Mittwoch, 16.05.2007

 

Nachdem wir den Arbeitstag hinter uns gebracht hatten freuten wir uns beide schon sehr auf den Urlaub. Den Großteil des Packens hatten wir schon letztes Wochenende erledigt und so konnten wir die erste Dinge bereits ins Auto räumen – heuer war es mit dem Gepäck nicht so schwer, da ja der Urlaub um eine Woche  kürzer war – insgesamt „nur“ 18 Tage – aber auch in dieser Zeit kann man Einiges unternehmen.

 

Nachdem die Arbeit erledigt war, gingen wir in die Waldviertler Stuben Essen – zuerst gab es eine exotische Spargel – Kokos Suppe (schmeckte Andrea sehr gut, Andy`s Geschmack war sie nicht so ganz). Zur Hauptspeise bestellte Andrea Spargel im Bierteig und Andy Blattsalate mit gebratenen Rindsfilet, Spargel und Jogurtdressing. Zum Abschluss des ersten Abends im Urlaub gingen wir noch ins Eisgeschäft – für Andrea gab es einen Maronibecher und für Andy seinen geliebten heißen Eierlikör. Wir plauderten den ganzen Abend wie wir unsere Reiseroute morgen gestalten sollten und ob das Wetter eine Fahrt über den Großglockner überhaupt möglich macht. Gegen 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Donnerstag, 17.05.2007:                                                        Streckenlänge: 631 Kilometer

 

Bereits um 4 Uhr klingelte der Wecker – wir hatten uns für heute vorgenommen möglichst früh weg zu fahren. Die Wettervorhersage für den Glockner war leider nicht gut und wir beschlossen ziemlich bald, die Fahrt in den Sommer zu verschieben – denn es ist sicher sinnlos bei schlechtem Wetter zu fahren und auch gefährlich mit Sommerreifen im Schnee zu fahren.

 

Gegen 5 Uhr 45 hatten wir alles im Auto verstaut und uns ausgiebig von Bono & Benny verabschiedet und dann ging`s los in Richtung Süden. Wir fuhren über die A2 – der Verkehr hielt sich auch in Grenzen – wir sahen jede Menge Golf, da an diesem Wochenende in Kärnten das GTI – Treffen war. Gegen 10 Uhr erreichten wir die Autobahnraststation am Wörthersee und machten dort eine Frühstückspause. Andrea rief den Wirt am Glockner an und stornierte das Zimmer – aber wir haben uns ganz fest vorgenommen mal im Sommer rauf zu fahren. Dann änderten wir noch ein wenig unsere Route – zuerst wollten wir übermorgen über den Brenner fahren – das strichen wir – dafür werden wir Morgen über den Reschenpass nach Südtirol fahren.

 

Gegen 12 Uhr 30 kamen wir in Lienz (Osttirol) an – Andrea hatte dort voriges Jahr in einem Hotel in der Nähe beruflich zu tun. Lienz ist eine nette kleine Stadt – wirkte aber ausgestorben, da heute Feiertag war und alle Geschäft zu hatten. Wir machten einen ca. 30minütigen Rundgang durch die Stadt und fuhren dann weiter über Matrei in Osttirol und Felbertauerntunnel (der mautpflichtig ist) zu den Krimmler Wasserfällen.

 

Die Krimmler Wasserfälle sind mit einer Gesamthöhe von ca. 380 Meter angeblich die fünfthöchsten der Welt (im Vergleich dazu: Die Victoria Fälle in Simbabwe waren gerade mal 100 Meter). Leider spielte das Wetter nicht ganz mit – es war neblig und er regnet leicht – aber davon ließen wir uns nicht abhalten und spazierten trotzdem zu den Wasserfällen, da wir sie aus der Nähe sehen wollten und nach dem langen Sitzen im Auto Lust auf einen Spaziergang hatten. Wie heute schon überall musste man natürlich auch Eintritt bezahlen (hielt sich mit € 1,80 pro Person aber in Grenzen). Nachdem wir die Tafel mit den Wanderwegen studiert hatten entschlossen wir uns, den ca. 30 minütigen Weg zum zweiten Wasserfall zu gehen – der Weg war gut zu gehen, aber relativ steil und so gewannen wir rasch an Höhe. Das Wetter besserte sich auch ein wenig und kurzzeitig regnete es fast gar nicht. Nachdem wir einen Höhenunterschied von ca. 200 Meter überwunden hatten und schon einige Fotos geschossen hatten, kehrt wir am Weg beim Punkt 6 (Bergersteig 1245 Meter) um. Vorher kamen wir noch beim Punkt 1 Rieman Kanzel (1110 Meter) – Punkt 2 Regen Kanzel (1150 Meter) – Punkt 3 Sendtner Kanzel (1170 Meter) – Punkt 4 Jung Kanzel (1215 Meter) und Punkt 5 Jagasprung (1220 Meter) vorbei. Der Weg wäre dann noch bis auf 1460 Meter weiter gegangen, doch das Wetter war nicht besonders einladend und es war mittlerweile auch schon 16 Uhr 30. Der gesamte Spaziergang dauerte ca. 1 Stunde und 20 Minuten.

 

Unsere weitere Reiseroute führte uns dann über den ca. 1600 Meter hohen Gerlos Pass – oben hatte es ca. 6 Grad und es regnete – aber neben der Fahrbahn lag ein wenig Schnee – was wäre das für ein Urlaub gewesen, wenn wir nicht zumindestens einmal Schnee aus nächster Nähe gesehen hätten. Weiter ging es dann über Gerlos, Mittersil und Zell am Ziller nach Mayerhofen im Zillertal (ein ganz bekannter Wintersportort). Die ersten zwei Hotels, bei den wir fragen gingen, waren leider ausgebucht – wir wollten für die heutige Nacht eine Unterkunft, die ein Restaurant im Haus hat – denn beide wollten wir nicht mehr in die Nässe, denn davon hatten wir schon genug. Nach einer weiteren Runde durch den Ort wurden wir fündig – im Hotel Perauer (ein 3 Stern Hotel) war noch etwas frei – das Zimmer kostete pro Person mit Frühstück € 38 – haben wir uns sogar noch ein bisschen was erspart, denn das Zimmer am Glockner hätte € 90 gekostet.

 

Gegen 19 Uhr gingen wir Abendessen – wir waren beide schon etwas hungrig und freuten uns schon auf ein kühles Bierli.Das Restaurant war gesteckt voll – was sicher auf eine gute Küche schließen lässt – wir wurden trotzdem sehr nett empfangen und in die Bar gebeten – dort konnten wir uns mit einem kühlen Bier erfrischen und die umfangreiche Speisekarte studieren. Es wurde sehr bald ein Tisch frei, den wir uns mit zwei Deutschen teilten.

Als Vorspeise bestellten wir uns Zillertaler Krapfen – frittierter Teig gefüllt mit einer Käse – Erdäpfelmischung. Zur Hauptspeise teilten wir uns eine Schlachtplatte – dadurch, dass es im Haus eine eigene Fleischerei gab, waren die Leberwurst und die Blunzen ausgesprochen gut. Um das schwere Essen auch gut verdauen zu können, genehmigten wir uns ein Stamperl Marillenschnaps, der sehr gut schmeckte. Den ersten Urlaubsabend ließen wir ganz gemütlich bei einem Glaserl Rotwein ausklingen.

 

Freitag, 18.05.2007                                                            Streckenlänge: 233 Kilometer

 

Heute zeigte sich das Wetter von einer besseren Seite – es schien die Sonne und man konnte teilweise die schneebedeckten Berge erkennen. Nach der Morgenpflege machten wir einen kurzen Spaziergang durch den Ort – der ob der frühen Zeit noch ziemlich ausgestorben wirkte. Es war auch ziemlich kühl und so waren wir nach ca. 40 Minuten wieder zurück im Hotel. Es gab ein wunderbares Frühstücksbuffet mit gutem Gebäck und Tiroler Schinkenspeck, der uns beiden sehr gut schmeckte. Während des Frühstücks planten wir die heutige Reiseroute – unser erster Besichtigungspunkt war Rattenberg.

 

Rattenberg ist ein kleiner Ort ca. 40 Kilometer von Mayrhofen im Zillertal entfernt. Wir bummelten gemütlich durch die Fußgängerzone und entdeckten eine Glasbläserei, für die der Ort berühmt ist. Das Geschäft erstreckte sich über insgesamt vier Stockwerke – wir schauten uns aber nur den ersten und zweiten an. Andy fiel ein, dass wir für unsere Picknicktasche schönere Gläser brauchen könnten und so gingen wir auf die Suche und wurden nach einiger Zeit auch fündig – wir fanden schöne kleine, aber sehr robuste und schwere Gläser und vom Preis von € 6 per Stück ließen wir uns auch nicht abschrecken (regulär hätten sie € 11 das Stück gekostet.) Zum Abschluss unsers Rundeganges besichtigten wir noch die Kirche und die gleich darunter liegende Gruft.

 

Danach ließen wir uns von Frau Tom den weiteren Weg zum Reschensee ausrechnen – wir wollten nicht auf der Autobahn fahren – das Ergebnis war eine Fahrzeit von ca. 3 Stunden für 170 Kilometer. Der weitere Weg führte uns zuerst nach Innsbruck (die Besichtung des goldenen Dachl ließen hoben wir uns für ein anderes Mal auf) und dann weiter durchs Inntal. War dachten, dass wir bis Landeck auf der Bundesstrasse bleiben, doch Frau Tom führte uns durchs Pitztal. Wir kamen durch die Orte Arzl im Pitztal, Wenns und Piller. Die Straße war relativ steil und im Nu waren wir auf fast 1000 Meter Seehöhe. Weiter ging es dann auf die Pillerhöhe (1559 Meter), von wo wir einen wunderbaren Blich auf die verschneiten Berge sowie aufs Inntal hatten. (Ob dieser Weg wirklich schneller war, als auf der Bundesstrasse wissen wir nicht, aber allein wären wir sicher nie auf diese wunderschöne Strecke gekommen.) Über Prutz und Pfunds ging es weiter in Richtung Reschenpass und Grenze. Im Verkehrsfunk hatten wir gehört, dass auf der Reschenpass Bundesstraße der Verkehr wechselweise angehalten wird und es zu Verzögerungen bis zu einer Stunde kommen kann. Also fuhren wir bei Hochfinstermünz über die Grenze in die Schweiz und bei Martina-Martinsbrück über die B185 wieder zurück nach Österreich. Diese Straße war so eng und steil, dass hier nur PKW`s fahren durften. Von Nauders waren es nur mehr ein paar Kilometer zum Reschenpass bzw. zu unserem nächsten Ziel dem Reschensee.

 

Der Reschensee ist ein künstlich angelegter See (Stausee) – die Attraktion ist der aus dem See ragende Kirchturm –  er gab ein wunderbares Fotomotiv mit den verschneiten Bergen im Hintergrund und dem blitzblauen Himmel – das Wetter zeigte sich heute von seiner besten Seite. Der Kirchturm ist der letzte Rest des Ortes Graun der im Jahre 1950 abgerissen und die Bewohner zwangsenteignet wurden. Der Ort wurde aber an anderer Stelle wieder aufgebaut und der Kirchturm soll an das „Alt – Graun“ erinnern.

 

Da es bereits 15 Uhr 30 war, machten wir uns schön langsam auf die Suche nach einer Unterkunft – Andy wollte noch nach Melag fahren – ein kleiner Ort ca. 10 Kilometer von Graun entfernt in 1874 Meter Seehöhe. Er hoffte, dort gäbe es ein nettes Hotel mit schönen Zimmern mit Balkon, ein Restaurant und einen schönen Wanderweg – was sich ein wenig später auch als richtig herausstellte. Wir nahmen uns ein Zimmer im Hotel Alpenjuwel (3 Sterne zum Preis von € 126 fürs Zimmer inklusive Abendessen und Frühstück – es hätte noch ein Zimmer um € 100 gegeben, aber das hätte keinen Balkon gehabt). Bevor wir die Sachen aus dem Auto holten, genehmigten wir uns ein kühles Bier auf der Terrasse in der Sonne.

Da bis zum Abendessen noch Zeit war wanderten wir ganz gemütlich zur Melaghütte (1970 Meter). Der Spaziergang war wunderschön und wir bestaunten die schneebedeckten Berge – unter anderem auch die 3738 Meter hohe Weißkugel ( dieser Berg ist teilweise vergletschert und der zweithöchste der Ötztaler Alpen).

 

Gegen 18 Uhr 30 waren wir wieder zurück im Hotel – die Sonne schien noch immer auf die Terrasse – also beschlossen wir uns noch ein Bierli zu genehmigen. Gegen 19 Uhr 15 gingen wir essen und es gab ein Fünfgang – Menü – zuerst wunderbaren Salat vom Buffet, dann eine Paprikacremesuppe, als dritten Gang eine Art Nudeln mit einer Gemüsesoße, als Hauptspeise nahm Andrea Rostbeef mit Gemüse und Andy Gemüselaibchen mit Tomatensoße. Als Nachspeise hatten wir uns Käse bestellt (hatten beide keinen Guster auf die Topfenknödel mit Erdbeermark). Das Essen schmeckte wunderbar und wir hatten einen wunderschönen Abend in der ruhigen Gegend. Im Anschluss wollten wir noch ein wenig den Balkon nützen – blieben aber nicht lange draußen, da es ziemlich kalt war. Den Abend ließen wir mit einem guten Glas Rotwein aus unseren neuen Gläsern ausklingen.

 

Samstag, 19.05.2007:                                                           Streckenlänge: 219 Kilometer

 

Andy stand bereits um 5 Uhr 30 auf – er wollte unbedingt das Tagebuch vom gestrigen Tag nachschreiben. Das Wetter war wieder wunderschön – blauer Himmel und Sonnenschein – aber es war ziemlich kalt draußen (- 3 Grad aber in einer Höhe von fast 2000 Meter ist das normal). Gegen 7 Uhr gingen wir ins hauseigene Schwimmbad und anschließend zum Frühstück. Das Buffet war nicht zu vergleichen mit dem vom Vortag – es gab zwar gutes Gebäck, aber vom Rest hatten wir den Eindruck, dass es mit wenig Liebe gemacht wurde.

 

Als erstes fuhren wir heute nach Schluderns – dort gibt es laut Reiseführer eine schöne Burg aus dem 13 Jahrhundert zu besichtigen (Churburg). Wir waren gegen 10 Uhr dort und stellten fest, dass dies nur mit Führung möglich ist. So beschlossen wir die Besichtigung zu lassen und spazierten dafür einmal um die Burg. Anschließend gingen wir ins Zentrum von Schluderns wo es beim Friedhof zwei Kirchen gibt – die turmlose Michaelskirche und die romanische Pfarrkirche St. Katharina.

