Donnerstag, 22.05.2008

Das einzige, das uns an einen normalen Arbeitstag erinnert, war die Zeit um die wir aufstanden – nämlich um 5 Uhr 15 – aber wir beide freuten uns, dass wir Urlaub haben. Da fiel das Aufstehen gleich um Einiges leichter – und wir hatten genug Zeit um alles in Ruhe fertig einzupacken. Kurz vor 7 Uhr gingen wir runter auf die Straße und da kam uns auch schon Peter entgegen.

Die Fahrt nach Bratislava dauerte ca. 50 Minuten – da ja seit Kurzem die Autobahn A6 bis zur Grenze fertig ist. Witzig fanden wir auch, dass wir auf der Autobahn einen irischen Lastwagen sahen.

Gegen 8 Uhr waren wir am Flughafen in Bratislava und hatten noch genug Zeit bis zu unserem Flug um 10 Uhr 05. In der Abflughalle kam uns Alles ein wenig chaotisch und eng vor, aber wir fanden unseren Check In Schalter und es war Alles in kurzer Zeit erledigt. Wir hatten dann noch Guster auf Frühstück, doch die Lokale waren nicht wirklich umwerfend – in einer kleinen Bar gab es Cafe Latte und Andrea bestellte sich eine seltsam aussehende Mehlspeise, die mit Mohn gefüllt war und nach ihren Angaben gar nicht so schlecht geschmeckt hat.

Der Flug mit Ryanair verlief problemlos und wir landeten pünktlich um 12 Uhr in Dublin. Das einzige, was uns ein wenig gestört hat war, dass man sehr  wenig Platz hatte. Unser Gepäck war sehr schnell da und so konnten wir uns sehr bald auf die Busfahrt zum Bahnhof konzentrieren. Nach kurzem Suchen fanden wir ein Plakat, wo stand, wo die Busse stehen bleiben und es war alles relativ leicht zu finden. Wir fuhren mit dem Bus Linie 748 und der Fahrpreis von € 6 pro Person hielt sich in Grenzen. Nach ca. 50 Minuten Fahrzeit erreichten wir den Bahnhof in Dublin ( Heuston Station). Die Zugfahrt nach Killarney hatten wir übers Internet reserviert und am Schalter klappte alles reibungslos und wir bekamen ohne Ausweiskontrolle unsere Tickets.

Da wir beide schon ein wenig Hunger und Guster auf Guinness  hatten, schauten wir uns am Bahnhof um, was so geboten wird – zuerst entdeckten wir nur ein kleines Lokal, das nicht sehr einladend aussah – aber durch eine weitere Türe kamen wir in ein altes Bahnhofslokal – sah sehr gemütlich aus und es war Selbstbedienung. Andy ging als erster an die Theke und sah sich das Essen an und es lachte ihn nicht wirklich was an und er bat Andrea etwas auszusuchen. Nach einigen Minuten kam sie zurück – das Essen sah gut aus und wir waren beide gespannt,  wie es schmecken würde. Aber zuerst tranken wir beide einen Schluck Guinness und das Glück war perfekt – es schmeckt einfach so gut und anders als bei uns. Andrea hatte zum Essen Beef mit Guinness bestellt – das schmeckte ausgezeichnet – dafür war das Gemüse richtig englisch (hart und kalt) und das, was ein Kartoffelpüree hätte sein sollen, schmeckte nach gar nix – aber wir wollen nicht jammern – wir waren rundum glücklich und zufrieden – und um das Glücksgefühl anhalten zu lassen, bestellten wir uns noch ein Guinness  - jetzt waren wir richtig angekommen in Irland und begannen unseren Urlaub zu geniessen.

Gegen 14 Uhr 30 gingen wir zum Bahnsteig – in der Reservierung wurde darauf hingewiesen, dass wir 20 Minuten vor Abfahrt beim Zug sein sollten. Es klappte alles wunderbar und wir konnten unsere Plätze auch nicht übersehen, da sie auf einer elektronischen Anzeige mit unseren Namen versehen waren. Die Fahrt im Zug war angenehm, nur leider war das Wetter trüb und es regnete zeitweise. Während der Fahrt wurden immer wieder Durchsagen gemacht, die wir zuerst nur teilweise verstanden haben. Nach der dritten oder vierten Durchsage haben wir den Inhalt verstanden : Der Zug fährt nur bis Mallow und für die weitere Strecke nach Killarney gab es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Wir haben die Fahrt durch die Landschaft genossen, obwohl es nicht viel zu sehen gab. Gegen 18 Uhr 40 kamen wir in Killarney an und wurden von Anni und Herbert am Bahnhof abgeholt. Nach kurzer Fahrzeit erreichten wir unser Quartier – eine schöne Ferienwohnung  mit großen Wohnzimmer mit einem  „künstlichen“ Kamin (wurde nur mit Gas beheizt) einer schönen Küche, zwei Schlafzimmer.

Anni bereitete uns ein gutes Abendessen zu: Verschiedenes Fleisch gebraten (Huhn, Rind, Lamm und eine Rolle aus Faschiertem in etwas eingerollt, das wir nicht beschreiben  können – hat aber sehr gut und würzig geschmeckt) und dazu gab es Reis mit Erbsen und Karotten – und was trinkt man in Irland zum Essen ?

Danach haben wir uns gemütlich zusammengesetzt – hier in Irland ist es durch die geografische Lage bis nach 22 Uhr hell – und den langen Abend wir haben wir mit Guinness und Jameson und Mist (Whiskey  Likör) genossen.

Freitag, 23.05.2008:

Ach das war heute in der Früh wunderbar, kein Wecker zum Aufstehen und schlafen können so lange man will – was wir eh nicht getan haben – sind gegen 8 Uhr aufgestanden. Danach gab es ein richtiges irisches Frühstück:  Spiegelei, gebratenen Schinken, kleine Würsteln und black & white Pudding – Andrea hat es geschmeckt – Andy eher weniger.

