Donnerstag, 26.5.2005

 

Um 6.00h klingelte der Wecker und wir waren beide noch etwas müde, da wir wegen dem schönen Wetter bei offenem Fenster schlafen wollten. Doch es hatte bei uns im Hause eine laute Party stattgefunden und wir haben beide nicht sehr gut geschlafen. Nach einem kleinen Frühstück packten wir die restlichen Sachen zusammen und verstauten alles im Auto. Gegen 9.30h fuhren wir von der Rainergasse los. Als ersten Zwischenstopp machten wir in Peter’s Wohnung Halt und  versorgten die Blumen. Nach einem Tankstop ging es über die Westautobahn bis kurz nach Linz und von dort  Richtung Passau. Kurz vor der Deutsch-Österreichischen Grenze machten wir auf einem Parkplatz Rast und verzehrten unser mitgebrachtes Mittagessen (Harte Eier, Butterbrot, Mineralwasser und Erdbeeren). Bei Regensburg wollten wir zu einem „Autohof“, doch Andy fuhr rechts statt links und so waren wir schneller als wir dachten, und ohne Pause, wieder auf der Autobahn. Ca. in der Mitte zwischen Regensburg und Nürnberg machten wir auf der Autobahn-Raststation Jura-Ost dann doch noch eine Pause. Wir studierten den von Andrea’s Papa perfekt ausgearbeiteten Anfahrtsplan zu Andrea’s Bruder, Andrea stärkte sich mit einem Tomaten- Paprika-Saft und Andy hat nach dem langen Fahren sein wohlverdientes Bier genossen. Das letzte Stück fuhr Andrea, und bis auf einen kleinen Umweg haben wir problemlos zu Peter gefunden. Nachdem auch Andrea ihr wohlverdientes Bier genossen hatte, spazierten wir gemeinsam mit Peter entlang der Pegnitz zu einer Pizzeria. Die Pizze waren zwar ganz anderes belegt als auf der Karte beschrieben (Andy bekam Spinat/Gorgonzola ohne Gorgonzola und bei Andrea fehlten Gamberi und Cozze, dafür war Lachs drauf), aber trotzdem waren sie „italienisch“ sehr gut, also dünn und knusprig (was leider nicht ganz Andy’s Sache ist, aber dafür Andrea umso besser schmeckt). Gegen 21h waren wir wieder zurück und da wir beide schon sehr müde waren gingen wir (nach einem Verdauungs-Nocino) gleich schlafen.

 

Freitag, 27.5.2005

 

Nach einem kleinen Frühstück (unter anderem mit den Erdbeeren, die von gestern übrig waren) fuhren wir um ca. 9.30h gemeinsam mit Peter zunächst nach Würzburg. Hier sahen wir uns zuerst die Residenz (nur von außen) und den schönen Garten an, dann spazierten wir am Dom vorbei durch die Innenstadt und machten eine Mittagspause in einem gemütlichen Schanigarten (Weißwurst und Brezel). Anschließend spazierten wir über die alte Mainbrücke (die ganz entfernt wie eine Miniaturausgabe der Karlsbrücke in Prag wirkt) zur Marienfestung hinauf. Wir wählten den kürzesten aber daher auch steilsten Weg. Die vielen Stufen waren ganz schön anstrengend in der Hitze. Oben angekommen wurden wir dafür mit einem wunderbaren Ausblick über die Stadt belohnt. Gegen 15.30h nahmen wir die zweite Etappe von Würzburg nach Allendorf an der Eder in Angriff, wo wir nach 18h ankamen und wieder ganz herzlich begrüßt wurden. Nach einem kühlen Bier und etwas Ausräumen und Frischmachen gab es ein wunderbares Abendessen auf der Terrasse: „Pasta, Tuna and Prosciutto“ aus einem australischen Kochbuch. Das waren Nudeln mit einer guten Kräuterrahmsauce (die im Original eigentlich nicht dabei ist, aber hat auch fantastisch geschmeckt), und dazu im Ofen überbackene Tomaten mit Röllchen aus Rohschinken, gefüllt mit Thunfisch, Parmesan und Petersilie. Nach dem Essen setzten wir uns ans zweite schöne Platzerl im Garten, und dort wurden noch einige Bier und Rotwein vernichtet, und dazu rauchten wir Wasserpfeife, mit gutem Melonengeschmack.

 

Samstag, 28.5.2005

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse fuhren wir gegen 10.30h in das ca. 35km entfernte Marburg. Diese Stadt hat viele schöne alte Fachwerkhäuser, und fast die ganze Altstadt ist autofrei, da diese sogenannte „Oberstadt“ etwas erhöht am Hang liegt, und mit mehreren Aufzügen erreichbar ist. Wir spazierten durch die netten Gassen und an einer schönen Kirche vorbei hinauf zum Schloss. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und die nähere Umgebung. Eine nette ältere Dame stellte uns in einer Holzhütte die sogenannte „Camera Obscura“ vor. Über ein Spiegel- und Linsensystem werden die Bilder wie bei einem Film auf den hellen Tisch im Inneren projiziert. Danach spazierten wir noch etwas im Park und gingen dann in einem Gartenrestaurant etwas trinken. Leider liess die Bedienung sehr zu wünschen übrig, aber Bier und Radler haben trotzdem geschmeckt. Dann ging es zurück zu einem Geschäft, wo Gaby schon vorher eine Vogeltränke (eine schöne alte Steinschale) erstanden hatte. Die holten wir nun ab, und dann ging’s zurück zum Auto und nach Hause. Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse, zuerst gab es – natürlich nach dem ersten kühlen Bier – einen guten Salat und dann verkosteten wir den leckeren Konakaffee mit Macadamia-Schoko-Geschmack.

Gegen 18.30h begannen wir auf einem typischen Thüringer Grill zu grillen. Uwe legte Fleischlaberln (sorry, natürlich Frikadellen), Thüringer Rostbratwürste und sogenannte „Rostbrätle“ (Kammfleisch, mariniert in Bier mit Zwiebeln, Knoblauch, Salz und Pfeffer) auf den Rost. Typischerweise wird alles von Hand gewendet und immer wieder mit Bier übergossen. Dazu gab es einen feinen Nudelsalat, Kräuterbaguette und leckere Ofenkartoffeln (neue Kartoffeln, in der Schale halbiert, auf Kräuterolivenöl im Rohr gebacken). Wir ließen den Abend mit Urlaubsfotos von Peter – und natürlich mit etlichen Bierlis und weißen Spritzern – gemütlich ausklingen.

 

Sonntag, 29.5.2005

 

Nach dem Frühstück – wieder auf der Terrasse und mit riesengroßer Auswahl an Wurst, Käse Eiern und selbstgemachter Marmelade – hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. Wir fuhren um ca. 10.30h los und brachten Peter rechtzeitig (eigentlich viel zu früh, obwohl Andrea ständig Angst hatte, wir seien zu spät) in Düsseldorf zum Bahnhof. Danach fanden wir – mit kurzem Umweg, aber dank Gipsys Hilfe doch recht problemlos zu unserem Hotel. Nachdem wir das Problem mit dem Strom für die Kühlbox mit  Hilfe von 2 Visitkarten gelöst, und dann unser Auto in die Garage gebracht hatten, marschierten wir durch den Hofgarten in die Altstadt von Düsseldorf, wo wir endlich unser erstes „Alt“ genießen konnten. Aus einem wurden drei, doch dann konnten wir uns doch losreißen und wir schlenderten durch die Altstadt und den Rhein entlang. Auch dort „mussten“ wir uns noch ein Alt gönnen, direkt am Rhein mit Blick auf die Schiffe und Boote und mit ganz viel „Leute beobachten“ – immerhin war ja Sonntag Nachmittag und schönes Wetter, und daher wohl halb Düsseldorf am Rhein unterwegs. Da kam allmählich der Hunger und wir kehrten im Restaurant „Zum Schiffchen“ ein. Im schönen Gastgarten genossen wir richtig gutbürgerliche Düsseldorfer Küche: Andrea aß hausgemachte Leberknödel, und Andy „Metzgers Geheimnis“ (4 verschiedene Würste), beides mit Kartoffelpüree und Sauerkraut. Dazu konnte man jede Menge guten Düsseldorfer Senf nehmen. So gut gestärkt beschlossen wir noch mal den Rhein entlang zu spazieren, und da alles so schön und gemütlich war, mussten halt auch noch mal zwei „Alt-Pausen“ sein. Doch dann beschlossen wir, dass es für heute doch allmählich reicht, und wir spazierten schon gegen 20.00h zurück zum Hotel, wo wir beim Tagebuchschreiben und Fotos Sortieren die  Bierli’s die uns Uwe mitgegeben hatte, genossen.