 

Dann hatten wir die Idee dass bei diesem tollen Wetter eventuell schon das Stilfersjoch offen sein könnte – doch wir wurden leider enttäuscht – es war noch immer geschlossen. Bei dem tollen Wetter hätten wir sicher eine tolle Sicht gehabt.

 

Auf der weiteren Strecke kamen wir in der Gegend von Latsch bei der Burg Castellbello vorbei. Diese steht hoch über dem Etschufer und scheint das Tal zu bewachen. Andrea schoss aus dem Auto ein Foto, von dem wir hoffen, dass es gut geworden ist.

 

Dann ging es weiter nach Naturns wo das uralte Kirchlein St. Prokulus steht – wir hatten schon von einigen Leuten den Tipp bekommen, dies unbedingt anzusehen. Es stammt aus dem 7. Jahrhundert und hat an der Außenwand einen gotischen Freskenzyklus aus dem 14. Jahrhundert, der leider schon sehr verblasst ist. Die weit über Tirol hinaus bekannte Hauptsehenswürdigkeit sind die Fresken im Innern (aus dem 8. Jahrhundert), erwiesenermaßen die ältesten bisher entdeckten Wandbemalungen im deutschen Sprachraum.

 

An Meran vorbei ging es über Lana auf das 1518 Meter hohe Gampenjoch,  weiter über „Unsere liebe Frau“ nach Fondo und von dort zum Mendlpass (1363 Meter). Auf der Passhöhe, die um die Jahrhundertwende ein Luftkurort war, wollten wir eine Mittagspause machen. Wir spazierten ein wenig durch den Ort und fanden bald ein Lokal mit einer Terrasse mit einem wunderbaren Ausblick. Andrea wollte vom Kellner die Speisekarte, doch der meinte es gäbe nur Gulaschsuppe, Lasagne und Kuchen. Auf das hatten wir beide keinen Appetit und so erfrischten wir uns nur mit einem Glas naturtrüben Apfelsaft und genossen die Aussicht.

 

Wir ließen uns von Frau Tom eine Route nach Kastelruth planen , ohne dass wir über die Autobahn fuhren. Die Strecke führte uns über Eppan, vorbei an Bozen weiter durch eine ganz enge Schlucht nach Steinegg. Auf der Karte konnten wir erkennen, dass sie diesmal nicht den direkten Weg wählte, sondern eine kleine Runde fuhr, die landschaftlich wunderschön war.

Weiter ging es über Völs am Schlern (880 Meter) nach Kastelruth ( 1060 Meter) wo wir gegen 16 Uhr ankamen. Wir fanden nicht gleich das Hotel, da der Eingang in einer Fußgängerzone liegt. Wir hatten das Hotel ( Posthotel Lamm – 4 Sterne) über Connex gebucht ( wir zahlen für zwei Nächte mit Frühstück und einem € 80 Essensgutschein € 199 – im Zimmer war ein Preis pro Person und Nacht von mindestens € 75 angeschrieben).

Unser Zimmer war sehr groß und schön mit Holz verkleidet, hatte einen Balkon mit Blick auf die Berge und eine Minibar – mehr kann man sich gar nicht mehr wünschen.

Nachdem wir das Gepäck aufs Zimmer gebracht hatten und das Auto am 5 Gehminuten entfernten Parkplatz abgestellt hatten, gönnten wir uns im kleinen Gastgarten vor dem Hotel ein kühles und erfrischendes Bierli. Das Hotel liegt direkt im Zentrum neben der Kirche (Der Ort ist ja durch die Kastelruther Spatzen bekannt geworden).

 

Da wir heute beide ein wenig müde waren, beschlossen wir uns einen gemütlichen Abend zu machen – Andy schrieb das Tagebuch weiter und Andrea saß am Balkon und las. Gegen 19 Uhr gingen wir ins hoteleigene Restaurant Essen. Andrea bestellte als Vorspeise eine Bärlauchsuppe mit schwarzem Trüffel und Wachtelragout, zur Hauptspeise Biokalbsrücken in der Kruste mit Morchelrisotto. Für Andy gab es eine Spargelcremsuppe mit Schüttelbrot und zur Hauptspeise Perlhuhn mit Trüffelpolenta und Kräutern. Zum Abschluss gab es einen wunderbaren Käseteller mit sehr vielen schmackhaften Käsesorten. Zum Essen wurde uns ein Südtiroler Rotwein empfohlen (Palestina – Südtiroler Cabernet Merlot – Jahrgang 2001 vom Weingut H. Lentsch), der uns beiden sehr gut schmeckte. Den Rest nahmen wir uns aufs Zimmer mit und genossen ihn auf unserem Balkon mit Blick auf die Berge – die von den letzten Sonnenstrahlen des Tages beleuchtet wurden.

Gegen 21 Uhr gingen wir beide glücklich und zufrieden schlafen.

 

Sonntag, 20.05.2007:                                                           Streckenlänge: 206 Kilometer

 

Wenn man zeitig schlafen geht, kann man auch früh aufstehen. Wir wurden beide gegen 6 Uhr munter und waren wunderbar ausgeschlafen. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite und die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel – optimal für heute, da wir uns vorgenommen hatten, über zwei Berge zu fahren (Penser Joch und Jaufenpaß). Gegen 7 Uhr 30 gingen wir zum Frühstück. Das Buffet war ausgezeichnet und es gab eine tolle Auswahl an Gebäck, Wurst, Käse und Obst und dazu auch noch weiche Eier und zum Kaffee gab es eine große Kanne warme Milch.

 

Gegen 8 Uhr 30 fuhren wir vom Hotel weg – runter vom Berg auf die Hauptstrasse in Richtung Bozen und dann weiter auf einer Nebenstraße durch eine schönes, enges Ta nach Sarnthein (961 Meter). Der Ort war ziemlich voll da, heute eine Rassekaninchenschau und vermutlich auch irgenein Fest stattfand. In der Dorfkirche war gerade Gottesdienst bei dem auch Blaskapellen spielten. Die im Reiseführer beschriebene Kapelle St. Cyprian konnten wir leider nicht besichtigen, da sie geschlossen war.

 

Von Sarnthein ging es weiter auf das 2211 Meter hohe Penser Joch, von wo man einen tollen Ausblick hatte. Bei dem schönen Wetter waren wieder jede Menge Motorradfahrer unterwegs – für die sollen die engen und steilen Kehren ein Traum zum fahren sein. Auf der Passhöhe lag noch ganz wenig Schnee – Andy stellte sich hinein und Andrea schoss ein Foto.

 

Unsere weitere Route führte uns nach Sterzing (948 Meter). Bis zum heutigen Tag war uns diese Stadt nur durch die Mautstelle an der Brennerautobahn bekannt – aber wir wurden sehr positiv überrascht. Der mächtige Zwölferturm mit seinem Treppengiebel, das Wahrzeichen der Stadt, teilt die nördliche Altstadt von der ebenfalls Jahrhunderte alten Neustadt.

Die zentrale Hauptstrasse wird von prächtigen Bürger- und Handwerkerhäusern gesäumt. Giebel, Zinnen, Fassaden, Wirtshausschilder, steinerne Toreinfassungen, Erker, Wappensteine und Innenhöfe erzählen die Geschichte dieser spätgotischen Tiroler Stadt. Auf unserem Bummel durch die Neustadt fiel uns ein leider sehr modernes Gebäude auf, welches nichts ins Bild passte und wir dachten uns, wer wohl diesen Bau genehmigt hat. Etwa in der Mitte der Neustadt steht das Rathaus, das zu den schönsten Tirols zählt. Vor dem stattlichen Bau aus der Übergangszeit zwischen Gotik und Renaissance steht eine gotische Statue des heiligen Nepumuk aus 1739. Wenige Schritte westlich vom Rathaus erhebt sich an der Fundesstraße der stattliche Ansitz Jöchelsthurn mit seinem Markanten Staffelgiebel. Auf unserem weiteren Rundgang kamen wir noch bei der Kirche St. Peter und Paul (konnte man nicht besichtigen), der Heiliggeistkirche am Hauptplatz (war heute geschlossen) und der St. Margaretha Kirche vorbei. In der St. Margaretha Kirche war heute Erstkommunion und die Kinder wurden in schön geschmückten Kutschen durch die Stadt geführt.

 

Nach unserem Stadtrundgang durch Sterzing hatten wir leider eine Schrecksekunde : Da wir mit dem Diesel schon fast am Ende, waren blieben wir bei einer Tankstelle stehen: Die war zwar geschlossen, aber man konnte mit Selbstbedienung trotzdem tanken – musste nur eine Bankomat oder Kreditkarte einschieben. Beim ersten Mal tat sich leider nichts und so versuchten wir es noch einmal, und dabei blieb die Bankomatkarte stecken, und wir hätten sie  fast nicht mehr heraus gebracht. Gott sei Dank hatten wir im Auto eine Zange, mit der es uns gelang, die Karte heraus zu holen. Wir befürchteten schon die Karte sei defekt, weil der Magnetstreifen ganz leicht eingedrückt war, etwas später in Meran war es aber ohne Probleme möglich Geld zu beheben. Eine weitere Schrecksekunde hatten wir auch noch, als wir nach etwa 10 Minuten Fahrt erst feststellten, dass Andrea vergessen hatte, den Tankdeckel zu schliessen, was aber zum Glück auch nicht weiter schlimm war.

 

Der weitere Weg führte uns über den Jaufenpass (2094 Meter). Auf der Passhöhe gab es einen tollen Ausblick und ein Rasthaus mit Tischen im Freien : Wir dachten uns, dass es prima wäre, dort so richtige Südtiroler Spezialitäten zu bestellen – wir hatten auch schnell einen schönen Tisch gefunden – sahen aber rund herum vielen Leute sitzen, die unserer Meinung nach schon eine ganze Weile auf ihre Bestellung warteten. Also beschlossen wir weiter nach Meran zu fahren.

 

Meran ist die zweitgrößte Stadt von Südtirol und war früher auch beliebtes Urlaubsziel der Kaiserin Sissi. Den ersten Stopp machten wir bei der Spitalskirche, die durch ein Hochwasser zerstört wurde und 1483 wieder aufgebaut wurde. Das schöne Portal zeigt reichen Skulpturenschmuck. Als nächstes besichtigten wir in Steinach, dem ältesten Stadtteil Merans, die Pfarrkirche zum heiligen St. Nikolaus. Die 1465 fertig gestellte Kirche dient als beliebtestes Postkartenmotiv Merans. Gleich beim bekannten Sandplatz (er war leider eine große Baustelle war – wir vermuten es wird eine Parkgarage gebaut) steht das Bozner Tor, welches von Reliefwappen von Österreich, Tirol und Meran verziert wird. Meran ist außerdem für sein im Jugendstil erbautes Kurhaus bekannt, weiters gibt es entlang der Passer wunderschöne Promenadenwege, auf denen buntes Treiben herrscht und die zum Verweilen in einem der vielen Lokale einladen. Da wir noch nichts für unser heutiges Abendessen hatten, versuchten wir unser Glück beim Bahnhof – doch dort gab es leider nichts.

 

Also machten wir uns auf den Weg zurück nach Kastelruth. Wir beschlossen über die Autobahn zu fahren, um vielleicht bei einer Autobahnraststätte etwas zu finden. Wir nahmen dadurch einen Umweg von ca. 20 Kilometer in Kauf – aber wir beide freuten uns schon auf ein gutes Abendessen auf unserem Balkon. Wir kauften uns Speck und Käse und waren gegen 18.50h wieder zurück bei unserem Hotel. Nachdem wir alles aufs Zimmer gebracht hatten, erfrischten wir uns mit einem kühlen Bier im Gastgarten des Hotels (direkt am Hauptplatz).

Anschließend genossen wir den Abend mit Blick auf die Berge, mit dem guten Essen und gutem Rotwein. Gegen 22 Uhr gingen wir nach einem erlebnisreichen Tag glücklich und zufrieden schlafen.

 

Montag, 21.05.2007:                                                            Streckenlänge: 144 Kilometer

 

Heute genossen wir beide noch einmal das tolle Frühstücksbuffet vom Hotel.

 

Um 8 Uhr 45 fuhren wir los nach Brixen, die drittgrößte Stadt Südtirols, die auch Stadt der Bischöfe genannt wird. Zuerst besichtigten wir die Pfarrkirche St. Michael die um 1500 erbaut und 1757/58 barockisiert wurde und anschliessend den Dom Mariä Himmelfahrt der am östlichen Rand der Altstadt steht. Der Dom wurde in den Jahren 1745-1754 barockisiert, die von Säulen getragene klassizistische Vorhalle wurde erst 1785 angefügt. Die beiden Westtürme stammen in unteren Teil noch vom romanischen Vorgängerbau.

Besonders sehenswert ist der Kreuzgang: Die Baussubstanz stammt aus der Romanik aus dem 12 Jahrhundert – die Kreuzrippengewölbe wurden erst in der Gotik hinzugefügt.

Die wunderbar restaurierten Gewölbefresken stammen aus verschiedenen Entwicklungsstufen der Gotik aus den Jahren 1390 – 1510 und davon waren wir beide sehr beeindruckt und denken es wäre schade gewesen, diese nicht zu besichtigen. Wir beide wunderten uns auch, dass wir für all die tollen Gebäude keinen Eintritt bezahlen mussten. Vom Kreuzgang aus kommt man in die aus dem 12. Jahrhundert stammende Johanneskirche die leider geschlossen war. Gleich gegenüber vom Dom ist die Hofburg die leider auch geschlossen hatte. Wir bummelten noch ein wenig durch die Stadt – Brixen hat uns beiden sehr gut gefallen und wir können diese Stadt nur jedem empfehlen sie zu besichtigen.

 

Zu hause beim Studieren des Reiseführers stieß Andrea auf so genannte „ Erdpyramiden“ – wir konnten uns beide darunten nicht wirklich etwas vorstellen – aber am Bild sahen sie toll aus und da wir schon in der Nähe waren, machten wir einen Abstecher dort hin. Sie liegen bei dem kleinen Ort Trenten abseits der Durchzugsstrasse und sie sind auch nur auf den Wanderwegen angeschrieben – doch unsere Frau Tom fand auch einen Weg fürs Auto dort hin – die Straße war sehr schmal und es kam uns eine Schulklasse entgegen – was die von uns gedacht haben müssen, dass wir mit dem Auto hinfahren und sie müssen gehen... Erdpyramiden sind Erosionsformen die entstehen, indem lehmige, schutthaltige Moränenablagerungen der einstigen Gletscher zu säulenartigen Pyramiden verwittern.

