Donnerstag, 25.05.2006

 

Wir hatten geplant um 6 Uhr aufzustehen doch Andy war bereits um 5 Uhr ausgeschlafen und ist aufgestanden. Andrea nützte ihre Schlafenszeit bis 6 Uhr. Bis kurz vor 9 Uhr hatten wir alle unsere Sachen im Auto verstaut und konnten uns auf die reise machen. Am Weg zur Westautobahn sahen wir den Tourbus von Waterloo und Robinson und Andrea sah, dass Waterloo selber mit dem Auto fuhr. Kurz bevor wir die Autobahn erreichten, dachte Andrea  dass sie ihren Palm vergessen hatte, was sich aber zum Glück als Irrtum herausstellte. Durch den Feiertag war auf der Autobahn relativ wenig Verkehr und wir kamen gut voran. Auf der Autobahnstation Voralpenkreuz machten wir unsere Mittagspause – wir aßen einen sehr guten Salat. Auf der weiteren Reise nach Tirol legten wir noch zwei kurze Pausen ein und ereichten gegen 16 Uhr Pertisau am Achensee. Nach kurzem Kuchen fanden wir unser Hotel – und sahen einen Spar. Da Feiertag war dachten wir, er ist sicher geschlossen. Als wir aus dem Auto ausgestiegen waren, trauten wir unseren Augen nicht – er war offen. Wir freuten uns und deckten uns mit kalten Bier ein. Die Dame an der Kassa meinte, das sei hier so üblich dass der Markt an Sonn- und Feiertagen geöffnet hat (Da kann sich Wien ein Beispiel nehmen). Nachdem wir im Hotel unser Zimmer bezogen hatten (ein wirklich schönes und großes Zimmer mit einem großen Balkon) genehmigten wir uns am Balkon ein Bier. Anschließend spazierten wir durch den Ort und studierten bei diversen Restaurants die Speisekarten. Andrea hatte sich einen kleinen Dorfgasthof gewünscht und Andy wollte Tiroler Spezialitäten. Und tatsächlich wurden wir fündig: Der „Dorfwirt“ hatte eine tolle Speisekarte und einige Tische im Freien. Wir beschlossen uns in den Garten zu setzen und ein Bier zu bestellen. Zuerst hatten wir bei der Kellnerin einen Tisch für den Abend reserviert – aber beim Plaudern entschlossen wir uns – da es schon 17 Uhr 45 war – gleich da zu bleiben und zu essen. Leider war es draußen zu kalt also übersiedelten wir in die gute Stube.

Im Lokal konnten wir an einer Wand folgenden Spruch entdecken:

Der Mensch, der lernt zuerst das Trinken, viel später erst das Essen,

drum sollte man aus Dankbarkeit das Trinken nicht vergessen.

Wir bestellten uns eine Tiroler Spezialitäten -Platte – die war so groß das die Kellnerin noch einen kleinen Tisch bringen musste. Es gab Schlutzkrapfen, Tiroler Knödel, Käsenockerl, Kraut, Geselchtes, Fleisch, Gröstl, Röstzwiebel und Bratensaft. Es hat uns beiden sehr gut geschmeckt und die Portion war so reichlich das wir zum Verdauen noch ein Schnapserl brauchten. Mit gut gefülltem Magen machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Leider war das Wetter nicht schön und so konnten wir nicht am Balkon sitzen. Andrea beschloss in der schönen großen Badewanne ein Vollbad zu nehmen während Andy das Reisetagebuch schrieb.

Gegen 21 Uhr endete unser erster Urlaubstag – wir waren beide glücklich und zufrieden- hier in Tirol so einen schönen Abend verbracht zu haben und dass wir noch weitere 24 Urlaubstage vor uns haben.

 

Freitag, 26.05.2006

Heute stand die Weiterreise von Pertisau nach Biel auf dem Pogramm. Da es erst ab 8 Uhr Frühstück gab, konnten wir bis 7 Uhr schlafen. Das Wetter in der früh war bedeckt und die Berge ringsherum waren ein wenig mit Schnee bedeckt (Das war aber auch schon gestern als

wir ankamen). Pertisau ist ein kleiner netter Ort am Achensee von dem aus man jede Menge unternehmen kann: Entweder wandern oder eine Fahrt mit Schiff auf dem See. Vielleicht kommen wir mal wieder in diese Gegend und bleiben dann zwei Nächte.

Das Frühstücksbuffet war sehr gut – es gab eine große Auswahl an Gebäck, Wurst und Käse.

Bei der Abreise erlebten wir in dem Hotel leider eine Enttäuschung : Sie hatten die Rechnung nicht vorbereitet und wir mussten bar bezahlen und bekamen keinerlei Beleg, da die anwesende Kraft an der Rezeption scheinbar überfordert war.

Um ca. 9 Uhr fuhren wir von Pertisau weg. Den ersten Teil der Strecke fuhr Andrea – bis kurz vor dem Arlberg. Sie war wieder nicht ganz fit, da sie schon seit einigen Tagen verkühlt ist.

So hatte Andy die Möglichkeit durch den Arlbergtunnel zu fahren ( Länge ca. 12 Kilometer), und es war für ihn ein tolles Erlebnis.

Wir überlegten uns ob wir uns für die Schweiz eine Autobahnvignette kaufen sollten – kostet ca. 30 Euro. Nachdem wir unseren TomTom befragt hatten wie lange es dauert auf Bundestrassen nach Biel zu fahren und er meinte unter 5 Stunden tut sich nix – beschlossen wir eine Vignette zu kaufen.

Da es schon Zeit war zum Mittagessen machten wir auf der Autobahnraststätte Heidiland Rast: Andrea aß einen Schweizer Wurstsalat und Andy probierte diesen auch und zu Andrea`s Erstaunen nahm er sich auch einen Kartoffelsalat – der in der Schweiz immer sehr sauer ist – aber er hat ihm geschmeckt.

Auf unseren weiteren Reise Richtung Biel machten wir noch einen Abstecher nach Näfels :

Dort hat Anni auf der Post gearbeitet und Anfang der 60 ziger Jahre Herbert kennengelernt.

Mit zwei weiteren kurzen Pausen kamen wir gegen 17 Uhr 30 in Biel an und wurden von Marie-Therese und Ernst herzlich empfangen. Sie hatten sogar für unser Auto im Haus eine Garage organisiert. Es gab jede Menge zu plaudern und wir erfrischten uns mit einem kalten Bier.

Anschließend fuhren wir zum Gasthaus Zum End der Welt in Magglingen. Ein richtig gemütliches Lokal mit guter Küche. Andrea aß Championschnitzel mit Rösti und für Andy gab es Kotlett mit Rösti. Anschließend gaben wir noch unseren Austria Wimpel ab, den wir mitgebracht hatten – als wir vor zwei Jahren auch dort waren, fragte Andy die Kellnerin ob der auch einen Wimpel bringen dürfte und sie sagte ja. Wir hoffen, dass sie ihn auch aufhängen – vielleicht haben wir die Möglichkeit es einmal zu überprüfen.

Nach dem Essen gingen wir noch ein wenig in Magglingen spazieren – ist ein großes Sportzentrum in der Schweiz, wo Athleten aus den verschiedensten Sportarten gefördert werden.

Gegen 21 Uhr 30 waren wir wieder zurück und da wir beide schon sehr müde waren gingen wir bald schlafen – denn wir wollten ja ausgeruht sein für das morgige Pogramm.

 

Samstag, 27.05.2006 :

 

Ernst hatten uns gestern Abend vorgeschlagen eine „Drei-Seenfahrt“ zu machen – und wir beiden waren gleich ganz begeistert davon – der Preis von € 45 pro Person konnte uns auch nicht schrecken – denn wir dachten, wann haben wir wieder die Möglichkeit dazu.

Nach einem guten Frühstück brachen wir kurz vor 9 Uhr auf und fuhren mit dem Bus nach Biel. Leider ließ uns das Wetter im Stich – es regnete in Strömen – und wir wussten nicht was wir tun sollen – ob es sich lohnen würde bei dem Wetter diesen Ausflug zu unternehmen.

Als berieten wir uns kurz und Andrea wollte sehr gerne diesen Ausflug machen – was sich später als richtige Entscheidung herausstellen sollte. Unsere dreistündige Reise führte uns durch den Bielersee, den Neuenburgersee und den Murtensee. Die drei Seen sind mit Kanälen verbunden – den Bielersee und den Neuenburgersee verbindet der Zihlkanal. Den Neuenburgersee und den Murtensee verbindet der Broye-Kanal. Im Zihlkanal war eine Kunstausstellung – was Kunst war und was nicht – darüber lässt sich streiten. Im Laufe der Schifffahrt wurde das Wetter immer besser und es kam sogar die Sonne heraus.

Gegen 13 Uhr erreichten wir Murten – hier waren wir 2002 schon einmal und besuchten damals im Rahmen der Expo den Monolith, wo ein Bild der berühmten Schlacht von Murten zu sehen war. Zu Mittag machten wir am Hauptplatz in einem Restaurant Pause und wir bestellten uns einen Salat mit gebratenem Egli-Filet. Anschließend gingen wir durch das Städtchen Murten – über den Hauptplatz und über einen Teil der noch bestehenden Stadtmauer.

Bevor wir zum Zug gingen machten wir noch eine kurze Pause in einem Lokal am Hauptplatz – bei einem kalten Bier frönten wir unserem Hobby: Leute beobachten.

Um 16 Uhr fuhren wir mit dem Zug von Murten nach Ins. Dort sollten wir umsteigen in den Zug nach Biel. Unser Zug kam um 16 Uhr 11 an und der andere Zug fuhr um 16 Uhr 10 ab – also haben wir den Zug verpasst und mussten eine Stunde warten. Wieso kann man die Fahrpläne nicht koordinieren? Wir spazierten dann ins Ortszentrum hinauf, und verbrachten die restliche Zeit wartend am dortigen Bahnhof. Gegen 17 Uhr 45 erreichten wir Biel und fuhren dann weiter mit dem Bus zum Kloosweg. Da Ernst für 18 Uhr 30 im Restaurant einen Tisch reserviert hatte, mussten wir gleich wieder weg. Wir fuhren mit dem Auto in Richtung Bern und nach ca. 15 Minuten erreichten wir das Restaurant: Fischereipark in Worben. Ein kleines Selbstbedienungsrestaurant – mit einer kleinen aber feinen Karte: Die Spezialität des Hauses sind frische Forellen in allen möglichen Varianten. Wir entschieden uns für eine gegrillte Forelle und Andrea nahm Forelle in Weißweinsauce mit Reis. Es schmeckte uns beiden ausgezeichnet. Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang durch den Park und beobachteten die fangfrischen Forellen.

Kurz vor dem Gehen machte uns Ernst einen Vorschlag für morgen für einen Ausflug – da wir aber ins Tessin weiterreisen, war es uns zu stressig. Aber wir beschlossen 2008 wieder nach Biel zu kommen und den Ausflug nachzuholen – und wir freuen uns schon heute darauf.

Gegen 20 Uhr waren wir zu Hause – bei einem kalten Bier und Tagebuchschreiben am Balkon ließen wir den schönen Tag ausklingen.

 

Sonntag, 28.05.2006

 

Gestern am Abend hatten wir mit Ernst einige Möglichkeiten durchbesprochen, wie wir ins Tessin fahren könnten – denn nur auf der Autobahn fahren macht uns auch keinen Spaß. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Ernst und Marie-Therese und fuhren von Biel auf der Autobahn bis Interlaken und dann weiter entlang dem Brienzersee bis Meiringen. Da um diese Jahrszeit in der Schweiz noch nicht alle Pässe geöffnet sind, mussten wir unsere Route erst kurzfristig festlegen : Zuerst wollten wir über den Grimselpaß und den Furkapaß zum St.Gotthard. Doch leider war der Furkapaß noch gesperrt und so mussten wir unsere Route ein klein wenig ändern: Zuerst fuhren wir über den Grimselpaß (2165 Meter ) und dann über den Nufenenpaß (2478 Meter ). Es war ein beeindruckendes Erlebnis über die teilweise sehr steile Straße mit sehr engen Kurven über die Pässe zu fahren. Auf beiden Pässen lag noch jede Menge Schnee – aber die Straßen waren sehr gut geräumt. Man darf auch nicht vergessen, dass beide über 2000 Meter hoch sind. Am Nufenenpaß machten wir im Restaurant eine Mittagspause. Es gab eine Art „Tessiner Teller“ – verschieden Wurst, Speck und Schinkensorten und ein bisschen Käse. Anschließend genossen wir den traumhaften Ausblick in fast 2500 Metern Höhe – nur der starke Wind ließ es uns ein wenig kalt erscheinen. Fast auf der Passhöhe ist auch die Grenze der Kantone Wallis und Tessin – endlich hatten wir es geschafft das Tessin zu erreichen – aber bis zum Hotel Orselina waren es noch ca. 100 Kilometer zu fahren. Zuerst mussten wir mal wieder zurück ins Tal – und auch den Schnee hinter uns lassen – wir beide dachten, es war er letzte Schnee den wir in unserem Urlaub aus der Nähe sehen werden. Durch das Val Bedretto und das Valle Leventina fuhren wir auf Nebenstraßen bis Biasca. Dort fuhren wir auf der Autobahn bis Bellinzona und über Bundesstraßen erreichten wir Locarno – dann noch den Berg hinauf – wir waren da : Im Hotel ORSELINA. Andrea strahlte über das ganze Gesicht – sie hatte voriges Jahr von Anni, Herbert, Peter und mir zu ihrem 40. Geburtstag 4 Nächte geschenkt bekommen. Außerdem hat sie vor ca. 15 Jahren hier mal für 3 Saisonen gearbeitet. Es ist für uns beide schon ein tolles aber auch ein bisschen komisches Gefühl in so einem feinen 4 Sterne Hotel zu wohnen.

Wir hatten ein schönes Zimmer mit Balkon und einen tollem Ausblick auf den Lago Maggiore. Zur Einstimmung tranken wir ein kühles Bier und genossen den Ausblick. Das Wetter zeigte sich auch von seiner besseren Seite – es schien die Sonne – aber es war nicht ganz wolkenlos.

Da wir bereits gegen 16 Uhr im Hotel ankamen hatten wir noch Zeit ein paar Pläne für die nächsten drei Tage, die wir hier verbringen werden, zu schmieden.

Gegen 18 Uhr fuhren wir mit der kleinen Bahn in die Stadt und gingen in ein ehemaliges Stammlokal von Andrea auf einen Aperitif. Danach spazierten wir gemütlich zum See und suchten uns ein gemütliches Restaurant zum Abendessen. Das Wetter war so schön und warm das man draußen sitzen konnte.

Es gab als Vorspeise eine Spargelterrine mit Riesengarnelen und zur Hauptspeise für Andrea Ossobuco und für Andy Saltimbocca. Dazu bestellten wir uns eine Flasche Rose. Das Essen war ausgesprochen gut, doch leider ließ die Bedienung zu wünschen übrig. Gegen 21 Uhr 30 waren wir wieder im Hotel und ließen den Tag mit einem Glas Rotwein für Andrea bzw. einem Bierli für Andy am Balkon ausklingen.

 

Montag, 29.05.2006

 

Da Andy gestern Abend sein Tagebuch nicht mehr geschrieben hatte stand er bereits um 6 Uhr auf. Es ist ein tolles Gefühl in der früh aufzuwachen und aus dem Fenster zu schauen und die Berge am anderen Seeufer zu sehen. Gegen 8 Uhr gingen wir frühstücken – das ist hier auch ein Erlebiss: Zuerst waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir im Freien frühstücken wollen – aber wir versuchten es ganz einfach – uns es war toll. Morgen wollen wir schauen, dass wir einen Tisch ganz vorne bekommen. Das Frühstücksbuffet ist sehr gut und es gibt auch eine sehr große Auswahl – unter anderem Lachs. Und es schmeckt alles gleich doppelt so gut mit dem wunderschönen Ausblick. Das Wetter war heute morgen leider nicht so schön wie wir uns es gewünscht hatten – aber man darf nicht unzufrieden sein – es regnete nicht.

