Tagebuch Maui:

Mittwoch, 30. Juli 2003:

In Maui angekommen nahmen wir unser Gepäck entgegen und fuhren mit dem Mietwagenshuttle zum Alamoschalter. Wir bekamen einen kleinen aber feinen Japaner, auf eine Upgrade haben wir diesmal verzichtet. Nach 22 Meilen problemloser Fahrt fanden wir sofort das Hotel. Wir hatten ein Zimmer ohne Balkon gebucht und fragten beim Einchecken ob ein Zimmer mit Balkon frei wäre. Es wurde uns für einen Aufpreis von 20 Dollar pro Nacht ein drei mal so großes Zimmer, mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad und Balkon angeboten, wofür dann auch entschieden haben, und das Zimmer war wirklich toll, eher wie eine richtige Wohnung.

Nachdem wir einiges ausgepackt hatten, machten wir einen Spaziergang durch den Ort. Die beiden Museen (Walfang und Schiff), die im Reiseführer beschrieben waren, hatten entweder geschlossen, oder wir fanden sie nicht. So schlenderten wir durch die Front Street und gingen gegen 16.30h schon Abendessen. Wir saßen auf einer wunderschönen Terrasse direkt am Meer, aber sonst war das Service eher sehr bescheiden (dunkles Flaschenbier statt vom Fass….) Auch Andys Sandwich mit Sliced Rib Eye Steak war eher mittelprächtig, nur Andrea’s Fisch (Blackened Mahi mit Papaya-Salsa) schmeckte wirklich ausgezeichnet. Danach machten wir noch einen Abstecher ins Black Cat Cafe wo wir auf der Terrasse mit Blick auf den riesigen Banyan Tree und das Pioneer Inn saßen. Zuletzt besorgten wir noch Getränke im Supermarkt und gingen zurück ins Hotel. Um uns ein wenig abzukühlen gingen wir in den Hotelpool, leider ist er aber sehr warm. Trotzdem war’s schön unter Palmen und Sternen zu planschen. Den Abend beschließen wir nun wieder am Balkon mit Blick ins grüne und auf den Pool.

Das Wetter ist hier sehr sonnig, klar und schön, eher noch wärmer als in Kona, aber nicht so feucht und daher trotzdem angenehm.

Donnerstag, 31. Juli 2003: Iao Needle u. Umgebung / Kanaapali

Heute war unser erster Termin die Vorstellung der Ausflugsmöglichkeiten in der Hotellobby. Wir hatten dafür einen Gutschein bekommen und bekamen ein gratis Continental Breakfast (mit Früchten, Bagels, Kaffee – gar nicht schlecht) dafür dass wir uns einen langweiligen Vortrag über „Guest Activities“ anhörten. Ganz haben wir’s nicht durchgestanden, nach einer knappen Stunde sind wir gegangen.

Wir fuhren als erstes zum Iao Valley um die gleichnamige „Needle“ zu sehen. Am Parkplatz unten stand, dass man ca. 30 Minuten zum Lookout gehen muss, tatsächlich waren es ca. 10 Minuten. Trotzdem war sehr schön, und am Rückweg machten wir auch die beiden „Round Trails“ (hört sich auch mehr an als es war), einen zum Fluss und einen durch eine kleine Anlage von Hawaiianischen Pflanzen. Am Rückweg ins Tal blieben wir beim Kepaniwai Cultural Park stehen. Eine recht nette Anlage zur Erinnerung an die verschiedenen Einwanderer-Völkergruppen, es gab also z.B. ein Portugiesisches, Koreanisches, Chinesisch, Japanisches Haus mit Garten.

Nächste Station war die Maui Tropical Plantation. Man fährt mit einem Trolley durch Felder von Früchten und Blumen, die heute in Hawaii angebaut werden (Zuckerrohr, Kokosnüsse, Ananas, Sternfrucht, Orchideen, Macademianüsse, Mangos, Avocados, Guave, Bananen, Kaffee). Natürlich gab es auch einen großen Shop, wo man viele Produkte kaufen konnte.