Gegen 10 brachen wir zu unserem Ausflug zum Gap of Dunloe auf. Bei Kate Kearney`s Cottage  (eine ehemalige Postkutschenstation, in der Touristen im 19. Jahrhundert mit schwarz gebranntem Whiskey bewirtet wurden) stellten wir das Auto ab und machten uns auf den Weg. Der Weg zum Head of Gap (242 Meter) führte uns am Black Lake, Cushnavally Lake und am Auger Lake vorbei. Das Wetter spielte im Grossen und Ganzen auch mit – erst mal kurz Sonnenschein, dann wieder viele Wolken und ganz kurzer Regen – zum Wandern einfach optimal. Nach ca. 2 Stunden Gehzeit hatten wir den höchsten Punkt erreicht und es bot sich uns ein toller Ausblick über die Berge und die Mühe hatte sich gelohnt.

Nach einer Beratung beschlossen wir uns zu trennen und bei Ladies View zu treffen – Anni und Herbert gingen zum Auto zurück und Andrea und Andy gingen die Runde weiter – durch eine schöne grüne Landschaft mit Bäumen und vielen Blumen – weiter zum Upper Lake – entlang des Sees und dann dachten wir, wir hätten unser Ziel erreicht – doch weit gefehlt – die Karte im Reiseführer hatte uns ein wenig im Stich gelassen. Wir hörten immer wieder die Autos von der Straße, doch der Weg wurde immer steiler und schwieriger zu gehen und wir dachten schon, wir seien falsch. Doch unsere Mühen wurden belohnt und wir erreichten doch noch die Straße – jetzt mussten wir noch gute 500 Meter auf der Straße N71 wandern um Ladies View zu erreichen. Das war teilweise auch etwas gefährlich, da die Straße gerade mal so breit war, dass die Autos und auch Autobusse aneinander vorbei kamen. Ladies View erhielt seinen Namen durch den Besuch der Königin Victoria 1861 mit ihren Hofdamen, die alle von der Aussicht auf die Macgillycuddy`s Reeks und den Upper Lake mit seinen Inseln total begeistert waren.

Dort angekommen genossen wir den schönen Ausblick – aber unser Durst war größer – um nicht auf der Stelle betrunken umzufallen nach der ganzen Anstrengung, kauften wir uns zuerst ein Wasser – und danach schmeckte das Guinness, das wir uns nach fast 5 Stunden Gehzeit redlich verdient hatten, umso besser.

 

Nach einem anstrengen Tag soll man auch gut essen und trinken,  also fuhren wir zum Tesco zum Einkaufen : Das Angebot war prima und es war gar nicht so einfach : Wir kauften uns ein gebratenes Huhn (welches riesengroß war und davon wurden wir alle locker satt), dazu Salat und natürlich Guinness (besonders Andy und natürlich auch Andrea hatten ganz besonders großen Durst, also kauften wir uns auch noch zwei Flaschen gekühltes Heineken – ob das eine Schande war und wir deshalb aus Irland verbannt werden?) Während Andy das Tagebuch schrieb, trank er auch noch ein Budweiser – ui wenn das Peter gesehen hätte.  Wir ließen es uns gut gehen, genossen den Abend und werden sicher alle gut schlafen mit vielen neuen Eindrücken und schönen Bildern im Kopf und natürlich auch im Fotoapparat.

Samstag, 24.05.2008:

Andrea, Anni und Herbert  starteten in neuen Tag wieder mit irischem Frühstück, während Andy heute lieber Cornflakes aß. Danach hieß es alles zusammenpacken, da wir heute in die Ferienwohnung weiterfuhren, die wir für eine Woche gebucht hatten. Um 10 Uhr mussten wir die Zimmer geräumt haben, doch die Ferienwohnung konnten wir erst um 16 Uhr beziehen und die Fahrzeit sollte nicht mehr als 1 ¼  Stunden in Anspruch nehmen.

Als erstes fuhren wir zum Dunloe Castle Hotel Garden – Andrea hat 2007 beruflich eine Woche in diesem Hotel gearbeitet. Das Hotel liegt verträumt in „the middle of nowhere“, aber der Garten hatte sehr viele verschiede Blumen und Bäume, wie südafrikanische Lilien, australische Gummibäume, Kirschbäume, Kohlpalmen aus Neuseeland, japanische Ahornbäume, nordamerikanische Hartriegel, Chilefichten und südamerikanische Fuchsien.  Als ganz besondere Raritäten gelten die chinesische Sumpfzypresse und der „Kopfschmerzbaum“ – dessen Blätter besondere Aromastoffe enthält. Der Garten ist teilweise von einer grauen Steinmauer umgeben, die im 13. Jahrhundert als Wehrmauer diente. Am unteren Ende des Parks steht ein verfallenes Gebäude, das aber wunderschön mit Blumen und Bäumen zugewachsen ist.  Vom Park aus hat man auch einen wunderschönen Blick auf die Flüsse Laune und Loe.

Von dort fuhren wir weiter nach Killarney – einer kleinen herzigen Stadt mit 7300 Einwohnern. Wir hatten uns einen Parkschein für zwei Stunden gelöst und begannen unseren Rundgang durch die Stadt durch eine belebte Straße mit vielen Geschäften und Pubs – Andrea fand eines, wo Muscheln in Guinness mit Bluecheese angeboten wurde – klang interessant, aber da noch nicht Essenszeit war und wir von der Stadt noch nichts gesehen hatten, gingen wir weiter. Erster Besichtigungspunkt war die Saint Mary`s Church – eine anglikanische Kirche aus dem Jahre 1870, die nach dem Vorbild des gotischen „Earl English Style“ an der Stelle einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert erbaut wurde.