 

Unser weiterer Weg führte uns nach Bruneck – dort hielten wir uns aber nicht sehr lange auf da es sehr heiß war und wir beide auch ein wenig müde waren. Zuerst hatten wir auch noch geplant gehabt, Innichen anzuschauen, doch das ließen wir bleiben,  denn wir beide dachten wir kommen mal wieder in diese Gegend und wir wollen viel lieber Ruhe und Natur.

Über Toblach fuhren wir über die große Dolomitenstraße zum Doblachsee – doch dort fanden wir leider kein passendes Quatier – also ging es weiter zum Dürrensee. Dort war direkt an der Straße ein Hotel – aber rundherum sonst nichts los und da das Wetter nicht gut angesagt war beschlossen wir weiter zu fahren – nachdem wir den tollen Blick auf die Drei Zinnen (2998 Meter) ausgiebig genossen hatten und außerdem hatten wir auch einen tollen Blick auf den 2786 Meter hohen verschneiten Monte Cristallo. Eigentlich tat es uns ja fast leid weiter zu fahren, aber am weiter Weg kamen wir zum Lago di Misurina – ein wunderschöner See eingerahmt von den Bergen, einige Hotels und ein Supermarkt – alles was wir wollten und wir dachten es wäre doch schön hier zu bleiben – doch wie sich herausstellte, hatten alle Hotels zu.

 

Als Endpunkt des heutigen Tages hatten wir Cortina d’Ampezzo ins Auge gefasst – Andrea meinte, in dem Touristenort werden wir sicher was finden. Am Weg dort hin fuhren wir noch über den Passo Tre Croci. (1809 Meter). In Cortina angekommen waren wir beide von dem Ort total enttäuscht – fast alle Hotels hatten zu und es wurde sehr viel gebaut. Nach einigem Suchen fanden wir ein Hotel, das offen hatte – es lag direkt an der Straße und es war an einem etwas steileren Straßenstück, sodaß man die Autos beschleunigen hörte – aber es hatte einen Balkon und gegenüber war ein Supermarkt ( der leider kein kaltes Bier hatte) – der Preis von € 88 war schon hoch, aber wir nahmen es – man kann nicht immer nur Glück haben mit den Quartieren .

 

Da wir beide doch Guster auf ein kaltes Bier hatten bummelten wir noch ein wenig durch die Stadt und setzten uns bei einem Hotel in den Garten – das Bier schmeckte uns sehr gut 8Andy nahm Bier und Andrea Radler – es gab nur Flaschenbier, also bekam Andrea noch ein Schweppes Zitrone dazu) und als die Rechnung kam waren wir beide sehr erstaunt : Diese 3 Getränge kosteten € 14 – eine zweite Runde  ließ unsere Reisekassa definitiv nicht zu – also gingen wir zurück ins Hotel und tranken noch ein Dosenbier in dem kleinen Garten vorm Hotel (natürlich an der Strasse). Es gab ein kleines aber feines Abendessen am Balkon mit Speck, Käse und Rotwein. Anschließend wollte Andy das Tagebuch schreiben und merkte, dass der Stecker vom Laptop nicht in die Steckdose passte – also hatte er einen freien Abend – wir genossen den Rest vom Rotwein – nach einiger Zeit fing es stark zu regnen an und es wurde kühl draußen. Also gingen wir bereits um 20 Uhr 15 schlafen – denn so schön war es hier auch nicht um ewig am Balkon sitzen zu bleiben.

 

Dienstag, 22.05.2007:                                                            Streckenlänge: 160 Kilometer

 

Wir wurde beide um 6 Uhr 30 ohne Wecker munter und hatten besser geschlafen als wir dachten. Da es erst ab 7 Uhr 30 Frühstück gab, hatten wir genug Zeit, alles zusammen zu packen – und Andy verstaute schon ein paar Dinge im Auto – als er in die Nähe des Frühstücksraums kam ließ ein sehr süßlicher Geruch nichts Gutes vom Frühstück verheissen – aber wir wurdnen zum Teil positiv überrascht – es gab Kaffee mit ganz viel Milch – der Rest war nicht so besonders.

Kurz nach 8 Uhr fuhren wir los – ob wir wieder so schnell mal nach Cortina kommen, wissen wir nicht. Heute stand eine richtige Bergetappe auf dem Pogramm: Zuerst über den 2105 Meter hohen Passo di Falzarego – der wie ausgestorben wirkte, da er mitten in einem Skigebiet liegt – doch man hatte einen wunderbaren Blick auf die Berge und danach über das 2239 Meter hohe Pordoijoch – von dort hatten wir einen tollen Blick auf die Marmolada (3342 Meter) ein vergletscherter Berg. Da es uns dort so gut gefiel, kauften wir gleich ein paar Postkarten um die Daheimgebliebenen auch an der schönen Landschaft teilhaben zu lassen.

 

Der dritte Paß am heutigen Tag war der 1745 Meter hohe Karerpass vom den man sehr bald zum Karersee gelangt – wir hatten von Nicky au dem Reiseforum den Tipp bekommen, unbedingt dort stehen zu bleiben. Als wir ankamen, waren wir ein wenig entsetzt – der Parkplatz war voll mit Bussen und jede Menge Touristen – die alle zusammen aber nur einen kurzen Blick auf den See warfen – denn für mehr hatten sie nicht Zeit. Nachdem wir die Wanderschuhe angezogen hatten, gingen wir zum See – und wir wurden nicht enttäuscht – er hatte eine ganz tolle Farbe und in der ruhigen Wasseroberfläche spiegelten sich die Berge.

Wir wanderten rund um den See (mit Fotostopps und gemütlichem Gehen ca. 35 Minuten) und wir genossen die Ruhe und dass wir Zeit hatten hier uns alles anzusehen.

 

Sonst hatten wir für heute eigentlich nicht mehr geplant gehabt – da es aber erst Mittag beschlossen wir doch nach Bozen zu fahren. Wir parkten unser Auto direkt im Zentrum neben dem Dom. Die gotische Pfarrkirche steht am südlichen Ende des Waltherplatzes (benannt nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide). Gleich neben dem Dom ist die sehenswerte Johanneskapelle mit sehr gut erhaltenen gotischen Fresken um 1340. Danach bummelten wir weiter zum Obstmarkt wo wir uns frische Erdbeeren und Tomaten fürs Abendessen kauften. Da es heute wieder sehr heiß war, hielten wir unseren Bummel durch die Stadt relativ kurz – Andrea hatte noch Guster auf ein Eis und so setzten wir uns direkt am Waltherplatz in ein Lokal. Nachdem uns der Kellner mehrmals ignoriert hatte, beschlossen wir aber zu gehen ( ob es unser Fehler war, dass wir uns an einen nicht abgeräumten Tisch gesetzt hatten, sei dahingestellt.)

 

Sehr weit wollten wir heute auch nicht fahren, also beschlossen wir uns am Kalterersee ein Quartier zu suchen – als erstes stießen wir auf einen Campingplatz und Hotels direkt an der Strasse, die uns nicht zusagten – Andrea sah an der anderen Seite des Sees auch noch Häuser und mit Hilfe von Frau Tom gelangten wir dort auch hin. Als erstes gingen wir ein einem Hotel direkt am See fragen – die hatten auch noch ein Zimmer frei – der Blick auf den See war leider durch einen Baum sehr eingeschränkt und sie wollten € 98, was uns zu teuer war. Ganz in der Nähe gingen wir bei einem Zweiten fragen – da war das Zimmer sehr winzig und hatte keinen Tisch – der preis mit € 60 wäre aber ok gewesen. Wir hielten uns die Option offen, eventuell wieder zu kommen. Gleich daneben führte eine steile Straße hinauf, die wir bis zum Ende gingen – da stand Ferienwohnung Florian – niemand war zu sehen und es standen auch keine Autos da, also dachten wir, es sei geschlossen. Als wir schon fast am Gehen waren, kam ein älterer Mann aus dem Haus und wir fragten, ob er Zimmer frei hätte und er sagte ja. Er zeigte uns ein Zimmer mit Balkon ( toller Blick auf den See) und es kostete € 60 – das nahmen wir dann und waren beide glücklich.

 

Als wir unser gepäck im Zimmer verstaut hatten fuhren wir ins 4 Kilometer entfernte Kaltern – denn wir hatten einige Sachen zu besorgen : Adapter für den Laptop ( den wir ein einem Elektrogeschäft bekommen haben), einen guten Rotwein aus der Gegend ( es gab im Ort einen kleinen Supermarkt – da waren wir drinnen als draußen gerade ein Regenguss niederging) und ein paar Postkarten. Das Einzige, was wir nicht bekommen hatten und worauf wir beide schon großen Guster hatten, war ein kühles Bierli – wir klapperten die Tankstellen ab und als wir schon fast aufgeben wollten, hatte Andy die Idee, dass es eventuell beim Campingplatz ein Geschäft geben müsse, das gekühlte Getränke verkauft – und so war es dann auch. Jetzt hatten wir alles für einen gemütlichen Abend am Balkon.

 

Gegen 17 Uhr 30 waren wir wieder zurück und Andy begann ein wenig das Tagebuch nachzuschreiben, denn der Rückstand sollte nicht zu groß werden bei den vielen Dingen, die wir jeden Tag erleben und Andrea schrieb fleissig 12 Postkarten. Danach gab es ein gutes Abendessen – Tomaten mit Mozzarella, Wurst, Käse und Brot und dazu den guten Rotwein (Ritterhof aus Kaltern) und wir ließen den Abend gemütlich am Balkon ausklingen und genossen die Ruhe bis es finster wurde.

 

Mittwoch, 23.05.2007:                                                          Streckenlänge: 72 Kilometer

 

Es war auch in der Nacht so warm, dass wir bei offenen Balkontüren schlafen konnten und es war so schön, in der Früh den Vogerln beim Singen zuzuhören. Leider hat gegen 7 Uhr eine Motorsense die Ruhe gestört. Gegen 7 Uhr 30 standen wir auf – wir konnten den Tag heute gemütlich angehen, da wir gestern Abend beschlossen hatten, eine zweite Nacht hier zu bleiben. Gegen 8 Uhr 30 waren wir beim Frühstück und wurden von der Besitzerin recht herzlich begrüßt. Das Frühstück war einfach wunderbar: Es gab gutes Gebäck, dazu Schinkenspeck und Käse, ein weiches Ei und selbst gemachte Marmelade und dazu guten Kaffee. So kann man sich einen Start in den tag vorstellen.

 

Danach gingen wir den Rundweg um den Kalterersee (7,5 Kilometer lange – so gut wie keine Höhenunterschiede, aber wir waren fast schon ein wenig zu spät dran, da ein Teil des Weges in der prallen Sonne war). Am unteren Ende des Sees gab es ein kleines Biotop in dem auf Tafeln all die hier lebenden Tiere ausführlich erklärt wurden. Der Weg war im Großen und Ganzen prima und wandern macht uns beiden auch viel Spaß. Bevor wir zurück ins Hotel gingen erfrischten wir uns in dem Hotel, wo wir gestern als erstes gefragt hatten mit einem gespritzten Apfelsaft. Gegen 12 Uhr 30 waren wir wieder am Zimmer.

 

Am Nachmittag fuhren wir über die Südtiroler Weinstrasse – das erste Stück von Bozen nach Kaltern kannten wir ja schon von der Anreise hier her. Für die Routenplanung war uns auch der Reiseführer eine große Hilfe. Den ersten Halt machten wir im 3194 Einwohner Ort Tramin woher der bekannte Traminer kommt. Andrea entdeckte im Reiseführer das kleine Kirchlein St. Jakob in Kastelaz zu dem wir auch hinfuhren – doch es war leider wegen der Mittagspause geschlossen. In dem winzigen Ort Kurtnig an der Weinstrasse machten wir einen kurzen Halt um die Postkarten aufzugeben, beim Bankomat Geld abzuheben und ein Foto der Kirche zu schießen. Der weitere Weg führte uns nach Salurn (dem südlichen Ende der Weinstrasse und gleichzeitig auch die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch). Auf Grund der Routenbeschreibung dachten wir das der Weg Richtung Norden durch die Orte Neumarkt und Auer ebenfalls zur Weinstraße gehört, was sich als Irrtum herausstellte. Wir legten noch einen sehr kurzen Zwischenstopp in Neumarkt ein und besichtigten die kleine Pfarrkirche St. Nikolaus. Die Gasse mit den Lauben ließen wir aus da durch die Mittagszeit sowieso nichts los war.

 

Durch Auer fuhren wir durch und kurz vor drei waren wir wieder ein Kalter beim Supermarkt wo wir fürs Abendessen einkaufen wollten (und ein paar Südtiroler Spezialitäten wollten wir auch noch besorgen). Da der Supermarkt erst um 15 Uhr aufsperrte. hatten wir noch ein wenig Zeit und Andrea kam in einem Nahe gelegenen Eissalon zu ihrem lang ersehnten Eis. Nachdem wir im Supermarkt alles besorgt hatten ( an dieser Stelle sei mal wieder erwähnt wie toll das ist, dass man im Ausland sogar in den kleinsten Orten im Supermarkt mit Kreditkarte bezahlen kann) und uns beim Campingplatz mit kalten Bier eingedeckt hatten ging’s zurück ins Hotel – wir freuten uns schon auf einen gemütlichen Nachmittag am Balkon – Andy hatte genug Zeit die letzten Tage vom Tagebuch nachzutragen und Andrea las gemütlich ein Buch.

 

Gegen 19 Uhr 15 bereiteten wir uns das Abendessen zu: Es gab Tomaten mit Mozzarella, dazu Kaminwurzen, Graukäse und einen geräucherten Käse und wieder einen Rotwein aus der Gegend (Puntay 2005 Kalterer See Auslese). Wir genossen den letzten Abend hier im „Paradies“ zwischen all den schönen Blumen, der Ruhe und dem tollen Blick auf den See. Schade dass wir am nächsten Tag schon weiter fahren mussten – aber vielleicht kommen wir irgendwann mal wieder hier her.