Heute stand ein Ausflug ins Maggia-Tal auf dem Pogramm. Am Anfang war das Tal und die Straßen breit, was sich später ändern sollte. Den ersten Halt machten wir in Visletto – ein kleiner herziger Ort mit Steinhäusern – diese sind hier in der Gegend sehr verbreitet.

Unseren nächsten Stopp machten wir in Prato-Sornico. Wieder ein kleiner Ort – am Ortseingang eine kleine Tankstelle mit zwei Zapfsäulen und einem Tankwart der auf Kundschaft wartet. Wir spazierten durch den Ort – der aus ca. 20 Häusern und einem bellenden Hund bestand. Unser weiterer Weg durchs Lavizzara Tal führte uns noch Mogno – wir hatten von Ernst erfahren, dass dort eine modere Kirche von Mario Botta steht – die sehenswert ist. Und der Tipp war goldwert – ein sehr kleine aber wirklich beeindruckende Kirche. Die alte Kirche wurde 1986 durch einen Murenabgang zerstört. Die neue Kirche wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut: Aus Granit ( der typisch ist für das Tessin) und Marmor. Als wir zur Kirche kamen, war gerade eine Schulklasse dort – aber unsere Geduld und das Warten hat sich gelohnt. Nach etwa zehn Minuten waren wir allein in der Kirche und genossen die Schönheit. Eine Kirche in dieser Form haben wir beide noch nicht gesehen und wir denken sie hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Leider hat uns das Wetter ein wenig im Stich gelassen – aber in so einer schönen Gegend nimmt man das gerne in Kauf. Unsere letzte Station in diesem Tal war Fusio – ist auch das letzte Dorf – ein paar Autominuten weiter gibt es noch einen Staudamm. Auf der Fahrt nach Fusio mussten wir teilweise sehr enge Kurven und steile Strassen bezwingen aber Andrea hat das bravourös gemeistert.

Wir entschlossen uns noch ins Nebental zu fahren – Andrea erzählte dass es dort einen schönen Wasserfall zu sehen gibt. Also fuhren wir ins Bavona-Tal und in Foroglio machten wir halt um uns den Wasserfall anzuschauen. Heute wollten wir in einem richtigen Grotto Mittagessen: Das neben dem Wasserfall sagt uns nicht richtig zu und so fuhren wir ein Stück weiter zu einem Grotto, das wir schon auf der Fahrt ins Tal gesehen hatten: auch neben einem Wasserfall und wir suchten sofort einen Platz im Freien auf den schönen Granittischen und Bänken. Leider machte uns das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung – als wir bestellt hatten, fing es an zu regnen. Also übersiedelten wir hinein. Kaum waren wir drinnen schien wieder die Sonne. Also wollten wir doch wieder draußen sitzen – aber dann kam das Essen und wir entschlossen uns drinnen zu essen – es war richtig urig und gemütlich : Andrea aß Polenta mit Käse. Die Polenta kam solo und daneben lag ein Stück Käse – Andy wollte sich das zuerst auch bestellen, war aber dann froh mit seinem Essen – nämlich Linsen mit Karotten und einer Wurst – die Wurst zu beschrieben fällt schwer aber sie schmeckte sehr gut. (Eine kurze Beschreibung soll es doch geben: Die Wurst war es grob – was Andy sehr gut schmeckt)

Nach dem Essen stand nach ein kurzer Spaziergang auf dem Pogramm: In der Nähe des Grottos gab es eine Brücke von der aus man den Wasserfall viel schöner sehen konnte.

Gegen 15 Uhr fuhren wir wieder Richtung Locarno – machten aber noch einen Zwischenstopp bei einem Supermarkt – denn heute wollten wir unseren wunderschönen Balkon mit toller Aussicht in vollen Zügen genießen: Wir kauften uns Wurst, Käse und Gebäck und ein gutes Flascherl Rotwein. Zu guter Letzt machten wir noch an einer Tankstelle Halt um kaltes Bier und „Verdauerli“ zu kaufen. Gegen 17 Uhr waren wir im Hotel – und haben alle unsere Mitbringsel erfolgreich an der Rezeption vorbeigeschmuggelt ( Wir sind sicher komische Gäste in so einem feinen Hotel, die sich selbst versorgen – aber im Laufe es Abends roch es sehr stark nach Sesamöl und asiatischer Küche und wir waren froh unsere eingekauften Delikatessen zu essen).

Das Wetter wurde auch immer schöner und der Hunger und die Freude aufs Abendessen auch größer deshalb endet hier das Tagebuch für heute.

 

Dienstag, 30.05.2006 :

 

Heute zeigte sich das Wetter von seiner besseren Seite – es war blauer Himmel mit ein par Wolken und Sonnenschein. Beim Frühstück waren wir eine der Ersten und so bekamen wir einen Tisch in der ersten Reihe in der Sonne – ich hatte das Gefühl das Frühstück hat heute noch besser geschmeckt – und für uns ist es immer was besonderes im Freien zu Essen.

Gegen 8 Uhr 30 fuhren wir vom Hotel weg – heute stand ein Ausflug ins Centovalli auf dem Pogramm – ein Tal mit einer engen und kurvenreichen Straße – rechts und links bewaldete Berge und neben der Straße zwängt sich auch der Zug durchs Tal. Eine wirklich schöne Landschaft, die einen Besuch wert ist.

Wir fuhren dann weiter nach Domodossola – diese Stadt gibt nicht wirklich viel her – ein kleiner historischer Platz, auf dem Markt war, und wir glauben das war es dann auch.

Nachdem wir diese „Metropole“ besichtigt hatten, planten wir die weitere Reiserote für heute.

Andy hatte Andrea den Vorschlag gemacht eine Runde um den Lago Maggiore zu fahren – Andrea war im ersten Moment nicht sehr begeistert. Von unserem TomTom erfuhren wir, dass die Route eine Länge von ca. 140 Kilometer hat und ca. 2 ½ Stunden in Anspruch nehmen wird. Da Andrea noch immer nicht ganz fit ist, fuhr den ersten Teil der Runde Andy – wir beide haben uns schon oft gedacht, dass es gut ist, dass wir uns im Urlaub beim Autofahren abwechseln können.

In Stresa machten wir unsere Mittagspause – wir fanden ein Bankerl direkt am See – der See hatte hohe Wellen und es blies ein sehr starker Wind. Aber durch den Ausblick und die schöne Umgebung wurden wir entschädigt. Wir hatten gestern im Supermark etwas mehr eingekauft und so gab es einen Salat, den Rest vom Olivenbrot und eine Tessiner Wurstplatte.

Nach der Rast ging es weiter rund um den See – einmal hatten wir eine schöne Aussicht und dann fuhren wir wieder weiter im Landesinneren. Von der Strasse aus konnten wir am gegenüberliegenden Seeufer unser Hotel sehen – wir hoffen dass die Fotos und das Video davon gut geworden sind.

Die Grenzkontrollen bei der Ausreise bzw. Einreise in die Schweiz haben sich in Grenzen gehalten – manchmal verstehen wir nicht warum die Schweiz nicht auch zur EU kommt – dann wäre das überflüssig und man könnte auch mit Euro bezahlen und hätte einen viel besseren Preisvergleich und das lästige Geldtauschen würde auch wegfallen.

Nachdem wir uns bei einer Tankstelle noch ein kaltes Bier für heute Abend gekauft hatten, kamen wir so gegen 17 Uhr ins Hotel. Um den großen Durst zu löschen setzten wir uns auf den Balkon und genehmigten uns das wohlverdiente Bier. Nebenbei besprachen wir noch unser Pläne für morgen: Ursprünglich wollten wir ja mit der Seilbahn auf die Cardada (den „Hausberg“ von Locarno) fahren – doch das Wetter ist für einen solchen Ausflug sicher nicht optimal. Es geht ein sehr starker Wind und es hat so um die 20 Grad. Da es uns beide nicht wirklich freute morgen wandern zu gehen, beschlossen wir kurzerhand nach Mailand zu fahren – Andy hat noch nie den Dom gesehen und Andrea hat ihm davon vorgeschwärmt. Und da Andrea noch immer verkühlt ist, ist dieses Reiseziel für morgen perfekt.

Nachdem wir unsere Reiseplanungen abgeschlossen hatten, spazierten wir noch durch den terassenförmig angelegten Hotelgarten und bei der Minigolfbahn spielten wir eine Bahn – genauso wie wir es im Jahr 2001 gemachten hatten als wir das erste Mal gemeinsam hier waren.

Das Wetter ließ uns am Abend ein ganz klein wenig im Stich – für am Balkonsitzen war es zu kühl, da der Wind noch immer stark blies. So genossen wir von unserem Zimmer aus den Ausblick, Andy schrieb das Tagebuch und Andrea las ihr Buch weiter.

Die Vorfreude auf das Abendessen stieg von Minute zu Minute – Andrea hat ja von Andy zusätzlich zum 40. Geburtstag einen Gutschein für ein Essen in der Osteria Bellavista geschenkt bekommen (In diesem Lokal haben wir 2001 den 60. Geburtstag von Herbert gefeiert).

Über die Rezeption im Hotel hatten wir einen Tisch reserviert – was sehr gut war, denn das Lokal war ziemlich voll. Wir hatten einen Tisch direkt am Fenster mit tollem Blick über den See. Also wir das letzte mal hier waren hatten sie noch eine kleine Terrasse – diese war jetzt mit einem Wintergarten verkleidet – und dort war auch unserer Tisch.

Wir studierten ausgiebig die Speisekarte und haben folgendes bestellt :

Andrea : Carpaccio vom Tinten & Thunfisch mit einer Zitronensauce

               Hirsch, Rind und Straußenfilet (200 gr.) das man sich selbst auf einem heißen

               Stein zubereiten konnte mit Gemüse und Folienkartoffel

               Sorbet mit Rhabarbereis und frischen Erdbeeren.

Andy :    Carpaccio vom Rind mit Käse und Sellerie

               Hirsch, Rind und Straußenfilet ( 200 gr.) das man sich selbst auf einem heißen

               Stein zubereiten konnte mit Gemüse und Reis.

Dazu bestellten wir uns einen halben Liter roten Tessiner Schankwein.

Zu Beginn bekamen wir als Gruß aus der Küche einen lauwarmen Lachs mit Kernöl und Sesam – hat uns beiden sehr gut geschmeckt.

Das Essen hat uns beiden sehr ausgezeichnet geschmeckt und wir haben einen wunderschönen Abend verbracht – mal sehen zu welchem Anlass wir wieder mal hier herkommen.

Da wir beide heute sehr müde waren gingen wir gegen 22 Uhr 30 schlafen.

 

Mittwoch, 31.05.2006 :

 

Das Wetter zeigt sich heute Morgen von der allerbesten Seite: Strahlend blauer wolkenloser Himmel, jedoch war es relativ kühl. Wir waren beide sehr froh das wir bereits gestern schlossen hatten nach Mailand zu fahren – sonst hätten wir sicher in der Früh hin und her überlegt, was wir tun sollten. Aber wenn wir vielleicht mal wieder ins Tessin kommen, können wir den Ausflug auf den Berg nachholen. Doch als wir mit dem Duschen fertig waren war der blaue Himmel verschwunden und es war stark bewölkt und eigentlich ziemlich frisch. Trotzdem wollten wir im Freien frühstücken. Zuerst schien noch die Sonne, doch als sie hinter den Wolken verschwand war es kalt. Wieder ein Grund mehr für den Ausflug nach Mailand.

Wir fuhren gegen 8 Uhr 30 vom Hotel weg. Auf der Autobahn erreichten wir ziemlich bald die schweizerisch-italienische Grenze – die Grenzkontrolle war mit einem kurzen Weiterwinken beendet. Auf dem Weg nach Mailand konnte Andy von der Autobahn einen kurzen Blick auf das San Siro Stadion erhaschen – ein beeindruckendes Bauwerk. Unser TomTom lotste uns super durch die Mailänder Innenstadt und als er uns anzeigte, dass wir bereits in der Nähe vom Dom seien, stellten wir unser Auto in ein Parkhaus ( war zwar ziemlich teuer – aber am Vortag haben wir im einen Aushang gesehen, dass sie einen Ausflug nach Mailand veranstalten – pro Person 73 Franken – das sind ca. 50 Euro – um das Geld hätten wir unser Auto sehr lange im Parkhaus stehen lassen können).

Wir nahmen unseren TomTom mit und versuchten mal die so genannte Fußgängeroption – und siehe da er führte uns zielstrebig zum Dom. Der Dom ist ein imposantes Gebäude das leider einen kleinen Schönheitsfehler hatte – ein Teil war eingerüstet (Tja müssen wir halt mal wieder nach Mailand kommen – vielleicht ist das Gerüst dann weg). Zuerst machten wir eine Runde um den Dom – er ist einzigartig mit den vielen Verzierungen, Türmen und Türmchen und den unendlich vielen Figuren. Danach wollte wir auch in den Dom – und fragten uns wo man die Tickets kaufen kann – doch siehe da der Einritt war frei – es wurden lediglich beim betreten des Doms die Taschen kontrolliert. Das Innere des Doms ist auch gigantisch – laut Reiseführer ist er von der Grundfläche her nach dem Peterdom und einem Dom in Sevilla die drittgrößte Kirche der Welt.

Der Mailänder Dom hat noch etwas anderes Einzigartiges: Man kann mit einem Lift auf eine „Aussichtsterrasse“ fahren – das heißt man kann auf der Kirche spazieren gehen – das hört sich verrückt an – ist aber so. Es gibt einen Rundweg von dem aus man jede menge schöne Ausblicke hat. Es ist immer wieder beeindruckend.

Ein zweiter Fixpunkt im Besuchsprogramm von Mailand ist die berühmte Galerie Vittorio Emanuele II. Hier sind jede Menge Geschäfte und Restaurants untergebracht. Am Ende der Galerie kann man noch die Mailänder Scala sehen – angeblich eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt – doch bei Weitem nicht so schön wie unsere Staatsoper.

Da es bereits 13 Uhr 30 war und wir beide schon ein wenig Hunger hatten, beschlossen wir uns ein Restaurant zu suchen. Andy hat schon gestern gemeint, dass er gerne eine richtig italienische Pizza hätte – Andrea erfüllt ihm sehr gerne diesen Wunsch.

In der nähe des Doms fanden wir ein Lokal das uns zusagte: Da wir beide noch mit dem Auto fahren mussten, gab es Mineralwasser und für Andrea eine Pizza mit Büffelmozzarella, Bresaola, Rucola und Tomaten und Andy entschied sich für eine pikante Pizza mit Kapern, schwarzen Oliven, Sardellen, Paprika und das alles gewürzt mit scharfem Pfeffer. Hat beiden sehr gut geschmeckt – das einzige was man an dieser Stelle bemängeln könnte das pro Person € 2 fürs Gedeck verrechnet wurden. Andrea sagte es war auch angeschrieben und meist üblich in Italien, doch Andy verstand nicht, dass wir dafür nicht ein wenig Brot oder sonst etwas bekamen – aber was soll’s wir kommen da so schnell eh nicht mehr hin.

Da es bereits 14 Uhr 30 war, beschlossen wir zurück zu fahren um nicht in den Mailänder Berufsverkehr zu kommen. Mit Andrea`s wirklich guten Fahrkünsten (die fahren hier ja kreuz und Quer und alle Bodenmarkierungen sind nur Zierde) und unserem TomTom fanden wir problemlos aus der Stadt. Heute haben wir uns beide zum wiederholten Male gedacht, dass es super war uns den TomTom anzuschaffen, denn der hilft einem in fremden Städten wirklich gut weiter. Nach ca. 1 ½ Fahrstunden (kurz nach der Grenze hatten wir uns abgewechselt – da Andrea etwas müde war) erreichten wir Locarno. Da wir heute am Abend ein letztes Mal unseren schönen Balkon mit der tollen Aussicht im Hotel geniessen wollten, gingen wir zum Migros einkaufen: Normalerweise gehen wir beide sehr gerne im Ausland einkaufen aber heute war scheinbar nicht unser Tag: Wir waren beide müde und es freute uns nicht wirklich. Mit Ach und Krach brachten wir eine Abendessen zusammen: Salametti, einen Fleischkäse, Gebäck und einen Salat für Morgen und natürlich zum Mitnehmen – Schokolade.