Als nächstes besuchten wir das Franziskanerkloster Franciscan Friary aus dem Jahre 1860. In der Eingangshalle befindet sich ein sehenswertes Fenster des bekannten Glasmalers Harry Clarke.

Da wir jetzt ein wenig Hunger bekamen, gingen wir zurück zum dem Pub, wo Andrea die Muscheln auf der Speisekarte gesehen hatte – doch leider wurden wir enttäuscht, denn dieses Gericht gibt es nur zum Dinner. Andrea bestellt sich ein Lachssandwich – schmeckte sehr gut, denn Irland ist ja bekannt für guten Lachs.

Danach stand wieder einkaufen beim Tesco am Programm: Es wurde ein größerer Einkauf, da wir ja nicht wussten, was es alles im Ferienhaus gab – aber es macht uns ja Spaß im Ausland durch die Supermärkte zu schlendern und alles anzuschauen. Nach ca. 1 Stunden war unser Wagerl voll und die Rechnung dementsprechend lange – aber es waren viele gute Dinge wie Whiskey und Guinness dabei.

Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrzeit erreichten wir die Touristeninformation, welche ca. 5 Kilometer außerhalb des kleinen Ortes Castlecove liegt. Wir wurden von dort von einem Mann zum Quartier gebracht – ein wunderschönes großes Haus mit 4 Schlafzimmern, 5 WC`s (!), einer großen Küche, einem Wohnraum mit offenem Kamin und einer großen Terrasse mit wunderschönem Blick. Wir alle waren froh, dass wir dieses Haus ausgesucht hatten. Kurz nachdem wir mit dem Auspacken begonnen hatten, rief Peter an. Bedingt durch den Streik bei der Bahn konnte er heute nur mehr nach Limerick fahren – das ist ca. 180 Kilometer entfernt. Anni und Herbert machten sich gleich auf den Weg ihn zu holen. Wir räumten die Koffer auf die Zimmer und die Lebensmittel in den Kühlschrank und nachdem alles erledigt war, gönnten wir uns ein kaltes Bier.

Zum Apero gab es Pastis auf der Terrasse mit Blick zum Meer – Herz was will man mehr .  Als Vorspeise gab es Seafood Chowder, zur Hauptspeise den Rest vom Huhn von gestern und Salat. Gegen 23 Uhr 30 waren Anni und Herbert mit Peter da und wir aßen zusammen noch eine Kleinigkeit – unter anderem guten irischen Käse mit Rotwein.  Zum Abschluss des Tages gab es noch ein Glaserl Paddy (ein irischer Whiskey).

Sonntag, 25.05.2008:

Nach dem gestrigen langen und anstrengenden Tag schliefen wir heute etwas länger. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite: Fast wolkenloser Himmel und nur wenig Wind. Gegen 9 Uhr gab es Frühstück und wir hatten alle vom Tisch Blick aufs Meer.

Danach gab es einen gemütlichen Vormittag mit Tagebuch schreiben, in der Sonne sitzen und Ruhe genießen und den Schafen zuschauen und einfach die Seele baumeln lassen. Und wenn man einen Urlaubstag schon stressfrei begonnen hat, dann soll man ihn am Nachmittag auch so fortsetzten. Gegen 13 Uhr starteten wir einen Spaziergang um die Halbinsel Lamb’s Head, wo unser Cottage liegt, zu erkunden. Zuerst gingen wir zu Häusern, wo wir gestern Abend auch waren. Einige davon liegen direkt am Meer und von dort hatten wir einen tollen Blick und auch das Glück einen Delphin und wahrscheinlich auch einen Hai gesehen zu haben (beim Hai sind wir uns allerdings nicht ganz sicher). Außerdem sahen wir jede Menge Vögel, die uns Anni immer fachkundig beschrieb. Wir standen sicher 30 Minuten an dem Ort und beobachteten die Natur, was wir alle als wunderschön empfanden.

Anschließend gingen wir ein Stück auf der Straße, auf der wir gestern gekommen waren und zweigten dann ab und gingen vor bis zum Ende der Straße – dort war ein ganz winziger Hafen mit zwei Booten und einige Iren ließen es sich bei einem Picknick gut gehen.

Gegen 16 Uhr waren wieder zurück und so schön langsam rührten sich unsere Mägen, denn das Mittagessen war heute ausgefallen. Andrea und Andy waren zum Kochen an der Reihe – Andrea zauberte aus den vorhanden Zutaten aus dem Kühlschrank einen wunderbaren Vorspeisenteller, zur Hauptspeise gab es Hühnerstücke gewürzt  mit einer Mischung Namens „Spicy Season-All“, dazu gab es Reis und Salat und wie immer Guinness (Ich glaube mittlerweile kann ich gar nicht mehr so weit zählen, wie viele Guinness wir schon getrunken haben – aber das ist ja egal, das gehört in Irland einfach dazu). Denn wunderschönen Tag ließen wir mit gemütlichem Zusammensitzen ausklingen.

Montag, 26.05.2008

Andrea und Andy haben heute ein wenig verschlafen – sie sind erst gegen 9 Uhr zum Frühstück gekommen. Peter und Herbert haben vorher schon eine Route für den heutigen Tag zusammengestellt – wir sind zur Dingle-Peninsula (Halbinsel) gefahren.  Der Weg führte uns über Sneem, dann weiter über kleine Nebenstraßen durch eine steinige Landschaft, wo man denken könnte, man sei im Hochgebirge, über das 259 Meter hohe Ballaghbeama Gap nach Killorglin und dann dem Meer entlang nach Inch. Inch ist bekannt für seinen wunderschönen Sandstrand auf dem wir einen kurzen Spaziergang machten. Weiter ging es dann durch Dingle (welches wir auf der Rückfahrt noch besichtigt haben). Als nächster Besichtigungspunkt war Slea Head geplant – von dort hat man einen wunderbaren Ausblick, doch leider konnten wir dort nicht stehen bleiben, da der kleine Parkplatz schon voll war – also hielten wir einige  hundert Meter weiter – dort ließ sich eine Möwe sehr dekorativ aus nächster Nähe fotografieren. Slea Head ist die Südwestespitze der Halbinsel und liegt am Fuße des Mount Eagle.