 

Donnerstag, 24.05.2007:                                                        Streckenlänge: 372 Kilometer

 

Es war wieder eine wunderbar Nacht hier am See und wir haben sehr gut geschlafen. Gegen 6 Uhr 30 wurden wir munter, packten alles zusammen und verstauten unser Gepäck im Auto und waren um Punkt 8 Uhr beim Frühstück – das wieder ausgezeichnet schmeckte ( leider gab es den guten Schinkenspeck vom Vortag nicht).

 

Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt hatten fuhren wir gegen 9 Uhr los – ins nahe Bozen gelegene Schloss Hocheppan – eigentlich ist es eine Ruine aber das ist aus dem Reiseführer nicht so richtig herausgekommen. Die Straße zum Parkplatz war so eng, dass nicht einmal zwei Autos aneinander vorbeikamen. Nach einer Fahrzeit von ca. 15 Minuten erreichten wir den Parkplatz und von dort waren es noch einmal 30 Minuten bis zum Schloss. Der Weg war relativ steil und zum Teil in der Sonne – aber mit unseren Wanderschuhen angenehm zu gehen. Oben angekommen wurde unsere Mühe belohnt – wir hatten einen wundervollen Panoramablick auf das Etschal und die nördlichen Teile des Überetsch. Hauptsehens-würdigkeit ist eine in einfachen romanischen Formen errichtete Burgkapelle mit einem berühmten Freskenzyklus. Wir nahmen an einer kunsthistorischen Führung teil und die Dame erklärte uns die teilweise noch sehr gut erhaltenen Fresken. Leider war ein Teil der Fresken beschädigt, da die Kapelle einen Zeitlang für jedermann zugänglich war bzw. von einem Bauern als Scheune benützt wurde. Heute kann man die Kapelle nur im Rahmen einer Führung besichtigen (€ 4 pro Person). Danach erfrischten wir uns mit einem gespritzten Apfelsaft in der Burgschenke und fanden einen Tisch mit tollem Ausblick. Am Weg zum Schloss hat Andy am Weg einen tollen Picknickplatz in der Sonne mit tollem Ausblick entdeckt – wir holten die Kühltasche aus dem Auto und aßen unsere letzten Reste (es gab geraspelte Karotten mit Knoblauchdressing und dazu Brot und Wasser und als Nachspeise einen Apfel) und wir genossen die Ruhe und die Sonne. Schloß Hocheppan war der letzte Besichtigungspunkt für uns in Südtirol und es ging über die Autobahn weiter nach Maranello. Wir haben in der fast einwöchigen Rundreise durch Südtirol sehr viel Dinge gesehen und auch all das angeschaut das wir uns im Vorfeld vorgenommen haben.

 

Da es heute wieder sehr heiß war wollten wir die ca. 250 Kilometer nach Maranello schnell hinter uns bringen – der Verkehr war auch ok und wir kamen gut voran. Nach ca. 45 Minuten machten wir auf einer Raststation eine Kaffeepause um zu Schauen, wo es Quartiere gibt – und Andy freute sich auf einen Kaffee (der leider kalt war und nicht berauschend schmeckte). Bei der Maustelle auf der Autobahn hatten wir auch noch ein Erlebnis: Wie immer steckten wir das Ticket in den Automaten und danach die Kreditkarte – aber es tat sich nichts. Nach einigen Sekunden hörte man schon einen Mann aus dem Lautsprecher, den Andrea nicht verstehen konnte und auf einmal war er ruhig und es tat sich nichts und der Schranken war nach wie vor zu. Doch nach einigen Minuten kam ein Zettel heraus, auf dem stand, dass wir die ausständige Maut binnen 15 tagen überweisen sollen (und unser Kennzeichen sei auch registriert). So öffnete sich doch noch der Schranken für uns und wir konnten weiter fahren. Wir werden sicher noch einige Male die Möglichkeit haben es an den Mautstellen besser zu machen als dieses Mal.

 

 Gegen 16 Uhr 15 waren wir beim Ferrari Museum – schauten nach den Öffnungszeiten für unseren morgigen Besuch und machten noch einen Abstecher in den Nahe gelegenen Shop.

Dann begannen wir mit der Suche nach einem Hotel – in Maranello gab es nichts  - wir fuhren dann bis Bazzano - dort hatte Andrea schon eines aus dem Internet herausgesucht. Das gefiel uns aber auch nicht – vielleicht waren wir auch zu anspruchsvoll, denn wir hätten gerne ein Hotel mit Balkon , Pool und Restaurant in einem kleinen Ort gehabt. Wir fuhren Kreuz und Quer durch die Gegend südlich von Bologna und Andrea hatte in einem Hotelführer  in der Gegend von Bologna zwei Orte entdeckt, wo es jede Menge Hotels gab. Im Ort Pianoro wurden wir dann fündig. Zuerst fuhren wir zum Parkhotel, doch das war uns zu nobel und wäre sicher auch zu teuer gewesen. Am Weg dort hin hatten wir auf der Via Nazionale ein Hotel entdeckt, wo wir nun nachfragten – doch das war schon ausgebucht. Kurz nach 19 Uhr fanden wir im Hotel Bellevue ein Zimmer (ein Zwei-Stern Hotel zum Preis von € 80, der uns beiden relativ hoch vorkam). Leider war das Hotel an der Straße, aber wir hatten beide keine Lust mehr weiter zu suchen.

 

Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer verstaut hatten gingen wir in die nebenan gelegene Pizzeria abendessen. Als erstes bestellten wir uns beide ein großes Bier, auf das wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten. Sie hatten einen tolle Pizza-Karte und die Preise mit max. € 6 pro Pizza waren sehr günstig. Es war offensichtlich ein Lokal, das bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Andrea bestellte eine Pizza mit Räucherkäse und Steinpilzen und Andy eine mit Radicchio, Speck und Würstel und Gorgonzola und dazu einen gemischten Salat. Schmeckte alles wunderbar und zum Abschluss des Abends gab es für Andy noch einen Grappa (der wurde in ein Glas so Daumen mal Pi sehr großzügig eingeschenkt.) Den Abend ließen wir wieder mit einem Glaserl Rotwein ausklingen – leider hatten wir heute keinen Balkon aber man kann nicht immer alles haben. Gegen 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Freitag, 25.05.2007:                                                           Streckenlänge: 335 Kilometer

 

Andy stand bereits um 6 Uhr auf und schrieb das Tagebuch vom Vortag. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite – es war wolkenloser Himmel und Sonnenschein. Gegen 7 Uhr 30 gingen wir frühstücken. Das Frühstück war leider nicht ganz so nach dem Geschmack von Andy, da es nur Süßes und nichts Pikantes gab, dafür schmeckte der Kaffee recht gut.

Gegen 8 Uhr brachen wir ins ca. 65 Kilometer entfernte Maranello auf, um das Ferrarimuseum zu besichtigen. Auf dem Weg dort hin hat unser „Hansi“ seinen 100.000 Kilometer auf den Tacho bekommen – er hat uns immer brav überall hin gebracht und wir hoffen, dass wir ihn noch sehr lange haben und noch viele Reisen mit ihm unternehmen können.

 

Nachdem wir noch getankt hatten kamen wir fast pünktlich zum Aufsperren (9 Uhr 30) bei der Galleria Ferrari in Maranello an. Da wir noch früh dran waren, waren noch relativ wenig Leute (unter anderem eine österreichische Schulklasse). Die Ausstellung war sehr informativ und es wurde sehr viel über die Geschichte von Ferrari erzählt, es waren jede Menge Straßenautos sowie Formel 1 Autos ausgestellt und in einem Raum konnte man Plakate von Rennen aus der ganzen Welt betrachten. An einem Flachbildschirm konnte man sich ansehen, wie die Autos hergestellt werden (die Fabrik ist übrigens unmittelbar bei der Galerie – heute werden von den ca. 2400 Mitarbeitern pro Jahr ca. 5500 Autos hergestellt). Der Umweg hierher nach Maranello hat sich in jedem Fall gelohnt.

 

Zum Abschluss gingen wir noch durch den Shop – doch die Preise dort waren so hoch, dass wir nichts kauften ( in einer Entfernung von ca. 5 Minuten zu Fuß gab es noch einen größeren Shop, der aber um nichts billiger war – Andy schaute sich interessehalber eine kurze Jeans an – das Interesse verging ihm aber gleich, als er den preis sah: € 170,-). Wir spazierten dann noch zum Ortszentrum, machten ein Foto von Kirche und kauften uns etwas zum Trinken (heute war es wieder sehr heiß – es hatte um 11 Uhr schon über 30 Grad.) Hier hat Andrea dann auch noch eine hübsche Zeichnung von einem Oldtimer-Ferrari für ihre Arbeitskollegen gefunden, denen sie versprochen hatte, einen Ferrari mitzubringen.

 

Gegen 11 Uhr 30 fuhren wir los in Richtung Brugnera, wo wir für die nächsten 3 Nächte schon ein Hotel gebucht hatten (Andrea hatte auf der Ferienmesse bei einem Gewinnspiel mitgemacht und wir wurden ausgelost in dem Hotel 3 Nächte zu einem Sonderpreis von € 139 zu verbringen). Also Route wählten wir heute die Strecke über die Autobahn, denn wir wollten ja auch noch die ausständige Maut vom Vortag bezahlen – also fuhren wir bei der nächsten Möglichkeit von der Autobahn ab – doch es gab leider keinen Schalter mit einem Menschen und mit der Kreditkarte hatten wir auch wieder Probleme – aber diesmal war das Gerät defekt und wollte die Kraditkarte nicht mehr zurückgeben. Zum Glück kam gerade ein Angestellter vorbei der uns half.  Bei der Auffahrt auf die Autobahn gab es dann einen Shop,wo wir die Maut bezahlen konnten und somit war das auch erledigt. Auf der weiteren Strecke kamen wir leider in einen ordentlichen Stau – es war am heutigen Tag auch sehr viel LKW-Verkehr.

 

Da das Frühstück heute nicht so üppig war legten wir auf einer Autobahnraststation eine Mittagspause ein: Es gab Büffelmozzarella mit Prosciutto, einen gemischten Salat und dazu Mineralwasser. Vor der Mautstation in Mestre gab es den traditionellen Stau – leider auch dadurch verursacht, dass die Spuren zum Einordnen nicht gut gekennzeichnet waren – und nachher gab es auch noch einen kurzen Stau. In Marcon machten wir noch beim Carrefour halt (hier bleiben wir immer stehen, wenn wir vorbei kommen – normalerweise ist dies am Ende vom Urlaub, doch heuer haben wir ja noch eine Woche). Wir kauften Grappa, Olivenöl, Balsamico und sonst noch jede Menge Dinge, die wir gerne haben und die es bei uns nicht gibt.

 

Auf der Weiterfahrt kamen wir noch einmal in einen Stau, sodass wir beschlossen von der Autobahn abzufahren und über die Bundesstrasse zum Hotel zu fahren. Gegen 18 Uhr 45 kamen wir im Hotel an. Das Hotel liegt in einem Vorort von Pordenone Namens Brugnera und ist ein Vierstern Hotel. Wir wurden von zwei sehr netten und bemühten Damen an der Rezeption empfangen. Zuerst fragten wir noch ob wir eventuell ein Zimmer mit Balkon haben könnten – doch sie hatten leider keines mehr frei – wir bekamen ein schönes, großes Zimmer (später sahen wir am Plan, dass es ein behindertengerechtes Zimmer war – was uns nicht störte). Da wir beide den ganzen Tag im heißen Auto gesessen hatten, freuten wir uns auf eine Erfrischung – am Schreibtisch des Zimmers stand eine 1,5 Liter Flasche Mineralwasser (Vöslauer prickelnd). Andrea öffnete die Flasche, kostete und meinte das prickelt aber nicht – wir sahen uns die Flasche genauer an und bemerkten, dass es bereits im Jahre 2004 abgelaufen war – also wir denken so etwas sollte in einem 4 Stern Hotel nicht passieren.

 

Das Hotel hatte für die Tage ein kleines Pogramm zusammengestellt – heute gab es um 19 Uhr Aperitif in der Hausbar – Prosecco, der uns beiden gut schmeckte. Ganz prima war das Abendessen – es gab zur Vorspeise Tortellini mit San Daniele Schinken und Parmesan und zu Hauptspeise Beef – Steak (das noch fast roh war, aber uns beiden sehr gut geschmeckt hat) und dazu Gewürzkartoffel und Rucolasalat. Dazu gab es eine Flasche Rotwein (ein leichter und bekömmlicher Wein aus der Gegend, Jahrgang 2006 ) und Mineralwasser – wir denken dass die Getränke im Preis inbegriffen sind – falls nicht, sehen wir es dann bei der Abrechnung (Anmerkung: Sie waren tatsächlich inkludiert). Zur Nachspeise gab es Tiramisu (das in der Karte als Halbgefrorenes mit Schokoladensauce stand) und wenn man wollte Kaffee.

 

Damit wir das ganz gute Essen auch verdauen können, gingen wir noch in die Hotelbar – dort wurden wir leider lange Zeit ignoriert (vielleicht weil wir uns hingesetzt hatten und das nicht üblich ist). Als sich Andrea bei der Rezeption beschweren ging, bekamen wir doch noch etwas zu trinken – Amaro für Andrea und Grappa und ein kleines Bier für Andy. Im Zimmer genehmigten wir uns noch einen kleinen Schlummertrunk aus der Minibar und gegen 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Samstag, 26.05.2007:                                                           Streckenlänge: 219 Kilometer

 

Wir standen um 6 Uhr 30 auf, Andy schrieb noch einen Teil vom Tagebuch nach und gegen 8 Uhr gingen wir frühstücken. In der Beschreibung stand, dass es ein Frühstücksbuffet gibt – gab es auch, aber wir beide fanden, dass es einem 4 Stern Hotel nicht ganz entsprechend war. Aber immerhin gab es für Andy auch was Pikantes ( Schinken und Käse ) und Andrea findet bei den süßes Sachen auch immer was.

 

Im Pogramm vom Hotel wäre am Nachmittag (13 – 18 Uhr) eine Weinverkostung gewesen und wir beide waren uns lange nicht sicher, ob wir teilnehmen wollen – wir entschlossen uns, die Verkostung sein zu lassen und dafür auf eigene Faust eine Runde durch die Gegend zu machen. Bevor wir losfuhren besorgten wir uns im nahe gelegenen Supermarkt Bier für den heutigen und morgigen Abend.

