Mittwoch, 1. November 2006

 

Heute hieß es früh aufstehen, denn bereits um 4.45h wurden wir von Sigurd abgeholt und zum Flughafen gebracht. Wir flogen mit der Austrian von Wien nach Frankfurt, wo wir etwa 10 Minuten verspätet ankamen. Aber da unser Weiterflug mit Lufthansa nach Lissabon vom selben Terminal startete, war das kein Problem, wir erreichten den Flug problemlos. In Lissabon angekommen, mussten wir recht lange auf unseren Koffer warten, aber er war zum Glück auch noch  mitgekommen. Bereits hier am Flughafen sahen wir die ersten „grün-weissen“ Schotten – Celtic Glasgow Fans, die zum heutigen Champions-League Spiel gegen Benfca Lissabon angereist waren. Nach einigem Suchen fanden wir einen Bus, der uns bis zu einer Metrostation brachte und von dort ging es dann mit der U-Bahn bis zur Station, die uns laut Plan am nächsten vom Hotel schien. Wir fragten am Ausgang ein junges Paar, sind aber bis jetzt nicht sicher, ob sie uns am Plan die richtige Strasse gezeigt haben. Jedenfalls gingen wir einfach mal in diese Richtung und sahen dann recht bald das Hotel in der Weite. Wir mussten dann noch etwa 10 Minuten gehen, durch ein recht „einfaches“, eher heruntergekommenes Viertel, wo es sogar so etwas wie einen kleinen Dorfplatz gab.

 

Im Hotel angekommen, checkten wir ein, sahen uns alles in Ruhe an und gingen dann wieder zur Metro, diesmal zur Station „Jardim Zoologico“, wie vom Concierge empfohlen. Das war wohl eine Spur kürzer, und vor allem wesentlich einfacher zu finden. Wir fuhren ins Stadtzentrum, und spazierten zunächst durch die Baixa, das Viertel, das nach dem Erdbeben 1755 von Marques de Pombal neu errichtet wurde. Dann beschlossen wir noch zur Kathedrale „Se Patriarcal“ hinaufzuspazieren. Wir besichtigten sie auch von Innen, und gingen dann noch weiter zum „Miradour Sta. Luzia“.  Leider war die Fernsicht nicht besonders gut, aber man sah zumindest schön über die Dächer zum Tejo. Anschliessend spazierten wir durch die engen, verwinkelten Gassen des Viertels Alfama wieder hinunter. Nachdem wir uns in einem kleinen Supermarkt zwei Bier für später gekauft hatten, kam allmählich der Hunger. Wir durchquerten nochmals die Baixa, bis zur Praca da Figuera, einem schönen großen Platz. Überall waren sehr viele Celtic Fans unterwegs, teilweise auch schon singend und etwas grölend, aber bis auf einige ganz wenige waren sie nicht (oder zumindest nicht stark) betrunken sondern nur fröhlich. Nach einigem Suchen fanden wir ein etwas ruhigeres, kleines einfaches Restaurant und da es noch recht warm war, beschlossen wir draußen zu sitzen. Andrea aß einen sehr guten Meeresfrüchte-Reis, und Andy ein ganz besonders guten, gegrillten Silberbarsch. Da wir schon recht müde waren, spazierten wir danach zu U-Bahn und waren um etwas 20.00h schon im Hotel, wo wir noch die Bier tranken, besser gesagt eines, das zweite hat Andrea ausgeschüttet. Dafür teilten wir uns als „Betthupferl“ noch das Stifterl Rotwein aus der Minibar.

 

Donnerstag, 2. November 2006

 

Wir hatten uns den Wecker für 7 Uhr gestellt – und nach der Morgenpflege gingen wir im Hotel frühstücken – es gab ein gutes Buffet und wir entschieden uns für das „Healthy Start“ zum Preis von € 13,50 pro Person – es gab jede Menge frischer Früchte sowie Jogurt und Wurst und Käse und eine schöne Auswahl an Gebäck und dazu Kaffe und warmer Milch – wir frühstückten ausgiebig, da wir das Mittagessen auslassen werden.

Gegen 9 Uhr machten wir uns auf Weg und fuhren mit der U-Bahn (blaue Linie) bis zur Endstation (Baixa-Chiado). Von dort waren es nur ein paar Schritte bis zum Parca do Comercio – dort kauften wir uns ein 2 Tagesticket mit dem wir alle öffentlichen Verkehrmittel benützen durften – die Busse und Straßenbahnen sowie die Hop on Hop off Busse – einzig davon ausgenommen war die U-Bahn.

