuern wären auch noch dazu gekommen – also viel zu teuer für unsere Reisekassa. Da heute wieder wunderschönes Wetter war (zwar nicht ganz so heiß wie in den letzten Tagen, aber dafür ein wenig feuchter – was wir beide als ein wenig unangenehm empfanden) kauften wir uns einen Kaffee und setzten uns auf die Hotelterrasse. Andrea schrieb die letzte Postkarte und wir genossen die Sonne und die Ruhe.

 

Unser zweites und für heute auch schon letztes Ziel, wofür wir  das Auto brauchten, war das Cabrillo National Monument (Eintrittspreis von $ 5 war im Nationalparkpass enthalten). Wird in den Reiseführern als nicht besonders sehenswert beschrieben (außer in der Zeit zwischen Dezember und Februar – denn dann kann man mit etwas Glück Grauwale sehen) – doch uns gefiel es dort gut, denn man hatte einen tollen Blick auf die Stadt sowie auf die Insel Coronado (ein Teil der Insel ist ein Stützpunkt der US Luftwaffe und wir konnten einige Male Flugzeuge beim Starten und Landen beobachten) und wir schauten uns auch den alten, nicht mehr in Betrieb befindlichen Leuchtturm an.

Dann suchten wir uns ein Bankerl mit Blick aufs Meer und konnten beobachten, wie sich am offenen Meer Nebel bildete, der ca. eine Stunde später zur Insel kam und alles einhüllte. Wir machten uns ein kleines „Resterlessen“ – es gab Tomaten, Käse, Cracker, Spicy Gemüsesaft und eine Art Cabanossi. Es war schön dort zu sitzen und die Blicke über das offene Meer schweifen zu lassen.

Gegen 14 Uhr waren wir wieder zurück beim Auto und nachdem wir zurück beim Hotel waren, hatte das Auto für den restlichen Tag frei, denn den Rest konnten wir sehr gut zu Fuß erreichen.

 

Das Sehenswerteste in der Innenstadt von San Diego ist das Einkaufszentrum Horton Plaza – welches in den 80igern errichtet wurde und ca. 130 Geschäfte umfasst. Es ist auch besonders schön anzuschauen, da die einzelnen Gebäude in verschiedenen Farben bemalt sind – wäre noch schöner gewesen, wenn die Sonne geschienen hätte. Da wir heute aber beide nicht in Kauflaune waren, waren wir sehr schnell durch.

 

Wir waren gestern bei einem interessanten Lokal vorbeigegangen (Dicks last Resort), wussten aber nicht mehr ein welcher Straße es war – aber nach ein wenig Suchen, wurden wir doch fündig – es ist in der 5. Straße. Man konnte dort draußen sitzen und wir bestellten wie immer Bud (für Andrea eine 12 oz. Flasche und für Andy eine 32 oz. Flasche – die kam in einem Kübel mit Eiswürfel damit das Bier kalt bleibt) und dazu Zwiebelringe die ausgezeichnet schmeckten. Zu guter Letzt spazierten wir noch zum Hard Rock Hotel, um eine Gitarre als Magnet zu kaufen (im Hard Rock Cafe gestern hatten sie keine).

 

Wieder zurück im Hotel planten wir schon ein wenig den morgigen Tag: Wir wollen ja unbedingt zu einem Todai und in der Gegend von L.A. gibt es 6 davon. Wir versuchten mit Hilfe des Internets und Frau Tom eines zu finden, wo auch in Walking Distance ein Hotel ist – wir denken in Orange könnte es so sein.

Zum Abendessen hatte sich Andrea heute das Lokal TGI Friday`s ausgesucht – war nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Andrea bestellte Steak & Shrimp (die Shrimps waren paniert) und Andy Cheeseburger Sliders und dazu einen Housesalat mit Bleu Cheese Dressing. Schmeckte uns alles sehr gut und mit gut gefüllten Bäuchen ging es zurück in Hotel.

 

Freitag, 31.Oktober 2008:

 

Leider unser vorletzter Urlaubstag – aber dafür ein ganz stressfreier mit ein wenig länger Schlafen (das Kofferpacken hatten wir schon am Vortag erledigt). Vor dem Frühstück wurde noch das Tagebuch geschrieben und wir fuhren dann gemütlich in Richtung Los Angeles los – die Streckenlänge war ca. 160 Kilometer und wir hatten den ganzen Tag Zeit.