 

Montag, 30.5.2005

 

Nach dem guten Frühstück im Hotel spazierten wir in die Einkaufsstrasse in der Nähe und fanden (nach einem Abstecher zum falschen Kaufhof) den Saturn, wo wir eine Adapterkarte für unseren Laptop kauften. Um 11.30h fuhren wir von Düsseldorf weg Richtung Mönchengladbach und dann über die Holländische Grenze. Leider war auch das Wetter sehr holländisch: Viel kälter als gestern und regnerisch. An einer Raststätte machten wir Mittagspause, leider auch im Auto, weil es zu kalt und nass für den Picknickplatz war. Wir beschlossen dann, nach Heusden zu fahren, doch vorher machten wir eine unfreiwillige Rundfahrt in und um S’Hertogenbosch, weil wir zuerst die falsche Autobahn erwischten und danach im Umleitungs- und Baustellenchaos kreuz und quer geschickt wurden. Irgenwann waren wir dann doch am richtigen Weg und fuhren über eine sehr schön gelegene kleine Nebenstrasse bis Heusden. Dort spazierten wir durch den wirklich hübschen Ort und sahen uns die alte Festung mit dem Hafen und den drei Windmühlen an. Nach einer kurzen Getränkepause nahmen wir die letzte Etappe zu Kirsten in Angriff. Zuerst fuhren wir über eine schöne Dammstrasse, doch dann gaben wir unsere  Suche nach „grünen Strecken“ recht bald auf, weil wir sie einfach nicht fanden und es inzwischen auch wieder richtig schüttete. Um ca. 18.30h kamen wir bei Kirsten in Utrecht an, wo wir gleich ganz herzlich (und mit einem Bierli) empfangen wurden. Nachdem wir das restliche Gepäck die 3 Stockwerke hochgebracht hatten, fuhren wir mit dem Bus in die Stadt und gingen bei einem guten (und angeblich für hier relativ günstigen) Griechen essen. Es gab eine Fischplatte für 2 Personen, mit Calamari, gegrilltem Lachs und einem kleinen, ganzen panierten Fisch, von dem wir nicht wissen wie er auf deutsch heißt, der aber sehr gut schmeckte. Dazu gab es auch noch einen Bauernsalat, Tomatenreis und Pommes Frites. Vor wir wieder zurückfuhren, gab es noch ein Bier bei Kirstens Lieblingslokal, dem einzigen hier, wo sie selbst Bier brauen.

 

Dienstag, 31. Mai 2005

 

Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach Amsterdam. Kirsten führte uns durch die Altstadt und wir sahen und erfuhren vieles, was „normalen Touristen“ entgeht. Zuerst spazierten wir durch eine Strasse, in die sich früher „nicht mal die Polizei reintraute“, bis ein Hotel gebaut wurde und die Häuser und Lokale nach und nach vom Hotel und der Gemeinde aufgekauft wurden. Dann gab es einen Abstecher ins Rotlichtviertel, wo schon gegen Mittag einige Damen „in der Auslage saßen“. Dann spazierten wir weiter entlang der Grachten zum Anne Frank Haus. Zuerst war uns die Schlange zum Anstellen zu lang und  wir gingen auf ein Bier. Danach sah es etwas besser aus, und wir kamen dann auch relativ bald rein. Es war wirklich beeindruckend durch diese Räume zu gehen, wo sie und ihre Familie sich so lange versteckt hatten. Anschließend ging es Richtung Bahnhof, von wo aus Andy und ich eine Bootsrundfahrt durch die Grachten und den Hafen machten. Dann fuhren wir mit der Straßenbahn zum Leinsplein, wo es sehr viele Lokale gibt. Als erstes steuerten wir natürlich wieder mal das Hard Rock Cafe an und bestellten dort 3 große Bier. Die brachte der Kellner und dann gleichzeitig noch drei, weil gerade Happy Hour sei. Da das Bier aber recht leicht ist, schafften wir das trotzdem ohne Probleme. Dann war der Hunger schon recht groß, und nach einem Abstecher in einen Coffee Shop (nur zum Schauen, schon der Geruch reichte uns) suchten wir ein Lokal zum essen gehen. Wir landeten in einem sehr guten Steak House, wo Kirsten und Andy gegrillte Gambas aßen und Andrea „Arturo’s Trio“, 3 verschiedene Steaks. Dazu gab’s für alle Salat und Pommes Frites bzw. Ofenkartoffeln. Nach dem guten Essen spazierten wir zu Fuß zurück zum Bahnhof, erreichten gleich einen Zug nach Utrecht und dann ging es wieder mit dem Bus und  durch den Julianapark zurück nach Hause. Hier sitzen wir nun, alle drei ziemlich müde, bei Tagebuch, „Desperate Housewifes“ und einem Glas Rotwein.

 

Mittwoch, 1. Juni 2005

 

Um 09.15h fuhren wir von Utrecht zum Kröller Möller Museum, das in der Nähe von Arnhem, mitten in einem Nationalpark liegt. Zuerst gingen wir durch das Museum, wo wir jede Menge Bilder sahen, von jeder Menge Künstler, von denen uns viele nichts sagten. Aber neben einigen von Picasso, Renoir, Manet, Monet, war der Höhepunkt die große Anzahl von Bildern von Vincent van Gogh. Da das Wetter sehr schön war, zog es uns recht bald in den Skulpturengarten, welcher sehr schön angelegt war. Nach einem längeren Spaziergang durch den Wald, wo es immer wieder andere Skulpturen gab, gelangten wir auch zu einer Baustelle. Hier wird gerade ein neues „begehbares Kunstwerk“ errichtet, viele Holzstufen, auf einen steilen Hügel, und dann noch weiter über die Baumwipfel hinaus. Besonders schön in dem Garten waren auch die vielen blühenden Rhododendren. Danach fuhren wir zum Besucherzentrum  und genehmigten uns im Selbstbedienungsrestaurant gemeinsam einen Teller „Fisch-Allerlei“ (ein Lachssalat, Shrimps, Lachs und ein Räucherfisch), dazu ein Wasser, ein Viertel Rosewein, und ein Cola. Das ganze um 17,50, was uns wieder mal bewiesen hat, dass Essengehen in Holland sehr teuer ist. Nachdem wir die Parklandkarte studiert hatten, beschlossen wir, Richtung Süden weiterzufahren, da es dort schöne Heide- und Dünenlandschaften gibt. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher zu einem Wildbeobachtungsgebiet, wo man anstatt Wild nur viele Radfahrer beobachten konnte. Trotzdem hat sich der Umweg gelohnt, landschaftlich war es wunderschön. Dann fuhren wir über Appeldorn bis Garderen, wo wir uns im Supermarkt mit Abendessen (und Bier) versorgten, und im danebenliegenden Kaffeehaus die weitere Route besprachen. Wir beschlossen nach Elburg zu fahren, was sich als richtiger Volltreffer erwies. Es ist eine kleine Stadt, umgeben von einem Damm, mit jeder Menge Geschäften und etwas – für uns – besonderem, was es nur in dieser Zeit gibt, und worauf wir uns schon lange gefreut haben: Hier haben wir unseren ersten „Holland Nieuwe Matjes“ gegessen, und da es mehrere „Standeln“ gab, mussten wir natürlich gleich zwei verschiedene verkosten. Man kann den Fisch einzeln kaufen, entweder im Ganzen, oder geschnitten, mit oder ohne Zwiebel – wir entschieden uns für geschnitten, mit viel Zwiebel, und es schmeckte köstlich. Da wir noch immer nicht nach Utrecht zurück wollten, beschlossen wir, noch einen kleinen Abstecher über Flevoland“ (das „jüngste“ Gebiet Hollands) zu machen. Die Landschaft war wunderschön, viel grün und teilweise führte uns die Strasse ganz nahe am Wasser entlang. Gegen 20.30h waren wir wieder zurück in Utrecht. Da Kirsten auswärts eingeladen war, machten wir uns mit unseren Vorräten aus dem Supermarkt einen gemütlichen Abend.