Anschließend gab es für unser Auto noch Kraftstoff für die morgige lange Reise.

Gegen 17 Uhr waren wir wieder im Hotel – zuerst genehmigten wir uns ein kaltes Bier am Balkon und beschäftigten uns mit der Reiseroute für morgen. Da es draußen ein wenig frisch wurde, übersiedelten wir uns Zimmer – Andy schrieb das Tagebuch und Andrea las in Ihrem Buch weiter.

Leider war an unserem letzten Abend hier im Hotel Orselina das Wetter nicht schön genug zum draußen sitzen, aber davon ließen wir uns die Laune nicht verderben. Wir genossen unsere gekauften Sachen im Zimmer und hatten trotzdem einen schönen Abend.

Wir hatten hier drei wunderschöne Tage verbracht, jede Menge schöner Dinge gesehen und erlebt, den Service eines 4 Stern Hotels genossen – was will man mehr.

Nach dem Abendessen las Andrea noch in ihrem Buch weiter und Andy las den Telext als wir auf einmal auf einen lautes Knallen aufmerksam wurden – wir gingen auf den Balkon und sahen noch ein wunderschönes Feuerwerk.

 

Donnerstag, 01.06.2006:

 

Heute hieß es endgültig Abschied nehmen vom Tessin und vom Hotel Orselina. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner allerbesten Seite – strahlend blauer Himmel und Sonnenschein – und wärmer als gestern. Also konnten wir auch heute wieder im Freien Frühstücken.

Anschließend beglichen wir die Hotelrechnung, räumten die letzten Sachen ins Auto und dann ging`s los. Durch Zufall sind wir auch drauf  gekommen, wie wir mit unserem TomTom grenzüberschreitend navigieren können – und er hat uns wertvolle Dienste geleistet.

Andrea`s Vater hatte uns vor dem Urlaub schon eine Route für unsere Reise aus dem Tessin nach Le Lavandou zusammengestellt die wir im Großen und Ganzen auch so fuhren. Außer am Beginn, da fuhren wir den Teil entlang dem Seeufer vom Lago Maggiore, den wir gestern nicht gefahren sind. Weiter ging es dann vorbei an Turin und über Cuneo zu Tendapaß. Hier in der Gegend muß es in den letzten Tagen wieder geschneit haben – und das im Juni (!). Die Landschaft ist wunderschön mit vielen Bäumen und über eine nicht all zu steile Straße kamen wir zum Tendatunnel. Vor einigen Tagen haben wir uns gedacht. wir werden in diesem Urlaub keinen Schnee mehr aus der Nähe zu sehen bekommen – und dann das: Neben der Straße lag Schnee – auch wenn es nur ein paar Millimeter waren – es war Schnee. Da es von jetzt an in den Süden geht, wird es wohl keinen Schnee mehr geben – aber man soll nie nie sagen.

Der Tendatunnel ist ein Tunnel, der den heutigen Sicherheitvorschriften sicher nicht mehr entspricht: Nur einen Röhre – mit Gegenverkehr und so eng, dass LKW`s und Wohnmobile wechselseitig angehalten werden. Mitten durch den Tunnel verläuft auch die Staatsgrenze zwischen Italien und Frankreich – was sich im Tunnel sehr stark bemerkbar machte: auf italienischer Seite war alles gut ausgeleuchtet und die Feuerlöscher bzw. die Fluchtwege sehr gut gekennzeichnet. Auf der französischen Seite war ein schwaches Licht, damit der Tunnel nicht ganz finster ist und das war es dann auch schon.

Nach dem Tunnel führte die Straße durch enge Schluchten die einfach toll aussahen. Da die Straße nur einspurig war und recht viel Verkehr war, kamen wir nur langsam vorn.

Da es bereits 15 Uhr war und wir beide schon ein wenig Hunger hatten, suchten wir uns ein gemütliche Picknickplatzerl – und wurden auch nach ein wenig Suchen fündig: Unter einem Baum mit Blick auf die Berge: Es gab Salat, Wurst und Brot von gestern.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es weiter in Richtung Le Lavandou – auf der Autobahn kamen wir noch einmal in einen kurzen Stau aber gegen 19 Uhr 45 erreichten wir unser Ziel.

Vielleicht haben wir beide die Strecke ein wenig unterschätzt – denn wir waren für die 583 Kilometer fast elf Stunden unterwegs obwohl wir fast keine Pause gemacht haben. Da war es auch wieder prima das wir uns beim fahren abwechseln konnten.

Zum ersten Mal in diesem Urlaub gab es bei der Ankunft im Hotel kein kaltes Bier – wir hatten das Hotel gleich gefunden und auf dem Weg dorthin kamen wir bei keiner Tankstelle vorbei. Also stellten wir unser Gepäck im Zimmer ab und „stürmten“ in die Stadt. Es waren nur 5 Gehminuten und wir sahen schon die ersten Restaurants und Bars. Normalerweise machte es uns immer sehr großen Spaß von den Restaurants die Speisekarten zu studieren und zu gustieren – aber bei den ersten zwei Lokalen haben wir das nur halbherzig getan, da der Durst schon sehr groß war. In der nächsten Bar machten wir Halt und bestellten uns zwei große Bier – und die schmeckten und der Preis von € 5 pro Bier konnte uns in dieser Situation auch nicht erschrecken.

Danach machte das Speisekarten studieren wieder mehr Spaß und wir wurden ziemlich bald fündig. Da Andy noch Guster auf ein zweites Bier hatte, machten wir noch einen kurzen Halt in einer zweiten Bar. Dort gab es dann für Andrea Pastis.

Das Lokal das wir fürs Abendessen ausgewählt hatten, war genau 1 Gehminute von der Bar entfernt.

Andrea Marmitte du Pecheur (Soupe de poisson, Muscheln, Garnelen, Fischfilet) und dazu Rose.

Andy bestellte sich ein Menü : zur Vorspeise gab es überbackene Muschel zur Hauptgericht Entenbrustfilet mit Kartoffel und Gemüse und zum Dessert Käse. Dazu gab es Rotwein.

Da das Essen so gut und reichlich war, genehmigten wir uns auf unserem Zimmer noch ein „Verdauerli“.

 

Freitag, 02.06.2006 :

 

Auf unserer Reise nach Barcelona hier in Le Lavandou Halt zu machen war ein guter Tipp von Andrea`s Papa. Ein netter Ort direkt am Meer mit vielen Restaurants und Bars.

Das Hotel war dem preis angemessen, jedoch gab es ein paar eigenartige Dinge, wie eine extrem laute Klospülung – man wurde vom Hotel ersucht, diese wenn möglich nach 22h30 nicht mehr zu betätigen. Das Zimmer war klein aber praktisch – das Badezimmer war aber total unpraktisch, denn die Dusche war nicht in einer Kabine und nach dem Duschen war alles nass. Aber was soll’s – für eine Nacht war es ok und wir fuhren heute eh schon nach Barcelona weiter.

Gestern beschlossen wir uns im Hotel ein Frühstück zu nehmen – es war aber nur drinnen aufgedeckt, da es in der Nacht geregnet hatte. Doch wir zwei Narrischen wollen immer draußen sitzen und es wurde uns sofort ein Tisch im Freien aufgedeckt. Die Auswahl beim Frühstück hielt sich in Grenzen – Andy schmeckte das Baguette aber sehr gut.

So gegen neun Uhr machten wir uns auf die Reise – unsere heutige Reiseetappe war 610 Kilometer lang – großteils über Autobahn, also kamen wir sehr gut voran. Da Andrea in den letzten Tagen viel mehr gefahren war als Andy durfte sie heute ein wenig rasten und musste nur ca 100 Kilometer fahren (unter anderem wieder mal den schwierigsten Teil durch die Stadt zum Hotel).

Zu Mittag machten wir an einer Autobahnraststation halt – Andrea bestellte ein Steak-Tatar und dazu Pommes frites (hier sei angemerkt das sie die nicht zusätzlich bestellt hatte, sondern als Beilage dabei waren) und für Andy gab es eine Portion Ziegenkäse.

Bis kurz vor Barcelona war der Verkehr kein Problem, doch in der Stadt kamen wir in einen Stau – ist auch nicht verwunderlich, da das Pfingstwochenende vor der Tür stand.

Mit Hilfe von unserem TomTom fanden wir sehr schnell das Hotel – und wir waren beide sehr überrascht – ein tolles Vierstern Hotel das noch um einen Euro billiger war als das Zweisternhotel in Le Lavandou. Wir hatten ein schönes Zimmer mit Minibar und Safe und zum Abschluss des Reisetages und zur Einstimmung auf Barcelona tranken wir ein kühles Bier, das wir uns zuvor auf einer Autobahnraststation gekauft hatten.

Danach beratschlagten wir was wir den ersten Abend in Barcelona tun wollten – Andrea wollte noch in die Stadt,  aber Andy war müde und hatte ein wenig Kopfweh. Also einigten wir uns darauf ein wenig die Gegend ums Hotel zu erkunden – doch die Gegend gab nicht wirklich viel her – Restaurant gab es so gut wie keine – aber wir fanden einen kleinen Greissler, der gekühltes Bier hatte und wir kauften uns noch ein paar Dinge zum Apero. Mittlerweile hatten wir uns entschieden, heute Abend im Hotel zu essen – in Spanien wird am Abend nicht vor 21 Uhr 30 gegessen – was für Andy eine Umstellung war.

Am Zimmer versuchten wir ziemlich erfolglos das Wireless Lan Internet zu nutzen, welches vom Hotel kostenlos angeboten wurde – vielleicht war es auch deshalb kostenlos weil es nur sehr schlecht funktionierte.

Gegen 21 Uhr 30 gingen wir ins Hotelrestaurant essen : Andrea bestellte ein Kalbsteak mit frittierten Kartoffel und zum Dessert Frischkäsemousse mit vier Himbeeren und einer Marillensauce und sehr gut riechender Minze.

Andry bestellte Entenbrust – die für seinen Geschmack ein wenig zu durch war und dazu gab es eine Früchtemischung bestehend aus Marillen und Rosinen.

Gegen 22 Uhr 30 gingen wir zurück aufs Zimmer, Andrea studierte den Reiseführer und Andy schrieb das Tagebuch.

Obwohl es nur ein Reisetag war ging wieder ein ereignisreicher Tag zu Ende und Morgen werden wir mal länger schlafen – denn hier in Spanien ist der ganze Tagesablauf etwas verschoben.

 

Samstag, 03.06.2006:

 

Wir standen heute erst um 8 Uhr 30 auf – länger schlafen im Urlaub muss auch einmal sein.

Das Frühstück ließen wir heute aus, da es in unserem Zimmerpreis nicht enthalten war und es doch pro Person € 15 kostet (Wahrscheinlich werden wir es am Montag nehmen, wenn wir nach Andorra weiterfahren. Es interessiert uns beide, was um das Geld geboten wird).

Der erste Pogrammpunkt unseres Besichtigungspogramms in Barcelona war heute das Estadi dei F.C. Barcelona – bei uns auch besser bekannt als Camp Nou. Es ist die Heimstätte des FC Barcelona und laut Reiseführer das größte Stadion Europas. Andrea ist gestern beim Studieren der Stadtpläne draufgekommen, dass man es ganz einfach zu Fuß vom Hotel aus erreichen kann. Nach ca. 25 Minuten gemütlichem Gehen sind wir beim Stadion angekommen. Von außen sieht es im ersten Moment gar nicht so imposant aus.

Wir hatten uns schon im Vorfeld im Internet über die Möglichkeiten zur Besichtigung des Stadions informiert und kaufen uns eine Karte zur Besichtigung des Stadions und des Museums.

Die Besichtung des Stadions war einfach beeindruckend – in diesem Stadion haben 95000 Menschen Platz (das sind doppelt so viel wie ins Wiener Happelstadion passen). Die Tour war zwar nicht durch einen Guide geführt, aber sehr gut ausgeschildert und sehr informativ. Zuerst konnte man die Innenräume und den VIP-Bereich sehen, dann durch den Gang durch den normalerweise die Spieler kommen, ins Stadion gehen, dann weiter hinauf in die nächste Etage, wo die VIP`s ihre Sitzplätze haben und zu guter Letzt ganz nach oben, wo die Reporter sitzen. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick über das gesamte Spielfeld und es muss toll sein, aus diesem Stadion übertragen zu dürfen. Als Letztes stand der Besuch vom Museum auf dem Pogramm und dort konnten wir einen Pokal sehen, den man in Natura sicher nicht so oft zu sehen bekommt: Den Champions-League Pokal – und das aus 2 Meter Entfernung  - den Pokal, den man schon so oft im Fernsehen gesehen hat, und den der FC Barcelona gerade erst vor zwei Wochen gewonnen hat  – es war ein einmaliges Erlebnis.

Danach machten wir noch einen Abstecher in den Fan-Shop – doch sie hatten nichts, was uns gefiel. Zur Stärkung kauften wir uns ein Bier und setzten uns vorm Stadion in die Sonne.

In Barcelona gibt es Touristen-Bussystem mit 3 Linien, die durch die Stadt fahren und man kann zu und aussteigen wo man will und so oft man will. Wir kauften uns ein Zweitagesticket (für einen Tag hätte es € 18 gekostet, für zwei nur € 22).

Wir stiegen direkt vorm Stadion in die rote Line (Ruta-Nord) und da wir gleich einen Platz am offenen Oberdeck, ganz vorne ergattern konnten, fuhren wir die Route einmal ganz ab und einen Teil ein zweites Mal bis wir an der Plaza de Catalunya ausstiegen. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten neben dem Stadion ist die Sagrada Familia – die einzige Kathedrale der Welt, die sich noch in Bau befindet. Der Architekt Antoni Gaudi hatte damals eine Bauzeit von 200 Jahren veranschlagt – also müsste sie 2082 fertig sein – ob das wirklich klappt, wird sich zeigen – denn der Bau wird ausschließlich aus Spenden und Eintrittsgeldern finanziert.

Da wir ja heute Morgen das Frühstück ausgelassen hatten, knurrte Andrea`s Bauch schon ziemlich laut – und wir gaben ihm eine Kleinigkeit von Mc Donald`s zum Verdauen.

Frisch gestärkt spazierten wir über die Ramblas in Richtung Hafen. Las Ramblas ist eine sehr belebte Straße – rechts und links fahren die Autos, aber die Mitte ist für die Fußgänger reserviert – und dort spielt sich jede ab: Stände die lebende Vögel verkaufen (die in kleinen Käfigen sitzen müssen), Blumengeschäfte, Maler die den Leuten Selbstportraits malen wollen, Straßenverkäufer die unnötige Dinge verkaufen, Pantomimendarsteller, die warten dass die Leute Geld in ihre Büchsen werfen, damit sie sich bewegen können und jede Menge Lokale, wo man den Leuten so wunderbar auf die Teller schauen kann.

Der große Rummel ist nicht wirklich unseres, also versuchten wir im Hafengelände ruhige Plätze zu finden und eventuell auch ein gutes Restaurant zum Mittagessen (Wenn man um 15 Uhr 30 noch von Mittagessen sprechen kann). Im Reiseführer lasen wir, dass hier jede Menge Lokale geben soll – wir sahen nur einige wenige (später erfuhren wir, dass die im Reiseführer beschriebenen Lokale ca. 500 Meter weiter sind). Nachdem wir wie immer von allen Lokalen die Speisekarten studiert hatten, entschlossen wir uns in eine Tapas-Bar zu gehen. Wir wurden von einer jungen Dame empfangen und als sie gehört hatte, dass wir deutsch sprechen, hat sie sich richtig gefreut. Wir haben kurz geplaudert und sie gefragt woher sie kommt: Aus Stinaz im Burgenland.