 

Andrea hatte aus den Unterlagen vom Hotel und dem Reiserführer eine Runde zusammengestellt: Den ersten Stopp machten wir in Spilimbergo – der Ort war voll von Menschen, denn es war Markt, was für uns immer etwas schönes ist. Wir bummelten durch und schauten uns an den Ständen all die Köstlichkeiten an und dachten, dass wir irgendwann schon ins Zentrum und zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes kommen – doch da dachten wir falsch. Also gingen wir wieder zurück in Richtung Parkplatz, denn dort gab es eine Tafel auf der die Sehenswürdigkeiten alle eingezeichnet waren (auf die Tafel haben wir beim ersten Mal auch schon geschaut, doch wir wussten noch nicht in welcher Strasse wir uns befinden).

Sehenswert im Ort ist der Dom, der im Jahre 1284 im gotischen Stil begonnen wurden und im Jahre 1358 fertig gestellt wurde und zu den schönsten Friauls zählt. Was für uns überraschend war, dass in dieser Kirche die Orgel auf der rechten Seite hing (normal ist es doch, dass sie gegenüber vom Altar hängt) – sie war aber wunderschön bemalt.

Zweite Hauptsehenswürdigkeit des 11000 Einwohner zählenden Ortes ist das Schloss, das gleich neben dem Dom steht. Der Komplex besteht aus Gebäuden verschiedener Epochen. Besonders hervor tut sich das bemalte Palais aus dem 15. Jahrhundert mit den schönen dreibogigen Fenstern im gotischen und Renaissancestil und den beeindruckenden Fresken auf der Fassade, die dem zwischen 1469 und 1475 in Spilimbergo tätigen Andrea Bellunello zugeschrieben werden.

 

Weiter ging es dann in den für seinen luftgetrockneten Rohschinken bekannten Ort San Daniele del Friuli. Schon die Kelten und die Römer hatten erkannt, dass es hier dank der geringen Luftfeuchtigkeit, der guten Luft und der Lage (Der Ort liegt auf einem Berghang in 252 Meter Höhe) möglich ist, durch Zugabe von etwas Salz Schweinekeulen für längere Zeit haltbar zu machen. Zum Glück für uns hatte im Ort ein Delikatessengeschäft geöffnet und wir kauften uns 300 Gramm von dem Schinken (er war so verpackt, dass er ungekühlt 90 Tage hält). Weiters gab es in kleinen Gläsern verschiedene Saucen mit interessanten Geschmacksrichtungen, die wir natürlich auch kaufen mussten. Auf unserem Rundgang durch den Ort kamen wir zum Hauptplatz, von dem man über die große Freitreppe den Dom erreicht. Das Gotteshaus mit der harmonischen Fassade wurde nach einem Plan von Domenico Rossi im 18. Jahrhundert vollständig renoviert. Besonders sehenswert ist auch die kleine spätgotische Kirche des heiligen Antonius mit dem sehr gut erhaltenen Freskenzyklus.

 

Der weitere Weg führte uns nach Gemona del Friuli – einer der Orte, die beim schweren Erdbeben vom 6.Mai 1976 am meisten zerstört wurden. Im Ort gibt es mehre Tafeln mit Bildern, wie es vor und nach dem Beben ausgesehen hat. Wahrzeichen für den Wiederaufbau der Stadt ist der Dom der heiligen Maria Himmelfahrt. Die mächtige Fassade des aus dem 13 und 14. Jahrhundert stammenden Gotteshauses besitzt eine riesige Statue des heiligen Christopherus, eine Galerie mit neun Statuen und drei Fensterrosen. Das Erdbeben ließ nur die Außenmauern stehen, jedoch wurde er so originalgetreu wie möglich wieder aufgebaut.

Vor dem Dom konnten wir ein Hochzeitspaar beobachten, das mit einem alten Auto angereist war und wo gerade die Fotos gemacht wurden. Wir machten in einem kleinen Kaffeehaus eine kurze Pause und stärkten uns mit Latte Macchiato (Andy) und Lemonsoda (Andrea).

Wir waren beide von dem Ort und dem Wiederaufbau total beeindruckt – und bei den meisten Häusern ist es gelungen den alten Stil wieder herzustellen.

 

Letzter Punkt unserer heutigen Rundreise war Cividale del Friuli. Besonders sehenswert ist der Tempietto Longobardo im mittelalterlichen Stadtteil Borgo Brossana. Der Tempietto oder Oratorium S. Maria in Valle ist eines der interessanten frühmittelalterlichen Denkmäler (8. Jahrhundert). Es besteht aus einem durch Säulen dreigeteilten tonnengewölbten Chorraum und einer quadratischen Aula, an deren Wänden byzantinische Fresken (8-14 Jahrhundert), ein geschnitztes gotisches Chorgestühl (14. Jahrhundert) und die berühmten Stuckfiguren mit dekorativem Fries (8 Jahrhundert). Der Eintrittpreis von € 2,50 pro Person lohnt in jedem Fall.

 

Gegen 18 Uhr 30 waren wir wieder zurück im Hotel – laut Pogramm wäre jetzt ein Flöten und Harfenkonzert gewesen – auf das hatten wir beide gar keine Lust. Wir gingen aufs Zimmer und erfrischten uns mit einem kalten Bier. Gegen 19 Uhr 30 gingen wir in den Speisesaal und bekamen noch einige Minuten vom Konzert mit. Um 20h begann das für den heutigen Abend angekündigte Galadinner unter dem Motto „Adriatic See“ und wir freuten uns beide schon sehr darauf. Als ersten gang gab es „Lau Seepolyp Salat“ – kleine, lauwarme Tintenfische auf einem sehr guten Gemüse. Als zweiten Gang bekamen wir ein Schwertfischrisotto und Bottarga, das sind getrocknete Thunfischeier (hatten wir vor zwei Tagen im Supermarkt gekauft und wussten nicht, was wir damit anfangen sollten) – schmeckte in Kombination mit dem Risotto wunderbar. Als Hauptgericht gab es Wrackbarsch auf „Adriatic See Art“ – der Fisch wurde vorher von einer Kellnerin durch den Saal getragen und gezeigt. Andrea schmeckte er nicht so gut, Andy war begeistert. Zum diesem guten Menü bekamen wir wie am Vorabend ein Flasche Wein – diesmal aber Weißwein, der sehr gut gekühlt auf den Tisch kam. Leider gab es keine Weinkühler und mit Fortdauer des Abends schmeckte der Wein leider dann nicht mehr so gut. Zum Abschluss gab es Bacio Perugina Halbgefrorenes – ein Art Schokoladencreme mit Schokoladensauce – für Andrea ein Traum – leider nichts für Andy. Um den Abend wieder schön ausklingen zu lassen, gingen wir in die Bar und bestellten uns zum Verdauen Grappa bzw. Amaro  (Wir hatten den Eindruck das das Service heute  besser funktionierte als am Vortag, weil der Chef im Haus war.) Gegen 22 Uhr 30 gingen wir nach einem langen und erlebnisreichen Tag schlafen.

 

Sonntag, 27.05.2007                                                            Streckenlänge: 120 Kilometer

 

Da wir für den heutigen Tag nur eine kurze Runde geplant hatten, standen wir erst gegen 7 Uhr 30 auf. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg und trafen das Ehepaar, das beim Abendessen am Nebentisch saß. Wir erkundigten uns, wie die Weinverkostung am Vortag war und sie meinten der Vortragende hatte auf Englisch begonnen und in Italienisch weiter gemacht und die Rotweine waren auch nicht belüftet – beide meinten der Rotwein im Hotel war besser. War auch für uns gut zu wissen, dass wir nichts verpasst hatten.

 

Zu Beginn fuhren wir ins nahe gelegene Sacile – bekannt unter anderem für den 62 Meter hohen Glockenturm der 1582 erbaut wurde. Auf der Spitze befindet sich ein 2,5 Meter hoher Engel. Weiters besichtigten wir den Dom des heiligen Nikolaus der um 1474 neu erbaut wurde. (Aus einem Schriftstück geht hervor, dass an dieser Stelle schon 796 eine Kirche stand). Am Ufer des Livenza steht die sechseckige Kapelle Madonna der Barmherzigkeit.

 

Von Sacile aus ging es nach Pordenone – dem Hauptort der Region. Mit Hilfe von Frau Tom war das Zentrum schnell gefunden und da Sonntag war, war auch der Parkplatz kein Problem.

Über den Corso Vittorio Emanuele erreichten wir den Dom und das Rathaus. Auf dem Corso war am heutigen Tag auch buntes Treiben, da eine Art Flohmarkt war. Die Domkathedrale zum heiligen Markus wurde zwischen dem 14 und 15. Jahrhundert fertig gestellt und mehrmals umgebaut. In der Kathedrale, die sehr gut gefüllt war, fand eine Messe statt (am heutigen Tag war Pfingstsonntag und in allen Kirchen waren sehr viele Leute). Gleich neben dem Dom steht der 70 Meter hohe Glockenturm, der zu einem der schönsten von ganz Italien gehört (der Teil bis zur Glockenstube wurde um 1347 errichtet, der Giebel stammt aus 1626).

Das Rathaus weist äußerst originelle gotische Formen auf. Das Gebäude, das vermutlich schon 1291 bestand und 1395 fertig gestellt wurde hat im unteren Teil Arkaden und im oberen Teil einen Salon.

 

Von Prodenone führen wir weiter in den Ort Concordia Sagittaria – Andrea hatte im Internet herausgefunden, dass es hier eine Kirche auf Stelzen gibt und das interessierte uns natürlich.

Man hatte Anfang der 80ziger Jahre hier Überreste der römischen Siedlung aus dem Jahre 40 vor Christus gefunden und begonnen diese frei zu legen – ein Teil davon befindet sich auch unter der Kirche. Um diese weiter frei legen zu können, musste man die Kirche auf Stelzen stellen. Es gibt die Möglichkeit all die Ausgrabungen zu besichtigen und es kostete auch keinen Eintritt. Da wir noch Zeit hatten und das Wetter leider heute nicht besonders war, schauten wir uns die sehr informative Ausstellung an. Gleich hinter der Kirche gibt es ein romanisches Baptisterium aus dem 11-12. Jahrhundert.

 

Nach nur 2 Kilometern waren wir bei unserem nächsten Besichtigungsstopp: Portoguaro .

Beeindruckt hat uns der schiefe Glockenturm aus der der Romanik. Die Hauptstrasse durch den Ort zieren viele alte Gebäude und Palmen. Da es immer wieder donnerte und blitze beschlossen wir eine kurze Rast einzulegen – in der Bar eines Hotel genossen wir beide einen sehr guten Latte Macchiato.

 

Wieder zurück im Auto planten wir die weitere Route: Wir wollten noch Cordovado und San Vito al Tagliamnto anschauen. Am Weg dort hin begann es immer stärker zu regnen, in den Feldern waren grosse Wasserlacken und auf der Strasse lagen jede Menge Blätter und Äste von den Bäumen. Nach einiger Zeit kamen wir in einen kleinen Ort, wo uns ein verzweifelter Mann deutete, dass wir da nicht weiter fahren können und wir sahen auch gleich warum – sein Haus und die Strasse waren überflutet. Also beschlossen wir zurück in Richtung Hotel zu fahren – doch auch an zwei anderen Straßen wurden wir aufgehalten und uns gedeutet das es hier nicht weiter geht. Am Straßenrand sah es an manchen Stellen aus, als ob Schnee liegt!!!  Es muss hier sehr stark gehagelt haben.

 

Wir suchten den kürzesten Weg in Richtung Autobahn und nach einer Fahrzeit von ca. 20 Minuten hörte der Regen auf und fast schien auch wieder die Sonne. Kurz vor Brugnera blieben wir noch in Tamai stehen weil sich Andy ein Foto der modernen Kirche eingebildet hatte.

 

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir noch die Villa Varda in Brugnera. Sie steht in einem 63 ha großen park und wurde im 19. Jahrhundert erbaut.

 

Da das Wetter schon wieder mit Regen drohte fuhren wir zurück ins Hotel, wo wir gegen 15 Uhr 30 ankamen und uns beide auf einen gemütlichen Nachmittag freuten. Wir hatten jede Menge zu tun: Postkarten schreiben, Fotos anschauen, Route eintragen, Tagebuch nachtragen, Route für die nächsten tag planen – und so verging die zeit bis 19 Uhr wie im Flug. Da gab es dann wieder Aperitif in der Hotelbar, den wir uns nicht entgehen ließen. Das Personal dürfte aber mit dem Zeitplan ein wenig durcheinander gekommen sein, denn den Aperitif gab es dann erst um 19 Uhr 30. Leider gab es heute zum Essen keine Menükarte, aber dafür wieder ein Flasche des Rotweins vom ersten Abend. Wir hatten eine sehr aufmerksame Kellnerin, denn heute stand eine Flasche Mineralwasser mit Kohlensäure auf unserem Tisch.

Zur Vorspeise gab es Nudeln mit Fleischbällchen – schmeckte gut doch leider wurde kein Parmesan dazu gereicht, als Hauptspeise gab es ein Schweinskotlett mit einer Art Brät und geschmolzenem Käse und Karotten ( hat uns beide nicht vom Hocker gehauen) und zur Nachspeise gab es eine Art Kaffeecreme mit Schokoladensauce. Zum Abschluss gingen wir wieder in die Bar und es gab unsere Schlummergetränke. Gegen 22 Uhr gingen wir schlafen.

 

Montag, 28.05.2007:                                                            Streckenlänge: 246 Kilometer

 

Gegen 6 Uhr 30 standen wir auf, verstauten das Gepäck im Auto und gingen gegen 7 Uhr 30 frühstücken. Beim Bezahlen der Rechung wurden wir noch vom Chef gefragt, ob eh alles gepasst hat – wir haben nichts gesagt, da wir ihm von zu Hause ein Mail schreiben wollen – dafür hatten wir auf der Abrechnung nichts von der Minibar und ein Tag aus der Hotelbar fehlte auch. Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Grenze Italien – Slowenien. Für den restlichen Urlaub hatten wir kein Hotel erserviert – wir hatten zwar eine Route, die wir abfahren wollten, aber wie weit wir jeden Tag fahren ist total offen.

 

Von Brugnera gings dann in Richtung Autobahn. Leider war das Wetter nicht besonders und teilweise schüttete es sehr stark. Nach Monfalcone zweigten wir auf die Küstenstrasse Richtung Triest ab. In Triest machten wir einen kurzen Halt für schönere Fotos (wir waren 2006 auch schon mal hierm, doch da war der Hauptplatz durch eine Bühne verstellt). In einem der Cafes am Hauptplatz genehmigten wir uns einen Latte Macchiato. Bei unserer letzten Reise hierher hätten wir uns auch Muggia anschauen wollen, was damals nicht möglich war, da der Ort durch Badegäste und ein Radrennen überfüllt war. Diesmal  wanderten wir durch den netten Ort – die im Reiseführer beschriebene Wallfahrtskirche mit dem schönen Ausblick über den Golf von Triest haben wir allerdings nicht gefunden.