Als erstes fuhren wir mit der roten Linie (Straßenbahn) durch einige interessante Viertel der Stadt – wir bekam auch Kopfhörer und die Erklärungen waren in Deutsch und sehr informativ und ausführlich. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und 20 Minuten und wir fuhren die ganze Runde ab – denn es gab nur ca. 12 Sitzplätze und im stehen wäre das sicher nicht so toll gewesen.

Da wir jetzt eine ganze Weile gesessen waren wollten wir wieder eine Runde spazieren gehen – und hatten uns als Ziel das Castelo ausgesucht – doch leider begann es am Weg dort hin zu regnen – doch vorerst zum Glück nicht besonders stark. Das Castelo liegt auf einem Hügel und von dort hat man einen schönen Blick über die Stadt – und wir konnten uns nur in unserer Vorstellung ausmalen, wie schön der sein mag, wenn das Wetter schön ist – denn mittlerweile hatte es stärker zu regnen begonnen – teilweise so stark das unsere Regenjacken auch kein Schutz mehr waren. Am Rückweg zum Parca do Comercio ließ der Regen leider nicht nach und mittlerweile waren wir schon ganz durchnässt – aber zum zurückfahren ins Hotel war es noch viel zu früh – also warteten wir auf den Hop on – Hop off Bus der um 14 Uhr startete – der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen – trotzdem gingen wir in den offenen 1.Stock des Busses – es gab eine Reihe die unter einem Dach war – aber nach ca. 30 Minuten wurde uns dort zu kalt und wir hatten Glück im Bus einen Platz zu finden. Die Route es Busses (orange Linie) führte unter anderem durch Expo Gelände (im Jahre 1998 war in Lissabon eine Weltausstellung) und vorbei am Flughafen. Die gesamte Runde dauerte ca. 2 Stunden – in dieser Zeit ließ der Regen ein wenig nach und zum Schluss kam sogar die Sonne zum Vorschein – und unsere Gewand war eine Spur trockener – aber trotzdem beschlossen wir ins Hotel zurück zu fahren, denn mit den nassem Gewand macht das spazieren gehen keinen Spaß. Wir kauften uns noch zwei Dosen kaltes Bier und in der Nähe des Hotels in einem kleinen Supermarkt vier Dosen Bier (für die nächsten beiden Abende) sowie einen Flasche Rotwein. Gegen 17 Uhr waren wir im Hotel und waren froh unser nasses Gewand los zu werden und dann erfrischten wir uns mit einem Bier (es war für jeden von uns nur ein ganz kleines Bier, denn wir teilten uns eine kleine Dose).

Wir beschlossen heute im Hotel zu Essen und wurden sehr angenehm überrascht – es gab ein wunderbares Buffet (Preis pro Person € 18,50) – es gab jede Menge guter Vorspeisen wie einen Salat mit Räucherlachs und Kapern, verschiedene Blattsalate sowie auch verschiede Wurst, und als Hauptgerichte  Gemüse, Fisch, Spagetti und eine ,Art Steak ( das sehr gut schmeckte, obwohl es fast durch war) und zur Nachspeise Früchte sowie Süßes und Eis (unter anderem ein Vanilleeis mit Macademianüssen – hört sich besser an als es schmeckte). Wir genossen unser Essen und ließen danach den Abend bei einem Glas Rotwein am Balkon ausklingen – das Wetter hatte sich mittlerweile gebessert.

 

Freitag, 3.November 2006:

 

Für heute Morgen hatten wir uns keinen Wecker gestellt – wir dachten uns mal ein wenig länger schlafen ist ja auch nicht schlecht und schließlich war ja Urlaub und wir hatten genug Zeit um alles Sehenswerte in Lissabon zu besichtigen.