Wir bestellten uns Tapas – es gab auf der Karte so ein Tapas-Degustationsmenü mit 6 verschiedenen Sorten – Andrea bestellte es beim Kellner für zwei Personen. Als die ersten Teller kamen schauten wir uns kurz an und dachten das soll für zwei Personen sein und € 42 kosten? Sie schmeckten sehr gut, es gab unter anderem Shrimps mit Parmesan, Thunfisch, gebackenes Gemüse, Schweinefleisch, Entenfilet und Frischkäse. Es hat uns sehr gut geschmeckt und wir waren im ersten Moment zwar satt – aber das sollte sich im Laufe es weiteren Tages noch ändern. Aber immerhin stellte sich beim Zahlen heraus, dass das nur die Menge für eine Person gewsen war, und daher auch nur € 21,- kostete

Vom Hafen fuhren wir mit der blauen Linie – Routa Sud – von der Station Port Vell weg.

Wir hatten beschlossen, da wir unser Busticket auch ausnützen wollten, wieder einen ganze Runde zu fahren. Wir bekamen auch ziemlich schnell ein Platz im Upper-Deck – im Gegensatz zum Vormittag ganz hinten. Vom Upper-Deck kat man wirklich einen tollen Ausblick und die Routen führen einen an allen Sehenswürdigkeiten vorbei – diese werden dann auch noch in spanisch und englisch beschrieben.

Die blaue Route führte uns zuerst durch die Vila Olimpica – dort haben die Athleten während den Olympischen Spiele 1992 gewohnt – heute sind es Wohnungen – vorbei am Zoo zur Plaza de Catalunya. Weiter ging’s ein Stück über die Avenida Diagonal (einen Straße mit ca. 14 Kilometern Länge, die diagonal durch ganz Barcelona verläuft), danach folgte Estacio de Sants – der Bahnhof von Barcelona. Nächste Station war die Plaza d’Espanya – das Tor zum Messegelände. Es ist ein beeindruckender Platz auf dem zwei Türme im venezianischen Stil stehen. Dieser Platz bildete den Eingang zum großen Park auf dem Montjuic – auf diesem Areal fand 1929 die Weltausstellung und 1992 die Olympischen Spiele statt.

Letzte Station der Runde war Anella Olimpica – das Hauptareal der olympischen Spiele. Dort konnte man unter anderem das olympische Stadion, sowie das Kommunikationszentrum sehen. Nach ca. 2 Stunden Fahrzeit waren wir wieder an dem Punkt angelangt, wo wir eingestiegen sind. Wir beschlossen sitzen zu bleiben, und weiter zu fahren bis zur Station Francesc Macia Diagonal. Von dort wäre es zu Fuß nicht weit zum Hotel gewesen. Aber da es bereits gegen 20 Uhr war und die Busse nicht länger fahren stiegen wir auf der Plaza de Cataluny in die rote Linie um. Die hatte zwar eine etwas längere Fahrzeit jedoch konnten wir näher beim Hotel aussteigen. Bei dieser Fahrt kamen wir ein zweites Mal bei der Sagrada Familia vorbei (wir dachten vielleicht sei sie mittlerweile fertig gebaut). Wir stiegen bei der Station Sarria aus – und mittlerweile hatte sich bei uns beiden der Hunger wieder bemerkbar gemacht. Die Hndelbraterei die Andrea zu Mittag gesehen hatte, war natürlich schon zu und sehr viele Restaurants gab es in der Gegend nicht. Durch Zufall sahen wir Leute mit Sackerln aus einem Supermarkt kommen – nichts wie hin – wir mussten uns aber beeilen, da es bereits 20h45 war und das Geschäft um 21 Uhr schliesst. Wir kauften uns Schinken, Muscheln und la vache que rie (ein Käse) – dazu ein Baguette und natürlich Bier. Diese guten Dinge verspeisten wir dann am Zimmer und hatten einen gemütlichen Abend. Gegen 23h15 gingen wir beide müde aber zufrieden schlafen.

 

Sonntag. 04.06.2006:

 

Gestern dachten wir, wir nehmen uns heute das Frühstück im Hotel, da aber vom Abendessen noch was übrig geblieben ist, aßen wir das und verschoben das Frühstück auf morgen.

Gegen 9 Uhr 15 verließen wir das Hotel und spazierten zur Busstation. Die Hendelbraterei hatte jetzt, wo wir sie nicht brauchten, offen. Die Grillhendeln sahen total lecker aus und am liebsten hätten wir eines mitgenommen. Wir fuhren mit der roten Line bis zur Station Macba. Wir wollten nämlich ins Hotel Lleo – wir hatten für Chantal und Michael, die heuer heiraten und im Rahmen ihrer Hochzeitsreise auch nach Barcelona kommen, eine kleine Überraschung vorbereitet: Einen Gutschein für einen Tag mit dem Hop-onHop-off-Bus, den wir bei der Rezeption hinterlegt haben. Anschließend bummelten wir in die Altstadt von Barcelona, wo es viele schöne Gebäude zu sehen gab. Andrea mit dem Reiseführer in der Hand war die perfekte Reiseleitung für Andy. Zuerst besuchten wir Santa Anna – ein ruhiger Platz mit einer Kirche, an dem die Touristenmassen vorbeiströmten. Unser weiterer Weg führte uns zum Plaza de la Seu – dem Platz direkt vor der Kathedrale – ein schöner Blick auf sie blieb uns leider verwehrt, da sie eingerüstet war. Trotzdem gingen wir auch hinein – konnten dort aber auch nicht viel besichtigen, da ein Gottesdienst war – verständlich, denn heute war ja Pfingstsonntag. Weiters besichtigten wir den malerischen Kreuzgang – ein wunderschöner Innenhof mit mehreren Brunnen und einigen Gänsen. Auch besonders schön zum Anschauen ist die Casa de l’Ardiaca – einer der unzähligen Innenhöfe – mit einem Briefkasten, der mit Schwalben und einer Schildkröte verziert ist. Anschließend spazierten wir zum Placa Reial – wo es angeblich die größten Biere der Stadt geben soll – wir bestellten zwar ein großes Bier – aber es kam ein normales 0,5l Glas. Wir ließen uns es trotzdem schmecken, genossen die Sonne und schrieben Postkarten – was schon dringend notwenig war. Als Andy von der Toilette zurückkam, passierte im leider ein kleines Missgeschick. Er übersah eine kleine Stufe und verknöchelte sich den Fuß – im ersten Moment tat es gar nicht so weh, was sich aber leider noch ändern sollte.

Da wir schon etwas Hunger hatten führten uns unsere beiden Mägen in Richtung Hafen und diesmal in die richtige Richtung: Es gab jede Menge Restaurants und wir konnten Karten studieren ohne Ende. Da gerade Hauptessenszeit war waren sehr viele Lokale voll. Aber wir hatten Geduld ( besonders Andrea ) und eines der letzten Lokale passte perfekt – es ist bei der Wahl des Restaurants auch immer gut zu sehen, was die Leute so auf den Tellern haben.

Nachdem wir uns auf einem den wenigen freien Plätze niedergesetzt hatten, kam prompt er Kellner und wir bestellten uns eine Seafoodplatte – Andrea fragte vorher ob der Preis ( € 36 für beide oder für einen sind – der Kellner meinte das sei der Preis für beide)

Nach kurzem warten kam eine Platte – wir trauten beide unseren Augen nicht – jede Menge Muscheln, Shrimps, Tintenfisch, Schwertfisch und zwei Tierchen deren Namen uns entfallen sind. Wir haben es fast geschafft alles zusammen zu essen und waren im Gegensatz zu gestern auch wirklich satt.

Leider tat der Fuß von Andy jetzt mehr weh – aber den Spaziergang entlang dem Meer wollte er sich trotzdem nicht entgehen lassen und es war einfach wunderschön das Treiben am Strand zu beobachten – und vielleicht war es in diesem Urlaub das letzte mal, dass wir das Meer so nahe gesehen haben.

Also nächstes gingen wir zur Busstation und fuhren noch eine Runde mit der grünen Linie – Routa Forum. Diese Tour brachte uns in den neuesten Teil der Stadt und hatte nicht wirklich viel zu bieten – aber wir wollten es gesehen haben und das Busticket gehört ja auch ausgenützt.

Nach der Runde stiegen wir in die blaue Linie um und fuhren bis zur Plaza de Catalunya.

Da es in Barcelona ein Hard Rock Cafe gibt, konnten wir natürlich nicht vorbeigehen. Wir bestellten uns wie immer ein Bier und genossen die Atmosphäre.

Anschließend gab es für Andy aus dem Shop noch ein schönes T-Shirt.

Zurück zum Hotel fuhren wir diesmal nicht mit dem Bus sondern mit dem Zug – ist eine Mischung aus Schnell- und U-Bahn.

Da Andys Fuß für Spaziergänge heute nicht mehr zu gebrauchen war, waren wir bereits gegen 19 Uhr im Hotel – uns ist der Abend trotzdem schnell vergangen mit Tagebuch schreiben und Reiseroute für morgen planen.

Barcelona ist eine wunderschöne Stadt – Andrea war vorher schon zwei Mal da – Andy zum ersten Mal und wir waren beide beeindruckt. Das Busticket hat sich ebenfalls gelohnt – auch wenn wir nicht alle Sehenswürdigkeiten aus nächster Nähe gesehen und besichtigt haben, haben wir einen tollen Überblick über die Stadt bekommen und sind in Gegenden gekommen, die mit U-Bahn bzw. Bus schwieriger zu erreichen gewesen wären.

Da wir beide schon etwas müde waren – ganz was Neues – gingen wir gegen 21 Uhr 45 schlafen – an dieser Stelle sei noch folgendes erwähnt: Um diese Uhrzeit gehen die Spanier essen.

 

Montag, 05.06.2006:

 

Heute stand nur eine kurze Reiseetappe auf dem Pogramm, also konnten wir wieder ein wenig länger schlafen. Andys Fuß war im Großen und Ganzen auch wieder ok – das ist der Fürsorge von Andrea zu verdanken.

Heute gingen wir im Hotel Frühstücken – das Buffet war toll – jede Menge Auswahl an Wurst und Käse und ein ganz tolles Buffet mit jeder Menge frischer Früchte. Das einzige was uns gestört hat war, dass man dem Kaffee sprichwörtlich nachlaufen musste – die Kellner schienen uns beide nicht wirklich motiviert.

Gegen 9 Uhr 30 fuhren von Barcelona weg – Andrea`s Papa hatten uns wieder eine ganz tolle Route zusammengestellt. Der erste Stopp auf unserer Route war Monserrat – einer der drei wichtigsten Wallfahrtsorte in Spanien – und so waren dort auch jede Menge Leute – aber es hat uns sehr gut gefallen und es gibt noch eine extrem steile Standseilbahn,  mir der wir sehr gerne gefahren wären, doch die Zeit war zu knapp. Wahrscheinlich war an diesem Tag alles ein wenig überlaufen, da Pfingstmontag war.

Wir fuhren gemütlich weiter in Richtung Andorra und unsere Mittagspause machten wir in Oliana – in einem Hotel mit schöner Aussicht auf die Berge. Auf der Fahrt hatten wir noch geplaudert, dass die Spanier im großen und ganzen zwar nicht unfreundlich sind, aber ein lachen kommt ihnen auch selten über die Lippen – doch in diesem Restaurant wurden wir eines besseren belehrt: Die Kellnerin war sehr freundlich und wir bestellten eine große Flasche Wasser und einen gemischten Salat – da gaben wir uns heute nach den letzten Sünden im Urlaub die Gesundheit pur. Zum Abschluss gab es noch Kaffee und wie immer nach dem Essen durfte Andy das nächste Stück fahren. Kurz vor der Grenze zu Andorra fuhr dann Andrea weiter – der Grenzübertritt nach Andorra war kein Problem – obwohl wir vorher gelesen hatten, dass man einen gültigen Reisepass benötigt, wurden diese gar nicht kontrolliert. Nur in der Gegenrichtung wurde recht genau kontrolliert, teilweise auch der Kofferraum. In Andorra kamen wir als erstes in die Hauptstadt Andorra la Vella – doch dort fanden wir kein passendes Hotel. Also fuhren wir weiter durch die nächsten Orte und im letzten Ort vor Frankreich wurden wir dann fündig: In Soldeu fanden wir ein Hotel mit Balkon, und Halbpension zu einem erschwinglichen Preis.

Am Balkon tranken wir dann unser Ankuftsbierchen  – Andrea hatte es so unglücklich abgestellt, dass es vom Balkon auf den Weg flog – war aber gar nicht so schlimm, da es gar nicht geschmeckt hat.

Wir beschlossen noch in einen kurzen Spaziergang zu machen vorbei an den teilweise geschlossenen Hotels – aber ein Supermarkt hatte noch offen und den wollten wir in jedem Fall noch besuchen. Am Ende des Ortes drehten wir um und tranken in einem Lokal in der Sonne noch eine kaltes Bier bzw. Andrea Camapri Soda. Der Supermarkt war ein Paradies für uns – die Weine waren total günstig. Nach einigem hin und her hatten wir alles beisammen – wir beide waren uns nicht sicher, wie viel man mitnehmen darf und hielten uns an die Vorgaben.

Wieder zurück im Hotel schrieb Andrea ein paar Postkarten und Andy das Tagebuch. Gegen 20 Uhr 15 gingen wir essen. Da wir Halbpension gebucht hatten und das Hotel von vielen Reisegruppen besucht war, haben wir uns vom Buffet nicht viel erwartet. Das essen war im Großen und Ganzen gut – die Hauptspeisen wären noch besser gewesen wenn sie richtig heiß gewesen wären. Obwohl es ein Vierstern Hotel war, war die Bedienung eher mäßig. Bei der ersten Bestellung kam gleich die Kellnerin –  die selbe die uns beim Eingang zum Restaurant auf ihren vielen Listen nicht gefunden hat – und uns zwischendurch noch gefragt hat ob wir der Reiseleiter sind – und hat uns gleich unsere Getränke unterschreiben lassen. Bei der zweiten Bestellung mussten wir nichts mehr unterschreiben, also sind wir dann ohne etwas zu sagen aufs Zimmer gegangen. Wir dachten auch es ist nicht normal, dass einem niemand die Teller abräumt und wenn man einen gemütlichen Tisch haben will, muss man sich die Teller selber wegräumen.

Am Zimmer tranken wir noch den Rest vom mitgenommenen Rotwein (vom Hofer) aus und gingen gegen 21 Uhr 45 schlafen – am nächsten Tag stand wieder eine längere Reiseetappe auf dem Pogramm und da mussten wir fit sein.

 

Dienstag. 06.06.2006:

 

Der heute Reisetag führte uns von Andorra weiter nach Frankreich, genauer gesagt nach Condom. Hier in Andorra war das Wetter schön, jedoch war es ziemlich frisch in der Früh.

Andrea`s Papa hatten uns wieder eine tolle Reiseroute zusammengestellt, die wir natürlich wieder abfahren wollten.

Vor der Abfahrt gab es noch ein Frühstücksbuffet- es war nicht super toll aber auch nicht schlecht – und bei dem günstigern Preis (€ 45 pro Person) für Halbpension darf man sich auch nicht mehr erwarten und im Großen und Ganzen waren wir zufrieden.

Gegen 8 Uhr 30 fuhren wir vom Hotel weg. Unsere heutige Reiseetappe war ca. 400  Kilometer lang, aber relativ zeitintensiv – Andrea´s Papa hatte ca. 6 Stunden ausgerechnet.