 

Von Muggia waren es nur mehr 7 Kilometer bis zur Grenze zu Slowenien. Unseren ersten Stopp in Slowenien machten wir in Koper – eigentlich eine Industriestadt – aber das Zentrum ist schön anzusehen – noch schöner wäre es gewesen, wenn das Wetter ein wenig mitgespielt hätte und es nicht dauernd geregnet hätte. Der Hauptplatz von Koper , Titov trg zählt zu den schönsten venezianischen Platzesembles außerhalb Venedigs. Er wird von einer Loggia, dem Prätorenpalast gegenüber und einer der größten Kathedralen Istriens eingefasst. In der Stadtloggia befindet sich eines der stimmungsvollsten Cafe`s von ganz Istrien. Neben der Nazarius Kathedrale steht der Kampanile – ein Glockentrum aus dem Jahre 1480, von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat. Wegen des schlechten Wetters sind wir aber gar nicht raufgegangen. Östlich der Kathedrale liegt der Brolo Platz mit zwei schönen Brunnen von 1485. Als es wieder mal stärker regnete, gingen wir in einen Supermarkt – wir kauften Ajvar (eine pikante Sauce) und hofften ein paar slowenische Euros zu bekommen – und hatten auch Glück.

 

Unseren nächsten Stopp an der slowenischen Adriaküste legten wir in Piran ein. Dieser 5000 Einwohner zählende Ort hat jede Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten: Den Tratinijev trg : ein Platz der 1992 mit Marmorplatten neu gestaltet wurde und von ansehnlichen Häusern umgeben ist : Unterem anderem vom venezianischen Palast ( wurde Mitte des 15. Jahrhunderts von einem reichen venezianischen Kaufmann für seine Piranische Geliebte gebaut), sowie dem Rathaus und dem Justizpalast. Auf einer Anhöhe liegt die Sveti Juri Kirche – von dort hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Neben der Kirche steht der 1609 erbaute Glockenturm, der nach dem Vorbild des Markusturmes in Venedig errichtet wurde – ist normal begehbar – war aber leider geschlossen. Am Glockenturm steht eine Figur des heiligen Georg, die sich im Wind dreht. Das gleich angrenzende Baptisterium aus dem Jahre 1650 war leider auch geschlossen. Das Wetter spielte heute alle Stückerln und zur Abwechslung regnete es mal wieder – aber sobald wir die Regenjacken anhatten, hörte es wieder auf. Unser weiterer Rundgang führte uns zum Sv.Klement Leuchtturm und dann weiter durch Punta (dem ältesten Teil der Stadt) zu einem Barockbrunnen. Zur Stärkung gönnten wir uns in einem Kaffeehaus direkt am Meer zwei Lemonsoda (Lemon war viel drinnen, doch das Soda fehlte leider – war mit normalem Wasser gemacht – schmeckte uns beiden aber trotzdem gut). Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zurück beim Auto – vor dem Weiterfahren mussten wir noch die Parkgebühr bezahlen – denn man kommt nur in den Ort wenn man am Anfang ein Parkticket löst. Piran ist absolut sehenswert und hat uns beiden sehr gut gefallen.

 

Kurz nach Piran ist die slowenische Adria auch schon wieder zu Ende und wir passierten problemlos die Grenze nach Kroatien. Besichtigungspogramm gab es heute keines mehr – wir waren nur mehr auf der Suche nach einem Hotel. Da unsere Frau Tom kein Kartematerial für Kroatien hatte, waren wir wieder auf uns allein gestellt und der Beifahrer hatte die Aufgabe, die Karte zu lesen und den Fahrer richtig zu lotsen. Wir fuhren weiter entlang der kroatischen Adriaküste vorbei an Umag (hier gibt es jede Menge Campingplätze – ein sehr touristischer Ort) bis Novigrad. Das Wetter war leider immer noch nicht besser und es sah so aus als würde es jede Minuten zu schütten beginnen. Wir waren beide auch schon ein wenig müde und wollten nicht mehr ewig fahren. Wir fuhren zuerst ins Zentrum von Novigrad und fanden ein Hotel, das direkt am Meer war. Wir gingen fragen und sie hatten auch noch ein Zimmer mit Balkon frei – doch nach der Besichtung gefiel uns beiden das Zimmer nicht – es war sehr klein, hatte keinen Schreibtisch und der Blick vom Balkon war in einen Hinterhof auf Dächer und Antennen. Also fuhren wir weiter und ziemlich bald entdeckte Andrea einen sogenannten „ Hotelkasten“ – und wir dachten, warum fragen wir mal nicht da – sie hatten auch noch was frei und das Zimmer hatte einen Balkon mit Blick aufs Meer. Im Preis war auch Halbpension inbegriffen – das war nicht schlecht, denn mittlerweile schüttete es tatsächlich wieder. Nachdem wir das Gepäck am Zimmer verstaut hatten, fuhren wir zum nahe gelegenen Supermarkt und kauften uns kaltes Bier. Da es Abendessen erst um 19 Uhr gab, hatten wir noch ein wenig Zeit – Andrea schrieb Postkarten und Andy das Tagebuch und dazu gab es erfrischendes Bier.

 

Gegen 19 Uhr 30 gingen wir zum Abendessen – und im ersten Moment waren wir beide ein wenig erschlagen – ein riesiger Speisesaal mit Massen von Menschen – jetzt wussten wir auch wieder, warum wir normalerweise in solchen Hotels nicht nächtigen. Das Service war aber gut und die bestellten Getränke kamen rasch. Auch die Auswahl der Speisen war toll – es gab jede Menge Salate, sicher 10 verschiedene Vor- und Hauptspeisen, ein Nachspeisenbuffet und sogar Eis. Es schmeckte alles gut – am besten schmeckte uns das gemischte Gemüse, das mit sehr viel Knoblauch zubereitet war. Je länger wir saßen, desto weniger Leute waren um uns herum – kurz nach 20 Uhr war es dann schon fast „ gemütlich“. Leider hatte der Regen immer noch nicht aufgehört – doch wir wollten trotzdem etwas von unserem Balkon haben – und trotzten dem Wetter und setzten uns raus und tranken Rotwein und Bier und ließen den Abend ausklingen. Solche Hotels haben sicher auch Vorteile, aber wir beide hofften am nächsten Tag wieder etwas kleineres und ruhigeres zu finden.

 

Dienstag, 29.05.2007:                                                          Streckenlänge: 155 Kilometer

 

Gegen 6 Uhr 30 standen wir auf – beim Aufwachen sah das Wetter ein wenig freundlicher aus – was sich leider bald wieder ändern sollte. Denn als Andy eine dreiviertel Stunde später zum Auto gehen wollte, schüttete es schon wieder. Gegen 7 uhr 30 gingen wir frühstücken, es gab auch hier eine große Auswahl an Wurst und Gebäck, die warmen Sachen wie Eierspeise oder Würstel waren leider kalt – dafür schmeckte der Kaffee wunderbar. Nach dem Frühstück ließ  das Wetter sogar einen Spaziergang zum Meer und rund um die Hotelanlage zu.

 

Gegen 9 Uhr fuhren wir weiter nach Porec. Wir bummelten zunächst durch die Hauptflaniermeile  – die ehemalige Römerstrasse Decumanus. Dort gibt es jede Menge Geschäfte und Lokale – wenn man es etwas ruhiger will, flüchtet man in die parallel laufenden Seitengassen – würde dann aber das Romanische Haus verpassen. Es stammt aus dem 11. bis 13. Jahrhundert und man erkennt es an der Außentreppe und dem Holzbalkon. Zwischen Juni und September kann man es auch besichtigen.

 

Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist die zum UNESCO – Weltkulturerbe erklärte Komplex rund um die Basilika. Sie Hier treffen sich spätantike römische, oströmische und venezianische Sakralbaukunst. Der zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert entstandene Kirchenkomplex besteht aus Atrium, Baptisterium und Glockenturm, der byzantinischen Euphrasius-Basilika und dem Bischöflichen Palais aus dem 6. Jahrhundert – dem ältesten in seiner ursprünglichen Art erhaltenen der Welt.  Wir besichtigten zuerst die Basilika. Deren Schmuck konzentriert sich im Wesentlichen auf die mit Mosaiken ausgeschmückte Hauptapsis mit dem vergoldeten Altartisch aus dem 15. Jahrhundert und dem Ziborium aus dem 13. Mahrhundert. Die Mamorsäulen wurden bereits im 6. Jahrhundert gefertigt, diee Mosaikbilder gab 1267 Bischof Oton in  byzantinisch-venezianischen Werkstätten in Auftrag. Den wundervollen Mosaikschmuck am Thriumphbogen und an den Apsiswänden schufen vermutlichen die selben Meister, die auch in San Vitale und Sant`Appolinare in Ravenna Mitte des 6. Jahrhunderts am Werk waren. Um auf den Glockenturm gehen zu können, muß man Eintritt bezahlen – aber es lohnte sich, denn von oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Besonders sehenswert sind in der Basilika die sehr gut erhaltenen Apsismosaike.

Nach dem Rundgang machten wir in einem kleinen Cafe direkt am Meer eine Pause und stärkten uns mit zwei Kaffee. Am Nebentisch dürften Österreicher gesessen sein, die sich um 10 Uhr 30 bereits mit einem großen Bier und einem Schnaps stärkten – die sind sicher schon viel viel länger als wir unterwegs gewesen. Am Rückweg zu unserem Auto gingen wir noch durch einen Supermarkt – doch man glaubt es kaum, wir kauften gar nichts.

 

Unser weiterer Weg führte uns zum Limski – Kanal – ein Tal das vor ca. 10.000 Jahren vom Meer überflutet wurde. Seit der Antike werden hier Austern, verschiedene Muschelarten und Fische gezüchtet. Man hätte auch die Austern vor Ort in einem Restaurant probieren können, doch das liessen wir sein.

 

Bevor wir Rovinj besichtigten machten wir einen Abstecher nach Valalta – Andrea war vor ca. 30 Jahren mit ihren Eltern auf diesem riesigen Campingplatz. Da wir ein wenig neugierig waren, gingen wir zur Rezeption und ließen uns die Schlüssel für zwei Bungalows geben – der eine war ohne Kochecke (dafür mit Frühstück) und hätte € 81 gekostet, der andere hätte eine Kochecke gehabt – aber für den wollten sie noch immer € 65 (in dem Preis ist auch die Gebühr für den Autoparkplatz enthalten). Aber die Bungalows waren so klein, und dicht aneinander und Bettwäsche hätten wir auch gebraucht, und so gaben wir die Schlüssel zurück und fuhren weiter nach Rovinj.

 

Rovinj ist eine kleine Stadt ( 14000 Einwohne) und liegt auf einer Landzunge – von Weitem sieht man schon die aus dem Jahre 1736 stammende Kirche der heiligen Euphemia, die von dem 65 Meter hohen Glockenturm überragt wird. Er wurde 1680 erbaut und ist der höchste von Istrien – auf seiner Spitze steht eine Figur der Stadtpatronin Euphemia, die sich im Wind dreht. Gut gefallen hat uns auch die Hafenpromenade, von der aus man die Rovinjer Holzruderboote betrachten kann. Wir bummelten ein wenig durch die engen Gassen der Stadt und hinauf zur Kirche– leider sind hier sehr viele Gebäude renovierungsbedürftig – man hat so den Anschein, dass der Höhepunkt des Tourismus vorbei ist – dabei würde alles einen noch schöneren Eindruck machen, wenn es nicht halb verfallen wäre.

 

Da es bereits gegen 15 Uhr 30 war, beschlossen wir uns schön langsam auf Quatiersuche zu machen – wir wollten heute nicht wieder in einer Hotelburg landen. Wir fuhren von Rovinj nach Bale und weiter über Vodnjan nach Barbariga – diesen Ort hatte sich Andy eingebildet, weil er laut Karte so schön am Meer liegt – doch dort war genau nix. Also ging es weiter über Fazana, vorbei an Pula nach Verdudela – doch auch dort gab es nichts anderes als Campingplätze und Hotelanlagen. Andrea meinte, dass wir weiter fahren sollten bis Medulin, wo es auch kleinere Hotels geben soll – und die Entfernungen hier waren ja nicht so groß. Als wir auch in Medulin schon wieder vor den Toren eines Camingplatzes standen, meinte Andrea sie habe ein Stück weiter vorne eine Tafel für ein Hotel gesehen und dort gingen wir dann hin – und es war genau das, was wir uns gewünscht hatten – direkt am Meer mit Balkon und der preis war auch super : € 24 pro Person (und wir hatten auch noch Glück, denn ab dem nächsten Tag hätte es um € 10 pro Person mehr gekostet) – das Hotel war zwar gerade am renovieren – aber unser Zimmer war nett und es war alles da was wir brauchten.

 

Wir hatten uns am Campingplatz noch kaltes Bier besorgt, setzten uns auf den Balkon, genossen den Blick aufs Meer, Andrea schrieb wieder einige Postkarten und Andy verewigte die Eindrücke des Tages im Tagebuch. Gegen 20 Uhr machte sich auch der Hunger bemerkbar und wir gingen ins Restaurant im Hotel Essen. Es gab eine umfangreiche Speisekarte und nach langem Studieren entschied sich Andrea für Scampi Buzara – ein typisch Kroatisches Gericht. Die Krustentiere oder Muscheln werden unter Zugabe von Knoblauch und Petersilie 5 Minuten im heißen Olivenöl geschmort. Zum Schluss kommen noch Tomaten dazu, sodass die Sauce ihre Rote Farbe bekommt. Schmeckte ausgezeichnet und passte sehr gut zum dazu gereichten Weißbrot. Andy bestellte sich ein Pferdesteak – es kam auf einem heißen Stein, dazu gab es Gemüse ( Melanzani und Zucchini) und Kartoffelkroketten, sowie Kräuterbutter und Senf. Das Essen schmeckte einfach wunderbar und um es verdauen zu können bestellten wir noch einen Schnaps – Andy bekam den Hausschnaps und Andrea einen Grappa mit Honig. Den Abend ließen wir wieder einmal mit einem Gläschen Rotwein am Balkon ausklingen – es wir eine wunderbare Stimmung, da fast Vollmond war und sich der Mond im Meer spiegelte.