Unsere weitere Reise führte uns über die Str. Nr. 30 und weiter über die Str. Nr. 31 zum Ort Makena. Dort sahen wir uns die „alte“ Kirche (1852) an und fuhren noch ein Stück weiter südlich, über das jüngste Lavafeld Mauis, das von einem Ausbruch aus dem Jahr 1790 stammt. Am Rückweg Richtung Lahaina suchten wir vergeblich die World War II Block Houses und fuhren bis Lahaina und weiter in den Norden nach Kanaapali. Dort gab es in einem Einkaufszentrum das Whalers Museum zu besichtigen. Wir waren beide sehr erstaunt, dass es die „Audio-Selfguided-Tour“ auch in Deutsch gab. Im Museum erfuhren wir sehr viel über den Walfang, sonst gab es in dem Ort außer Hotelburgen, teuren Shops und einem recht hübschen Strand nichts zu sehen.

Gegen 17h machten wir uns auf die Rückreise zu unserem Hotel und legten einen Zwischenstop im Foodland ein. Da wir in unserem Hotelzimmer eine tolle Küche hatten, entschlossen wir uns für die nächsten 3 Abende Essen einzukaufen. Bei der riesigen Auswahl fiel es uns nicht leicht (ist ja auch immer eine Frage, wie’s schmeckt…), aber nach ca. 1 Stunde hatten wir für heute Abend ein Hendl und Salat und für die nächsten 2 Tage Getränke, Mittag-Sandwiches, und „Frozen Dinners“. Den Abend verbrachten wir gemütlich im Hotelzimmer und gingen sehr früh schlafen.

Wetter: Hmmmm, eigentlich immer ungefähr gleich. Morgens angenehm kühl, ebenso im Iao Valley, dort gab’s auch Wolken. Nachmittag hat aber die Sonne dann ziemlich runtergebrannt.

Freitag, 1. August 03: Haleakala Krater / Lahaina

Um 2.00h früh klingelte der Wecker und um 2.50h saßen wir bereits im Auto Richtung Haleakala unterwegs. Die ersten 30 Meilen gingen über normale Strassen und danach ging es in Serpentinen steil hinauf. Trotzdem war die Straße sehr schön ausgebaut. Zuerst war klarer Sternenhimmel, und ca. auf halber Höhe des Berges fing es zu nieseln an. Als wir um ca. 4.50h am Gipfel in knapp über 3000m Höhe ankamen, war es sehr kalt (ca. 10°-12°C), und wieder wolkenlos, bzw. waren die Wolken unter uns. Dies war eine einmalige Gelegenheit um unseren einzigen dicken Pullover und die Regenjacken anzuziehen. Wegen der vielen Menschen entschieden wir uns nicht am Gipfel selbst auf den Sonnenaufgang zu warten, sondern suchten uns etwas weiter unten einen schönen Platz. Um ca. 5.10h begann es zu dämmern und es wurde von Minute zu Minute heller und es gab immer wieder schöne Stimmungen. Die Sonne ging um ca. 6.00h auf und es war wunderschön zu beobachten. Kaum war die Sonne ganz zu sehen liefen schon fast alle zu ihren Autos und fuhren wieder zurück ins Tal. Bald danach begann die Invasion der blauen und gelben Marsmännchen: Das waren all die Bikergruppen, die etwas weiter unten den Sonnenaufgang angeschaut haben und nun noch auf einen Blick hier herauf kamen. Für die Abfahrt mit dem Fahrrad hatten alle gelbe und blaue Regenanzüge verpasst bekommen. Da es jetzt am Gipfel etwas ruhiger wurde, nutzten wir die Möglichkeit uns auch dort (3035m) etwas umzusehen und den Ausblick in alle Richtungen, und bis Big Island, zu genießen. Um ca. 7.00h machten wir uns auf den Rückweg ins Tal und blieben noch bei verschiedenen schönen Lookouts stehen. Da Andrea ziemlich müde war, entschlossen wir uns direkt ins Hotel zurückzufahren. Am Rückweg besuchten wir die Holy Ghost Hall Church, eine achteckige Kirche. Um ca. 10h erreichten wir Lahaina und wir fuhren zur Station des Sugar Cane Train um uns zu informieren, wann die Züge fahren. Der nächste Zug fuhr um 11.05h und so entschieden wir uns, die Fahrt gleich mitzumachen. Es war ein sehr schönes Erlebnis mit einer alten Dampflokomotive zu fahren. Die Fahrt dauerte ca. 1,5 Stunden. Um 13.00h kamen wir zurück ins Hotel, legten eine kleine Ruhepause ein, und machten uns um ca. 14.00h auf den Weg zum Shoppen. Wir fanden fast alle Geschenke und Mitbringsel und zum Abschluss machten wir noch einen Abstecher ins Hard Rock Cafe. Da der heutige Tag schon sehr lange dauerte, gönnten wir uns um 15.00h ein etwas verspätetes Mittagessen (Onion Rings, Hendl und kleine Springrolls, eigentlich eine Vorspeise für 1 Person, aber wir wurden beide davon satt) Gegen 16.00h erreichten wir das Hotel schnappten unsere Badesachen und gingen zum Pool.