An der Grenze zwischen Andorra und Frankreich gibt es den Pas de la Casa – wir dachten oben drüber zu fahren dauert zu lang – also fuhren wir durch den 3,5 Kilometer langen Tunnel (dafür wollen sie € 5,70 was wir beide als sehr teuer empfanden wenn man bedenkt, dass wir für den Arlberg, der 14 Kilometer lang ist, € 8,50 bezahlten).

Dann ging es weiter über Ax-les-Thermes – vorbei an Fiox zu Grotte du Mas-d’Azil – einer Grotte die so groß und breit ist, dass eine Autostraße durchführt. Und es war für uns beide ein Erlebnis mit dem Auto durch eine Grotte zu fahren – der Umweg dort hin hat sich in jedem Fall gelohnt.

Danach begann das große Beratschlagen, wie wir weiter fahren – in Herberts Reiseroute war als nächste Station Mirepoix vorgesehen – Andrea hatte zuerst Bedenken, ob sich das mit der Zeit alles ausgehen würde – es war gegen Mittag und sie wollte auch nicht zu spät in Condom ankommen. Mit unserem TomTom berechneten wir beide Routen – von der Grotte direkt nach Condom oder über Mirepoix – und als der Unterschied nicht so groß war, war Andrea überzeugt, auch diesen Ort zu besuchen. Und der Abstecher hat sich ausgezahlt – ein netter kleiner Ort mit einer alten Kirche – die innen sehr schlicht ausgestattet ist aber einige schöne Fenster hat – und vielen alten, bunten Häusern die auf Holzbalken stehen – unten kann man im Schatten durchgehen und es ist auch noch genug Platz für gemütliche Lokale. Wir hatten beschlossen dort Mittagspause zum machen – an einem Tisch im Schatten, da es uns beiden in der Sonne zu heiß war. Andrea bestellte einen Salat mit warmem Ziegenkäse und dazu ein Glas Rose und Andy aß einen Salat mit Thunfisch und dazu Leitungswasser – war ein Service des Lokals, dass an jeden Tisch eine Flasche Wasser gebracht wurde. Die Mittagspause dauerte länger als geplant und wir fuhren weiter über Auch noch Condom – wir fuhren auch einenTeil über Bundesstraßen, denn laut TomTom dauert es auch nicht länger und wir ersparen uns die Autobahnmaut.

Gegen 17 Uhr 15 kamen wir in Condom an – das Armagnacgut liegt aber etwas außerhalb – beim ersten Versuch sind wir vorbeigefahren, weil wir im Kreisverkehr die falsche Ausfahrt genommen hatten (Es sei noch angemerkt, dass unser TomTom den Kreisverkehr noch nicht kannte – da sieht man wie wir von dem Gerät abhängig sind – nein Spaß bei Seite, er erleichtert das Fahren ungemein).

Als wir das Gut dann doch gefunden hatten und beim Empfang läuteten, öffnete uns beim ersten mal niemand – beim zweiten mal hatten wir Glück – und wir wurden von der Chefin sehr herzlich empfangen – die Familie Niederhuber ist ja auf diesem Gut schon seit langem Stammgast. Zuerst bekamen wir eine Führung durchs Haus, dann wurde uns gezeigt wo das Schwimmbad ist und zuletzt führten wir den Auftrag von Herbert aus und kauften eine „Notration“ : Eine Flasche Armagnac und eine Flasche Floc (die wurde uns geschenkt, da sie kein schönes Etikett hatte), weiters kauften wir noch zwei Flaschen Armagnac als Geschenke für Freunde.

Nach dem Autoausräumen machten wir uns auf dem Weg zum Supermarkt, denn wir wollten am Abend auch etwas zum essen haben – denn vom leeren Kühlschrank anschauen wird man nicht satt.

In Frankreich im Supermarkt einzukaufen ist einfach toll – es gibt so viele gute Dinge und man weiß gar nicht was man nehmen soll : Wir kauften Wurst, 3 Sorten Käse, scharfe Sardellenringe, ein Brathuhnrilette, Salat, Melone, Wein, Mineralwasser, Bier , Milch, Butter, Baguette und Salz (Das hätten wir aber eh gehabt).

Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück, erfrischten uns mit einem kalten Bier, das wir vorm einkaufen schon vorsorglich ins Tiefkühlfach gelegt hatten. Danach packten wir alles aus, und da uns beiden sehr heiß war beschlossen wir das Schwimmbad zu nutzen. Es war sehr erfrischend und wir konnten uns noch an den letzten Sonnenstrahlen trocknen.

Dann begann der gemütliche französische Abend: Es gab Apero, danach Wurst und Rilette, anschließend Käse mit Rotwein und zum Abschluss einen Armagnac – auf den haben wir uns beide schon total gefreut und wir hatten beide so das Gefühl, dass er hier noch besser schmeckt als zu hause. Wir genossen die Ruhe und sahen einen schönen Sternenhimmel. Gegen Mitternacht gingen wir zufrieden und mit vollen Bäuchen schlafen. Das Fenster ließen wir offen um am nächsten Morgen die Vogerln singen zu hören.

 

Mittwoch, 07.06.2006:

 

Die Nacht war relativ frisch aber wir haben beide gut geschlafen. Wir haben uns vorgenommen, die Tage hier in Condom ruhiger anzugehen und ein wenig auszuspannen deshalb haben wir uns nicht einmal den Wecker gestellt – trotzdem sind wir beide gegen 7 Uhr 30 munter geworden. Es war wunderschönes Wetter und die Sonne lachte von einem blitzblauen Himmel.

Es gab ein prima Frühstück im Freien mit Eier, Wurst und Käse und anschließend planten wir unsere heutige Reiseroute. Dazwischen kam der Chef um uns zu begrüßen und er hat die Eltern und uns für Samstagabend zum Grillen eingeladen – und eine Führung durch die Armagnackeller will er auch mit uns machen.

Da uns die Zeit  nicht drängte fuhren wir heute erst gegen 11 Uhr weg.

Der erste Stopp auf unserer Reise war ein Kloster – Abbaye de Flaran – wunderschön angelegt in der Landschaft und durch das schöne Wetter wurden die Fotos noch schöner. Da wir aus der Kirche noch Leute kommen sahen, dachten wir uns, wir werden es auch besichtigen- doch es wurde uns genau vor der Nase zugesperrt – obwohl es erst 10 Minuten vor halb eins war - normal wird um 12 Uhr 30 geschlossen. In dem kleinen Ort Marambat machten wir einen kurzen Halt, denn dort gab es eine wunderschöne Kirche – sonst war es dort wie ausgestorben. Nächste Station war Vic-Fezensac – durch unseren TomTom wurden wir direkt ins Zentrum geführt – und standen vor einer schönen Kirche. Diese romanische Kirche hat einen achteckigen Glockenturm und im Inneren gibt es ein Taufbecken aus weißem Marmor, das von drei Kindern gehalten wird.

Lupiac ist ebenfalls ein kleiner verschlafender Ort mit einer schönen Kirche und einem wunderschönen Rathaus – doch der Ort war ebenfalls wie ausgestorben. Nach der kurzen Besichtigung beratschlagten wir unsere weitere Route. Da wir heute relativ viel besichtigt hatten, fiel das Mittagessen aus – wir hatten uns nur Sandwich mitgenommen.

Weiter ging es dann nach Bassoues – ein Ort mit einem Donjon (Turm) und einer Markthalle aus Holz, durch die man mit dem Auto fahren kann. Als nächstes machten wir in Barran halt – der Ort hat eine Kirche mit einem schraubenförmigen Glockenturm. Vorletzter Halt auf unserer heutigen Runde war Biran.

Zuerst hatten wir noch ein par weitere Orte zum besichtigen ausgesucht, da es aber bereits 16 Uhr war und wir noch das Schloss Mon Luc zu besuchen wollten, fuhren wir dann auch am direkten Weg dort hin. In diesem Schloss wird Pousse Rapiere hergestellt – ein Getränk das nach Orangen schmeckt und mit Sekt gemischt sehr gut schmeckt. Zuerst gab es eine Führung – in Französisch – da hat Andy sehr viel verstanden aber Andrea hat ihm die wichtigsten Dinge übersetzt. Am Ende der Führung gab es noch eine Degustation – wir probierten zuerst einen Weißwein der uns sehr gut geschmeckt hat und angeblich sehr gut zu Gänseleber passt und danach eben Pousse Rapiere mit Sekt.

Wir hatten von Anni & Herbert den Auftrag 3 Flaschen Pousse Rapiere und 6 Gläser zu kaufen- für uns kauften wir noch 3 Flaschen von dem Weißwein den wir verkostet hatten, 3 Flaschen Sekt und ebenfalls eine Flasche Pousse Rapiere.

Gegen 18 Uhr hatten wir alles eingekauft und fuhren zurück Richtung Condom.

Nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt waren wir gegen 19 Uhr 15 wieder in unserer Wohnung.

Zur Erfrischung gab es ein kaltes Bier und dann begannen wir schön langsam das Abendessen vorzubereiten – es gab wieder einmal jede Menge guter Dinge: Melone mit Rohschinken, Salat, Wurst und Käse und dazu tranken wir eine Flasche Rose. Zum Abschluss des Abends trank Andy noch einen Armagnac – es wäre ein perfekter Abend gewesen, wenn Andy nicht gemerkt hätte, dass er von seiner Kette den Anhänger verloren hatte – es war das Ketterl das er zur Firmung bekommen hatte und deshalb war er ein wenig traurig.

 

Donnerstag, 08.06.2006:

 

Da heute ein weiter Ausflug auf dem Pogramm stand, standen wir schon um 7 Uhr auf, da wir uns vorgenommen hatten relativ zeitig wegzufahren. Was wir auch fast geschafft haben, denn es war 8 Uhr 30.

Andrea erzählt vor dem Frühstück, dass sie geträumt hätte, wir haben den Anhänger vom Ketterl gefunden und dass Ihre Eltern schon heute kommen – das alles hörte sich für Andy so komisch an, das er meinte solche Sachen könne man nur träumen. Kurz bevor wir wegfuhren ging Andrea zum Auto, um die Sachen hineinzugeben und die Türen zum lüften zu öffnen – und auf einmal rief sie nach Andy, dass er schnell kommen sollte – und welche Überraschung der Anhänger lag am Beifahrersitz vom Auto – das war wirklich riesiges Glück, denn wenn man ihn woanders verloren hätten, hätte man es überhaupt nicht gemerkt. Andy war glücklich und zufrieden und so stand einem weiteren schönen und ereignisreichem Urlaubstag nichts mehr im Wege.

Unser heutiger Ausflug führte uns an die Atlantikküste – genauer gesagt zur Dune du Pilat – das ist zwar für einen Tagesausflug sehr weit (ca. 210 Kilometer von Condom entfernt) aber wir wollten das beide sehen, also haben wir die Fahrt in Kauf genommen. Der Verkehr war heute überhaupt kein Problem und so kamen wir gegen 11 Uhr 15 bei der Düne an – Andrea hatte Andy schon vorgeschwärmt, wie schön es dort sei und es war wirklich toll – diese Düne ist angeblich die höchste Düne Europas. Man kann über 150 Stufen hinauf gehen und hat von oben einen tollen Ausblick aufs Meer. Der Wind blies einem den feinen Sand gegen die Füße und das tat ganz leicht weh. Es waren jede menge Leute dort – und auch eine Schülergruppe.

Wir genossen den wunderschönen Ausblicks aufs Meer und dieses einmalige Ereignis der Natur. Nach ca. 20 Minuten gingen wir wieder in Richtung Auto – als ein SMS kam von Andrea`s Eltern – sie werden schon heute nach Condom kommen – das zweite was Andrea geträumt hat, ist eingetreten – ist doch ein komischer Zufall – doch wir beide freuten uns sehr da wir einen Tag mehr gemeinsam verbringen können. Wir haben uns kurzfristig überlegt ob sich das mit all unseren Plänen ausgeht, um wieder rechtzeitig in Condom zu sein – doch die Eltern haben geschrieben, dass wir alles so machen sollten wie geplant.

Für den heutigen Tag hatten wir geplant zu Mittag schön essen zu gehen – und wo kann man besser essen als am Meer wo wir doch beide Fisch so gerne haben. Der nächste Ort war Arcachon – und nach ein wenig suchen haben wir eine Strasse mit mehreren Lokalen gefunden. Zuerst wurden einmal alle Speisekarten studiert und dann war sehr bald ein gutes Lokal gefunden: Andrea hat sich so sehr gewünscht in Arcachon Austern zu essen und dieser Wunsch hat sich auch erfüllt.

Andrea nahm ein Menü für € 14,50 wo es als Vorspeise 6 Stück Austern gab, zur Hauptspeise Muscheln mit einer Sauce und zur Nachspeise einen sehr süßes Schokoladekuchen.

Andy fiel heute ein wenig aus der Reihe – erstens bestellte er das teurere Menü (€ 18,50) und dann auch noch keinen Fisch: Als Vorspeise gab es einen Salat mit Hühnermägen, Speck und Entenbrust, zur Hauptspeise einen Entenhaxen mit Gemüse und zur Nachspeise Käse.

Nach dem essen meinten wir beide übereinstimmend, dass es eines der besten essen war in unserem Urlaub.

Gegen 14 Uhr 30 fuhren wir weg von Arcachon in Richtung Cap Ferret – ist ein Weg von ca. 70 Kilometer – doch wir haben diesen Umweg nicht bereut – von dort hat man einen wunderschönen Blick auf die Düne obwohl sie nicht so imposant aussieht – also war es gut dass wir zuerst oben waren.

Gegen 16 Uhr 30 machten wir uns auf den Rückweg nach Condom – laut unserem TomTom brauchen wir 3 Stunden für die 210 Kilometer – und wir wissen ja gar nicht wann die Eltern ankommen. Nachdem wir an Bordeaux vorbei waren und die Gefahr in einen Stau zu kommen gebannt war, schickten wir den Eltern ein SMS, dass wir voraussichtlich gegen 19 Uhr 30 in Condom sein werden. Etwa eine Stunde später schrieben die Eltern ein SMS dass sie bereits in Condom sind – und wir hatten noch ca. 1 Stunde 20 zu fahren – und sie könnten nicht ins Haus und die Besitzer waren auch nicht da – so vertreiben sie sich die zeit mit baden im Pool und warten auf uns. Um 19 Uhr 20 kamen wir dann in Condom an – es gab ein herzliches Wiedersehen und jede menge zu erzählen.

Es gab ein gutes Nachtmahl mit Wurst und Käse und dazu guten Rotwein. Zum Abschluss des Abends gab es wieder einen Armagnac. Gegen 0 Uhr 45 gingen wir schlafen.

 

Freitag, 09.06.2006:

 

Heute sind wir alles ein wenig ruhiger angegangen  - nach den letzten turbulenten Tagen mit viel Autofahren und anschauen ist ein wenig Ruhe auch nicht schlecht. Nach einem ausgiebigem Frühstück sind wir noch gemütlich zusammen gesessen – Herbert hatte ein kleines Problem mit seinem Auto und Herr Gerzabek hat für ihn einen Termin bei einem Mechaniker ausgemacht.

Anschließend fuhren wir nach Condom – hatten wir alleine noch gar nicht besichtigt. Condom hat eine sehr schöne, große gotische Kirche. Mit Herbert hatten wir einen tollen Reiseführer der uns in einem ca. 1 stündigem Rundgang alle Sehenswürdigkeiten dieser netten Stadt zeigte.

Da es in unserem Kuhlschrank schon triste aussah gingen wir in den Supermarkt einkaufen:

Wurst, Käse und einige gute Pasteten. Wir hatten für heute Abend um 17 Uhr eine Führung durch dem Armagnackeller mit Degustation ausgemacht – und dort ohne Essen hinzugehen ist keine gute Idee. Anni und Herbert hatten eine Grillplatte mitgebracht und dazu gab es Salat. Nach dem guten Essen gingen wir baden und schliefen kurz in der Sonne.