Um die Halbinsel herum fuhren wir zum Gallarus Oratory – dieses ca. 1200- 1300 Jahre alte Gebetshaus ruht wie ein kieloben niedergelegtes Boot auf der Erde (Gallarus = fremdes Haus). Das Gebäude ist ca. 8 Meter lang, 5 Meter breit und 5 Meter hoch und wurde ganz ohne Mörtel errichtet. Die Steine wurden so sorgfältig ausgesucht und so exakt übereinander geschlichtet, dass es im Inneren trotz des hohen Alters immer trocken bleibt. Viele aufeinander folgende Eroberer – Wikinger und Normannen – verbrannten, beraubten und zerstörten die Siedlungen rund um den Gallarus, so dass eine wunderbare Lebensweise für immer verlorenging.

 Das Gallarus liegt in der Nähe von Smerwick Harbour – das Visitor Center verlangt € 3 Eintritt, der Eintritt in die Kapelle ist jedoch frei. Wenn man in dieser Gegend ist, sollte man das Gallarus unbedingt ansehen – es lohnt sich.

Nach der Besichtigung vom Gallarus stärkten wir uns im Tearoom mit Tee, Kaffee und Kuchen.

Auf der Rückfahrt machten wir Dingle noch einen kurzen Halt. Dingle hat 1270 Einwohner und ist der Hauptort der gleichnamigen Halbinsel. Die Stadt hat jede Menge bunter Häuser und Pubs die immer zu einem Fototstopp  einladen. Zum Abschluß gingen wir noch zum Supervalu einkaufen um all unsere Vorräte wieder aufzufüllen.

Die Rückfahrt nach Caherdaniel dauerte etwa mehr als eine Stunde – und da es schon auch 20 Uhr war, beschlossen wir heute Essen zu gehen. Bei der ersten Fahrt durch den Ort fanden wir kein Lokal – also drehten wir um und versuchten unser Glück noch einmal – und wurden fündig : Ein kleines uriges gemütliches Lokal, so wie wir uns es vorgestellt hatten. Und wir hatten auch noch Glück: Denn es gab nur bis 20 Uhr 30 Essen und wir bestellten um 20 Uhr 25. Andrea bestellt Lachs mit Hummersauce und Gemüse und Andy einen hausgemachten Burger (war nicht wie man ihn kennt, mit einem Laberl  und Pommes frites, sondern eine Art Faschiertes Laberl, jedoch mit großen Zwiebelstücken und gut gewürzt) mit einer Pfeffersauce und Onion-Marmelade und einer Salatgarnitur. Dazu gab es das für Irland typische Getränk. Das Essen schmeckte wunderbar und die Bedienung war auch sehr nett. Da wir alle sehr zufrieden waren, sagten wir der Kellnerin beim Zahlen auch, dass die erste Runde Getränke auf der Rechnung fehlt.

Vom Pub zur Ferienwohnung sind es ca. 4 Kilometer und Peter beschloss, einen Teil der Strecke zu Fuß zu gehen, wo sich Andy gerne anschloss. Die Stimmung war toll, denn obwohl es schon fast 22 Uhr war, war es noch immer nicht ganz dunkel. Gegen ca. 23 Uhr gingen wir heute schlafen.

Dienstag, 27.05.2008:

Andrea und Andy standen heute früher auf (ca. um 6 Uhr 30), um nicht den ganzen Reiseplan durcheinander zu bringen. Während Andy das Tagebuch vom Vortag schrieb, bereitete Andrea das Frühstück zu und um etwas nach 8 Uhr saßen alle gemeinsam gemütlich beim Frühstück.

Herbert hatten wieder eine feine Runde zusammen gestellt : Wir fuhren nach Sneem , weiter nach Kenmare (sind wir nur durchgefahren) und weiter nach Glengarriff.  Der Ort besteht praktisch nur aus einer Hauptstraße mit Geschäften, Pubs, Hotels und Pensionen.

Glengarriff, irisch An Gleann Grab (das rauhe Tal) liegt am Ausgang eines 10 Kilometer langen Tales. Wir spazierten durch einen schönen Park mit vielen blühenden Rhododendren und so ganz nebenbei hatten wir auch noch Glück Seehunde zu sehen – auf einem einzelnen Felsen im Meer auch einen ganz jungen, der sich noch sehr ungeschickt bewegt. Aber als einige Kanufahrer kamen zeigte er uns, dass er doch schwimmen kann und verschwand sehr schnell im Meer.

Nach dem Spaziergang stand noch ein wenig Shopping am Programm – Andrea und Andy kauften sich im Quill`s Woollen Marekt  für Irland typische Wollpullover – Andrea einen beigen mit etwas blau drinnen und Andy einen grauen – wir hoffen wir werden sie lange haben und zur Erinnerung hat Andrea auch noch ein Bild von dem Geschäft gemacht.

Mittlerweile war es 14 Uhr und wir besprachen die weitere Route :  Wir fuhren die R572 – teilweise entlang dem Meer über Adrigole auf den 330 Meter hohen Healy Pass – die Straße wurde im Jahre 1931 fertiggestellt – vier Tage vor der Eröffnung starb ihr Namensgeber. Die Landschaft hier hat uns wieder einmal total beeindruckt: Keine Bäume – nur Wiesen und Steine – am könnte denken man ist im Hochgebirge (Andrea und Andy meinten das es am Großglockner in ca. 2300 Meter fast genauso aussieht – mit einem großen Unterschied: Man sieht das Meer nicht).