 

Donnerstag, 2. Juni 2005

 

Nachdem wir in Kirstens Wohnung alle unsere Sachen zusammengepackt hatten, fuhren wir gegen 9.30h los in Richtung Kinderdijk. Da uns das Fahren auf der Autobahn nicht so viel Spaß macht und wir viel vom Land sehen wollen, fuhren wir recht bald von der Autobahn ab. Andy als Copilot hatte die Karte sehr gut im Griff und führte Andrea geradewegs nach Kinderdijk, obwohl sie das zuerst gar nicht glauben wollte (wir fuhren durch winzige Strassen und Dörfer). Um 10.30h erreichten wir unser Ziel und freuten uns, so viele Windmühlen auf einmal zu sehen (lt. Reiseführer sollten es 19 sein, doch nach mehrmaligem zählen kamen wir nur auf 17 oder 18). Da kurz nach uns ein Reisebus ankam, versuchten wir so schnell als möglich die eine Windmühle, die man besichtigen kann, zu erreichen. Leider ist uns das nicht ganz gelungen, doch da wir genug Zeit hatten, konnten wir die amerikanische Reisegruppe durch die Mühle durchhetzen lassen, und danach fast allein alles in Ruhe ansehen. Nach der Besichtigung von Kinderdijk fuhren wir auf einer Dammstrasse welche eng und kurvenreich war, Richtung Autobahn. Eigentlich wollten wir zu Mittag in einem gemütlichen „Landgasthaus“ Halt machen, doch wir wurden eines besseren belehrt. In Holland dürfte es so was außerhalb der Touristengebiete nicht geben. Da der Hunger mittlerweile schon so groß war, machten wir dann in einem Selbstbedienungsrestaurant bei der Autobahnauffahrt Rast. Wir aßen eine Spargel- und eine Tomatensuppe und dann jeder einen gemischten Salat vom Buffet (kleine Schüssel). Dazu gab’s gemeinsam 1 Wasser, und das kostete schon wieder fast 20,-, was uns aber mittlerweile nicht mehr erschüttern konnte. Danach fuhren wir auf der Autobahn bis Alkmaar, umrundeten einmal das Zentrum und beschlossen, uns ein Hotel nicht hier, sondern in der Nähe der Nordsee zu suchen. Wir landeten in Bergen (aber nicht in Bergen an Zee – was uns jedoch erst im Nachhinein bewusst wurde, als wir das Meer suchten).  Bereits das zweite Hotel, in dem wir fragten, sagte uns zu. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, wollte Andrea einen Spaziergang zur Nordsee machen, doch wir stellten fest, dass das noch etwa 6 km waren. Trotzdem gingen wir ein Stück in diese Richtung in der Hoffnung wenigstens Dünenlandschaft zu sehen. Wir kamen an einem kleinen Tierpark vorbei, spazierten durch eine schönen Wald (am Weg entlang der Strasse) doch  ein Stückchen weiter sahen wir ein Schild, dass es immer noch 5 km bis zum Strand sind. Da es mittlerweile schon ca. 18.00h war, beschlossen wir umzukehren, schlenderten noch durch das Ortszentrum und die Geschäfte (ein toller Delikatess- und ein noch schönerer Käseladen) und stockten dann unsere Vorräte in einem schönen großen Supermarkt auf. Zum Nachtmahl gab es die vielen guten Dinge, die uns Kirsten mitgegeben hatte und zum Abschluss des Tages gab es ein feines Gläschen kalifornischen Rotwein.

 

Freitag, 3. Juni 2005

 

Da wir uns heute einiges zum Anschauen vorgenommen hatten, standen wir bereits um 5.30h auf. Am Vorabend hatten wir an der Rezeption ausgemacht, dass wir auf das Frühstück verzichten und so gab es ein kleines Frühstück aus unserer Kühlbox. Um 7.00 fuhren wir von Bergen weg, zuerst nach Bergen an Zee. Das ist ein kleiner netter Ort mit vielen Hotels mit Meerblick, einem wunderschönen Sandstrand und einer kleinen Holzkirche in den Dünen. Danach fuhren wir nach Egmond an Zee, wo es den angeblich schönsten Leuchtturm in ganz Holland gibt. Der Ort gefiel uns aber weniger gut, da es einige hässliche Hotelklötze gibt. Anschließend fuhren wir nach Alkmaar, wo wir genau richtig zum Aufbau des Käsemarktes kamen. Da es erst 9.00h war, gingen wir ins Käsemuseum und lernten dort vieles über die Geschichte der Herstellung des Käses in Holland. Um 10.00h begann der Käsemarkt, was eigentlich nur mehr eine richtige Touristenattraktion ist (als wir gegen 8.30h auf dem Platz des Käsemarktes ankamen, konnten wir beobachten wie der Käse aus einem großen LKW ausgeladen und aufgeschlichtet wurde und nachdem die Mitglieder der Käsegilde touristengerecht den angeblich verkauften Käse zu Holzkarren brachten, wurde der Käse am anderen Ende des Platzes wieder in dieselben LKW eingeschlichtet.) Trotzdem hat es uns sehr gut gefallen und wir kauften bei einem der Standeln eine kleine Käseprobierplatte um 1,80, wo 5 verschiedene Käse zu verkosten waren. Von Alkmaar fuhren wir weiter Richtung Hoorn und danach auf einer Dammstrasse direkt am Ijsellmeer. Gegen Mittag fanden wir ein wunderschönes Picknickplätzchen unter einem Baum direkt am Ufer. Danach fuhren wir weiter nach Enkhuizen wo es laut Reiseführer die „Braune Flotte“ zu sehen gab. Wir fuhren aber nur durch und dann direkt weiter auf die Dammstrasse, die das „alte Holland“ mit dem Neuland verbindet. Erste Station auf dem Neuland war Schokland, eine ehemalige Insel, die jetzt komplett am Festland steht. Dort kamen wir gerade zurecht zu einer Hochzeit. Wir sahen uns den Ort (der nur aus ein paar Häusern besteht) von außen an, warfen einen Blick auf die Kirche, und beschlossen dann aber, nicht ins Museum (und damit den Ort) zu gehen.  Anschließend fuhren wir nach Urk, ein heute kleiner Fischerort, der früher auch einmal eine Insel war. Dann fuhren wir auf der Autobahn weiter nach Norden bis Leeuwarden und von dort die – lt. Landkarte – Touristenroute bis knapp vor Groningen. Das Wetter war inzwischen sehr schlecht, es schüttete wie aus Kübeln. Da wir beide schon müde waren, fuhren wir in Zuidhorn in den Ort hinein und fanden sehr schnell ein gemütliches kleines Hotel mit Restaurant. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten machten wir noch einen Abstecher zum Supermarkt und danach ging es ins Hotelrestaurant zum Abendessen. Wir bestellten auf Anraten des Chefs des Hauses „Beef & Guiness Pie“ ein sehr gutes Rindfleisch – Ragout, in Guiness-Bier geschmort, mit Blätterteigtaschen, dazu Gemüse, Kartoffeln und Salat. Dazu tranken wir Bier und zum Abschluss einen jungen und einen alten Jenever. Gegen 22.00h ließen wir den schönen und ereignisreichen Tag ausklingen und gingen schlafen.

 

Samstag, 4. Juni 2005

 