 

Etwas nördlich von San Diego verließen wir die Autobahn und fuhren so nahe es ging ans Meer. An manchen Stellen war dies auch möglich und wir stiegen aus um Fotos zu machen. Im Ort La Jolla fanden wir einen Aussichtspunkt, wo man Seehunde beobachten konnte (es war nicht besonders viele zu sehen – Andrea hatte dies im Reiseführer gelesen und wir beide freuten uns diese Stelle gefunden zu haben). Da es schon nach Mittag war und sich unsere Mägen rührten, fuhren wir etwas später wieder von der Autobahn Richtung Meer und fanden ein Platz mit Tischen mit Blick zum Meer. Wir verzehrten unsere letzten Reste aus unserem Jausensackerl.

 

Manche würden uns für verrückt erklären, was wir am Nachmittag gemacht haben: Wir sind im Großraum Los Angeles insgesamt 3 Todai’s abgefahren – das südlichste und das nördlichste sind fast 90 Kilometer entfernt.

Zuerst fuhren wir zu dem in Orange – es war in einer großen Einkaufsmall, aber leider rundherum keine Hotels – als nächstes fuhren wir nach Westminster – dort haben wir es überhaupt nicht gefunden. Und zu guter Letzt steuerten wir das dritte in Woodland Hills an – Andy hatte der Adresse nach den Verdacht, dass es dort allein an der Straße steht (sprich nicht in einem riesigen Einkaufszentrum integriert ist). Den Großteil der 90 Kilometer dort hin legten wir auf der Interstate zurück – und auf dieser Straße sahen wir auch etwas für uns total Ungewöhnliches: Es gibt eine Spur (die ganz linke), auf der nur Autos fahren dürfen, in denen mindestens zwei Personen sitzen und Busse. Da wir leider noch in einen Riesenstau kamen, dauerte die Fahrt etwas mehr als 1 Stunde – aber wir hatten für heute keine Besichtigungen mehr geplant.

 

Und als wir in Woodland Hills ankamen, waren wir beide total erfreut – als erstes Denny’s, dann ein Comfort Inn und nur ca. 400 Meter weiter das Todai – einfach so, wie wir es uns für unseren letzten Abend in diesem Urlaub gewünscht hatten. Das Hotel hatte auch noch Zimmer frei – der Preis von $ 79 + Tax war absolut ok. Wir rasteten uns ein wenig aus und eine kalte Erfrischung geht doch auch immer. Kurz nach 18 Uhr machten wir uns auf den Weg – wir sind sicher viel schneller gegangen als normal , angetrieben durch die Vorfreude was ins uns in ein paar Minuten erwartet – jede Menge Sushi für Andrea und viel guten Fisch und Meeresfrüchte für Andy. Leider waren unsere Mägen wieder mal viel zu klein, um alles zu probieren und irgendwann machten wir dann Schluss, denn wir wollten es nicht riskieren, dass es uns zerreißt und wir in Einzelteilen nach Hause zurück fliegen müssen. Wieder zurück im Hotel genossen wir unsere letzten Bierlis die wir heute gekauft hatten – dazu ein letztes Mal Weather Channel – und auch ein wenig schon die Vorfreude auf zu Hause und Bono und Benny wiederzusehen.

 

 

Samstag, 01. November 2008:

 

Heute war noch einmal richtig Ausschlafen angesagt – Wecker erst für kurz vor 8 Uhr gestellt – und um richtig munter zu werden, gingen wir in die Lobby des Hotels auf einen Kaffee. Das Dennys, das gleich neben dem Hotel ist, ließen wir aus, da wir beide gestern viel zu viel gegessen hatten.

 

Gegen 10 Uhr fuhren wir los – hatten eine kleine Runde durch Beverly Hills in die Frau Tom eingespeichert und als Zielpunkt den Rodeo Drive genommen, die bekannteste Einkaufsstrasse der Gegend, wo die Promis, die hier leben, shoppen gehen. Auf unserer kleinen Runde sahen wir einige nette Anwesen. Kurz vor Mittag überlegten wir, bereits zum Flughafen zu fahren, doch es war noch etwas zeitig – und unser Auto meldete sich, dass es gerne wieder Benzin hätte – so haben wir um $ 5 nachgetankt und uns dann auch die Suche nach einem Carls Jr. gemacht. Andrea meinte, sie hätte im Internet gelesen, dass es am Inglewood Boulevard einen gibt – doch da wurden wir nicht fündig. Wir dachten uns „macht nix“ und fuhren wieder in Richtung Flughafen und nach einigen Minuten hatten wir Glück – wir landeten direkt vor einem Carls Jr. und freuten uns beide. Das war auch ein schöner Abschluss für unseren Urlaub – Andrea bestellte wieder den Guacamole – Bacon Burger und Andy einen Chicken Santa Fe Burger – und wieder zeigte sich, dass die Burger hier am Besten schmecken.