 

Mittwoch, 30.05.2007:                                                          Streckenlänge:

 

Gegen 6 Uhr 30 standen wir auf. Da es Frühstück erst um 8 Uhr gab, hatten wir noch ein wenig Zeit für einen Spaziergang entlang dem Meer. Das Frühstück war klein aber fein – es gab guten Kaffee und dazu Brot, Schinken und Käse sowie Marmelade und Honig. Bei der Abreise wurden wir vom Chef noch herzlich verabschiedet – es war eine schöne Unterkunft in einer ruhigen Gegend, die man nur weiterempfehlen kann.

 

Als erstes fuhren wir ins ca. 15 Kilometer entfernte Pula – ganz am Anfang hatten wir ein wenig Probleme das Zentrum zu finden. Wir müssen es wohl erst wieder lernen ohne Frau Tom auszukommen. Aber im zweiten Anlauf hat es dann geklappt und wir haben einen Parkplatz gleich neben der Arena gefunden. In der 60000 Einwohner zählenden Stadt Pula gibt es jede Menge Sehenswürdigkeiten:

 

Als erstes gingen wir zur Kathedrala Svete Marije – eine aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche, die ihren Glockenturm erst im 17. Jahrhundert erhielt. Sie war leider nicht zugänglich, aber durch das offene Gittertor konnte man die Schlichtheit erkennen. Von dort ging es weiter zum markantesten Platz von Pula – dem Forum. Beherrschend ist der auf einem breiten Treppensockel aus hellem istrischen Stein erbaute Augustustempel mit elegantem Säulenportikus. Er wurde 2 – 14 nach Christus zu Ehren von Kaiser Augustus errichtet und zählt neben der Arena zu den eindruckvollsten römischen Bauwerken an der Adria, da er noch sehr gut erhalten ist (In Nimes haben wir ebenfalls schon einen so gut erhaltenen Tempel gesehen). Direkt neben dem Augustustempel steht das alte Rathaus – das seine Fassade mit elegantem Arkardengang Mitte es 17. Jahrhunderts erhielt. Weiter ging es dann zum Dirkemosaik – laut dem Plan aus dem Reiseführer etwas schwer zu finden, aber dank der Wegweiser haben wir es dann doch gefunden – war ein toller Kontrast zu dem gleich nebenan stehenden neuen Haus. Das aus dem 2. Jahrundert stammende Mosaik wurde 1959 freigelegt und dürfte den Boden einer vornehmen römischen Patritziervilla bedeckt haben. Vom dort sind es nur ein paar Schritte bis zur kleinen Gedächtniskirche Santa Maria Formosa. Von der großen byzantinischen Basilika aus dem 6. Jahrhundert, die Mitte des 13. Jahrhunderts von den Venezianern zerstört wurde, blieb nur diese Grabkapelle mit Fenstergittern aus Stein erhalten (konnten wir nicht besichtigen, da die Kirche geschlossen war).

Nachdem wir auf der Post Briefmarken besorgt und vom Bankomat Geld abgehoben hatten,machten wir uns auf die Suche nach dem Sergierbogen – und nach ein wenig kreuz und quer gehen wurden wir dann auch fündig: Der 8 Meter hohe Triumphbogen wurde 29 – 27 vor Christus im Auftrag von Slavia Postuma Sergi zu Ehren ihrer drei Brüder, die hohe römische beamte waren, errichtet. Von dort ging es über die Flanaticka zur Markhalle. Die Flanaticka ist eine sehr belebte Fußgängerzone,wo es viele Geschäfte und Lokale gibt und in der sich jede Menge Menschen tummeln. Die Markthalle aus Glas und Stahl ist ein schönes Beispiel für Jugendstil an der Adria – im unteren Stockwerk ist ein Fleisch- und Fischmarkt (haben wir uns natürlich beide angesehen) und laut Reiseführer gibt es im oberen Stock ein Delikagessengeschäft, das wir leider aber nicht gefunden haben. Neben der Markthalle waren noch jede Menge Marktstandln, die unterem anderem Obst und Gemüse, sowie Blumen verkauften. Wir bummelten auch durch und kamen am Ende auch noch zu einem Supermarkt – wir dachten der sei ein wenig größer als die anderen, bei den denen wir waren, doch wir wurden wieder enttäuscht – wir kauften etwas zu trinken , ein Glas Oliven und ein Glas Aivar. Dann mussten wir uns schnell auf dem Weg zurück zu unserem Auto machen da unser Parkschein schon fast abgelaufen war – ging sich aber prima aus und wir verlängerten um eine Stunde.

 

Wir besichtigten das Amphitheater – es ist mit einer Grundfläche von 135 x 105 Meter weltweit das 6. größte römische Bauwerk. 25000 – 30000 Menschen konnten hier Gladiatorenspielen und Tierkämpfen beiwohnen. Nach der Römerzeit erfuhr das Amphitheater wenig Wertschätzung. Die venezianischen Dogen sahen darin vor allem einen Steinlieferanten für ihre Lagunenstädte und beschlossen 1583, es vollständig abzureißen und in Venedig neu aufzubauen. Dies scheiterte allerdings an dem Widerstand des venezianischen Senators Emo. Die Arena wird heute noch für verschiedene Veranstaltungen genutzt ( wir waren in Nimes ebenfalls in einer Arena und wir denken, dass die noch viel besser erhalten war – doch es war für uns beide sehr beeindruckend ein so tolles altes Bauwerk anzuschauen).

Am Ende des Rundgangs besichtigten wir noch die Ausstellung in der unterirdischen Galerie, in der man sehr viel Wissenswertes über den Bau der Arena sowie die Herstellung von Olivenöl erfuhr (Es waren auch jede Menge alte, sehr gut erhaltene Krüge ausgestellt).

 

Da unser Parkschein schon wieder fast abgelaufen war und wir noch immer nicht alles gesehen hatten verlängerten wir ein weiteres mal um 1 ½ Stunden. Letzter Besichtigungspunkt war das Kastell, das auf dem Haupthügel von Pula liegt. Von dort hatten wir einen guten Blick auf die Stadt (der Eintritt kostete 10 Kuna – sind ca. 1,30 Euro) – im Preis war auch der Eintritt ins Schifffahrtsmuseum dabei. Da wir beide schon ein wenig müde waren, hielten wir den Aufenthalt und die Besichtigung kurz.

Gegen 13 Uhr 30 fuhren wir aus der Stadt (wir waren um 9 Uhr 30 schon da und nach so vielen Stunden Besichtigung, wollten wir ein wenig Ruhe) in Richtung Barban. Am Stadtrand entdeckten wir ein Einkaufszentrum mit einem großen Supermarkt – die Müdigkeit war verflogen und wir waren fast eine Stunde im Markt und kauften wieder jede Menge ein – unter anderem Olivenöl mit Trüffel (Trüffel sind eine Spezialität von Kroatien). Nachdem wir alles beisammen hatten und im Kofferraum schon kein Platz mehr war, fuhren wir weiter. Wir wollten noch im ca. 40 Kilometer entfernten Labin halt machen – doch wir fanden das Zentrum zwar, aber keinen Parkplatz, also beschlossen wir weiter zu fahren und unser Besichtigungspogramm für heute endgültig zu beenden. Die Straße führte uns Richtung Meer und bei Rt. Masnjak hatte man einen wunderbaren Ausblick – wir machten Halt und genehmigten uns ein Kaffee.

 

Danach ging es weiter in Richtung Opatija – an der Strasse begannen wir schon nach Hotels zu schauen, denn wir wollten unbedingt eines mit Balkon und Blick aufs Meer. Wir hatten beschlossen fürs erste auf jeden Fall bis Opatija zu fahren und alles anzuschauen (Andrea hatte in Opatija vor zwei Jahren beruflich zu tun) – und entdeckten zwischen Lovran und Opatija ein schönes Hotel, das auch Balkone zum Meer hatte (wurde einmal vorgemerkt im Kopf). Auf dem weiteren Weg sahen wir nichts mehr Tolles, also fuhren wir zurück nach Ika zu dem Hotel – und es hatte auch noch Zimmer frei – wir bekamen eines im dritten Stock (das Stiegensteigen war immer richtig Sport für uns) zu einem Preis von € 87 pro Nacht inklusive Frühstück. Prima war auch, dass Gegenüber gleich ein Supermarkt war und wir besorgten uns ein paar kalte Bierlis und Andrea kaufte noch eine harte Wurst.

 

Wir beide waren glücklich mit unserem Zimmer und unserem Balkon und Abendessen hatten wir auch schon zu Mittag im Supermarkt eingekauft (es gab Melone mit Karstschinken und danach Käse) und zur Vorspeise die Wurst die Andrea gekauft hatte – sie war sehr pikant und hatte jede Menge harte Stücke drinnen – eigentlich verwunderlich, dass sie Andrea schmeckte). Und zum Käse tranken wir einen Plavac (laut Etikett Jahrgang 2003 – laut Verschluss Jahrgang 2005) – schmeckte uns beide sehr gut (Andy kannte diesen Wein aus dem bulgarischen Restaurant aus Wien). Gegen 20 Uhr 30 gingen wir beide müde, aber zufrieden und satt schlafen.

 

Donnerstag, 31.05.2007:                                                       Streckenlänge: Ruhetag fürs Auto

 

Wir hatten gestern beschlossen zwei Nächte in Ika zu bleiben und mal einen ruhigeren Tag einzulegen ohne mit dem Auto zu fahren und ohne Wecker. Gegen 7 Uhr 30 wurden wir munter und ließen alles ruhig angehen – heute hatten wir Zeit und das genossen wir auch. Das Wetter war schön und warm – gegen 9 Uhr waren wir frühstücken und beide sehr erfreut, dass draußen aufgedeckt war – es war das erste Mal, dass wir in diesem Urlaub im Freien gefrühstückt hatten. Das Frühstück war wieder fein – es gab guten Kaffee und dazu Schinken und Käse, sowie Butter, Honig und Marmelade und zu Andy`s Überraschung war im Gebäckkörberl ein dunkles Brot. Der Start in den Tag mit dem Frühstück war einfach toll.

 

Andrea wusste, dass es am Meer entlang eine Uferpromenade gibt, die sehr schön ist – im Reiseführer hatten wir nachgelesen, dass sie 12 Kilometer lang ist – und wir hatten beide den Ehrgeiz diesen Weg abzugehen. Der erste Ort war Icici, dann ging es weiter nach Opatija und bis nach Volosko. Der Weg ist richtig schön entlang dem Meer und dann gibt es auch Lokale und man sieht Hotels und alten Villen – einfach toll und genau nach unserem Geschmack für heute. Auf dem Rückweg machten wir in Opatija ein kleine Pause und bestellten uns in einem Lokal direkt am Meer etwas zu trinken – Bier mit Sprite für Andrea (das leider nicht so gut vermischt war) und für Andy ein großes Bier – da Andrea am Ende nur mehr Sprite im Glas hatte, wurde schnell aus Andy`s großem Bier ein kleines. Dann gingen wir zurück Richtung Hotel und und von dort weiter bis Lovran – dem anderen Ende des Weges. Laut Reiseführer ist der Weg 12 Kilometer lang – da wir ihn beide Richtungen gegangen sind - sind wir heute 24 Kilometer gegangen – was wir beide nicht glauben konnten. Nach all der Anstrengungen meldet sich in Lovran der Durst und der Hunger – Durst löschten wir mit Bier und den Hunger mit einem Kvarner Teller – wir hatten drei Sorten Meerestiere am Teller und bekamen dazu eine wunderbare Sauce bestehend aus Olivenöl und ganz viel Knoblauch – da wir beide Knoblauch lieben, nahmen wir alles was da war. Wir genossen die Ruhe, das gute Essen und den Blick aufs Meer. Gegen 16 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel – zwar etwas müde aber beide stolz diesen Spaziergang gemacht zu haben.

 

Andrea schrieb Postkarten und Andy hatte jede Menge ins Tagebuch zu schreiben – gegen 17 Uhr 30 gingen wir in den Supermarkt, holten uns noch ein kaltes Bier und etwa zum Aperitif und setzten uns auf den Balkon. Da wir heute Morgen beim Frühstück bereits die Speisekarte des Restaurants studiert hatten und wir jede Menge guter Dinge gefunden hatten, war der Weg zum Abendessen gar nicht weit. Nach dem Aperitif am Balkon gingen wir gegen 19 Uhr Abendessen – Andrea bestellte eine gemischte Fischplatte und als Beilage Mangold und Andy gemischte Muscheln und Shrimps in Busara – Sauce – die Sauce schmeckte Andy nicht ganz so gut wie die in Medulin. Das Essen war aber gut und das Wetter war so schön, dass wir im Freien essen konnten. Mit einem Gläschen Rotwein und dem Rest vom Käse ließen wir den Abend ganz gemütlich ausklingen.

 

Freitag, 01.06.2007:                                                 Streckenlänge: 283 Kilometer

 

Gegen 6 Uhr 30 standen wir auf – das Wetter war bedeckt, aber es regnete nicht. Heute stand eine Fahrt ins Landesinnere auf dem Pogramm. Nachdem wir das ganze Gepäck im Auto verstaut hatten, gingen wir frühstücken. Das Frühstück war wie am Vortag gut und wir konnten wieder im Freien essen.

 

Gegen 9 Uhr fuhren wir von Ika weg und nach ca. 20 Kilometer mussten wir uns vom Meer verabschieden – den ersten Stopp machten wir in Pazin. Hier gab es nicht sehr viel zu sehen – das Schloss neben einer Schlucht beherbergt heute das Volkskundemuseum. Das Bild es Ortes prägt der freistehende Glockenturm neben der 1266 erbauten, 1441 erweiterten und im 18. Jahrhundert barockiserten Pfarrkirche Sveti Nikola.

 

Anschliessend ging es weiter ins nahe gelegene Beran – ein kleines Dorf westlich von Pazin.

Dort konnten wir einen der schönsten mittelalterlichen Ferskenzyklus von Istrien bewundern.

Die Kirche liegt etwas außerhalb vom Ort und wir hatten Glück: Als wir bei der Kirche im Ort ankamen, fragte uns ein deutsches Ehepaar, ob wir auch die Fresken sehen wollen – denn sie hatten schon die Frau mit dem Schlüssel für die Kirche organisiert. Die kleine Kirche war sehenswert und die Fresken waren in einem sehr guten Zustand.