Wir frühstückten wie am Vortag vereinbart um 8.00h und danach fuhren wir an den äußersten Zipfel des holländischen Festlandes – Eemshaven – was wir uns etwas romantischer vorstellten. Wir fanden dort einen großen Fährhafen und jede Menge (moderner) Windräder. Wir konnten aber mit dem Auto eine Runde drehen und es gab mehrmals die Möglichkeit auf den Damm zu gehen, und da sahen wir zum ersten Mal das beeindruckende Wattenmeer. Beeindruckend war auch der starke Sturm und die Kälte. Dann fuhren wir weiter nach Warffum, das Freilichtmuseum sah geschlossen aus und war auch recht teuer, so dass wir darauf verzichteten. Trotzdem war der Ort mit den vielen schönen alten Häusern, und den vielen Blumen davor sehr sehenswert. Nächste Station war Pieterburen, wo es ein Seehundespital gibt. Man kann es besichtigen, es ist zwar nicht spektakulär, aber man sieht einige Robben (bzw. Seehunde), und erfährt sehr viel über die Arbeit dieser Auffangstation. Sie haben sogar ein eigenes Ambulanzauto, und die Hauptaufgabe ist das Auffinden kranker Seehunde und sogenannter „Heuler“, das sind Jungtiere die von der Mutter getrennt wurden und dadurch nicht überlebensfähig sind. Im Seehundespital werden sie aufgepäppelt bzw. geheilt und nach ein paar Monaten wieder in die Freiheit entlassen. Leider war fast alles  nur in Holländisch angeschrieben, trotzdem war es interessant. Weiter ging es dann nach Moddegard, wo wir wieder einen schönen (und kalt-windigen) Ausblick auf das Wattmeer hatten. Außerdem gibt es ein kleines Fischermuseum. Wir besichtigten die kleinen alten Fischerhäuschen aber nur von außen und nahmen dann am Parkplatz im Auto ein kleines „Kühlbox-Mittagessen“ zu uns. Weiter fuhren wir nach Holwerd, wo es laut Landkarte einen schönen Aussichtspunkt im Wattmeer gibt, doch es war wieder nur ein Fährhafen. Anschliessend fuhren wir weiter nach Hogebeintum, ein Dorf, dessen Besonderheit der 8,8 Meter hohe Warff (aufgeschütteter „Wohnhügel“) ist. Wir betrachteten und fotografierten es aber nur von außen, da es keinen freien Parkplatz gab (was weniger an den Touristenmassen als am winzigen Parkplatz lag). Anschliessend fuhren wir auf Nebenstrassen weiter Richtung unserem Tagesziel Harlingen. Andrea entdeckte aber auf der Landkarte noch eine „Sehenswürdigkeit“ namens Zwarte Haan, das war ein winziges Dorf bestehend aus einem Gasthaus, einem Bauernhof und einem Aussichtspunkt. Weiter fuhren wir wieder auf winzigen Nebenstrassen, einmal sogar auf einem Damm und vor wir das entsprechende Schild richtig verstanden hatten, waren wir auch schon inmitten von Schafen und kleinen Lämmern, die offensichtlich ihren Lieblingsplatz am Straßenrand hatten – wobei das nicht so einfach ist, wenn die Strasse nur sehr, sehr schmal ist, und die lieben Tiere auf beiden Seiten liegen und nur vertrauensvoll blöd schauen und liegen bleiben. Doch Andy hat auch das bravourös gemeistert und irgendwann kamen wir dann doch noch in Harlingen an. Wir parkten das Auto an einer der Grachten im Zentrum und spazierten durch die Innenstadt, auf der Suche nach dem VVV-Büro, das aber natürlich schon längst zu hatte. Doch durch Zufall entdeckten wir ein Schild „Bed & Breakfast 50 Meter“ und landeten in einem wunderschönen B&B, wo wir ein schönes großes Zimmer mit einem eigenen schönen Innenhof hatten. Wir genehmigten uns dort am Tisch im Freien auf der schönen Terrasse, mit jeder Menge blühenden Pflanzen, in der Sonne ein Bierli. Danach spazierten wir etwas durch die nette Stadt und kauften uns im Supermarkt ein Abendessen. Da es zwar bewölkt und windig, aber immer noch recht warm war, setzten wir uns draußen hin zum Essen. Doch als uns – ohne dass wir es zugeben wollten – eh schon ordentlich kalt war, begann es zu regnen und wir genossen den zweiten Teil des Essens in unserem schönen Zimmer. Den Abend ließen wir ausklingen mit einem guten holländischen Käse und einem feinen Gläschen Rotwein.

 

Sonntag, 5. Juni 2005

 

In der Nacht wurde uns das Frühstück in einer Box auf unseren Tisch auf der Terrasse gestellt, leider war es aber zum draußen essen wirklich zu kalt. So genossen wir die vielen guten Dinge drinnen im Zimmer. Wir nahmen es richtig gemütlich, ließen uns Zeit und schrieben auch noch ein paar Postkarten. Knapp nach 9.00h fuhren wir los, als erstes über den  Afsluitdijk, die 30km lange „Autobahn übers Ijsellmeer“. Wir blieben gleich beim ersten Parkplatz stehen, doch der bot keine besondere Aussicht. Beim zweiten gab es allerdings eine Aussichtsturm und einige Informationstafeln über den Damm und dessen Entstehung. Weiter fuhren wir dann nach Marken, einer Insel im Ijsselmeer, die aber auch über einen 8 km langen Damm vom Festland aus zu erreichen ist. Wir spazierten durch das nette, alte Dorf und genehmigten uns am Hafen noch mal eine Portion „Hollands Nieuwe“. Dann gab es Picknick, wieder einmal in der Kälte, an einem Picknickplatz an der Strasse. Danach fuhren wir wieder mal über eine grüne Strasse, durch das „Naturgebiet Waterland Oost“, das bis zu den Vororten von Amsterdam geht. Hier fuhren wir dann auf die Autobahn, und fuhren immer Richtung Süden. Sogar das Umkreisen von Rotterdam meisterten wir gemeinsam recht bravourös. Knapp nach 16h waren wir bei unserem geplanten Tagesziel Yerseke, ein Dorf, das  berühmt ist für die Austern- und Muschelproduktion. Doch wir hatten uns das ganz anders vorgestellt, als es wirklich war. Wir fanden jede Menge moderner „Muschelfabriken“ vor, und nur einen kleinen Ortskern und einen noch kleineren Hafen mit einigen Lokalen. Das alles sah nicht sehr gemütlich aus, und wir sahen so auf den ersten Blick auch kein einziges Hotel. Da es ja auch noch recht früh war, beschlossen wir weiterzufahren, bis zu den Badeorten an der Westküste der Halbinsel. Andy lotste mich zunächst wieder über einige Nebenstrassen, doch das funktionierte nicht wie geplant, also fuhren wir dann über die Autobahn, dann über Visslingen und über Bundesstrassen nach Westerkapelle, dem westlichsten Punkt Hollands. Bereits hier sah es recht nett aus, besonders der Leuchtturm hat es uns angetan: Er wurde, nachdem irgendwann die Kirche abgebrannt ist, auf die Reste des schönen gotischen Kirchturmas aufgesetzt. Wir fuhren aber noch etwas weiter, den Dünen entlang, bis Domburg, einem alten, traditionellen Ferienort, wo auch schon Kaiserin Sissi auf Kur gewesen sein soll. Nachdem wir den Ort im Auto erst mal erforscht hatten, fuhren wir als erstes zu dem Hotel das uns von außen am sympathischsten (und nicht zu teuer) erschien. Und wir hatten Glück, wieder bekamen wir ein Zimmer um gute EUR 60,-, und es war auch schon wieder Zimmer Nr. 4, so wie schon in Bergen und  auch in Zuidhoven. Nach einem schnellen Bier (das muss sein, nach der Ankunft), spazierten wir in den Ort, besorgten uns Geld vom Automaten und klapperten die Speisekarten der Restaurants ab.  (Zwischendurch sahen wir übrigens zum ersten Mal auf unserer Reise durch Holland ein Auto mit Wiener Kennzeichen). Wir landeten schließlich in einem recht netten und vor allem auch relativ günstigen Lokal, wo wir uns als Vorspeise gemeinsam einen Fischteller (Räucherlachs, geräucherter Aal und Holländische Shrimps) leisteten. Als Hauptspeise aß Andy „Gebackene Muschel“, die aber nicht gebacken, wie man das in Österreich meint waren, sondern in einem Tontopf „gegrillt“. Andrea aß einen Wacheler Fischtopf, verschieden Fische, Muscheln, und Shrimps in einer Rahmsauce – ebenfalls sehr gut. Dann gingen wir ins Hotel, erledigten – natürlich bei einem Bierli – unsere „Arbeit“ (Tagebuch, Fotos überspielen, etc.) und gingen relativ früh schlafen.

 

Montag, 6. Juni 2005

 

Da wir uns am Vorabend vorgenommen hatten, einen Spaziergang an der Nordsee zu machen, standen wir bereits um 6.30h auf. In unserem Hotel gab es erst um 8.30h Frühstück, also hatten wir genug Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang durch die Dünenlandschaft und den Strand entlang. Nach der Morgenanstrengung freuten wir uns aufs Frühstück im Hotel. Es war zwar nicht außergewöhnlich aber trotzdem gut und ausreichend. Gegen 9.30h fuhren wir zum Oosterschelde Dam, ins Waterland Neeltje Jans. Das ist eine künstliche Insel auf der ein interessanter Informations- und Erlebnispark errichtet wurde. Zuerst besichtigten wir im Hauptgebäude die Delta-Expo und sahen uns einen 3DFilm an. Danach spazierten wir weiter bis „Aquaria“ einer Ausstellung über Nahrung aus dem Meer  Dann ging es weiter zur „Wanderung im Wehr“ und zur Ausstellung „Zeeland sicher“ Dort konnte man de Wehranlagen besichtigen und viele Informationen über den Sinn und den Bau dieser  Wehranlage bekommen. Anschliessend spazierten wir weiter im Park an der Orkanmaschine (welche wir nicht besichtigten, da wir sie bereits auf der Expo in der Schweiz erlebt hatten) vorbei, zur „Walvis-Expo“. Dort erfuhren wir sehr viel Wissenswertes über die Wale. Zum Abschluss schauten wir uns einen Film über den Bau des Oosterschelde Dam an. Wir fuhren weiter Richtung Zierikzee und Andrea entdeckte auf der Landkarte eine schöne Dammstrasse direkt am Meer, wo wir auch unser Mittagspause hielten. Es gab – wie könnte es auch anders sein – Salat mit Brot. Mitten unter dem Essen sagte Andrea auf einmal „Schau, da ist ein Turm, da kann man raufgehen“. Dieser Turm war ca. 200 m entfernt. Wir brachten unser Auto in die Nähe des Turmes und stiegen die enge Wendeltreppe hinauf (ca. 100 Stufen) und wurden mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Von oben sah man auch sehr deutlich, dass das Land um einiges Tiefer als der Meeresspiegel lag. Der letzte Teil unserer Hollandreise führte uns über Zeelandbrugg und weiter durch einen Unterwassertunnel in Richtung Belgien. Während Andy mit der belgischen Verkehrssituation kämpfte, studierte Andrea die Reiseführer und fand auf der Landkarte den Ort De Haan. Nach einigem Suchen fanden wir ein nettes Hotel mit Balkon, welches wir für 2 Nächte buchten. Da das Wetter zum Draußen-Essen einlud, eilten wir in den nahen Nightshop, kauften uns einige Belgische Biere (gar nicht leicht bei dem Angebot) und ein Fläschchen Rose für Andrea. Wir aßen dann gemütlich unsere „Resterln“ der letzten Tage (Pfefferpastete, Käse, Ei Wurst). Da es uns am Balkon nach dem Essen leider sehr schnell zu kalt wurde, gingen wir relativ bald schlafen