Pünktlich um 17 Uhr wurden wir von Herrn Gerzabek abgeholt und wir fuhren nach Cannes – dort sind seine Armagnackeller. Er erklärte uns sehr genau wie der Armagnac gemacht wird und zeigt uns auch die Lagerhallen der Fässer. Der Armagnac ist ein Getränk das sehr lange benötigt um seine Trinkreife zu bekommen – und er macht das mit einer Liebe, dass man richtig sieht wie viel Spaß es ihm macht. Andrea hat auch gut aufgepasst und viele Fotos gemacht damit sie für Thomas für die Berufsschule genügend Wissenswertes hat. Nach dem der theoretische Teil erledigt war, gingen wir zum praktischen Teil über – das Verkosten des Armagnacs: Als erstes bekamen wir einen vom Jahrgang 1970 – mit einer ausführlichen Geschichte dazu. Anschließend gab es einen von 1998 – der hatte schon eine ganz andere Farbe und war im Geschmack bei weitem nicht so gut. Danach gab es einen vom Jahrgang 1974 zu kosten, der gerade vorbereitet wird zum Abfüllen – aber das Vorbereiten dauert auch einige Monate – denn beim Armagnac dauert alles und da darf einfach nichts schnell gehen. Zum Abschluss gab es die ältesten Jahrgänge: Zuerst 1964 und zum Abschluss 1963 – und er hat auch immer sehr grußzügig eingeschenkt – nach einer Weile haben wir es schon ein wenig gespürt – war also gut so ausgiebig gegessen zu haben.

Es war einfach toll zu erfahren wie dieses einmalige Getränk hergestellt wird und wir denken wir werden es jetzt noch mehr genießen und vielleicht verstehen wir es jetzt noch besser warum es teuer ist – aber es wird ein Getränk zu besonderen Anlässen bleiben.

Gegen 19 Uhr 30 waren wir zurück und alle hatten schon wieder Hunger – ob uns der Armagnac hungrig gemacht hat? Es gab die guten Pasteten und Käse, die wir zu Mittag gekauft haben. Andy hat heute zum Abschluss des Tages den Armagnac ausgelassen – vielleicht hatte er am Nachmittag schon zu viel. Gegen 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Samstag, 10.06.2006:

 

Andrea hat in der früh erzählt das es in der Nacht geregnet hat – doch das wollte ihr keiner glauben – bis wir die nasse Terrasse gesehen hatten. Herbert hat wieder frisches Baguette und Croissants vom Bäcker geholt – das schmeckt einfach sehr gut. Obwohl heute bewölkter Himmel war, haben wir unser Frühstück im Freien genossen. Es gab wieder jede Menge guter Dinge wie weiche Eier, Pasteten, Käse und Blutorangensaft – wir glauben nach dem Urlaub trauen wir uns gar nicht auf die Waage – aber wir wollen den Urlaub auch in vollen Zügen genießen und da gehört einfach gutes Essen auch dazu.

Herbert hat für uns wieder eine Reiseroute zusammengestellt – und asl erstes machten wir in Nerac halt: Wir hatten Glück, denn heute war Samstag und dort war gerade Markt – es ist in Frankreich immer ein Erlebnis durch einen Markt zu bummeln – es gab jede Menge frisches Obst und Gemüse und französische Spezialitäten, die unsere Geldbörse ein wenig beanspruchten, aber dafür haben wir zu Hause wieder was Gutes – und wenn wir es genießen, können wir an Frankreich denken. Unter anderem haben wir wieder die Hendlmägen gekauft – und zwar eingelegt in Fett – das gibt sicher zu Hause ein gutes Essen – obwohl wir uns ja gar nicht sicher sind ob es Hendelmägen sind – wir denken die sind eher von der Ente. Außerdem haben wir noch ein Glas mit Entenhaxen gekauft – ebenfalls in Fett eingelegt – genau das, was Andy in Arcachon gegessen hat und wir hoffen, dass wir es zu Hause nur halbwegs so gut hinbringen.

Nach unseren Einkäufen hielten wir Ausschau nach einer Post – denn wir wollten endlich unsere Postkarten aufgeben – denn es ist nicht im Sinne des Erfinders, sie mit nach Hause zu nehmen und sie sollten ja auch ankommen bevor wir wieder in Wien sind.

Nächster Halt war Agen – da haben wir mit Anni und Herbert schon vor dem Urlaub ausgemacht, dass wir das gemeinsam anschauen, denn das kannten sie auch noch nicht. Unser TomTom führte uns zielstrebig dort hin und einen Parkplatz zu finden war auch überhaupt kein Problem. Wir spazierten durch die Stadt, es gab einige alte Häuser und so schöne „Laternen mit Blumen“ – doch statt der Lampen waren einfach Blumetöpfe mit wunderschönen Blumen – und man fragt sich wie man die gießt – ganz einfach – durch das Rohr wurde ein Schlauch gezogen und oben im Trog tropft es dann rein.

Gegen 13 Uhr 30 machten wir Mittagspause – wir bestellten uns gemeinsam einen Salat (zum Preis von € 13 muss er für beide reichen) und er war sehr gut: Mit Entenleber, Entenfilet und den Entenmägen – vor einiger zeit haben wir noch Hendelmägen dazu gesagt- und das alles auch sehr gut mariniert. Andrea trank ein Glas Rose dazu und Andy blieb beim Wasser, da er heute der Fahrer war. Zu guter Letzt tranken wir noch einen Kaffee und gegen 14 Uhr 30 machten wir uns zu unserer letzten Station auf: La Romieu ein ganz kleiner Ort der, wenn man der Geschichte glaubt, einmal von Katzen gerettet wurde.

Zuerst besuchten wir die Kirche und den Kreuzgang und dann kletterten wir steile Stufen auf einen Turm. Von oben hatte man eine schöne Aussicht und man konnte auch am Kirchendach spazieren gehen – fast wie in Mailand. Anni hat uns übersetzt, dass früher oben eine Terrasse war – man konnte sogar noch die Regenrinnen sehen – und das heutige Dach wurde später draufgesetzt.

Das Hinaufgehen über die enge und steile Treppe war einfacher als das Hinuntergehen – aber es sind alle heil unten angekommen und die Idee, auch den zweiten Turm zu besteigen, ließ auch Andy auch sehr bald fallen.

Durch die Geschichte mit den Katzen sind sie natürlich auch überall präsent – echte haben wir leider nicht gesehen, dafür jede Menge aus Stein an allen möglichen Ecken und Enden.

Nach dem anstrengendem Aufstieg auf den Turm haben wir beschlossen uns mit einem Getränk zu stärken – Andrea bot Andy an, den Rest der Fahrt zu übernehmen, also konnte er auch ein Bier trinken. Von unserem Tisch aus konnten wir Schwalben beim Nestbau zusehen – und der Wirt erzählte, dass vor kurzem das eine Nest heruntergefallen sei und uns kamen die Vögel auch verwirrt vor.

Bevor wir zurück nach la Brette fuhren fütterten wir unser Auto noch mit Diesel und machten einen Abstecher zum dem Restaurant, wo wir morgen zu Mittag essen wollen – doch leider war geschlossen, also mussten wir telefonisch reservieren.

Gegen 17 Uhr 30 waren wir wieder in unserer Ferienwohnung und plauderten mit Herbert wie wir nach Wien zurückfahren könnten und er machte uns sehr gut Vorschläge – wir haben dann auch noch kurz im TomTom nachgesehen und das passt alles perfekt: Erste Station wird Imperia sein – als zweites werden wir im Palmanova übernachten und zuletzt in der Steiermark – und sollte Andrea nach dem Urlaub gleich wieder beruflich weg müssen können wir von Palmanova auch bis Wien fahren ( sind ca. 480 Kilometer). Andy hatte heute Zeit sein Tagebuch nachzuschreiben – Anni, Herbert und Andrea gingen baden.

Um 20 Uhr waren wir bei Familie Gerzabek zu Abendessen eingeladen. Den Apero tranken wir im Freien – es gab Floc und dazu frische Tomaten und getrocknete Tomaten mit Kräutern, die ganz ausgezeichnet schmeckten. Zur Vorspeise wurden wir dann ins Haus gebeten – es gab eine Entenpastete mit Salat und Baguette.

Als Hauptspeise gab es einen Rehbraten – das war ein Rollbraten, der mit einer Marinade aus Armagnac, Floc, Ingwer und Knoblauch eingerieben wurde und dann am Griller im Freien gebraten wurde – dazu gab es Kartoffeln und eine sehr gute würzige Sauce. Das alles schmeckte so hervorragend, dass wir uns zweimal nachholten – wann bekommt man schon gegrilltes Wild? Anschließend gab es noch sehr guten Käse mit Butter – die Familie Gerzabek waren sehr gute Gastgeber – es wurde auch immer Wein nachgeschenkt, der ebenfalls sehr gut schmeckte. Als unsere Bäuche schon prall gefüllt waren, bekamen wir noch einen Kuchen – bei dem Andy dann streikte – aber der wäre sicher auch gut gewesen. Um das ganze wunderbare Essen auch verdauen zu können, gingen wir wieder ins Freie und tranken Armagnac. Es war heute ein lauer Abend und man konnte den Vollmond am Himmel sehen – und in Vollmondnächten darf man doch mehr essen und trinken oder? So saßen wir noch gemütlich zusammen und plauderten über alles Mögliche und gingen gegen 1 Uhr 20 schlafen.

 

Sonntag, 11.06.2006:

 

Heute war ein ganz gemütlicher Urlaubstag – das Wetter war wieder wunderschön.

Wir standen gegen 8 Uhr 30 auf und heute gab es ein kleines Frühstück, da wir zu Mittag essen gingen. Trotzdem gab es wieder frisches Gebäck. Da vom Vortag noch etwas Baguette über war, gab es Kaffee mit dem alten Baguette – schmeckt einfach gut es einzutunken.

Unsere heutiges Besichtigungspogramm war auch sehr kurz – wir besuchten nur zwei Orte in der Nähe von Condom. Den ersten Halt machten wir in Larressingle,  ein ganz kleiner befestigter Ort, der auch bewohnt ist. Es gab auch ein Restaurant und ein Souvenirgeschäft. Wir spazierten auch den Ort und durch den blitzblauen Himmel wurden die Bilder mal wieder besonders schön. Dieser Ort ist nur ca. 10 Kilometer von Condom entfernt.

Den zweiten und für heute schon letzten Halt machten wir in Fources – ebenfalls ca. 10 Kilometer von Condom entfernt. Was man auf Fotos leider nicht sehen kann: Der Ort ist kreisförmig angeordnet – um dies zu dokumentieren fotografierten wir ein Bild im Ort.

Dort war heute eine Art Flohmarkt und so waren auch jede Menge Leute da – und kurz vor uns kam auch noch eine Reisebus an – und die Leute rannten kreuz und quer über die Straße ohne auf die Autos zu schauen.

Gegen 11 Uhr 50 fuhren wir von dort weg – Anni hatte den Tisch in dem Restaurant in Condom für 12 Uhr 15 bestellt. Das Restaurant lag direkt neben einer Schleuse. Das Wetter war immer noch sehr schön und warm und so konnte man draußen sitzen und vom Tisch aus die Boote beobachten, wie sie durch die Schleuse fuhren – unter anderem auch ein Boot mit Österreichern – wir glauben das sie aus der Steiermark waren und sie kamen nachher auch in das Restaurant Essen.

Andrea bestellte sich als Vorspeise eine Linsensuppe mit Entenleber, zur Hauptspeise Entenfilet mit einem Sellerieauflauf und zur Nachspeise einen Schokoladekuchen mit Haselnusseis.

Andy bestellte sich zur Vorspeise einen Entenhaxen – der sehr knusprig gebraten war mit Jacobsmuscheln – die besonders gut waren, da der orange Teil, der ihm am besten schmeckt noch dabei war – und zur Hauptspeise ebenfalls das Entenfilet – das leider obwohl wir es Medium bestellt hatten zu durch war. Für Andy gab es zur Nachspeise Ziegenkäse.

Anni hatte sich eine Lammkeule mit Bohnen bestellt – mit der sie nicht besonders glücklich war und so tausche Andy nach der Hälfte mit ihr und die schmeckte ihm auch sehr gut. Zu guter Letzt tranken wir noch einen Kaffee – den Armagnac ließen wir weg – Herbert meinte den können wir auch zu hause nehmen – und man merkte, dass er nicht hundertprozentig zufrieden war – und gestern hatten wir von Herrn Gerzabek erfahren, dass das Restaurant neu übernommen wurde. Das Essen war sehr gut, doch die Preise waren nicht ohne – Andrea und Andys Menü kosteten je € 28 – wenn man das mit dem Menü in Arcachon vergleicht – da haben wir um € 18 unter anderem auch Austern bekommen. Wir genossen unser Essen trotzdem und gegen 14 Uhr 30 fuhren wir zurück zur Ferienwohnung – wir hatten beschlossen für heute nichts mehr anzuschauen, sondern den Nachmittag ganz gemütlich zu nehmen. Zum Verdauen gab es Armagnac – ein oder zwei oder waren es doch drei Gläser – weil der schmeckt ja so gut. Andrea & Andy gingen baden, während Anni und Herbert ein Mittagsschlaferl machten. Nach dem Baden legten sich Andrea & Andy auch ein wenig hin – es war ein total gemütlicher und ruhiger Nachmittag.

Gegen 18 Uhr belebte sich das Haus wieder – Andrea ging baden und Andy schrieb sein Tagebuch fertig. Anschließend ging er auch noch eine Runde baden.

Danach machten wir uns wieder einen ganz gemütlichen Abend auf unserer Terrasse – mit einem sehr langen Apero und dann gab es wieder jede Menge guter Sachen zu essen. Mit plaudern und Armagnac – trinken verging die Zeit sehr schnell und als die Flasche leer war (wir haben es in einer Woche geschafft die 1,5 Liter Flasche auszutrinken) gingen wir schlafen.

 

Montag, 12.06.2006

 

Heute war unser letzter tag hier in Condom – und wir gingen es wieder sehr gemütlich an – sind ja immerhin im Urlaub und da gibt es keinen Stress. Gegen 8 Uhr standen wir auf und nach der Morgenpflege gab es wieder ein wunderbares Frühstück mit frischen Gebäck – und wir genossen wieder einmal die Sonne, die vom blitzblauen Himmel lachte.

Heute stand nur ein kurzer Ausflug auf dem Pogramm – wir fuhren nach Auchca 45 Kilometer von Condom entfernt. Dort besichtigen wir als erstes die Basilique Sainte-Marie d’Auch- es passte zeitlich auch sehr gut da wir gegen 10 Uhr 30 dort waren und in Frankreich fast alle Kirchen zwischen 12 Und 14 Uhr geschlossen sind. Die Kirche ist innen einfach ausgestattet, aber es gab sehr viele schöne, farbenfrohe Fenster zu sehen. Der Höhepunkt der Kirche war aber ein aus Holz geschnitztes Chorgestühl – man musste zwar separat Eintritt bezahlen – aber die 1,50 Euro waren jeden Cent wert. Es war alles so schön und fein gearbeitet – die Künstler haben damals 50 Jahre benötigt um dieses Meisterwerk Fertigzustellen.

Anschließend gingen wir über ca. 200 Stufen hinunter zum Fluss – von dort hatten wir einen schönen Blick auf die Kirche. Durch die engen Gassen der Altstadt spazierten wir wieder hinauf zur Kirche und damit war das Besichtigungspogramm in der Stadt und für heute auch schon beendet – wir wollten am Nachmittag den Pool genießen

Wir hatten beschlossen, am letzten Tag zu Mittag wieder gut essen gehen und Anni & Herbert hatten einen guten Tipp: Wir fuhren in den kleinen Ort Terraube. Das Restaurant, wo wir waren, war sicher das Einzige im Ort. Um im Freien zu Essen war es zu heiß, also gingen wir im Restaurant in den ersten Stock – dort hatten sie einen Raum wo die Fensterfront offen war und der Wind durchblies – war richtig angenehm und man hatte auch einen schönen Blick.

Es gab ein Mittagsmenü um € 14, wo man Vor- und Hauptspeise bekam.