Wir gingen wieder zum Frühstücksbuffet im Hotel und mussten heute keinen Zettel ausfüllen, welche Art von Frühstück wir möchten – wir dachten sie hat uns für Teilnehmer einer Gruppenreise gehalten – mal sehen wie es auf der Endabrechnung aussieht (Nachtrag: Dieses Frühstück wurde tatsächlich gar nicht berechnet, ebenso wie das am letzten Tag)

Heute war das Wetter besser als gestern – wir brachen kurz vor 10 Uhr vom Hotel auf, denn wir wollten als erstes mit der blauen Linie von den Hop on Hop off Bussen fahren – und der fuhr um 11 uhr 15 vom Parca do Comercio weg – wir waren schon ca. 30 Minuten vorher dort, was sich nachträglich als Glücksfall herausstellte – denn die Organisation der Busse hier ist leider sehr schlecht – sie fahren nur jede Stunde und wenn man keinen Platz mehr bekommt, kann man wieder eine Stunde warten – wir entschieden uns nach dem gestrigen Wetter für einen Platz unten im Bus – doch heute regnete es kaum. An den ersten Stationen, die der Bus anfuhr, musste der Fahrer mit den wartenden Leuten diskutieren und ihnen erklären, dass er keinen Platz mehr hätte – manche Leute waren sehr verärgert, da sie schon über eine Stunde auf den Bus gewartet hatten – im Vergleich zu Barcelona sind die Hop on Hop off Busse hier sehr schlecht organisiert. Wir beschlossen mit dem Bus die ganze Runde zu fahren, denn wenn wir ausgestiegen wären, hätten wir womöglich keinen Platz mehr bekommen und das wäre ärgerlich gewesen. Der Bus führte uns als erstes nach Rossio ( einer der Verkehrsknotenpunkte in Lissabon ) und weiter über Restauradores (dort ist das Hard Rock Cafe) weiter zum Marques Pombal, Campo Pequeno, Parca de Espanna, Estrela, Alcantara, Belem (wir beschlossen am nächsten Tag nochmals mit der Straßenbahn dort hin zu fahren uns alles in Ruhe zu besichtigen) wieder zurück zum Parca do Comercio – die Rundfahrt dauerte fast zwei Stunden und wir hatten sehr vieles Sehenswertes von Lissabon gesehen.

Anschließend führen wir mit dem Elevador de Santa Justa (ein alter Aufzug aus dem Jahre 1901 der die Unterstadt (Baixa) mit der Oberstadt (Bairro Alto) verbindet). Nach der Fahrt hatte man noch die Möglichkeit über einige Stufen eine schöne Aussichtsplattform zu erreichen, von der man einen wunderschönen Blick über die Stadt hatte. Von dort spazierten wir weiter in Richtung Basilica da Estrela – am Weg dort hin kauften wir in einem kleinen Supermarkt was zum Trinken und als wir wieder raus kamen, regnete es wieder mal zur Abwechslung. Also fuhren wir mit der Straßenbahn Linie 28 bis zur Endstation – dort gibt es laut Reiseführer einen sehenswerten Friedhof, den wir aber nicht besichtigten. Wir gingen zurück in Richtung Kirche – am Weg dort hin machten wir einen Abstecher zu einer Markthalle, die leider geschlossen war. Nach ca. 20 Minuten kamen wir bei der Basilika an – machten einige Fotos und besichtigten sie auch innen – wir beide meinten, das sie von außen schöner aussieht.

Danach gingen wir noch ein Stück zu Fuß um dann wieder in die Linie 28 zu steigen und bis zur anderen Endstation zu fahren – die Fahrt führte uns durch enge Gassen und es war immer wieder toll zum Zuschauen, wie sich der Verkehr durch die Gassen wälzte, gehupt wurde aber nichts passierte. Die Line 28 hatte die Endstation bei Martim Moniz – wir überlegten, was wir noch unternehmen können und dachten es wäre prima noch einmal mit der orangen Linie zu fahren, doch leider fuhr der letzte Bus schon um 16 Uhr und es war 16 Uhr 30. Also legten wir in der Fußgängerzone eine kurze Pause ein und stärkten uns mit einem kühlen Bier und beobachteten die Leute. Gegen 17 Uhr 30 waren wir wieder im Hotel – wir hatten heute im Laufe des Tages beschlossen wieder im Hotel zu essen.

Bevor wir essen gingen saßen wir noch am Balkon, genossen die Aussicht und tranken ein kühles Bier. Am Buffet im Hotel gab es heute einige andere Dinge wie zum Beispiel Melanzani mit einer Sauce aus Tomatenmark und Paprika oder Hühnerfleisch mit Piiri Pri.

Wir genossen den Abend und ließen es uns schmecken – der Abend klang wieder am Balkon aus – mit einem Glas Rotwein – trotz des teilweise regnerischen Wetters war es nicht kalt und man konnte gemütlich am Balkon sitzen.