 

Dienstag, 7. Juni 2005

 

Wir standen recht gemütlich um 7.30h auf und gingen um 8.30h frühstücken. Denn auch hier – wie fast überall bisher – gibt’s vorher noch gar kein Frühstück. Danach fuhren wir nach Brugge und stellten unser Auto in einer sehr gut gelegenen Parkgarage ab.  Wir klapperten  zu Fuß die diversen Sehenswürdigkeiten ab: Zuerst den Markt mit den schönen alten Häusern, wo wir auch die 366 Stufen auf den Belfried hinaufstiegen, dann zur Kirche mit der Michelangelo-Madonna und weiter zum Begijnhof en Wijngaarten. Dann gingen wir in die Brauerei wo der „Straffe Hendrijk“ gebraut wird. Wir beschlossen aber, nur ein Bier zu trinken und auf die Brauereiführung zu verzichten. Dann fuhren wir weiter nach Oostende. Auch hier wurde der Hansi in einer Parkgarage verstaut und dann spazierten wir den Hafen entlang. Insgesamt hat uns Oostende aber eher enttäuscht. Klar, von einer Hafenstadt ist nichts anderes zu erwarten, aber im Reiseführer klang es doch interessanter, als es dann wirklich war. Gegen 16.30h waren wir dann wieder zurück im Hotel, gingen zum Supermarkt, in die Fischhandlung und in den Internetcafe-Nightshop (weil’s dort gekühlte Getränke gibt) einkaufen und setzten uns dann – sogar in der Sonne, und ohne Pullover – auf unseren Balkon zum „arbeiten“ und Abendessen.

 

Mittwoch, 8. Juni 05

 

Heute war endlich wieder einmal richtig schönes, sonniges Wetter, es wurden später bis zu ca. 18 Grad. Wir  begannen den Tag mit einem Spaziergang entlang der Uferpromenade, dann kurz durch die Dünen und durch den Ort zurück zum Hotel, wo wir das Frühstück nun doppelt genießen konnten. Unsere heutige Strecke führte uns als erstes nach Lier, eine wirklich schöne nette Kleinstadt, wo es einen Turm mit einer ganz besonderen Uhr (bestehend aus 12 verschiedenen Uhren) gibt. Weiter ging es dann nach Leeuven, wo wir eine Weile Parkplatz suchten. Es hat sich aber ausgezahlt, das gotische Stadthuis ist wirklich etwas ganz besonderes. Wir setzten uns gegenüber auf ein Getränk in die Sonne und schlenderten dann etwas durch die Strassen. Etwas nach 16h brachen wir auf und beschlossen über Nebenstrassen und durch kleine Ortschaften zu fahren und ein Hotel zu suchen. Das war allerdings ein hoffnungsloses Unterfangen. Wir sahen kein einziges Hotel, die meisten Orte waren viel zu klein, und selbst in den größeren, schöneren, wie z.B. Sint-Truiden, gab es einfach kein einziges Hotel. Also beschlossen wir weiterzufahren bis Lüttich und sahen gleich bei der Autobahnabfahrt ein recht nettes Motel mit Restaurant. Aber Andrea meinte, ins Zentrum fahren zu wollen, doch auch hier wieder dasselbe: keine besonders schöne Stadt und kein einziges Hotel zu sehen. Allerdings waren wir auch schon so genervt, dass wir gar nicht lange – und vielleicht auch in der falschen Gegend – gesucht haben. Jedenfalls haben wir recht bald umgedreht und sind zurück in das Motel „Il Campanile“. Nach dem wohlverdienten Bier sind wir essen gegangen, und waren positiv überrascht. Das Restaurant liegt sehr schön, nach hinten mit Wintergarten ins Grüne und wurde auch von Einheimischen besucht. Es gab ein wirklich tolles Salat- und Vorspeisenbuffet um EUR 11,-, das Andy genommen hat, und sehr günstige Kombinationen, Andrea bekam um 15,- ebenfalls das Buffet und das Hauptgericht des Tages, ein „Aile de Raie à la Grenoble“. Bis jetzt wissen wir noch nicht, was das für ein Fisch ist, aber er hat ausgezeichnet geschmeckt. (Nachtrag: Es ist Rochen!)

 

Donnerstag, 9. Juni 2005

 

Den heutigen Tag nahmen wir sehr gemütlich. Wir standen um ca. 7.30h auf, frühstückten am Zimmer (aus unseren Kühlbox-Vorräten), packten die Koffer wieder mal um, und fuhren um ca. 9.45h los. Nach anfänglicher Verwirrung fanden wir doch recht gut aus Lüttich hinaus, wir hatten nämlich beschlossen, Lüttich bleiben zu lassen und fuhren gleich nach Eupen, wo wir als erstes einen Carrefour entdeckten, der von uns natürlich sofort geplündert werden musste. Dann fuhren wir in Eupen durchs Zentrum und beschlossen, dass wir genug gesehen hatten, auch diesen Ort fanden wir nicht so besonders Also ging es weiter nach Limbourg – endlich ein richtig schönes, herziges, altes Dorf. Wir spazierten eine Runde und als wir weiterfahren wollten, fanden wir gleich einen schönes Picknickplätzchen, an einem Fluss, unterhalb von Limbourg, aber mit Blick auf die Kirche. Nach dem guten Essen ging es weiter Richtung Hohes Venn. Leider war eine Strasse gesperrt, sodass wir einen ziemlichen Umweg fahren mussten. Als wir dann bei Barraque Michel, einem urigen Gasthaus, direkt beim Hochmoor eintrafen, mussten wir feststellen, dass sie nur am Wochenende Zimmer vermieten. Also fuhren wir weiter, an einer Pension vorbei, die auf den ersten Blick nett aussah, doch das kleine dunkle Zimmer unter dem Dach gefiel uns dann doch nicht. Auch das Privatzimmer, das uns im Gasthaus empfohlen wurde, gefiel uns schon von außen nicht. Also fuhren wir nach Maldemy, doch das eine Hotel war ausgebucht, im anderen fragten wir gar nicht, da es offensichtlich keine Zimmer mit Balkon gab. Auf dem Weg hierher hatten wir aber im kleinen Dorf  Waimes ein nettes Hotel (mit blumengeschmückten Balkonen in der Sonne) gesehen, daher fuhren wir hierher zurück und waren erfolgreich. Wir bekamen ein schönes großes Zimmer mit einem Balkon, der gerade groß genug für 2 Sessel und den kleinen Tisch war. Nach dem – pflichtgemäßen – ersten Bierli am Balkon in der Sonne, drehten wir eine Runde durchs Dorf, stellten aber fest, dass es außer der Kirche, 3 Fleischern, einem Bäcker und einem weiteren Hotelrestaurant wirklich nichts gab. Allerdings lachte uns die Anschrift „Fritture“ schräg gegenüber vom Hotel an, also kauften wir unsere ersten Belgischen Frites, die wir dann auf dem Balkon aßen. Wir waren allerdings etwas enttäuscht, sie waren teilweise recht „lätschert“ und die Knoblauchsauce war auch nicht so besonders.  Nach der „Arbeit“ (Fotos anschauen, Tagebuch schreiben) gab es ein gutes Abendessen aus der Kühlbox, natürlich auch am Balkon in der Sonne, bestehend aus Brot, Salat, Geräuchertem Huhn, und Käse.