 

Von Beran ging es weiter nach Motowun – einem kleinen 400 Seelen Ort. Parkmöglichkeiten gibt es am Fuße des Ortes im Mirnatal. Von dort geht man zu Fuß in das Städtchen hinauf, das mit jedem Schritt reizvoller wird. Hinter dem mit einem Wappen besetzten Stadturm (14. Jahrhundert) mit zwei Haupttoren beginnt die Oberstadt. Nach wenigen Metern erreicht man die am Mauerring angelegte Aussichtsterasse. Durch das gotische Obere Stadttor aus dem 15. Jahrhundert mit dem Relief eines Markuslöwen betritt man den großen Platz innerhalb des Kastells. In der südlichen Ecke des Platzes steht der Palasini-Palast, der heute das Hotel Kastel beherbergt. ( Wir hatten kurz überlegt vielleicht dort zu übernachten – aber da es erst gegen Mittag war , war es uns noch viel zu früh). Am Weg Richtung Auto machten wir noch in einer kleinen Kantine halt, um etwas zu trinken und den weiteren Reiseweg für den heutigen Tag zu planen. Nachdem wir Karte und Reiseführer ausführlich studiert hatten beschlossen wir als nächstes in Buzet Halt zu machen – Buzet ist die Stadt der Trüffel und das im Reiseführer erwähnte Geschäft war auch schnell gefunden. Der Laden war ein Paradies für uns – und der Schreck für die Geldbörse. Aber wir haben wieder einiges eingekauft und werden es zu Hause genießen.

 

Da wir mittlerweile schon sehr Nahe an der slowenischen Grenze waren und unser kroatisches Geld auch schon fast aufgebraucht war, beschlossen wir nach Hrastovlje (Slowenien) zu fahren.  Besonders sehenswert hier ist die im 12. Jahrhundert erbaute und im 16. Jahrhundert mit hohen Wehrmauern befestigte romanische Kirche. Die Kirche besitzt einen gotischen Freskenzyklus aus dem Jahre 1490 – leider war die Kirche geschlossen und wir konnten ihn nicht besichtigen. Schöpfer der Fresken war Ivan von Kastav, der Sohn des Vincent aus Kastv, der 1474 die Kirche in Beram ausgemalt hatte.

 

Da es erst gegen 14 Uhr war beschlossen wir noch zu den Postojna Höhlen zu fahren – Andrea war mal als Kind dort und war sehr beeindruckt. Wir hatten auch Glück, dass wir kurz vor 16 Uhr dort waren und auf die nächste Führung nicht lange warten mussten. Zuerst fuhren wir mit einer Bahn ca. 2 Kilometer in die Höhle – vorbei an jeder Menge Stalaktiten und Stalagmiten – es ist einfach unvorstellbar, das ein Tropfstein ca. 10 Jahre benötigt um einen Millimeter zu wachsen. Nachdem wir aus der Bahn ausgestiegen waren, wurden die Besucher nach Sprachen aufgeteilt – wir fanden es prima, dass noch Vorsaison war und unsere Gruppe sehr klein war. Die ca. 1 Kilometer lange Wanderung durch die Höhlen war einfach beeindruckend – die verschiedenen Farben der Steine und die Größe der Tropfsteine – an einer Stelle lagen abgebrochene Tropfsteine – die Führerin meinte, dass hier eine Überschwemmung war  vor ca. 20000 Jahren. Weiters haben uns der  weiße und der rote Saal besonders beeindruckt, sowie der  Spaghetti–Saal - dort sind die Tropfsteine sehr dünn und schauen wie Spaghetti aus (beim letzten Erdbeben sind einige davon abgebrochen). Zum Abschluss konnten wir in einem Becken noch Grottenolme sehen – sie sind blind und können sowohl am Land als auch im Wasser leben und sindsehr empfindlich gegen helles Licht – deshalb darf man sie auch nicht mit Blitz fotografieren – und was ebenfalls bemerkbar ist, dass sie so wie der Mensch ca. 80 – 100 Jahre alt werden ( und deshalb auch Menschenfische genannt werden) und bis zu 12 Jahre ohne Nahrung auskommen können. Die Exemplare aus dem Becken werden jeden Monat gegen neue aus dem Fluss unter der Grotte getauscht.

 

Nach ca. 1 ½ Stunden war die Besichtung der Höhlen zu Ende – und im Auto beratschlagten wir, wie wir weiter fahren – im ursprünglich Urlaubsplan waren die Höhlen für Samstag vorgesehen. Es hat gar nicht lange gedauert und wir hatten schon einen Plan für die nächsten zwei Tage : Andrea meinte Grado wäre prima und Andy hätte gerne Palmanova – nachdem wir die Landkarte studiert hatten merkten wir, dass es gar nicht so weit war und fuhren los und freuten uns auf zwei Abende in Italien. Auf einer der letzten Autobahnraststationen in Slowenien blieben wir stehen – kauften uns wirklich eiskaltes Bier und zum Aperitif einen Karstschinken. Gegen 19 Uhr kamen wir in Palmanova an und fanden auch gleich das Hotel, in dem wir voriges Jahr übernachtet hatten. Wir hatten Glück – es war noch ein Zimmer frei – zwar eines das normal als Einzelzimmer gedacht war ( das bett war nur 120 cm breit) aber das störte uns nicht.

 

Im Zimmer gönnten wir uns ein kaltes Bier und den Karstschinken. Aber in Palmanova gehört auch ein Aperitif auf der Piazza dazu – also gingen wir gegenn 19 Uhr 30 dort hin – Andrea bestellte ein Glas Weißwein und Andy ein Bier – das leider sehr klein war ( 0,2 Liter). Kurz nachdem wir ausgetrunken hatten, kündigten dunkle schwarze Wolken ein Gewitter an – in Windeseile waren alle Sessel und Tische verstaut und als die Kellner fertig waren, begann es auch schon zu schütten.

Wir hatten es nicht weit zur Pizzeria – sie liegt genau gegenüber vom Hotel und im Vorjahr waren wir beide male total begeistert. Auch diesmal hatten wir wieder alle Mühe, uns durch das Riesenangebot von Pizzen zu lesen – aber nach einer Weile hatten wir uns entschieden:

Andrea nahm eine Pizza mit San Daniele Schinken, Grana und Rucola und Andy eine mit einer sehr pikanten Wurst, Gorgonzola und Rucola – schmeckte wieder ausgezeichnet – wir denken, wenn wir wieder mal nach Palmanova kommen werden wir fast sicher wieder hier essen. Zum vVerdauen gab es für Andy einen Grappa und Andrea hatte Lust auf Espresso.

Zurück im Hotel schrieb Andy noch ein wenig Tagebuch und Andrea las in ihrem Buch.

Für unsere Verhältnisse sind wir heute schon fast spät schlafen gegangen – es war schon 23 Uhr.

 

Samstag, 02.06.2007:                                                           Streckenlänge: 83 Kilometer

 

Wir hatten beide in dem schmalen Bett viel besser geschlafen als wir gedacht hatten – und der Zimmerpreis war absolut ok : € 45 inklusive Frühstück. Den vorletzten Tag hatten wir sozusagen als Relax-Tag eingeplant – nur Gorizia anschauen und dann weiterfahren nach Grado und sonst nix. Als hatten wir uns auch keinen Wecker gestellt und wurden gegen 7.30 Uhr munter. Gegen 8.30h gingen wir frühstücken – es gab ein kleines Buffet und auch für Andy war Wurst und Käse dabei. Und die Kaffeemaschine machte wunderbaren Latte Macchiato. Gegen 9 Uhr 30 fuhren wir los – nach Gorizia waren es gerade mal 40 Kilometer – Andy wollte die Stadt schon vor unserer Runde durch Istrien anschauen, aber Andrea meinte, das liegt nicht so ganz am Weg – deshalb freute er sich jetzt doppelt, dass doch noch Zeit war den Ort zu besichtigen.

 

Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist das auf einem Hügel erbaute imposante Schloss. Das aus dem 11. Jahrhundert stammende Gebäude wurde mehrmals umgebaut und erweitert.

Wir besichtigten das Schloss auch von innen ( Einritt normalerweise € 3,50 pro Person – da aber gerade eine Ausstellung war, kostete es € 5 pro Person – hat uns beiden aber sehr gut gefallen, durch das sehr gut erhaltene Schloß zu spazieren. Auf der Anhöhe unmittelbar neben dem Schloss befindet sich die Kapelle des heiligen Geistes aus dem Jahre 1398. Die Kapelle war geschlossen, jedoch konnte man durch eine Glastüre das Innere betrachten. Anschließend drehten wir noch eine kleine Runde durch die Stadt – sehenswert sind die Kirche des heiligen Ignatius (vom Platz vor der Kirche kann man schöne Fotos von der Burg machen) und der Pacassi-Brunnen.

 

Da wir wieder unsere Frau Tom zu Hilfen nehmen konnten, ließen wir uns die kürzeste Strecke nach Grado berechnen  - und wir kamen diesmal von der anderen Seite hin – das letzte Mal kamen wir nämlich über Aquileia. Gegen 13 Uhr kamen wir an und hatten auch ziemlich bald das Hotel gefunden, in dem wir 2004 schon einmal übernachtet hatten – nur mit dem Auto dort hin zu kommen war eine Herausforderung. Also stellten wir das Auto auf einem Platz ab – Andy blieb beim Auto um eventuell wegfahren zu können und Andrea ging zum Hotel – und kam ziemlich bald zurück mit der Erfolgsmeldung, dass noch ein Zimmer mit Balkon und Blick auf den kleinen Hafen frei ist.

 

Nachdem wir das Gepäck aufs Zimmer gebracht hatten und das Auto im der nahe gelegenen Tiefgarage verstaut war, machten wir einen Bummel durch Grado – genehmigten und ein Begrüßungsbierli in einer Bar und ein wenig später in einer anderen Bar ( in der wir vor 3 Jahren waren) noch ein zweites – studierten die Speisekarten diverser Restaurants ( gingen auch an dem Restaurant vorbei, wo wir das letzte Mal gut gegessen hatten) und kauften uns dann noch kaltes Bier fürs Zimmer. Da wir den letzten Abend unseres Urlaubs mit einem guten Glas Rotwein ausklingen lassen wollten, beschloss Andy noch einmal zum Auto zu gehen und eine kleine Flasche Rotwein zu holen. Doch in der Garage angekommen, merkte er, dass er den Autoschlüssel vergessen hatte. Also ging er wieder zurück in Richtung Hotel und entdeckte kurz davor ein kleine Vinothek – er kaufte ein Flasche Buzznelli Friuli Isonzo Merlot (Jahrgang 2006?) – ein Wein aus der Gegend. Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit und es regenete immer wieder – aber dadurch liessen wir uns die Laune auch nicht verderben. Unser letztes Bier tranken wir am Balkon und beobachteten das Treiben auf der Straße. So gegen 18 Uhr 30 gingen wir Essen – genau in diesem Moment fing er wieder richtig zu schütten an – aber wir konnten vom Hotel einen Regenschirm ausborgen und damit war es nicht ganz so schlimm – und es waren ja nur 10 Minuten zu gehen. Das Lokal war schon ziemlich voll (vorwiegend mit Touristen aus Österreich) aber wir hatten Glück und bekamen noch einen Platz. Als Vorspeise bestellten wir uns einen gemischten Vorspeisenteller : Da war ein Surimi-Salat, eine überbackene Stabmuschel, ein Shrimpscocktail und eine überbackene Jacobsmuschel drauf ( die hatte sogar noch das orange Fleisch drauf, das Andy so gerne mag und man so selten bekommt.)

Zur Hauptspeise wollte Andrea zuerst Aal und Andy Dornhai – doch nach ein paar Minuten kam der Kellner zurück und meinte es gäbe leider keinen Aal mehr. Andrea wollte dann Branzino in der Salzkruste (den gab es aber nur für zwei Personen) als entschied sich Andy auch für diesen Fisch. Der Fisch wurde vor unseren Augen auf einem kleinen Tischchen filetiert, dazu gab es Kartoffeln und das alles wurde noch mit ein wenig Olivenöl verfeinert. Schmeckte ausgezeichnet. Dazu tranken wir einen guten Weißwein. Das Lokal Trattoria Vittorio Grado ( ist fast am Meer) kann man nur empfehlen. Gegen 20 Uhr waren wir wieder im Hotel und ließen den letzten Urlaubstag mit einem Glas Rotwein ausklingen. Andy ging schon relativ früh schlafen, da er müde war und Andrea las in ihrem Buch weiter.

 

Sonntag, 03.06.2007:                                                          

 

Mitten in der Nacht wurden wir beide munter – es war viel Lärm auf der Straße und ein kleines Feuerwerk. Doch nachdem wir die Fenster geschlossen hatten, war es angenehm ruhig und wir konnten gut weiterschlafen. Gegen 6 Uhr 30 standen wir auf – wir hatten auch keinen Stress, da es Frühstück erst ab 8 Uhr gab – so packten wir alles in Ruhe zu zusammen und Andy schrieb noch den Test vom Tagebuch.

 

Nach einem sehr guten Frühstück brachen wir kurz vor 9 Uhr auf – doch auch der letzte Tag hatten noch ein kurzes Besichtigungsprogramm : Wir blieben im Nahe gelegenen  Aquilea stehen : Dort gibt es eine alte römische Kirche mit einem sehr gut erhaltenen Bodenmosaik aus dem vierten Jahrhundert. Das genauere Besichtigen der Kirche haben wir auf die nächste Reise in diese Gegend verschoben. Wir kamen auf der Autobahn recht gut voran – da am Sonntag keine LKW`s unterwegs sind. Obwohl es erst kurz nach 11 Uhr war, blieben wir bei der Autobahnraststation Wörthersee stehen und aßen einen guten Salat. Gegen 15 uhr 30 waren wir zurück in Wien, deckten uns bei der Tankstelle mit kaltem Bier und Milch fürs Frühstück am ersten Arbeitstag ein. Wir wurden von unseren beiden Katern schon sehnsüchtigst empfangen – es ging Beiden gut und es hatte sogar den Anschein, dass sie ein wenig dicker geworden sind. Nachdem wir alles ausgepackt und die mitgebrachten Sachen verstaut hatten, beendeten wir unseren Urlaub dort, wo wir ihn begonnen hatten – in der Waldviertler Stuben. Es gab Bier für Andy und weißen Spritzer für Andrea , zu Essen bestellte sich Andrea ein Knoblauch Kotlett und Andy ein Waldviertler Cordon Bleu mit Salat.

 

Wir hatten heuer wieder einen wunderschönen Urlaub der leider ein wenig kürzer war – aber wir haben viel gesehen und erlebt und der nächste Urlaub kommt bestimmt.