 

Samstag, 4.November 2006:

 

Auch heute stellten wir uns keinen Wecker und wurden gegen 8 Uhr wach – wir genossen es etwas länger zu schlafen und nach der Morgenpflege gingen wir wieder im Hotel frühstücken – heute waren wir leider keine Mitglieder einer Reisegruppe mehr und mussten einen Zettel ausfüllen fürs Frühstück.

Gegen 10 Uhr fuhren wir vom Hotel weg – wir ließen uns etwas Zeit, da es während des Frühstücks wieder mal sehr stark regnete – der Regen verfolgte uns heute den ganzen Tag – aber es regnete zum Glück nicht so stark wie am Donnerstag. Wir fuhren mit der U-Bahn zum Parca do Comercio und dann weiter mit der Straßenbahnlinie 15E nach Belem. Als erstes besichtigten wir das Entdeckerdenkmal (erbaut 1960) und danach den Wachturm Torre de Belem im Tejo der zwischen 1515 und 1520 von Francisco de Arruda errichtet wurde. Letzter Besichtigungspunkt in dieser Gegend war das Mosteiro dos Jeronimos (Kloster der Hieronymiten) – ein glanzvolles Zeugnis der Entdeckerzeit mit einem wunderschönen Kreuzgang – und auch die Sonne spielte mit und ließ ein paar schöne Fotos zu. Wir fuhren mit der Straßenbahn wieder zurück zum Parca do Comercio und gingen zu Fuß in Richtung Hard Rock Cafe wo wir einen Pause einlegten und uns mit einem Bier stärkten ( ein Besuch im Hard Rock Cafe ist für uns einfach Pflicht). Danach erstanden wir im Shop noch zwei Leiberl und einen schönen Flaschenöffner. Weiter spazierten wir über die Avenida da Liberdade zum Marques Pombal – dort stiegen wir in die U-Bahn und fuhren zurück in Richtung Hotel – da wir heute auf unserem Weg kein schönes Restaurant gefunden hatten beschlossen wir wieder mal im Hotel zu essen ( vielleicht auch in der Vorfreude und Neugier was heute wohl geben möge und es gefiel uns beiden nach dem Essen nur mehr mit dem Lift ins Zimmer zu fahren). Gegen 16 Uhr 30 waren wir im Hotel und genossen den späten Nachmittag, trugen das Tagebuch nach und saßen am Balkon. Gegen 19 Uhr gingen wir essen

 

Sonntag, 5. November 2006

 

Nach dem Frühstück gaben wir unser Gepäck beim Concierge ab und checkten aus. Dabei gab es eine positive Überraschung: Das Frühstück war nur an zwei von vier Tagen verrechnet worden. Ausserdem war auch nichts von der Minibar aufgebucht – was uns nicht weiter erstaunte, da sie auch nie aufgefüllt wurde. Da nicht danach gefragt wurde, haben wir auch vergessen, die Minibarkonsumationen anzugeben. Viel war es eh nicht, ausserdem haben wir beschlossen, wenn sie nicht fähig sind, alles richtig zu kontrollieren und zu buchen, sind sie auch selbst schuld, wenn es dann nicht passt.

Heute fuhren wir mit der U-Bahn in die Gegend, wo 1998 die Expo stattgefunden hat. Es gab dort einen schönen, modernen Bahnhof, ein Einkaufszentrum, ein Aquarium/Meeresmuseum, das wir aber nicht angesehen haben, diverse Lokale und eine sehr schöne Uferpromenade, die wir – bei wunderschönem fast sommerlichem Wetter – bis zur Vasco-da-Gama-Brücke entlangspaziert sind. Dann ging es wieder mit der U-Bahn zurück zum Hotel, wo wir eine kurze Schrecksekunde hatten, weil erstens keine Taxis da waren und wir zweitens bei den Unterlagen eine um 30 Minuten frühere Abflugzeit gesehen haben. Es war aber dann doch alles halb so schlimm, denn Taxis kamen gleich wieder welche, und die Abflugzeit war doch so, wie wir sie im Kopf hatten (ich habe im Hotel wohl auf einem älteren Ausdruck nachgesehen). Jedenfalls waren wir früh genug am Flughafen. Auch beim Rückflug mussten wir in Frankfurt umsteigen, und auch hier reichte die Zeit sogar noch für einen Salat, den wir am Gate gegessen haben. Knapp nach 23h kamen wir in Wien an.