Zum Schluss fuhren wir zum Staigue Fort – welches man  über eine 4 Kilometer lange Straße von Castlegrove erreicht. Das große Steinfort steht auf einer Anhöhe zwischen zwei Tälern – wann es entstanden ist, ist ungewiss – auf der Tafel stand, dass es vermutlich aus dem 5. Jahrhundert nach Christus stammt. Es ist ein runder Bau aus Trockenmauerwerk, 27 Meter im Durchmesser und 5 Meter hoch, umgeben von einem Graben. Im Inneren der 4 Meter dicken Mauern befinden sich Kammern und Treppen.

Gegen 17 Uhr waren wir wieder im Bracken Cottage (unsere Ferienwohnung  falls das noch nicht erwähnt wurde) und freuten uns alle auf einen gemütlichen Abend. Herbert zündete den Kamin an – der Raum erfüllte sich mit wohliger Wärme und alle waren zufrieden und glücklich – und so eine Stimmung ist doch optimal, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten.

Zum Abendessen gab es als Vorspeise irischen Lachs und Räucherforelle und zur Hauptspeise Pies gefüllt mit Huhn und Käse und dazu Salat. Zum Abschluss gab es guten irischen Käse und ein Glas Rotwein.

 

Mittwoch, 28.05.2008

Andrea und Andy wollten sich heute ihr irisches frühstück redlich verdienen, also läutete der Wecker bereits um 5 Uhr 15 und um kurz nach 6 Uhr brachen sie zu einem Spaziergang auf – zuerst zu den Hütten am Meer und dann auf der Straße in Richtung Dorf bis zu einem Platz, wo lauter alte Wohnmobile standen, die so aussahen, als ob sie nicht mehr benützt würden.

Gegen 8 Uhr gab es dann Frühstück. Spiegelei mit Rasher – das ist Fleisch in dünne Scheibe geschnitten mit einem Fettrand – doch wenn man es brät schmeckt es wunderbar.

Gegen 9 Uhr fuhren wir los – und machten am Coomakesta Pass ein kurzen Fotostopp – man konnte ein altes Steinfort erkennen, das wir alle sehen wollten. Peter befragte die Frau Tom und mit ihrer Hilfe hatten wir auch schnell eine Route.  Bei dem Fort handelt es sich um das Loher Stone Fort das im 9. Jahrhundert nach Christus erbaut wurde und noch sehr gut erhalten ist. Im Gegensatz zum Staigue Stone Fort  sind im Inneren noch die Reste von Gebäude erhalten. Der Abstecher hierher lohnt sich in jedem Fall, obwohl es in keinem Reiseführer zu finden war (Wir hatten  Baedecker  und Michelin mit).

Von dort fuhren über Waterville auf den westlichsten Teil der Halbinsel auf den Ring of Skellig. Auf einem Pass, wo wir für einen Fotostopp hielten, entdeckten wir ein Tafel, dass es einen 10 Minuten Walk zu einem wunderbaren Aussichtspunkt an den Klippen gibt. Leider war es ein wenig schlecht angeschrieben (wären schon fast den falschen Weg gegangen), aber nach ein wenig Suchen haben wir es dann doch gefunden. Wir vermuten, dass es neu war, denn schon das Hineinfahren war etwas chaotisch, da uns nicht ganz klar war, ob man Eintritt bezahlen muss. Doch nachdem wir unser Auto abgestellt hatten, kam ein netter Herr und erklärte uns, dass der Eintritt pro Person € 3,50 kostet. Wir spazierten den Weg nach vorne zu den Klippen – der Ausblick war prima, aber ob er das Geld wert war, sind wir uns nicht ganz sicher. Nach dem „langen“ Spaziergang hatten wir alle ein wenig Hunger und kehrten in das dortige Lokal ein – das Wetter war heute so schön, dass wir draußen sitzen konnten an einem Tisch mit Blick auf Valencia Island. Wir bestellten uns einen Salat (der im ersten Moment ein wenig eigenartig aussah – er bestand aus ein paar Salatblättern, einem Ei, Gurke, Oliven und Paprika aber leider ohne Dressing – schmeckte aber gut und man merkte, dass das Gemüse frisch war) und dazu ein Guinness – schmeckte mit der tollen Aussicht gleich doppelt so gut.

Dann fuhren wir am Ring of Skellig weiter bis Portmagee – von dort führte eine 1970 errichtete Brücke auf  das Valencia Island. Gleich links am Ende der Brücke liegt „Skellig Experience“. Dort erfährt man alles Wissenswerte über das frühchristliche Kloster auf Skellig Michael, die Seevögel auf den Skelligs, den Leuchtturm der 161 Jahre seinen Dienst tat und im Jahre 1987 automatisiert wurde und die Meeresfauna und Flora.

Wir fuhren weiter bis Knight`s Town – von dort führte uns eine Autofähre zurück aufs Festland. Da heute wieder mal Einkaufen auf dem Programm stand, fuhren nach Cahersiveen zum Supervalue. Wir kauften alle  Lebensmittel, die wir für die nächsten Tage benötigen. Bevor wir zur Ferienwohnung zurück fuhren, schauten wir noch in der Touristeninfo vorbei, um zu fragen wie es abläuft bezüglich der Bezahlung von Strom und Öl – ist ganz unkompliziert – er kommt am Freitag ablesen und aufschreiben und wir können das Geld dann hinlegen.