Gegen 18h kamen wir vom Schwimmbad zurück und freuten uns schon auf die Zubereitung unserer Frozen Dinners. Als Vorspeise aßen wir Lomi Lomi (Lachssalat mit Tomaten und Zwiebeln) und Poke (rohen, marinierten Fisch). Danach gaben wir das erste Tiefkühlpäcken in die Mikrowelle und bereiteten es laut Anleitung zu. Es waren Croissants gefüllt mit Schinken und Käse und für amerikanische Verhältnisse schmeckte es gar nicht mal so schlecht. Andrea hatte sich Enchilladas mit Huhn und Reis ausgesucht, was auf dem Foto auch sehr appetitlich aussah. Auch das bereiteten wir laut Anleitung zu und als wir kosteten, ist uns der Appetit eher vergangen. Der Reis war recht gut gewürzt aber dafür total matschig, und die Teigrolle mit der Sauce sah nicht nur seltsam aus, sondern schmeckte auch so. Zum Abschluss des Abends setzten wir uns mit einem Bierli auf den Balkon und gingen nach einem sehr langen aber ereignisreichen Tag gegen 21h schlafen.

Samstag, 2. August 2003: Road to Hana

Da wir auch heute ein langes Programm vorhatten standen wir bereits um 5.00h auf. Wir hatten uns vorgenommen die „Road to Hana“ abzufahren, was laut Reiseführer sehr zeitaufwendig ist. Die ersten 30 Meilen gingen recht rasch, aber danach begann die einspurige Straße, die laut Reiseführer über 600 Kurven und über 50 „one-lane-bridges“ hat. Da wir schon sehr zeitig dran waren (ca. 7.30h) konnten wir in Ruhe alle Aussichtspunkte und Wasserfälle anschauen und kamen recht zügig voran. Gegen 8.30h machten wir auf einem schönen Picknickplatz Halt, mit Blick aufs Meer und aßen unser Frühstück. Auf der Weiterfahrt kamen wir unter anderem zu einem Outlook mit Blick auf eine Bucht, wo wir einige Delfine sahen. Kurz vor Hana „besichtigten“ wir den Flughafen der „Stadt“, auf dem genau gar nichts los war. Weiter fuhren wir in den Waianapanapa State Park., wo es den Black Sand Beach und einige Lavatubes zu sehen gab. In Hana kauften wir im berühmten Hasegawa General Store Getränke und Schoko-Makademianüsse. Die vorletzte Station unserer Fahrt waren die Seven Sacred Pools, die im Original eigentlich „Ohe’o Gulch“ heißen. Leider war diese Sehenswürdigkeit von Badetouristen total überlaufen. Dennoch spazierten wir den „loop trail“ und entfernten uns ziemlich bald von den Menschenmassen. Ca. 100m vom Trail entfernt fanden wir einen wunderschönen Platz auf einer Klippe über dem Meer, wo wir unser Mittagessen (Gutes Sandwich wie in der Früh, Wasser und Schoko-Makademianüsse) aßen. Die letzte Station, laut Reiseführer, die wir mit unserem Mietwagen erreichen können (weitere Straße nur mit 4WD und verboten) ist die Kipahulu Hawaiian Church. Also fuhren und fuhren wir hinter einem Tourbus, in der Meinung, der fährt sicher auch zur Kirche. Die Straße wurde immer enger und immer holpriger, und es war weit und breit kein Schild, dass diese Straße nur mit 4WD zu befahren sei. Nach ca. 30 Minuten Fahrt begann eine „unpaved road“ und wir stellten fest, dass wir sicher schon längst an der Kirche vorbei waren. Also