 

Freitag, 10. Juni 2005

 

Nach dem Frühstück um 7.00h fuhren wir zum Nationalpark und wanderten ca. 2 Stunden durch die „Haute Fagne“, ein beeindruckendes Torf-Moorgebiet, das über Holzstege begangen werden kann. Dann ging es mit dem Auto Richtung Luxemburg. Wir fuhren durch wunderschöne Gegenden und so nebenbei achteten wir auf die Benzinpreise: Diesel überall um die 1,09. Dann ging es über die Grenze, und schon kam die erste Tankstelle: Diesel 0,84. Wir tankten nicht gleich bei der ersten, doch die Preise waren überall gleich. Während wir weiterfuhren, kamen wir plötzlich zu einer Absperrung, Polizei, Blaulicht, etc. Doch es war nichts passiert, sondern am Parplatz machten sich gerade Hunderte Motorräder mit Polizeiescorte bereit zum Losfahren. Natürlich blieben wir stehen, und sahen dem tollen Spektakel zu. Da es hier auch eine Tankstelle und einen Shop gab, nützten wir beides. Leider fanden wir im Shop „nur“ günstige Spirituosen aber keinen Reiseführer. Daher ging es nur nach Gefühl, und der Landkarte weiter, wir erwischten aber sehr schöne Nebenstrassen, wo es auch ein nettes Plätzchen für unser Kühlbox-Mittagesssen gab. Dann landeten wir im kleinen Städtchen Clervaux, wo wir durch die kleine Fussgängerzone spazierten, und auch einen (einfachen) Reiseführer fanden. Wir beschlossen, da es in der Gegend wohl nichts so spannendes mehr gab, die Runde über Prüm, also über Deutschland, zurückzufahren. Als wir zurück in der Gegend von Waimes waren, stellten wir fest, dass wir noch Zeit genug hatten, auch über Nebenstrassen, noch nach SpaFrancorchamps, zur Rennstrecke zu fahren. Wir hatten Glück, konnten hinten rum recht nahe hinfahren und sahen von dort noch die letzten Paar Runden eines Rennens. Danach fuhren wir endgültig zurück zu unserem Hotel, wo der Balkon mit dem Bierli schon auf uns wartete. Während Andrea das Tagebuch schrieb, brütete Andy über der Landkarte eine neue Planung für unsere letzte Urlaubswoche aus. Und da es nun Wochenende war – wo dort alles billiger sein soll - beschlossen wir, morgen doch noch nach Brüssel zu fahren. Gegen 19.00h gingen wir dann ins Restaurant vom Hotel. Wir aßen beide das Menu du Terroir um 19,20. Vorspeise Terrine de Maison avec Crudités (Andrea) oder Fondu Ardésienne (Andy), das sind Kroketten aus Käse mit Schinken, die wirklich fantastisch geschmeckt haben. Hauptspeise: Truite Meuniere oder Porc Moutarde (hatten wir beide), ausgezeichnete Schweinssteaks mit einer sehr guten Senfsauce, dazu gab es nach Wahl Salat oder Gemüse (Andrea war happy, beim Gemüse war noch eine belgische Spezialität dabei, ein gebratener Chicorée). Als Nachspeise stand auf der Karte nur „Dessert“. Wir fragten, ob es möglich sei, stattdessen ein bisschen Käse haben, und bekamen einen Käseteller mit 6 verschiedenen Käsesorten, einer besser als der andere. Auch das Ambiente des Restaurants ist elegant aber sehr gemütlich, und das Ehepaar bemüht sich wirklich sehr (sie ist im Service und er kocht). Leider gab es am Vortag und auch an diesem Tag sonst gar keine Gäste, irgendwie taten uns die beiden fast leid. Aber sie meinte, das sei normal um die Jahreszeit, am Samstag, und dann ab Mitte Juni sei immer mehr los.

 

Samstag, 11. Juni 2005

 

Nach dem Frühstück um 8.30h fuhren wir am direkten Weg auf der Autobahn  nach Brüssel.  Andy studierte währenddessen die Hotelpreislisten, mit den vielen guten Weekend-Angeboten. Am interessantesten klang das Crown Plaza Europe, das wir – mit kleinem Umweg – recht rasch fanden. Und tatsächlich, wir bekamen um EUR 70,- ein Zimmer das die Rack Rate von 350,- angeschrieben hatte. Frühstück war nicht inkludiert (mit wäre es auf 85,- gekommen), aber auch die Parkgarage ist – ebenfalls nur am Wochenende – inkludiert. In der Tonart ging es weiter: Als wir uns an der Rezeption nach einem Stadtplan und der U-Bahn-Station erkundigten, erfuhren wir, dass am Wochenende auch die U-Bahn stark ermäßigt ist: Mit dem Tagesticket um 3,80,- kann man zu zweit fahren (also sozusagen „2 for 1“). Also fuhren wir mit der Metro ins Zentrum  und sahen uns als erstes den „Grote Mart“ an, der uns zwar sehr gut gefiel, aber irgendwie doch nicht an den von Brugge herankam. Dann spazierten wir durch die Rue des Boucher, den sogenannten „Bauch von Brüssel“, wo es wirklich ein Restaurant neben dem anderen gibt. Da die Preise für Mittagsmenüs gar nicht so extrem schienen, entschieden wir, uns hier ein Essen zu gönnen. Um 12,50 gab es für Andy „Scampi al ail“ (3 grosse Stück) und Assiette de Poisson (ein stück Lachs und ein „weisser“ Fisch, mit Kartoffeln und Sauce Bearnaise) und für Andrea eine Soupe au Poisson, und dann eine (eher kleine) Portion Muscheln mit Frites. Auch ein Dessert war inkludiert, ein Stück Creme Caramel – hier gab es aber keine Wahlmöglichkeit, und die Bitte, für Andy stattdessen etwas Käse zu bekommen, war natürlich erfolglos. Alles in allem war das Essen für diesen Preis durchaus gut, doch das „böse Erwachen“ kam mit der Rechnung: Das große Bier von Andy kostete 6,- und die beiden Gläser Weißwein von Andrea je 4,-. Aber ok, dass es hier in Wirklichkeit nur eine Touristenfalle neben der anderen gibt, hätte uns eigentlich von Anfang an klar sein müssen. Wir spazierten dann weiter durch die Innenstadt zum „Manneken Pis“ und anschließend ging es mit der Metro zum Atomium, das leider gerade renoviert wird, man konnte also nicht hinauf. Trotzdem war es interessant zu sehen, denn es waren gerade zwei Kugeln fertig, die auch wunderschön glänzten, dann gab es noch 2-3 alte, sodass man den Unterschied sehen konnte, und eine war gerade in Arbeit, hier war das „Innenleben“ der Kugel zu sehen. Nun waren wir doch schon recht müde, sodass wir uns auf den Weg ins Hotel machten, wo wir um ca. 19h eintrafen, und unser 4-Stern- Zimmer so richtig genießen konnten.

 

Sonntag, 12. Juni 2005

 

Wir frühstückten gemütlich am Zimmer (die Vorräte aus unserer Kühlbox, dazu Kaffee), dann fuhren wir bis nach Waterloo und besichtigten den „Butte de Lion“, ein großer pyramidenförmiger Hügel, der an die gefallenen Soldaten der Schlacht von Waterloo erinnern soll. Wir stiegen die 226 Stufen hinauf und genossen die schöne Aussicht, über das gesamte Gebiet, das damals das Schlachtfeld war. Nächste Station waren die Historischen Schiffshebewerke am Canal du Centre. Wir hatten teilweise Schwierigkeiten sie zu finden, doch letztendlich, haben wir doch 3 der 4 beeindruckenden Konstruktionen gefunden, und zuletzt landeten wir sogar noch bei dem großen modernen Schiffshebewerk, und sahen uns auch dieses imposante Bauwerk (nur von außen) an. Weiter fuhren wir über die Autobahn bis Namur, doch was wir beim durchfahren sahen (und wir fuhren genau durchs Zentrum), reichte uns, wir beschlossen, gleich weiterzufahren, denn es gefiel uns nicht besonders, und auch laut Reiseführer gibt’s nicht viel her. Weiter fuhren wir auf der Bundesstrasse entlang der Meuse, eine sehr schöne Strecke, bis Huy. Doch auch hier wurden wir enttäuscht. Die Kirche war eingerüstet, der ganze Ort aufgegraben, überall Stau, kein Parkplatz, kein nettes Hotel zu sehen. Also beschlossen wir kurzerhand weiterzufahren bis Dinant. Hier gefiel es uns dann endlich, es ist ein richtig netter Ferienort, und im Hotel Ibis bekamen wir auf Anhieb ein recht günstiges und schönes Zimmer, mit Blick zum Fluss. Wir spazierten dann durch den Ort und entschieden uns für ein Restaurant, wo es ein Menu um 19,- mit sehr großer Auswahl gab. (Andrea: Cassoulet de fruit de Mer / Truite au vin blanc echalotte / Creme brulee, Andy: Brochette de Scampi / Steak Maitre d’Hotel / Vanilleeis). Zurück im Hotel genossen wir während der „Arbeit“ noch unsere schöne Aussicht direkt auf den Fluss.