Andrea bestellt einen Salat Gascogne – ein Salat mit Entenmägen und Entenfilet – und zur Hauptspeise gab es Entenbrust mit Ravioli, die mit Gänseleber gefüllt waren.

Andy bestellte als Vorspeise Schnecken, die sehr gut gewürzt waren und mit einer Art Blätterteig überbacken waren. Zur Hauptspeise bestellte er das selbe wie Andrea – schmeckte total prima, denn es war nicht ganz durchgebraten und die Sauce war auch sehr schmackhaft.

Dazu gab es Rose. Andrea bestellte sich zur Nachspeise ein Zitronen- und Cassis-Sorbet – Andy hat einige male gekostet und es hat ihm auch sehr gut geschmeckt.

Nach dem Mittagessen machten wir einen kurzen Verdauungsspaziergang durch den Ort und fuhren dann wieder nach Condom zurück. Wir gingen noch im Supermarkt einkaufen fürs Abendessen und fürs Frühstück morgen.

Gegen 16 Uhr 15 waren wieder zurück und gingen als Erfrischung als erstes baden und lagen dann noch in der Sonne.

Da wir morgen weiterfahren müssen, hatten wir die unangenehme Aufgabe alles einzupacken und im Auto zu verstauen. Da wir schon einiges eingekauft hatten, war das gar nicht so leicht. Aber zu guter letzt war alles verstaut und noch Platz, um auch in Italien etwas einkaufen zu können.

Dann gingen wir zu Familie Gerzabek unsere Ferienwohnung bezahlen und bekamen als Abschiedsgeschenk eine Flasche Armagnac von 1964 – der Älteste der verkauft wird – und Herbert und Andy haben sich darüber sehr gefreut. (Andrea natürlich auch)

Den letzten Abend verbrachten wir wieder auf der Terrasse mit gutem Essen und genossen die Ruhe und den wieder blauen Himmel – im Laufe des Tages hatte man gedacht, es könnte ein Gewitter kommen. Wir gingen heute auch früher schlafen, da wir morgen einen langen und anstrengenden Reisetag vor uns hatten.

 

Dienstag, 13.06.2006:

 

Heute hieß es leider Abschied nehmen aus Condom – wir haben hier eine wunderschöne Woche verbracht – fünf Tage davon mit Anni und Herbert. Es war sehr erholsam und ruhig und wir denken, wir werden wieder einmal hier her kommen. Zum Frühstück gab es die letzte Reste, die der Kühlschrank noch zu bieten hatte. Kurz vor der Abreise wurden wir noch von Familie Gerzabek verabschiedet und gegen 8 Uhr fuhren wir los. Wir hatten heute eine relativ lange Etappe – laut unserem TomTom ca. 510 Kilometer.

Es war Gott sei Dank nicht viel Verkehr und so kamen wir sehr gut voran. Auf der heutigen Etappe stand nur ein Besichtigungspunkt auf dem Pogramm – die Brücke von Millau – ein Wunderwerk der Technik

Gemessen an der Gesamthöhe ist diese Brücke die höchste der Welt – gemessen an der Höhe der Fahrbahn, ist sie nach einer Brücke in Amerika die zweithöchste. Wir blieben bei einer Art Visitorcenter stehen und haben dort alles Wissenswerte über die Brücke erfahren. Von dort konnte man auch schöne Fotos der Brücke machen.

Die Brücke ist so gigantisch groß das LKWs aussehen wie Spielzeug. Wir wollten uns natürlich das Erlebnis nicht entgehen lassen über die Brücke fahren. Jetzt haben wir schon einen Umweg in Kauf genommen, um sie zu sehen, also kommt es auf die paar Kilometer auch nicht mehr an, um zur Autobahn zu kommen, die über die Brücke führt. Man muss zwar  € 6 Maut bezahlen um über die Brücke fahren zu dürfen, doch das war uns das Erlebnis wert. Wir genossen die 2,5 Kilometer in vollen Zügen – und die Konstruktion ist so angelegt dass man auf der Seite hinunter schauen kann.

Nach ca. 20 Kilometer machten wir auf einer Autobahnraststation Mittagspause – wir bestellten uns einen Salat mit Schinken, Käse und Oliven (leider war der Salat nicht mehr sehr schön) und eine Pastete mit Pinienkernen, die sehr gut geschmeckt hat. Zusätzlich haben wir uns eine Wurst eingebildet, die in Öl eingelegt war – es war zwar mühevoll die Haut herunter zu bekommen – dafür wurde man nachher mit dem Geschmack belohnt.

Gegen 14 Uhr 30 fuhren wir weiter – es waren noch ca. 190 Kilometer bis Comps.

Obwohl jetzt mehr Verkehr war, kamen wir auf der Autobahn gut voran – die sind hier dreispurig und so kommt man leicht an den vielen LKWS vorbei.

Gegen 17 Uhr kamen wir bei Julia in Comps an (nachdem uns unserer TomTom laut Herbert Kirche ums kreuz geschickt hat) – wir wurden herzlich empfangen und erfrischten uns mit einem eiskalten Bier. Um die Lebensgeister wieder zu wecken, gingen wir in den Pool – das Wasser (24 Grad) war richtig erfrischend.

Zum Apero nahmen wir Pastis – das typische Getränk für die Provence und dazu gab es Oliven und jede Menge gutes Knabbergebäck. Zur Vorspeise gab es Melonen mit Rohschinken – die Melone war sehr gut, doch leider war der Schinken zu dick geschnitten – hat aber trotzdem prima geschmeckt.

Zur Hauptspeise gab es ein Kaninchen – das war so gut und zart, dass das Fleisch von den Knochen fiel. Dazu gab es eine Sauce mit Speck, Lorbeerblätter und Knoblauch – die war sehr schmackhaft. Zur Beilage gab es eine Reismischung – normaler Reis mit Wildreis.

Abschliessend gabs ein Eis als Dessert.

Wir ließen den Abend gemütlich auf der Terrasse ausklingen – es wurde geplaudert, Herbert rauchte gemütlich eine Zigarre und Andy schrieb sein Tagebuch. Wir gingen relativ bald schlafen da wir morgen schon um 6 Uhr aufstehen wollen.

 

Mittwoch, 14.06.2006:

 

Wir haben es geschafft – um 6 Uhr aufzustehen – und es hat sich gelohnt – das Wetter war wieder wunderschön. Frühstück haben wir heute ausgelassen, da wir pünktlich um 7 Uhr wegkommen wollten. Die Camargue ist so ein schönes und weitläufiges Gebiet das man sich jede Menge Zeit nehmen sollte.

Unser TomTom hatten wieder für uns die Route geplant – wir fuhren über Arles – und weiter über le Sambuc nach Salin-de-Giraud – dies ist der letzte größere Ort in der Camargue. Von hier an wurden die Straßen immer schmäler und die Natur immer schöner und die Autos wurden ebenfalls immer rarer. Wir fuhren zum letzten Punkt, der über normale Strasse zu erreichen ist – Piemanson – es ist kein Ort sondern ein halb legaler und halb illegaler Campingplatz – die Wohnmobile stehen direkt am Strand – ist sicher schön dort zu stehen.

2002 waren wir auch schon hier und hatten beide alles anders in Erinnerung. Nach einem ganz kurzen Spaziergang am Meer fuhren wir weiter zu La Capeliere – hier waren wir 2002 auch schon, doch damals waren wir spät dran und der Naturlehrpfad hatten bereits geschlossen. Diesmal war unser Timing besser – wir waren gegen 10 Uhr 15 dort – und konnten den Naturlehrpfad besuchen – und es hat sich gelohnt. Wir waren Mitten in der Natur und konnten von den Aussichtspunkten jede Menge Vögle beobachten. Es ist einfach schön durch die unberührte Natur zu spazieren abseits von jedem Lärm. Nach 1 Stunde waren wir wieder zurück beim Ausgangspunkt und hatten jede Menge toller Eindrücke gesammelt. Bevor wir weiter fuhren machten wir eine kurze Besprechung, wie der weitere Plan aussehen sollte. Als nächsten haben wir uns Mejanes angesehen – war aber nichts besonders da wir zur Mittagszeit hinkamen und alles geschlossen war. Also fuhren wir weiter nach Stes. Maries-de-la-Mer. In diesem Ort waren wir auch schon 2002 und waren damals enttäuscht. Doch diesmal hatten wir unseren TomTom und der hat uns zu Beginn ins Zentrum geführt. Wir sind dann ein wenig im Ort herumgefahren und nach einiger Zeit haben wir uns einer Parkplatz gesucht – neben der Stierkampfarena.

Da das Frühstück ausgefallen war, hatten wir schon Hunger und waren auf der Suche nach einem Restaurant – und nach kurzem Suchen wurden wir fündig – ein kleines Lokal, ganz einfach aber mit einer tollen Karte: Es gab eine Platte mit 6 Austern, 6 Schnecken, 6 Miesmuscheln und  6 großen Shrimps um € 16 – das war ein super Angebot für uns und wir bestellten uns das – und außerdem war noch eine kleines Glas Weißwein dabei. Es schmeckt alles wunderbar nach Meer – und da die Austern so gut waren bestellten wir uns noch einen weiteren Teller mit 6 Stück Austern. Das Lokal war ganz klein und es gab keine Küche. Da es keine warmen Speisen gab, konnten sie sich auf die Meerfrüchte konzentrieren. Es war einfach wunderbar anzusehen die Berge von Austern und Muscheln. Wir beide waren von dem Lokal total begeistert,  obwohl die Teller und Weingläser aus Plastik waren – die Gabel für Muscheln und Schnecken waren aus Metall.

Nach dem wunderbaren Mittagessen waren wir im Ort noch ein wenig bummeln um Mitbringsel besorgen. Nach dem alles erledigt war, bekam Andy seinen sehnsüchtig gewünschten Kaffee und Andrea trank Pastis.

Nach der kurzen Erholungspause spazierten wir Richtung Parkplatz und kamen wieder an der Stierkampfarena vorbei – Andrea hat die Tafel durchgelesen und meinte, man könnte da heute gratis hinein und die Veranstaltung habe um 15 Uhr begonnen. Mittlerweile war es 15 Uhr 40 – und als wir einen Platz gefunden hatten, war es auch schon wieder zu Ende – dachten wir und blieben einige Minuten sitzen – und siehe da wir bekamen doch noch etwas geboten : Es kam ein junger Stier und die jungen Männer mussten versuchen ihn an den Hörnern zu berühren – was nicht ganz einfach war und die waren alle sehr sportlich und sprangen mit einer Leichtigkeit über die Begrenzung. In Frankreich ist es im Gegensatz zu Spanien nicht das Ziel den Stier zu töten – es sind hier so genannte „Stierspiele“. Da es bereits nach 16 Uhr war und wir versprochen hatten, nicht zu spät zurück zu kommen, machten wir uns auf den Rückweg.

Unser TomTom teilte uns mit, dass wir für die Heimfahrt ca. 1 Stunde benötigen – wir sind alles ganz ruhig und stressfrei angegangen und so wurde es ein bisschen länger – gegen 17 Uhr 15 waren wir beim Supermarkt – doch bevor wir Einkaufen gingen fütterten wir unser Auto noch mit Diesel – der Tank war schon fast leer, da wir bereits fast 800 Kilomter gefahren waren und eine „Ganzkörperpflege“ gönnten wir ihm anschließend auch noch, da er total dreckig war. Nachdem wir unser Auto gut versorgt hatten, gingen wir in den Supermarkt – und wir fanden natürlich wieder jede Menge guter Sachen – Gott sei dank sagte uns die Uhr, dass wir uns beeilen sollen, denn wer weiß, was wir sonst noch alles gekauft hätten. Gegen 18 Uhr 30 waren wir zurück bei Julia – und je näher wir zum Haus kamen desto besser roch das Abendessen, das wir heute bekamen.

Zuerst erfrischten wir uns mit einem kühlen Bier und danach ging es ab in Pool.

Zum Apero gab es Pastis und Knabbergebäck.

Zur Hauptspeise gab es Lamm-Gigot – wäre bei uns eine Lammstelze – aber nicht gebraten sondern im Rohr geschmort – und dazu Kartoffelgratin – hat wunderbar geschmeckt und wir haben uns wieder nachgeholt, bis der Bauch prall gefüllt war.

Den restlichen Abend verbrachten wir gemütlich auf der Terrasse – Andrea fütterte mit Herbert unseren TomTom mit Hotelinformationen für Italien und Andy schrieb einen Teil des Tagesbuches. Gegen 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Donnerstag, 15.06.2006

 

Heute hieß es Abschied nehmen aus Comps – wir standen um 7 Uhr auf, da für 8 Uhr das Frühstück geplant war. Während Andrea duschen war, hat Andy die vielen Sachen, die wir gestern im Supermarkt gekauft haben im Kofferraum verstaut – und es hat auch alles reingepasst und ein bisschen Platz ist auch noch, um in Italien etwas zu kaufen.

Gegen 9 uhr 30 fuhren wir von Comps weg – nachdem wir ausgiebig gewunken hatten, blieben wir bei der nächsten Kreuzung stehen und machten mit der Landkarte und dem TomTom eine Routenbesprechung – die heutige Etappe bis Imperia war nicht so lange, also entschlossen wir uns noch einen Abstecher nach Grasse zu machen – ist ein Umweg von ca. 30 Kilometer.

Es war heute relativ viel Verkehr – besonders LKW, aber trotzdem kamen wir recht gut voran. Andrea war vor vielen Jahren schon einmal in Grasse und hat es als kleinen herzigen Ort in Erinnerung, der bekannt ist für die Parfümherstellung. Gegen 12 Uhr 30 kamen wir dort an und waren beide ein wenig enttäuscht – keinen Spur von kleinem Ort, jede Menge Rummel, kein Parkplatz und auch keine Lokale – also sind wir gleich weitergefahren. Laut TomTom waren es nur mehr ein bisschen mehr als 100 Kilometer bis Imperia – also wählten wir die Strecke ohne Autobahn und fuhren dem Meer entlang – auch auf der Suche nach einem gemütlichen Lokal (wenn möglich mit Meerblick) fürs Mittagessen. Wir beide konnten uns erinnern, dass wir 2002 ebenfalls schon mal dort gefahren sein mussten, aber kein passendes Lokal gefunden haben (vielleicht waren damals die Ansprüche zu hoch).

Und siehe da nach einiger Zeit würden wir wirklich fündig – wir sahen vom Auto aus einige Lokal, die nett aussahen und fanden auch gleich einen Parkplatz. Wie immer studierten wir die Speisekarten und Andrea meinte beim zweiten, das sieht nett aus, das nehmen wir. Andy meinte schauen wir noch um Ecke und da war zuerst ein brasilianisches Lokal und dann ein Lokal direkt am Meer – und im Freien waren auch noch Tische frei – das war es.

Andrea bestellte sich einen Salat Folle – das war ein Salat mit Spargel, Palmenherzen, Shrimps und Mais – leider war der Salat nicht besonders schön.

Andy bestellte sich einen Salat mit Speck und Roquefort. Dazu tranken wir Wasser bzw. Mineralwasser. Zum Abschluss bestellten wir uns noch einen Kaffee, um den Meerblick länger genießen zu können. Wie fast immer in diesem Urlaub fuhr Andy nach der Mittagspause – damit Andrea zu ihrem Mittagsschlaf kommt. Zuerst wollten wir weiter entlang dem Meer fahren, beschlossen aber noch Kurzem, doch wieder auf die Autobahn zu fahren, um nicht zu spät ins Hotel zu kommen. Auf der Autobahn war extrem viel Verkehr – besonders LKW`s und Baustellen – so fuhren wir nach 40 Kilometer wieder runter von der Autobahn und Andy gab mit dem Fahren für diesen Nachmittag auf – es war ihm zu anstrengend. So ging es die nächsten Kilometer wieder auf der Bundesstraße weiter – und dann fuhren wir doch wieder auf die Autobahn – wir wollten in Ventimiglia den Getränke-Shop nicht verpassen, wo wir schon zwei Mal einkaufen waren (2002 und 2004). In dieser Gegend sind wir beide Male in einen großen Stau gekommen – der blieb heuer zum Glück aber aus. Kurz vorher war ein kleiner Stau – aber der war fast nicht der Rede wert. Am Shop in Ventimiglia sind wir leider vorbei gefahren – machte uns aber nichts, denn Grappa kann man überall anders auch kaufen.