Gegen 17 Uhr 30 waren wir wieder zurück und genossen die Sonnenstrahlen auf der Terrasse – das Wetter zeigte sich heute von seiner besten Seite – das das Meer funkelte heute wunderschön dunkelblau. Andy schrieb  sein Tagebuch und Andrea die letzten Postkarten.

Gegen 19 Uhr begannen wir zu kochen – als Vorspeise gab es Avocado mit Knoblauch und zur Hauptspeise einen Lachs (soll man doch in Irland einmal gegessen haben) und dazu Reis mit Gemüse.  Als Abschluss gab es wieder guten irischen Käse und als Schlummertrunk ein Glas Whiskey.

Donnerstag, 29.05.2008

Heute gab es bereits um 7 Uhr Frühstück, da eine relativ lange Autofahrt auf dem Programm stand. Nach dem Frühstück kamen wir ziemlich genau um 8 Uhr weg. Wir fuhren über Sneem, weiter über Kenmare, Macrom und Cork (hier hatten wir noch eine kurze Stadtrundfahrt, da Herbert nicht auf die Frau Tom hören wollte) weiter nach Midleton. Die Fahrzeit betrug etwas weniger als 3 Stunden – aber hier sind die Straßen teilweise sehr eng und in einem nicht so guten Zustand, sodass man für ca. 180 Kilometer etwas länger braucht. Etwas nach 11 Uhr 30 kamen wir bei der Old Midleton Distillery an – die nette Dame an der Kassa sagte uns, dass in ca. 20 Minuten eine Führung in Englisch beginnt.

Die Führung ging durch die alten Bauten aus dem 19. Jahrhundert, die eine Wollmanufaktur und eine Kaserne  beherbergten , bevor dort 1825 die Whiskey-Brennerei einzog. Am Anfang der Führung sieht man einen Film über die Geschichte der Brennerei, krönender Abschluss ist eine Whiskey Probe (dazu später mehr). Auf dem Rundgang durch die alten Gebäude sieht man die Darröfen, in denen die gemälzte Gerste getrocknet , den fünfgeschossigen Speicher, in dem das Getreide gelagert und gewendet wurde, das Wasserrad aus dem Jahre 1852, das die fünf Mühlensteinpaare antrieb, und den mit einem Fassungsvermögen von 1485 hl größten Kupferbrennkolben der Welt (1825). Die letzte Etappe auf dem Weg von der Gerste zum Whiskey sind die schweren Eichenfässer, in denen das edle Naß reifen muss, damit es durch das im Holz enthaltene Tannin und Vanillin seine typische Farbe und sein besonderes Aroma erhält.

Am Ende der Führung konnten sich vier Frauen und vier Männer freiwillig melden – und sie durften dann bei  einer Whiskey-Verkostung mitmachen. Andrea hatte sich auch gemeldet. Sie bekamen einen Bourbon (aus den USA – einfach gebrannt), einen Scotch (schottischer Whisky, zweifachgebannt) und einen irischen Whiskey von Jameson (3 fach gebrannt) zum probieren.  Andrea liess uns ein wenig über und wir waren alle überrascht von dem geschmacklichen Unterschied. Der Bourbon schmeckt nach nicht sehr viel, der schottische Whisky hatten den typischen rauchigen Geschmack, aber am besten schmeckte doch der irische Whiskey. Andrea erhielt am Ende sogar noch eine Urkunde als geprüfte Whiskeyverkosterin.

Danach „plünderten“ Andrea und Andy den Shop (Gott sei Dank gibt es Kreditkarten und Urlaubsgeld): Wir kauften einen 12 Jahre alten Whiskey, den man nur dort bekommt, für Andy ein schönes T-Shirt und sonst noch einige kleine Mitbringsel.

Gegen 14 Uhr fuhren wir von Midleton über Fermoy, Michelstown zum Rock of Cashel (Fahrzeit ca. 1 ½ Stunden). Der Rock of Cashel, eines der bedeutensten Kulturdenkmäler Irlands, erhebt sich 60 Meter über der Ebene. Man sollte ihn möglichst morgens besuchen (was uns diesmal nicht gleungen ist, aber durch das nicht besondere Wetter – es nieselte ganz leicht – hielt sich die Anzahl der Besucher in Grenzen). Als Besucher betritt man den untermauerten Bezirk durch die Hall oft he Vicar`s Choral, das ehemalige Wohngebäude der Bediensteten (15. Jahrhundert). Heute ist es zu einem kleinen Museum umfunktioniert; die obere Etage ist mit zeitgenössischen Mobiliar eingerichtet. Hier wird das St.Patrick`s Cross aufbewahrt, auf dem die Kreuzigung Jesu und der Heilige Patrick zu sehen sind. Der mit geometrischen Mustern verzierte Sockel soll der alte Krönungsstein der Könige von Cashel und Munster gewesen sein. Der Überlieferung nach stieß Patrick, als er König Aengus taufte, versehentlich dem König einen Krummstab in den Fuß. Aengus ließ sich nichts anmerken, da er glaubte, dies gehöre zur heiligen Handlung. Eine Kopie des Kreuzes ist am ursprünglichen Standort vor der Kathedrale aufgestellt.

Chor und Querschiffe der Kathedrale sind länger als das – wohl unvollendet gebliebene – Hauptschiff. Die Querschiffe haben noch ihre innen dreifach gegliederten Giebel mit äußeren Ecktürmchen. In den Winkel zwischen dem Hauptschiff und den Querschiffen führten die Wendeltreppen der Rundtürme hinauf zu dem gewaltigen Turmwürfel über der Vierung und den Wehrgängen auf den Kirchwänden. Sie sind durch Gänge und Treppchen in den dicken Mauern untereinander und mit dem Rundturm in einer kunstvollen Verteidigungsanlge verbunden. Das Grabmal des Erzbischofs Myler McGraf, der 1622 hundertjährig starb , findet man im Chor. Da man ihm in Rom nicht abberief, war der zum protestantischen Glauben übergetretene mehrere Jahre gleichzeitig Erzbischof von Englands Gnaden wie auch katholischer Erzbischof. An der Westseite der Kathedrale steht der Erzbischöfliche Palast, ein massiger Rechteckturm.