 

Montag, 13. Juni 2005

Heute Früh gab es wieder Frückstück im Zimmer, diesmal halt ohne Kaffee. Erste Station heute waren die Grotten von Han sur Lesse. Wir waren um ca. 9.40h da, und um 10.00h ging es los. Zuerst mit einer kleinen Bahn zum Eingang, dann zu Fuß etwa eineinhalb Stunden, über (angeblich) 436  Stufen durch die (wieder angeblich) größten Höhlen Europas. Es gab beeindruckende Formationen von Stalagmiten und Stalaktiten, sehr viele große Räume, lange Gänge und – das vielleicht außergewöhnlichste – der Fluss Lesse fließt ebenfalls durch das Höhlensystem. Das letzte Stück ging es dann auch mit dem Boot wieder aus der Grotte hinaus und von dort zu Fuß durch den netten kleinen Ort zurück zum Parkplatz bei der Kirche. Wir fuhren dann weiter bis La Roche en Ardennes, und der Ort hält, was er im Reiseführer verspricht: Wunderschön gelegen, mitten in der Waldlandschaft der Ardennen, in einer engen Flussschleife. Wir fuhren durch den Ort, sahen einige Hotels und holten uns bei der Tourismusinfo eine Preisliste. Als wir danach um eine Kurve fuhren, sahen wir plötzlich ein wunderschön am Hang gelegenes Hotel, mit Balkonen (was hier sonst eher selten zu sein scheint). Die Preisliste sagte uns, dass es zwar eines der teureren, aber durchaus bezahlbar war. Also fuhren wir direkt hin, und bekamen tatsächlich ein schönes Zimmer (eigentlich sogar zwei, es ist für 4 Personen gedacht) um 79,-- inklusive Frühstücksbuffet. Wir fuhren dann kurz in den Supermarkt hinunter, und genossen dann gleich unseren Balkon bei einem „Kühlbox-Mittagessen“. Anschliessend fuhren wir mit dem Auto den Fluss entlang einer schönen Strecke bis zu einem Aussichtspunkt (Turm, mit 126 Stufen) und dann weiter nach Luxemburg. Wir profitierten nicht  nur vom günstigen Diesel, sondern bekamen dort an der Tankstelle auch viele Luxemburgische Münzen – sie sah die ganze Kasse durch, und gab uns zwei Stück von jeder Münze. Zurück ging es dann über größere, aber landschaftlich ebenfalls wunderschöne Strassen zurück nach La Roche, wo wir erst mal Karten schrieben, und die „Arbeit“ erledigten, und anschließend wieder beim Abendessen (Melone und Rohschinken, dann Käse) unseren Balkon genossen. Dabei haben wir beschlossen – weil es so schön ist – hier noch eine Nacht anzuhängen

 

Dienstag, 14. Juni 2005

 

Nach dem Frühstück mit (sozusagen selbstgekochtem) weichem Ei gingen wir zu Fuß in den Ort La-Roche-en-Ardennes hinunter, als erstes zur Post, dann spazierten wir zum Töpferei- und Schinkenmuseum, das noch geschlossen hatte, doch wir beschlossen, dass es von außen, und nach der Beschreibung, nicht so spannend ist. Dann gingen wir auf die Festung hinauf, und das hat sich wirklich ausgezahlt, man bekommt eine (auf Wunsch deutsche) Broschüre, in der die einzelnen Punkte, die auch an der Burg markiert sind, genau beschrieben werden. Die Festung selbst ist sehr interessant und beeindruckend, aber besonders schön ist auch, die Aussicht, die man von oben hat. Dann spazierten wir zurück zum Hotel und starteten die heutige Tagesrundfahrt. Wir fuhren Richtung Semois-Tal und fanden in Rochehaut ein wunderschönes Picknickplätzchen mit ganz toller Aussicht über ein Dorf das in einer Schlinge dieses Flusses liegt. Bereits von oben fiel uns auf, dass große Teile des Wassers weiß aussahen, im ersten Moment glaubt man, es ist so schmutzig, dass das Schaum ist. Doch bereits von weitem erkennt man, dass das etwas anderes sein muss. Als wir danach das wunderschöne Tal entlang fuhren, stellten wir nach und nach fest, dass das eine Art Gras, oder Algen war, die gerade wunderschöne, kleine weiße Blüten hatte. Teilweise sah wirklich der ganze Fluss weiß aus, sozusagen ein blühender Fluss. Als wir dann im Maas-Tal angekommen waren, suchten und fanden wir (nach Umwegen) einen großen Intermarche, und hier benötigten wir wieder mal etwa eine Stunde, denn wir waren hier ja schon in Frankreich, und kauften daher nicht nur fürs Abendessen, sondern auch für den „Spezialitäten-Vorratskasten“ in Wien ein. Nun war es schon fast 16.00h und wir beschlossen, da sich die ursprüngliche Runde wohl nicht ausgeht, nur ein kleines Stück entlang der Maas bis Revin hochzufahren. Dort fuhren wir dann noch zu einem wunderschönen Aussichtspunkt, drehten aber dann um und fuhren entlang der größeren Strasse und danach über die Autobahn wieder zurück nach La Roche, wo wir uns schon auf das gute französische Abendessen mit der wunderbaren Aussicht freuten. Wir hatten ein richtiges 3-Gang Menü: Zuerst gemischten Salat (Blattsalat, Tomaten, Gurke, Wurst, Käse) mit Baguette, dann eine gute Pastete (Mousse de Canard) und Rosette des Ardennes (eine Salami-ähnliche Wurst), Silberzwieberln, Baguette,  und als Dessert Käse (Ziegenkäse, Blauschimmelkäse), natürlich wieder mit Baguette und einem guten Rotwein.

 

Mittwoch, 15. Juni 2005

 

Heute sind wir wieder früh aufgestanden, um ca. 6.0hh um einen schönen Morgenspaziergang zu machen. Bei traumhaftem Wetter (aber immer noch kühl) spazierten wir alles den Fluss (die Ourthe) entlang, bis wir zu einem großen Hotel kamen. Wir sahen ein Schild „Parking Reserve pour Bugatti“. Bereits die letzten Tage hatten wir raufgefunden, dass in der Gegend diese Woche eine Bugatti- Rallye stattfand, und hier standen nun jede Menge dieser schönen alten Autos. Etwas nach 9.00h war Abfahrt Richtung Reims in Frankreich. Wir fuhren die ca. 170 km ohne Pause und auf der kürzesten Strecke, großteils Autobahn (ganz ungewöhnlich für uns) und kamen zur Mittagszeit an. Zuerst wollten wir das Holiday Inn Express anfahren, doch als wir in die Gegend der Champagnerkellerein kamen, beschlossen wir gleich bei Pommery nach den Zeiten für die Führung zu fragen. Wir reservierten für 15.45h, leider auf Englisch, Deutsch wäre erst für nächsten Tag zu Mittag möglich gewesen. Dann machten wir uns erneut auf die Suche nach dem Hotel. Wir fanden es auch, aber wegen einer Riesenbaustelle, war es schwierig mit dem Auto anzufahren. Also stellten wir den Hansi um die Ecke ab, und gingen zu Fuß hin. Doch der Preis von 80,- für ein 2-Stern-Hotel war uns dann doch etwas hoch, und wir beschlossen, zu Fuß Richtung Kathedrale und Office du Tourisme zu gehen. Unterwegs fiel uns dann nach 2 Ecken ein anderes 2-Stern Hotel auf, und hier bekamen wir ein Zimmer um 63,- (zwar ohne Frühstück, aber das brauchen wir nicht, da es gegenüber einen Bäcker gibt, und alles andere haben wir in der Kühltasche). Wir machten noch ein paar Einkäufe im Supermarkt, holten das Auto und gingen dann zu Fuß zuerst zur Kathedrale, die wir nur kurz von Außen ansahen, weiter zur Basilika St. Remi, und von dort zur Pommery Kellerei. Die Führung war sehr interessant, dann gab es ein Glas zur Verkostung, und zuletzt „mussten“ wir natürlich noch einkaufen. Letztendlich trugen wir 3 verschiedene Flaschen Champagner (plus 2 Gläser und Flaschenverschluss) die gute halbe Stunde zum Hotel zurück. Hier angekommen brauchten wir erstmal ein kurze Pause, in der wir (eh klar – bei einem Bierli) unsere „Arbeit“ erledigten, vor wir dann ein Restaurant suchen gingen. Tatsächlich kamen wir zu einer Fußgängerzone, wo es sehr viele Möglichkeiten gab, doch das meiste waren eher Bars oder Brasseries. Da wir für heute – den einzigen Abend in Frankreich – richtig gut und groß essen wollten, gingen wir in eines der ersten das uns angelacht hat. Wir leisteten uns das teurere Menu um 27,- bei dem auch ein Glas Champagner inkludiert war, danach gab es 4 Gänge, bei jedem (außer dem Käse natürlich) gab es 4-6 Wahlmöglichkeiten. Andy aß als Vorspeise Gänseleberpastete, mit süßen Trockenfrüchten und einem süßen, lebkuchenartigen Brot, was sehr gut schmeckte , und Andrea kam nach Ewigkeiten wieder mal zu Escargots. Hauptspeise war für Andy ein ausgezeichnetes Magret de Canard mit Kirschensauce und einem speziellen besonders guten Kartoffelpurree (mit „Stückchen“ drin), und Andrea gönnte sich gebratene Jakobsmuscheln mit Petersil und Knoblauch, und Reis dazu. Dann gab es einen kleinen aber feinen Käseteller, mit Camembert, Chèvre und einem dritten sehr guten, dessen Namen wir aber nicht kannten. Zuletzt gab es noch ein Sorbet au Marc de Champagne. Etwas süss, aber trotzdem sehr gut. Alles in allem jedenfalls ein gelungener Abend, und ein Essen wie wir’s uns vorgestellt haben.