 

Anschließend machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Flughafen, zuerst zur Rückgabestation von Alamo, wo wir unseren roten Dodge Journey etwas wehmütig zurückgaben, mit dem wir in den letzten 4 Wochen etwas mehr als 5000 Meilen zurück gelegt hatten. Dann ging es mit dem Shuttlebus zum Terminal 2 zum Einchecken – das Gepäck hatten wir sehr schnell angebracht und die Security verlief auch reibungslos und schnell.

 

Danach kehrten wir im Lokal Routehouse 66 auf ein Bier ein – Andy hatte ein wenig Zeit; das Tagebuch zu ergänzen und Andrea beobachtete die Leute. Der Flug startete ziemlich pünktlich – die voraussichtliche Flugzeit betrug etwas weniger als 10 Stunden. Das Service bei Air New Zealand war wieder ausgezeichnet – diesmal nutzten wir beide auch das umfangreiche Filmangebot. Jeder konnte an seinem Platz aus über 80 Filmen auswählen (bei anderen Fluglinien haben wir schon erlebt, dass für alle nur ein Film gezeigt wird). Andrea schaute sich Mamma Mia im englischen Original an und Andy The X-Files. Nach ca. 1 ½ Stunden wurde das Abendessen serviert – Andrea nahm das Huhn mit Kartoffel und Spinat und Andy das Rindfleisch mit Kartoffel und Zucchini und dazu tranken wir wieder den guten neuseeländischen Rotwein, den wir schon beim Hinflug hatten.

 

Sonntag, 02. November 2008:

 

Durch den langen Flug und die Zeitverschiebung kommt man ein bisschen durcheinander, wie spät es eigentlich ist oder ob jetzt Tag oder Nacht ist – nach dem Abendessen haben wir beide ca. 2 – 3 Stunden geschlafen (Andrea sicher ein wenig länger), während Andy sich einen zweiten Film ansah – 88 Minuten mit Al Pacino – war sehr gut und spannend. Die Zeit verging auch relativ schnell und schon bald gab es wieder Frühstück. Andy hatte noch gar keinen Hunger und nahm nur die Light Version, bestehend aus Muffin, einem Jogurt und Früchten, Andrea hatte zusätzlich ein mit Käse gefülltes Eieromelett dabei.

Wir landeten ca. 15 Minuten zu früh in London Heathrow und so war an den Fingern kein Platz und wir mussten noch ca. 15 Minuten im Flugzeug warten und dann mit dem Bus zum Terminal fahren.

 

Es war aber noch genug Zeit für ein Guinness – das muss sein – und wenn wir es auf dem Weg zum Boarding-Gate hätten trinken müssen! Als wir uns das Bier bestellten, wussten wir noch gar nicht an welchem Gate wir einchecken werden. Wir ließen uns das Guinness schmecken – und das Ende des Urlaubs rückte unaufhaltsam näher – aber noch gab es ein paar Dinge, auf die wir uns freuen konnten, bis am nächsten Tag wieder die Arbeit begann.

 

Wir kamen pünktlich in Wien am Flughafen an wurden von Anni & Herbert abgeholt und waren so gegen 18 Uhr zu Hause und wurden von unseren beiden Raubtieren schon sehnsüchtig empfangen – uns sind die beiden auch schon sehr abgegangen.

Kofferauspacken wurden auf einen der nächsten Tage verschoben und sie gingen wir wie immer nach einem Urlaub in die Waldviertler Stuben essen – obwohl wir in den USA fast immer gut gegessen hatten freuten wir uns auch auf die heimische Küche.

Damit ist ein langer, schöner und ereignisreicher zu Ende – aber der nächste istz ja schon geplant: USA wir kommen auch 2009 !!!!