Das nördliche Querschiff der Kathedrale ist an einem fast 28 Meter hohen Rundturm aus der Zeit der Cormac-Kapelle angebaut. Der Eingang zum Turm liegt in 3,6 Meter Höhe. Beachtung verdient ganz besonders Cormac`s Chapel (1127-1132). Sie gilt asl interssanteste romaische Kirche Irlands. Architektur und Bildwerk sind von deutschen ( wahrscheinlich Regensburger) und englischen Baumeistern beeinflusst, ohne das ihr irischer Charakter, der sich beispielweise im steilen Steindach zeigt, verloren gegangen wäre. Die Querschiffe gleichen Türmen. Plastische Motive lockern die Wandflächen auf. Das ehemalige Hauptportal (Nordportal) ist reich gegliedert und hat ein sehenswertes Tympanon, das einen Kentauren zeigt, welcher mit Pfeil und Bogen einen Löwen jagt. Im Inneren beeindruckt ein Sarkophag aus dem 12. Jahrhundert, aufwändig verziert mit skandinavischen Ornamenten. (Beschreibung Rock of Csahel – Quelle – Baedeker Reiseführer Irland)

Gegen 16 Uhr 30 waren wir mit der Besichtigung fertig – aber die Heimfahrt dauerte noch ca. 3 Stunden obwohl es nur ein wenig mehr als 200 Kilometer waren. Wir fuhren über Caher, Mitchelstown, Mallow (dort waren wir am ersten Tag vom Zug in den Bus umgestiegen) nach Killarney und dann weiter zu unserer Ferienwohnung. Wir kamen kurz nach 20 Uhr an – die heutige Strecke waren insgesamt fast 500 Kilometer – wir denken für einen Tag fast zu viel, da wir nur im Auto gesessen sind – aber wir sind froh alles gesehen zu haben uns fahren mussten wir ja auch nicht.

Auch heute gab es wieder ein tolles Menü: Zur Vorspeise Eier, Avocado und kleine Brote mit Krabbenpaste, zur Hauptspeise Lammkotlett (außer für Andrea die aß ein Rindssteak), dazu Zucchinigemüse und von Anni wunderbar zubereitete Kartoffeln aus dem Ofen (mit Olivenöl und Kümmel). Da heute alles sehr reichlich war, fiel der Käse aus – doch das Glas Whiskey zum Abschluß musste dann schon sein.

Freitag, 30.05.2008:

Unsere letzter Tag hier in der Ferienwohnung und den ließen wir ganz gemütlich angehen – gemütlich ausschlafen (bis 9 Uhr) – schön frühstücken – Koffer packen  und Tagebuch schreiben. Am Vormittag war das Wetter relativ schlecht und es regnete.  Aber gegen Mittag kam die Sonne wieder heraus. Um auch am heutigen Tag noch etwas zu erleben fuhren wir in den nahe gelegenen Derrynane National Historic  Park – auf beschilderten Naturlehrpfaden kann man die Dünenlandschaft erkunden. In dem ansehnlichen Herrenhaus im Park lebte Daniel O´Connor (1775-1847). Die Ausstellung im Haus war sehr interessant und zeigte viele Dinge aus seinem Leben – und es gab auch eine Beschreibung auf Deutsch, was die ganze Ausstellung noch verständlicher machte. Und wir hatten auch noch Glück, denn einige Minuten später kamen drei Reisebusse und das Haus war überfüllt. Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch den Park, wo es viele Blumen und Bäume zu sehen gab. Ein par Minuten entfernt gab es noch einen Naturlehrpfad,  den wir auch zum Teil abgingen. Bevor wir wieder zurück zur Ferienwohnung fuhren, kauften wir noch in dem kleinen Laden im Dorf Brot, Käse und Bier. Der Laden sah von außen winzig aus, doch innen war er groß und hatten alles was man braucht – zwar zu etwas höheren Preisen, was uns nicht störte, da wir nicht viel brauchten.

In der Ferienwohnung angekommen blieb noch Zeit für ein erfrischendes Guinness – denn wir wollten heute zum Restaurant zu Fuß gehen – Andrea, Anni , Peter und Andy taten das – Herbert fuhr mit dem Auto. Die Entfernung betrug ca. 4 Kilometer und die Gehzeit ca. 1 Stunde. Wir sind unterwegs einige Male stehen geblieben und haben uns die Natur und die Tiere angesehen. Gegen 18 Uhr erreichten wir das Lokal und hatten Glück, dass auch ein gemütlicher Tisch frei war. Zu Beginn bestellten wir uns alle ein Pint Guinness – zur Vorspeise gab es Muscheln in Weißweinsauce mit Brot (schmeckte hervorragend) und zur Hauptspeise bestellte Andrea Filet of Cod in Bacon und Blätterteig mit Gemüse und Kartoffelgratin  und Andy Lammkotlett mit einem Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebel und als Beilage gab es Broccoli, ein sehr gutes und schmackhaftes Kürbispüree und Fisolen – schmeckte alles wieder ausgezeichnet und das Lokal Namens Blind Piper in Caherdaniel kann man nur empfehlen.

Andrea, Anni und Andy gingen auch zu Fuß zurück, um das wunderbare Essen besser verdauen zu können. Am Rückweg rief Peter ganz verzweifelt an, dass er uns am Sonntag nicht aus Bratislava abholen kann – wird sicher kein Problem sein, da finden wir eine Lösung. Den Abend ließen wir wieder ganz gemütlich ausklingen und gingen ein wenig früher schlafen, da es Morgen früh aufstehen hieß.