 

Donnerstag, 16. Juni 2005

 

Wir hatten den Wecker sehr früh gestellt, um noch zur Kathedrale zu gehen. Doch das Wetter war schlecht, und wir hatten beide so gar keine Lust, dass wir noch fast eine Stunde weiterschliefen. Dann packten wir unsere Sachen zusammen, ich ging zum Bäcker um zwei Baguettes (für den ganzen Tag) und wir aßen ein Minifrühstück am Zimmer. Um ca. 8.30h fuhren wir zu den Montagnes de Reims, wo wir eine Route, die im Guide Michelin beschrieben war abfuhren. Es ging durch sehr schöne Dörfer, mit vielen Champagnerkellereien, natürlich durch Weinberge, wo der Wein für den Champagner wächst und durch schöne Wälder, wo wir einmal in einer ruhigen Strasse zwei junge Füchse sahen. Die beiden hatten anscheinend am Straßenrand gespielt, oder in der Sonne gelegen, als wir mit dem Auto kamen, hatte man das Gefühl, sie sind so neugierig zu sehen, was da für ein blaues Ungetüm kommt, dass sie ganz aufs Weglaufen vergaßen. Erst als wir recht knapp dran waren, verschwanden sie im Wald. Auf unserer Route kamen wir auch zu einem Wald in dem wir etwa eine Stunde spazieren gingen, wo es spezielle, sehr seltene Hainbuchen gibt, die ganz verdreht, in alle Himmelsrichtungen, aber vor allem dem Boden entlang, wachsen. Gegen Ende der Route kamen wir zur Kapelle St. Lié, aus dem 11. Jahrhundert, die wunderschön auf einem Hügel liegt. Hier haben wir auch auf einem Bankerl, mit Aussicht auf Champagner-Weinreben, über mehrere Dörfer, bis Reims, unsere Mittagspause gemacht. Danach ging es auf direktem Weg nach Luxemburg, allerdings nicht über die Autobahn, die lt. Routenplaner um 40 km länger, aber 40 Minuten schneller ist, sondern über eine „rote“ Strasse, so konnten wir länger französische Landschaft und französische Dörfer genießen. In Luxemburg Stadt, fuhren wir Richtung Zentrum, da es zuerst gar keine Hotels zu sehen gab. Als wir beim Bahnhof ankamen, gab es jede Menge, doch irgendwie war uns schon wieder viel zu viel Stau, Lärm, Trubel, Großstadt. Wir holten bei der Info ein Hotelverzeichnis, und beschlossen ziemlich rasch, wieder rauszufahren, in die Richtung in der wir morgen mussten, und uns „am Land“ etwas zu suchen. Während der Fahrt fand Andy im Verzeichnis ein Hotel in dem kleinen Ort Stadtbredimus, das perfekt aussah, wir steuerten es als erstes an, und wirklich, wir bekamen um 62,- ein schönes Zimmer mit großem Balkon und Blick auf Fluss (die Mosel) und Weinberge.

 

Freitag, 17. Juni 2005

 

Heute haben wir bis 7.45h geschlafen, und dann gemütlich das gute Frühstücksbuffet genossen (in einem kleinen Kühlschrank gab es sogar Sekt, den haben wir aber weggelassen, da wir ja eine große Etappe vor uns hatten). Vor wir losfuhren sahen wir uns noch die Schleuse vor unserem Hotel aus der Nähe an. Leider sahen wir gerade noch ein Schiff wegfahren, doch dann kam keines mehr, und wir wollten nicht länger warten. Während der Fahrt machten wir – wie immer – Mittagspause mit Salat aus der Kühlbox. Diesmal nicht an einem „romantischen Platzerl“, aber dafür direkt am Hockenheimring. Die Raststätte war gleich daneben, es gab auch ein Schild „Fußweg zum Hockenheimring“, dem wir natürlich nicht widerstehen konnten. Wir spazierten etwa 10 Minuten hin, doch man kam nur zur Rückseite einer Tribüne, von der eigentlichen Rennstrecke sah man leider nichts. Auf der Weiterfahrt überlegten wir dann noch, einen Abstecher nach Rothenburg ob der Tauber zu machen, doch als wir vorher noch in einen Stau kamen, beschlossen wir, es bleiben zu lassen. Und auch sonst wäre es wohl zu stressig geworden. Wir kamen dann gegen 18.00h bei Peter an, tranken ein Bier und plauderten, währenddessen riefen auch die Eltern noch kurz an. Dann wurde der Hunger immer größer, und wir spazierten wieder – wie am ersten Urlaubstag - der Pegnitz entlang um essen zu gehen. Diesmal ging es aber nicht zum Italiener, sondern wir sahen uns die Restaurants auf der anderen Seite der Brücke an. Es gab ein slowenisches Grillrestaurant, einen Chinesen, und ein Cafe-Restaurant direkt an einer Mühle. Als wir dort sahen, dass es heute ein mediterranes Buffet um 11,50 dort gab, war die Entscheidung gefallen, und wir bereuten es nicht, das Buffet war wirklich sehr gut, es gab verschiedene Antipasti, 5 verschiedene Pasta-Gerichte und 4 warme Hauptspeisen, dazu Beilagen, Salat und Gemüse, und auch ein kleines Dessertbuffet. Dann spazierten wir „vollgegessen und zufrieden“ zurück nach Hause und gingen dann auch bald schlafen.

 

Samstag, 18. Juni 2005

 

Und heute haben wir noch länger geschlafen, bis 8.15h. Dann gab es Frühstück, und anschließend fuhren wir mit Peter ins Zentrum von Nürnberg. Als erstes spazierten wir durch den Handwerkshof und dann durch die Innenstadt zum Hauptmarkt, mit dem „Schönen Brunnen“. Beim Bratwurst-Röslein gab es ein feines Mittagessen, Nürnberger Rostbratwürstel für Andy und Schweinsschäuferle für Andrea. Erstaunlicherweise war auch alles nicht nur sehr gut, sondern auch recht günstig. Sie werben dort damit, dass kein Gericht, mehr als 6,66 kostet. Dann ging es hinauf zur Burg, zum Dürerhaus und wieder in die Innenstadt, wo wir nun einen Buchladen plünderten und endlich die Gutscheine die wir zur Hochzeit bekommen hatten, einlösten. Nach einer Stärkung bei Bier bzw. Eis ging es gegen 15.30h wieder zurück zu Peter, wo wir den Nachmittag und Abend mit Fotos schauen verbrachten. Zwischendurch gab es noch ein gutes Abendessen, mit Brezel, frischem Brot, verschiedenem gutem Käse und Wurst (Pfefferbeisser und Kaminwurz, beides heute Nachmittag erstanden). Nun ist es halb Neun, und wir werden wohl bald schlafen gehen.

 

Sonntag, 19. Juni 2005

 

Nach dem Frühstück fuhren wir um ca. 8.00h von Nürnberg weg. Nun ging es also wirklich heimwärts. Wir machten eine Pause bei einer Raststätte, gleich nach der österreichischen Grenze, wo wir einen guten Salat- bzw. Antipasti-Teller aßen. Nach einer weiteren Pause bei Haag kamen wir um ca. 15h in Wien an. Und es gab gleich eine kleine positive Überraschung: Der Wald4ler hat jetzt im Sommer auch Samstag und Sonntag ganztags geöffnet. So gab es also heute Abend gleich ein gutes Wienerisches Essen im neuen Schanigarten am „Rainerplatzerl“.