beschlossen wir einfach weiterzufahren, da vor uns immer noch der Bus war, das Wetter sah gut aus, und wir wussten, dass eine Bekannte vor ca. einem Monat diese Strasse auch mit einem normalen Mietwagen befahren hat. Es war auch tatsächlich halb so wild, es gab zwar einige nicht asphaltierte (also verbotene) Stücke, aber es ging immer ganz problemlos mit einem normalen Auto, und wir freuten uns, nun doch den ganzen Ostteil der Insel umfahren zu können. Gegen 17h kamen wir ins Hotel. Da wir morgen auf die nächste Insel Kauai weiterfliegen packten wir unsere Koffer und danach ging es wieder zu unseren Frozen Dinners. Wir hatten vorsorglich eine Vorspeise besorgt: Es gab eine sehr gute vollreife Avocado (mit roter Schale) und den Rest vom Poke. Als zweiten Gang gab es den Rest vom Salat. Danach kam der erste Frozen Dinner in die Mikrowelle. Zubereitung erfolgte nach Anleitung, und - Überraschung – das Rindfleisch mit Kartoffeln, Champignons und Zwiebel schmeckte für amerikanische Verhältnisse gar nicht schlecht. Als zweites Frozen Dinner gab es Barbecue Chicken mit Smashed Potatoes und Corn. Nach der Hälfte der Zeit musste man laut Anleitung das Kartoffelpurree umrühren und es sah ziemlich wild aus. Als es dann fertig war, entsprach es unseren (negativen) Erwartungen: Wirklich gut war nur der Mais, das Purree schmeckte nach Schale und das Hühnerfilet war kein Filet sondern faschiertes Huhn, das schmeckte wie maschinell hergestellt. Den Abend ließen wir am Balkon bei einem eiskalten Bier und Macademianüssen auf unserem Balkon ausklingen. Gegen 21h gingen wir schlafen.

Übrigens haben wir festgestellt, dass heute unser „Spartag“ war. Wir haben nur $ 1,- an einem Fruchtstand für eine frische Avocado und eine Apple-Banana und § 8,- im General Store ausgegeben. Noch dazu haben wir 10 Dollar Eintritt gespart: Beim Parkplatz zu den Seven Sacred Pools stand angeschrieben „National Park“ und ein Ranger kassierte $ 10,- Dann sagte er irgendwas von Crater. Als wir schon losfahren wollten, fragte ich nochmals nach, und als wir im sagten, dass wir dort schon waren und bezahlt hatten, gab er uns die 10,- zurück, obwohl wir den Beleg nicht dabei hatten.

Wetter: Meist ziemlich wolkig, ein zweimal hat’s genieselt. Am Nachmittag waren auch hier in Lahaina, wo es sonst immer sonnig war, ziemlich bewölkt, aber warm wie immer.

Sonntag, 3. August 2003:

Tagwache wie schon gewohnt um 5.00 Uhr. Wir packten unsere Koffer fertig und fuhren um 6.30h vom Hotel weg. Die Rückgabe des Mietwagens am Flughafen verlief wieder reibungslos. Auf Maui sind wir mit unserem Mietwagen „Tamagochi“ (ein Toyota Echo) 438 Meilen gefahren. Gegen 7.30h kamen wir am Flughafen an, gaben unser Gepäck ab und mussten diesmal kein Übergepäck zahlen. Wir hatten vorsorglich 3 leichtere Koffer gepackt, diesmal wurde aber gar nicht abgewogen. Dafür wurden wir beim Security Check für ein zusätzliches „Personal Screening“ ausgewählt, das heißt wir mussten nicht nur durch das „Tor“ gehen, sondern uns hinstellen und