Samstag, 31.05.2008

Heute klingelte der Wecker bereits um 4 Uhr 45 – denn für 6 Uhr war das Frühstück ausgemacht und wir wollten um 7 Uhr wegfahren, da wir  heute eine fast 5 stündige Autofahrt vor uns hatten und - wenn es sich zeitmäßig ausgeht - noch die Cliffs of Moher anschauen wollten. Um um 15 Uhr geht unser Bus von Galway nach Dublin.

Wir kamen pünktlich um 7 Uhr weg und kamen auch sehr gut voran – teilweise war es etwas neblig. Da uns ja Peter morgen aus Bratislava nicht abholen kann, mussten wir uns einen Transfer organisieren – Andrea`s Bruder lieh uns sein mobiles Internet und so war es uns möglich in einem kleinen Ort in Irland einen Shuttlebus von Bratislava nach Wien zu buchen.

Da wir sehr gut in der Zeit lagen, ging sich der Abstecher zu den Cliffs of Moher noch aus – doch leider lohnt sich dieser nicht, denn es war sehr dichter Nebel und man konnte leider überhaupt nichts erkennen – aber wer weiß, wenn wir das nächste Mal in diese Gegend kommen, haben wir vielleicht mehr Glück – denn über das Wetter können wir uns überhaupt nicht beklagen, es hat uns keinen einzigen Tag verregnet.

Kurz vor 14 Uhr kamen wir in Galway an – Anni, Herbert und Peter warteten noch bis wir den Abfahrtsort von unserem Bus gefunden hatten und fuhren dann weitere in die nächste Ferienwohnung. Wir spazierten eine Runde um den Platz und dann zu den Bussen.

Der Bus fuhr ganz pünktlich um 15 Uhr (wir haben die Plätze übers Internet bei City – Link gebucht – Fahrpreis pro Person € 19) – und waren sehr zufrieden. Die Fahrzeit betrug ca. 3¾ Stunden und wir kamen bei wunderschönem Wetter ganz pünktlich um 18 Uhr 45 in Dublin an.  Bevor wir die weiteren Dinge in Angriff nahmen, stärkten wir uns mit einem Guinness am Flughafen. Da wir aus dem Bus sahen, dass das Hotel in Walking Distance zum Airport liegt, gingen wir zu Fuß – was bei dem wunderbaren Wetter noch viel mehr Freude machte.

Wir wurden in der Rezeption im Hotel sehr freundlich empfangen (Hotel Clarion Airport Hotel Dublin) und uns wurde auch ein Tisch im Restaurant reserviert. Wir freuten uns beide schon sehr darauf, da wir schon großen Hunger hatten.

Nachdem wir unser Gepäck am Zimmer verstaut hatten, gingen wir in die Hotellobby – erstens hatten wir Gusto auf Bier und dort gab es auch Internetzugang, damit wir unsere Bestätigung für den Bustransfer über die Rezeption ausdrucken können.

Leider war das Ambiente im Restaurant nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten – es war ein Buffet für eine Sportlergruppe aufgestellt und das Service war leider auch nicht sehr gut. Andrea bestellte als Vorspeise Seafood-Chowder und als Hauptspeise gebratenen Lachs mit roten Pfefferkörnern und Pak-Choi-Shiatake-Pilz-Gemüse und Andy als Vorspeise eine Fischplatte mit Räucherlachs, Krabben, Shrimps und in Öl eingelegten Tomaten, Oliven und Kapern und als Hauptspeise Beef mit Ingwer und Frühlingszwiebel  und Reis und dazu eine Portion Gemüse. Das Essen war im Großen und Ganzen ok, aber wir denken, dass wir in der Bar gemütlicher und günstiger essen hätten können. Daduch ließen wir uns aber die Laune nicht verderben und entdeckten eine Terrasse zum draußen sitzen – unsere letzten beiden Guinness genossen wir im Freien bei fast wolkenlosem Himmel – kann man sich fast nicht vorstellen, dass man sich auf einem Airport Hotel so wohl fühlen kann. Gegen 23 Uhr gingen wir schlafen um die Nacht nicht zu kurz werden zu lassen.

Sonntag, 01.Juni 2008

Für uns mitten in der Nacht weckte uns ein seltsames Geräusch – nach etwas genauerem Hinhören haben wir begriffen, dass es unser Wecker war – und das um 3 Uhr 30 – aber es blieb uns nichts anderes übrig, als aufzustehen, denn um 5 Uhr 55 ging unsere Flieger. Trotz der kurzen Nacht waren wir im Nu fertig und gingen die paar Schritte zum Flughafen zu Fuß. Wir waren früher dort, als wenn wir auf das Shuttle gewartet hätten. Am Flughafen angekommen mussten wir feststellen, dass wir uns ein wenig verschätzt hatten – es waren jede Menge Leute und wir mussten uns anstellen – aber es ging sich alles prima aus und für einen Kaffee war auch noch Zeit.

Wir kamen fast pünktlich um 9 Uhr 35 in Bratislava an, unser Gepäck kam auch sehr schnell und die Reservierung für den Bus nach Wien hatte auch geklappt.

Da wir beide nach dem schon etwas langen Tag Hunger hatten, „kehrten“ wir bei einem Würstelstand auf der Mariahilferstraße ein – auf eine Käsekrainer und ein gutes kaltes Ottakringer.

Zu Hause angekommen freuten sich Bono & Benny, dass wir wieder da sind – wir erledigten die wichtigsten Arbeiten – und wie es schon Tradition ist, gingen wir zum Abschluss unseres Urlaubs in die Waldviertler Stuben essen – wir haben unseren Urlaub in vollen Urlaub genossen und freuen uns schon auf den nächsten.