Wir kamen zügig voran und gegen 17 Uhr erreichten wir Imperia – und haben auch gleich das Hotel gefunden – zum Glück hatten sie Zimmer frei, denn wir beide hatten heute keine Lust mehr noch weiter zu fahren und Zimmer zu suchen. Das Hotel wurde innen gerade renoviert – trotzdem bekamen wir ein schönes Zimmer mit einem großen Balkon und einem tollen Blick aufs Meer – das Hotel wirbt damit, dass jedes Zimmer Meerblick hat.

Da wir beide schon einen großen Durst hatten, machten wir uns auf den Weg in den Ort und wurden auch ziemlich bald fündig: Direkt am Hafen bei einem kleinen Stand bestellten wir uns ein kühles Bier und beobachteten die Jugend, die sich dort traf. Nachdem wir uns erfrischt hatten, spazierten wir noch ein bisschen durch den Ort und studierten die Speisekarten der Restaurants – doch uns gefiel keines so wirklich – und im Hotel hatten sie ein Menü im Angebot, das unseren Wünschen entsprach. In einem kleinen Lebensmittelgeschäft besorgten wir uns noch ein kühles Bier und machten uns dann auf den Rückweg ins Hotel. Wir ruhten uns noch ein wenig aus und gegen 20 Uhr gingen wir essen – das Restaurant hätte eine schöne Terrasse gehabt, doch leider konnten wir nicht im Freien sitzen, da ein ziemlich starker Wind ging.

Wir bestellten uns das Menü zum Preis von € 20 und waren beide total begeistert:

Als kalte Vorspeise bekamen wir beide Tabulin mit Shrimps – das war richtig schön in einer Muschelschale angerichtet und hat ausgezeichnet geschmeckt.

Andrea bekam als warme Vorspeise Orecchiette mit Muscheln und Brokkoli und zur Hauptspeise Kaninchen ligurische Art.

Andy bekam als warme Vorspeise Farfalle arrabiata – das hat einfach wunderbar geschmeckt – so richtig würzig und dazu passt eben am besten ein Bier – Andy blieb auch dann beim Bier obwohl er vorher meinte, er trinke nachher auch Rotwein – so hatte Andrea den Rotwein für sich ganz allein. Die Vorspeise war so viel, dass man für die Hauptspeise bald keinen Platz mehr hatte – aber überlasen wollten wir auch nichts.

Zur Hauptspeise hatte Andy eine Pizza mit Rohschinken, Grana und Nüssen bestellt – die war auch sehr gut, doch leider viel zu viel. Um das gute Essen auch verdauen zu können, bestellten wir uns einen Grappa – und auf das Dessert, das ebenfalls im Preis enthalten gewesen wäre, verzichteten wir beide.

Da wir am nächsten tag einen langen Reisetag vor uns hatten gingen wir bereits um 22 Uhr 30 schlafen.

 

Freitag, 16.06.2006:

 

Heute hatten stand die längste Etappe auf dem Pogramm, fast 590 Kilometer und dementsprechend sind wir auch früh aufgestanden. Gegen 7 Uhr 30 gingen wir frühstücken und hatten einen Tisch erwischt, wo wir gut aufs Meer sahen. Das Frühstück war nicht schlecht – und vor der Abreise wollten wir noch ein letztes Mal unseren schönen großen Balkon nützen. Wir beobachteten eine Motorradgruppe aus Deutschland bei der Abreise. Kurz nach 9 Uhr haben wir es dann doch geschafft aufzubrechen – den ersten Teil fuhr Andrea – die Autobahn war schmal und kurvenreich und das wäre nichts für Andy gewesen.

Nach ca. 170 Kilometern machten wir eine Rast und überlegten uns, wie wir es am besten machen, dass wir in Italien so wenig wie möglich tanken müssen – und haben ca. 28 Liter getankt und das reicht dann bis Österreich – denn in Italien ist der Diesel und auch der Benzin extrem teuer.

Gegen Mittag machten wir auf einer Autobahnraststation Halt – es gab nichts Großartiges : Andrea bestellte einen kleinen Teller Spagetti und Andy eine große Schale Salat – der Salat war zwar billig, doch war die Auswahl sehr beschränkt. Nach dem Mittagessen fuhr Andy dann weiter – auch auf der stark befahrenen Autobahn zwischen Mailand und Venedig – doch die Autobahn ist dreispurig und so kommt man trotz des extremen LKW-Verkehr`s sehr gut voran. Bei der Mautstelle in Mestre war diesmal zu unserem Erstaunen kein Stau und so lagen wir prima in der Zeit und konnten noch einen Abstecher zum Carrefour machen, denn wir wollten noch einige Dinge besorgen: Grappa und auch Grissini – unsere Lieblingsgrissini sind von San Carlo – die sind in kleinen Sackerln abgepackt und schmecken einfach wunderbar – und die bekommt man nur in Italien. Wir haben uns gleich mit drei großen Säcken eingedeckt. Der Einkauf war schnell erledigt und wir haben weniger gekauft als wir gedacht haben – vielleicht liegt es auch daran, dass im Kofferraum fast kein Platz mehr ist.

Gegen 17 Uhr 30 kamen wir in Palmanova an – und fanden auch gleich das Hotel, wo Anni und Herbert 2004 übernachtet haben – und wir konnten uns auch daran erinnern, da wir von dort ihre Jacken geholt hatten, die sie vergessen hatten.

Wir hatten wieder Glück und es war ein Zimmer frei, sogar mit einer Art Balkon – aber wenn man den einzigen Sessel des Zimmers hinausgestellt hätte, wäre er voll gewesen.

Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer abgestellt hatten, machten wir einen Spaziergang durch den Ort – und auf der Piazza lachte uns ein Lokal an, wo ein Fernseher stand und ein Spiel der Fußball Weltmeisterschaft übertragen wurde. Wir bestellten uns zwei kühle Bier und beobachteten einen Teil des Matches Holland gegen Elfenbeinküste – als wir gingen stand es 2:1 für Holland – doch in der Zeit als wir zugesehen hatten, haben wir 3 Tore gesehen.

Auf unserem Spaziergang studierten wir wie immer auch die Speisekarten der Restaurants – doch wir wurden nicht fündig – doch die Pizzeria gegenüber vom Hotel hatte ein Menü im Angebot das speziell Andrea anlachte (später als wir dort dann essen waren erfuhren wir, dass die ein Mittagsmenü war).

In einem kleinen Lebensmittelgeschäft besorgten wir uns noch kaltes Bier und gingen dann zurück zum Hotel. Als Andrea duschen war, schrieb Andy Tagebuch. Gegen 20 Uhr gingen wir essen – die Pizzeria hatte auch einen kleinen Garten und es gab auch noch freie Tische. Die Auswahl fiel uns heute sehr schwer, denn es gab mindestens 50 verschiedene Pizzen wovon mindestens die Hälfte sehr interessant klang. Nach langem Hin und Her und Nachfragen der Kellnerin hatten wir uns dann doch entschieden: Andrea bestellte eine Pizza mit Steinpilzen, Spinat, Ricotta und Grana und Andy bestellte eine Pizza mit Rucola, Grana und etwas ganz fein geraspeltem vom Pferd. Dazu tranken wir Bier und zum Verdauen genehmigten wir uns wieder einen Grappa.

Anschließend spazierten wir noch auf die Piazza, weil wir dachten, dass heute ein Italienspiel im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft sei – was sich aber als falsch herausstellte. Trotzdem genossen wir das Flair und hatten Glück auch einen Platz in dem Lokal zu bekommen, wo wir am Nachmittag auch schon was getrunken hatten. Für Andy gab es Bier und für Andrea Rotwein und wir sahen einen Teil des Spieles Mexiko gegen Angola – es endete 0:0.

Gegen 23 Uhr 15 waren wir wieder zurück im Hotel und gingen auch gleich schlafen – und das Weckerstellen ist auch ausgefallen, da wir am nächsten Tag aufstehen wollten, wenn wir munter werden.

 

Samstag, 17.06.2006:

 

Es war schön einmal nicht vom Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden – trotzdem schliefen wir nicht sehr lange. Gegen 7 Uhr 30 standen wir auf und nach dem Frühstück – wir haben in unserem Leben noch nie einen so dünn geschnitten Käse gesehen und den fast nicht vom Teller weggebracht, weil er so dünn war – dafür war der Kaffee aus der Maschine sehr gut – fuhren wir um 9 Uhr 30 los nach Triest.  Gestern hatten wir beschlossen, nach Triest über die Autobahn zu fahren und zurück über die Nebenstraßen. Von Palmanova nach Triest sind es ca. 50 Kilometer und dank unserer „Frau Tom“ erreichten wir gegen halb elf das Zentrum von Triest. Nach etwas Suchen fanden wir auch einen Parkplatz, der zu bezahlen war – aber gar nicht so teuer – 3,60 Euro für 3 Stunden.

Als Erstes besichtigten wir die „ Piazza Unità d’Italia“ ein wunderschöner großer Platz, doch leider war auf einen Teil der Gebäude die Sicht verstellt, da gerade eine Bühne von einer Veranstaltung abgebaut wurde.

Unser weiterer Weg führte uns durch enge Gassen auf einen kleinen Hügel, auf dem die Cattedrale di San Giusto steht. Hierher verirren sich schon wesentlich weniger Touristen und wir wollten auch die Kirche besichtigen. Kurz vorher hatten wir uns einen Reiseführer gekauft und da wurde die Kirche sehr ausführlich beschrieben. Da rund um die Kirche lauter schön angezogene Leute standen, trauten wir uns fast nicht hineingehen – aber als uns Leute aus der Kirche entgegen kamen, die genauso wie wir Touristen waren, gingen wir doch hinein – eine wunderschöne Kirche, in der gerade eine Hochzeit stattfand – ein toller Ort zum Heiraten – und wir hoffen, wenn wir wieder mal nach Triest kommen, die Kirche besichtigen zu können.

Durch den Reiseführer hatten wir erfahren das es in Triest auch einen „Canale Grande“ gibt und den wollten wir auch noch sehen – also machten wir uns auf den Weg.

In den Gassen stießen wir auf ein tolles Delikatessengeschäft – es roch so gut und wir sahen in der Auslage einen Pressnitz auf friaulische Art liegen und kauften den für Andys Papa. Da es Mittagszeit war und wir beide schon ein wenig Hunger hatten, kauften wir uns ein Panino mit Schinken – und das hat einfach wunderbar geschmeckt. Weiter ging es dann zum Canale Grande – hier gab es jede Menge Lokale und auch kleine Boote, die es schaffen durch die niedrigen Brücken in die Stadt zu gelangen. Da uns beiden schon ziemlich heiß war und der Parkschein auch schon fast abgelaufen war, beschlossen wir gegen 13 Uhr Triest zu verlassen. Andy hatte ein wenig den Reiseführer studiert und vorgeschlagen nach Muggia zu fahren – denn von dort könnte man einen schönen Blick auf Triest haben. Muggia ist nur ca. 15 Kilometer von Triest entfernt und einen schönen Blick auf die Stadt hat man auch – doch alles andere war leider zu vergessen – der Ort war total überfüllt – keine Parkplätze und zusätzlich war auch noch ein Radrennen. Also drehten noch rechtzeitig vor der slowenischen Grenzen um.

Also letztes wollten wir heute das Schloss Miamare besuchen – es liegt direkt am Meer und auf der Fahrt nach Triest haben wir es schon aus der Ferne gesehen. Da heute ein schöner und heißer Tag war, hofften wir dort auch einen Parkplatz zu bekommen – denn sonst war alles zugeparkt von Badeurlaubern. Wir konnten unser Auto im Schatten abstellen und machten uns auf den Weg Richtung Schloss. Nach einer Runde um das Schloss und nachdem wir beschlossen hatten, es innen nicht zu besichten machten, wir uns auf die Suche nach der Bar im Schlosspark. Wir erfrischten uns mit Mineralwasser bzw. Bier und anschließend gingen wir noch eine Runde durch den Park.

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Heimweg und in Palmanova kauften wir uns in einem kleinen Geschäft noch kühles Bier. Gegen 17 Uhr 30 waren wir im Hotel – störte uns beide gar nicht, denn wir hatten einen gemütlichen Abend mit lesen und Tagebuch schreiben.

Gegen 20 Uhr gingen wir essen – zuerst wollten wir ja im Hotel essen, denn die hatten einen schönen überdachten Garten – aber als wir hinkamen, hatten wir beide das Gefühl, dass wir nicht willkommen sind – und so gingen wir in dieselbe Pizzeria wie gestern. Wir bekamen einen Platz im Garten – erste reihe fußfrei vor dem Fernseher – heute war im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft das Match Italien gegen USA.

Andrea bestellte sich einen gemischten Fischteller, der sehr lecker aussah – es waren unter andrem Shrimps und ein kleiner – aber ganzer Fisch dabei.

Für Andy gab es wieder Pizza – diesmal mit Rindsfilet – es war sehr viel Fleisch drauf, doch leider ein wenig zu durch. Da es dort so gemütlich war und wir gute Plätze hatten, beschlossen wir, uns hier das ganze Match anzusehen und nicht auf die Piazza zu gehen. Im Laufe der Zeit kamen auch die Köche dazu und fieberten mit – doch sie mussten sehr bald wieder in die Küche da noch eine große Gesellschaft kam.

Gegen 23 Uhr 30 gingen wir schlafen.

 

Sonntag, 18.06.2006:

 

Wir standen gegen 7 Uhr auf – denn wir wollten auch nicht zu spät wegfahren, damit wir schon am frühen Nachmittag zu Hause sind. Es war alles im Nu gepackt und das Frühstück dauerte auch nicht lange, da die Auswahl auch nicht berauschend war. Gegen 8 Uhr 30 fuhren wir von Palmanova weg – wir wollten auch dem Rückreiseverkehr aus Italien ausweichen, da ja langes Wochenende war. Wir kamen zügig voran – bei der Raststation am Wörthersee waren wir für die Mittagspause diesmal viel zu früh, also fuhren wir weiter und legten auf der Pack eine Pause ein.

Wir hatten Glück und bekamen einen Platz auf der Terrasse – bestellten uns beide einen gemischten Salat vom Buffet, der sehr reichhaltig war und freuten uns über ein Obi bzw. einen Almdudler gespritzt. Das Wetter war in Kärnten wunderschön und warm, doch im Wechselgebiet kamen wir in ein schweres Gewitter mit sehr starkem Regen – man sah fast nichts und konnte nicht schneller als 50kmh fahren. Nach den Bergen lachte wieder die Sonne vom blauen Himmel. Gegen 16 Uhr kamen wir in der Rainergasse an und wurden von unseren beiden Katern nach etwas Skepsis liebevoll empfangen – und sie wollten ohne Ende gestreichelt werden. Wir meldeten uns auch bei Frau Hördinger zurück, die unsere beiden Rabauken die letzten 3 ½ Wochen super versorgt hatte. Nachdem wir die meisten Sachen weggeräumt hatten, gingen wir in die Waldviertler Stuben zum Abendessen. Unser Wunsch draußen sitzen zu können, wurde wahr und das Wetter ließ uns nicht im Stich: Andrea bestellte sich ein Steak und Andy etwas Paniertes.

So ging ein schöner, ereignisreicher Urlaub zu Ende, in dem wir fast 7000 Kilometer fuhren.

Es hat sich wieder einmal herausgestellt, dass es für uns beide besser ist, allein zu reisen, als in einer Gruppe – und wir uns die Zeit so einteilen können, wie wir wollen.